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Rückblick: Raja Ampat unter Wasser

^ v M ><
In Raja Ampat lieh mir einer der anderen anwesenden Feriengäste freundlicherweise eine seiner Unterwasserkameras. Leider war diese mit einer XD-Karte ausgestattet, wofür kein Lesegerät zur Hand war. So wurde mir versprochen, dass ich die Fotos zu einem späteren Zeitpunkt bekomme. Das ist vor kurzem tatsächlich passiert, so dass ich einen kleinen Einblick in die Unterwasserwelt von Raja Ampat geben kann. Die Kamera war prädestiniert für Makroaufnahmen, allerdings war das Wasser auch nur selten klar genug, als dass sich eine Aufnahme ins Blaue ergeben hätte.

Diverse Fische


Der Hai kann durchaus angriffslustig werden, wenn er Blut riecht, aber normalerweise sind Taucher doch eine Nummer zu gross, um als Beute angesehen zu werden. Der Stachelrochen kann zustechen, wenn man ihm zu Nahe kommt (Steven Irwin sagt hallo). Der Krokodilfisch ist trotz seines Namens ein ungefährlicher Zeitgenosse.

Schwarzspitzen Riffhai
Krokodilfisch
Stachelrochen
Guckmal!

Skorpion- und Feuerfische


Diese Viecher sind allesamt ausgesprochen giftig und daher nur schön (oder schön hässlich) anzuschauen...

Skorpionfisch
Nahaufnahme
Noch einer
Feuerfisch
Feuerfisch

Moränen


Moräne
Moräne
Moräne
Moräne

Kugelfische


Kugelfische sind einfach cool! Mit ihren winzigen Flossen wirken sie sehr unbeholfen und träge, aber wenn sie müssen, können sie ihre Wehrhaftigkeit mit Bissen, Giftstacheln oder sich aufplustern zur Schau stellen. Nicht umsonst nutzt das sicherste Betriebssystem der Welt (OpenBSD) einen Kugelfisch als Logo...

Kugelfisch
Kugelfisch
Kugelfisch
Kugelfisch
Kugelfisch

Seesterne


Seestern
Seestern
Seestern

Diverse Tiere


Krabbe
Glasshrimp
Einsiedlerkrebs
Austern (bis ca 1m Grösse)
Sepia
Spinne
Geometrische Würmer
Mehr Würmer
Einfach toll anzuschauen

Nudibranches


Nudibranches sind Schnecken, die ihre Kiemen ausserhalb des Körpers auf dem Rücken tragen. Sie sind bei Tauchern und insbesondere Tauchfotografen sehr beliebt, da sie sehr farbig sind und nicht davonschwimmen.

Tauchen in Coron

^ v M ><
Taalsee im Überflug
Von Puerto Princesa bin ich also wieder zurück nach Manila und von dort nach Coron geflogen. Wie üblich bei Philippines Air Flügen ab Manila hatte der Flieger natürlich wieder 2 Stunden Verspätung, so dass ich statt am Nachmittag erst spät Abends in Coron Town eintraf. Zwar hatte ich diesmal die Kamera während des Flugs griffbereit, aber leider war es ein wenig dunstig, so dass ich zwar noch einen guten Ausblick auf den Taal-See hatte, das Apo-Riff aber nur ganz verschwommen sehen konnte.
Immerhin ist der Transport vom Flughafen Busuanga nach Coron perfekt organisiert: Nach Ankunft warten schon die Minivans, die die Passagiere für 150 Pesos direkt zum Hotel bringen. Nach dem Abendessen sass ich noch mit anderen Hotelgästen im Gemeinschaftszimmer herum und begann neue Pläne zu schmieden.

Bandprobe
Am folgenden Morgen begab ich mit einem meiner Nachbarn in Coron Town auf die Suche nach einem Frühstück, was wir dann auch in zufriedenstellender Art fanden. Anschliessend begab ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Tauchanbieter und befragte die meisten Shops, die ich in Coron fand nach Preisen, Tagesablauf, Boot, Ausrüstung etc pp. Letztendlich entschied ich mich für den Anbieter, der auch im Internet schon den besten Eindruck machte. Deutsches Management als solide Vertrauensgrundlage und Equipment, das teilweise brandneu und ansonsten top gewartet ist, habe ich als Leihausrüstung in solcher Qualität noch nie erlebt!
Hollywood?
Sonnenuntergang
Danach komplettierte ich noch den Stadtrundgang, kaufte ein paar Kilogramm Früchte am Markt, schaute einer lokalen Blues/Rockband beim proben auf der Strasse zu und bestieg als sportlichen Tagesabschluss die 1200 Treppenstufen des Hausbergs von Coron, Mount Tapyas, um von dort den Sonnenuntergang zu bewundern. Leider war es etwas zu sehr bewölkt für ein perfektes Bild.

The finns of the beast
Da ich vom Hotel zum Tauchshop doch einen langen Weg vor mir hatte, durfte ich relativ früh aufstehen und einen Morgenspaziergang durch die Stadt machen. Im Tauchshop wurde ich ausgestattet, ein relativ neuer Anzug ohne Löcher ist ja schon ungewohnter Luxus, aber dass ich das BCD einweihen durfte und als Krönung auf den Philippinen, die öfter katholischer als der Papst sind, Flossen mit der Nummer 666 erhielt, verstärkten die positiven Eindrücke. Vom Tauchshop wurden dann Taucher und Divemaster per Jeepney zum Hafen gefahren, wo wir das Tauchboot bestiegen. Den Tag über tauchten wir in drei Wracks japanischer Schiffe aus dem zweiten Weltkrieg, die rund um Coron durch amerikanische Luftangriffe versenkt wurden.

Barracuda Lake
24°C - 38°C
Auch der folgende Tag stand im Zeichen des Tauchens, diesmal war das erste Ziel mein eigentlicher Grund, nach Coron zu fahren: Der Barracuda Lake. Dies ist ein See mit ganz speziellem Wasser: Die oberste Schicht besteht aus 28°C warmem Süsswasser. Unterhalb von 4m befindet sich 34°C warmes Salzwasser, unterhalb von 15m steigt die Temperatur nochmals auf 38°C. Den Boden bildet eine 40°C warme Schlammschicht. Das Salzwasser gelangt über eine unterirdische Höhle in den See, während das Süsswasser durch den umliegenden Kalkstein in den See dringt. Dies führt dazu, dass entlang der Klippen auch Zonen von gerade mal 24°C kaltem Wasser auftreten können.
Das Resultat beim Tauchen ist dann, dass man jede Gliedmasse in unterschiedlich temperiertes Wasser halten kann. Insbesondere bei den starken Temperaturwechseln flimmert das Wasser so heftig, dass alles, was mehr als 2m entfernt ist, nur noch verschwommen wahrgenommen werden kann.
Der Tauchgang wird dann auch durch diverse Spiele weiter unterhaltsam gestaltet. Der Divemaster forderte uns heraus, uns im Unterwasser-Poledance zu versuchen, über den Felsboden zu laufen (das fühlt sich wohl so an, wie auf dem Mond zu spazieren) ausserdem gibt es Lebewesen wie kleine Fische und Krebse zu beobachten. Alles in allem einer der spannendsten Tauchgänge, die ich je gemacht habe. Anschliessend waren nochmals zwei der japanischen Wracks fällig.
Um bloss nicht auszukühlen, verabredete ich mich mit einigen Tauchbuddies noch dazu, per Tricycle zu den heissen Quellen zu fahren und dort nochmals ein entspannendes Bad in Wasser zu nehmen, das so schön warm ist, wie der Barracuda Lake. Zur Feier des gelungenen Tauchtags begaben wir uns abschliessend in die lokale Pizzeria, die echte italienische Holzofenpizza im Grossformat serviert.

Coron Island von Bali Beach
Nun brauchte ich erstmal eine Tauchpause und begab mich mit einer Bekanntschaft vom Tauchboot auf einen Motorradausflug rund um Coron. Da wir erst relativ spät starten konnten, waren die Halbautomatik-Motorräder schon alle verliehen, so dass nur ein Motorroller zur Verfügung stand. Dieser schränkt auf den miserablen Strassen leider den Bewegungsspielraum etwas ein, so dass es nur für eine Fahrt bis Kingfisher Park reichte. Dieser wurde 2013 vom Taifun Yolanda leider etwas stark verwüstet, so dass nur noch ein kleiner Teil zu besichtigen ist, nicht aber der Hauptteil auf einer vorgelagerten Insel. An sich könnte man dort noch Kayak fahren, aber aufgrund des Windes und Seeganges riet uns der Parkwächter davon ab.
So fuhren wir nach einem Mittagessen aus Backwaren und Früchten vom Markt wieder zurück und weiter auf der anderen Seite von Coron in Richtung heisse Quellen und daran vorbei zu Bali Beach und Cabo Beach. Beide sind nur mässig sehenswert, aber Bali Beach kostet nur 30 Pesos Eintritt, so dass er sich ein wenig zum faul herumliegen anbot.

Echt italienisch
Tags darauf war wieder Tauchtag, diesmal ging's zu den zwei tiefst gelegenen Wracks in bis zu 40m Tiefe. Wegen Wind und Seegang waren die Tauchgänge leider nicht ganz so toll, da die Sichtweite weniger als 5 Meter betrug. Dennoch beschlossen wir nochmals in die Pizzeria zu gehen, um den letzten Tauchtag zweier Divebuddies zu feiern. Dabei stellten wir fest, dass es sich bei den beiden anderen anwesenden Schweizern um einen Nachbarn und eine ehemalige Nachbarin handelt.

Hobbit House
Die folgenden Tage werde ich erstmal gar nichts ernsthaftes unternehmen. Mit einem meiner Hotelzimmernachbarn beschloss ich, ins etwas abgelegen liegende Sanctuaria Treehouse zu fahren, und dort ein paar Nächte im "Hobbit House" zu verbringen. Als Tagesbeschäftigung sind erstmal bloggen, lesen und süsses nichtstun angesagt :-)

Hupen im Strassenverkehr

^ v M ><
Andere Länder, andere Sitten. So gibt es in jedem Land unterschiedliche Gründe, die Hupe seines Fahrzeugs zu benutzen.

Laos

Tatsächlich war unsere erste praktische Erfahrung mit dem laotischen Strassenverkehr die Erklärung durch den Motorradverleiher: "Dies ist nicht Kambodscha. In Laos kündigt man seine Anwesenheit nicht an. Man hupt grundsätzlich nicht."

Kambodscha

  • Achtung, ich überhol dich gleich.

Ägypten

Wie mir dies von einem Taxifahrer in Kairo erklärt wurde, gibt es nur vier Gründe:
  • Achtung, ich überhol dich gleich.
  • Mach Platz!
  • Mir geht's grad ausgesprochen gut, darum Hupe ich diesen fröhlichen Rhythmus.
  • Ey Alder, isch bring dich um und fick deine Mudda!

Schweiz

  • Die Ampel steht bereits seit mindestens 0.012 Sekunden auf grün, mach mal vorwärts du Schnarchnase, ich bin wichtig und habs drum eilig!!!
  • Du Aaaaaarsch! Hast du den Führerschein in der Lotterie gewonnen???
  • Hallo, mein Name is M. und da steht ein Blitzkasten.
  • Oh, ein Aargauer!

Vietnam

  • Achtung, ich überhol dich gleich.
  • Hier komme ich!
  • Mach Platz!
  • Mach mehr Platz!
  • Mach noch mehr Platz!
  • Achtung, meine Bremse funktioniert nicht!
  • Du fährst zu langsam.
  • Du fährst zu schnell.
  • Ich fahre zu langsam.
  • Ich fahre zu schnell.
  • Du fährst auf meiner Strasse!
  • Ich fahre
  • Ich habe schon lange nicht mehr gehupt.
  • Ich werde abbiegen.
  • Ich fahre geradeaus weiter.
  • Ich werde beschleunigen.
  • Ich werde bremsen.
  • Ich werde gleich schnell weiterfahren
  • Unübersichtliche Kurve, besser ich hupe mal.
  • Zu viele Verkehrsteilehmer hier, das verwirrt mich.
  • Die Strasse ist frei, hurra!
  • Mal kurz testen, ob die Hupe noch funktioniert.
  • Was macht eigentlich der Knopf da? Ah, das ist die Hupe.
  • Mir ist langweilig.
  • Was mache ich da?
  • Was machst du da?
  • Was machen wir da?
  • Hallo
  • Hallo Kollege!
  • Gruss zurück, Kollege
  • Tschüss
  • Guckt mal, ich kann fahren!
  • Ich fahre jetzt los
  • Ich halte jetzt an
  • Weil ich es kann.
  • Hupen macht Spass!
  • Guten Moooooorgen!
  • Die Ampel hat die Farbe gewechselt (nicht, dass mich die Farbe der Ampel interessieren würde)
  • Die Ampel wird gleich die Farbe wechseln (das wird immer noch nicht interessieren)
  • Eigentlich gibt es momentan keinen Grund zu hupen, also hupe ich.
  • Achtung Schlagloch!
  • Hoppla, da war ein Schlagloch.
  • Einer meiner 4 Passagiere ist vom Motorrad gefallen.
  • Mein Laster qualmt ganz übel aus dem Auspuff.
  • Dein Laster qualmt ganz übel aus dem Auspuff.
  • Ich habe schon so lange (10 Sekunden) nicht mehr gehupt, ich weiss gar nicht mehr, wie meine Hupe eigentlich klingt
Und 10'000 weitere Gründe...

Puerto Princesa

^ v M ><
Von Vietnam führte mich der Flieger erst nach Manila, wo ich relativ komplex transferiert wurde. Angekommen in Terminal 2 musste ich mein Gepäck auflesen, durch den Zoll, dann das Gepäck wieder zum Fliessband zurückbringen, wo ich es hergenommen hatte, um es für den nächsten Flug aufzugeben, und danach per Bus zu Terminal 3 fahren. Uff... Mir schwante schon das Schlimmste, doch wider Erwarten kam mein Gepäck letztendlich doch mit mir zusammen in Puerto Princesa an.
In Terminal 3 angekommen begab ich mich zunächst in dessen Ankunftsbereich, um mich mit dem wichtigsten auszustatten: mobiles Internet! Da erwies es sich wieder einmal als gut, wenn man vorbereitet kommt. Der Verkäufer wollte mir erst ein Touristenpaket für 1000 Pesos verkaufen. Dabei genügen mir die 1.7GB, die ich für 299 Pesos erwerben könnte. Zähneknirschend konfigurierte er mir, was ich wünschte, musste sich aber vor lauter knirschen fast die Zähne an meinem Cyanogenmod-Telefon ausbeissen :-)
Allerdings hatte mein Flug dann über zwei Stunden Verspätung, erst kam das Flugzeug 45 Minuten zu spät in Manila an, danach standen wir über eine Stunde sinnlos am Pistenrand herum, weil vor uns ein anderer Flieger sich mit einem Defekt hingestellt hatte. Letztendlich wurde es aber ein Flug bei fast wolkenlosem Himmel und entsprechend tollem Ausblick auf Berge, Inseln und das Apo-Riff. Da bekommt man schon ordentlich Lust aufs Tauchen!

Dorfkirche von Puerto Princesa
Pristine Beach
Den ersten Tag in Puerto Princesa verbrachte ich mit Erkundigung der Stadt, erst gab es einen Spaziergang zur Kathedrale und durch die Innenstadt. Danach fuhr ich per Multicab (das ist das philippinische Pendant zum thailändischen Songthaew, kleine Lastwagen mit zwei Sitzbankreihen) zur Krokodilfarm mit Wildlife Sanctuary. Das ist relativ kurzweilig und man kann ein paar seltene aber interessante Tiere bestaunen. Anschliessend fuhr ich zum Pristine Beach, welcher angeblich der schönste Strand von Puerto Princesa sein soll. Wofür man dort 30 Pesos Eintritt bezahlen soll, ist nicht wirklich nachvollziehbar. Der Strand ist grad mal 200m breit, die eine Drittel ist ein Mangrovenwald, der nicht besonders beeindruckt, das entgegengesetzte Drittel ein Schiffsfriedhof und die Mitte ein sandiger Sumpf mit Wasser, das über viele Meter hinaus nie wirklich tief wird. Sitzmöglichkeiten gibt es nicht wirklich, nur ein paar Hütten, die man für teuer Geld (200 Pesos) mieten könnte und sich dafür von den Nachbarn in voller Lautstärke beschallen lassen muss...

Kleine Krokos
Grosse Krokos
Seeadler

Fotoscheu: Hornbill
Fotogen: Bartschwein
Bearcat


Eingang der Höhle
Am nächsten Morgen war wieder früh aufstehen angesagt, da ich zum Underground River wollte. Das Hotel hat mir sehr explizit angedroht, mich um "6 o' clock sharp" mit Frühstück zu beglücken. Um 6:20 war dann mein Pickup da, aber Frühstück nirgends in Sicht... eiligst wurde mir ein Frühstück gepackt und mitgegeben.
Bangkas
Die Fahrt per Minivan führte wieder durch kurvige Bergsträsschen bis zum Hafen von Sabang, wo wir auf lokale Kleinboote verladen und zur Flussmündung geschippert wurden. Dort stiegen wir auf Kanus um, welche vom Guide in die Höhle gepaddelt werden. Diese Höhle ist gewaltig und zu Recht als ein Weltwunder der Natur eingestuft. Die "Amazing Cave" aus der Ha Long Bucht übertrifft sie um ein mehrfaches. Die Steinformationen bilden unzählige Bilder, von Dinosauriern über einen kompletten Gemüsegarten bis hin zu (typisch philippinisch) Szenen aus der Weihnachtskrippe inklusive den drei Königen. Ebenfalls zu sehen gibt es abertausende Fledermäuse, die überall von der Decke hängen. Als Überbleibsel der Fledermausbesiedlung findet sich in der Höhle auch eine grosse Menge Guano, das früher als wertvoller Dünger genutzt wurde, so dass anderswo ganze Inseln dafür abgetragen wurden.
Da der Trip leider mit vielen Wartezeiten verbunden war, kam ich trotz nur kurzer Hauptattraktion (die Kanufahrt in die Höhle dauerte gerade mal 45 Minuten) erst mitten am Nachmittag wieder ins Hotel zurück, so dass ich erstmal beschlossen habe, Reiseplanung zu betreiben. Morgen geht es somit endlich nach Coron, El Nido lasse ich aus, da es eine mühsam zu erreichende Sackgasse am Ende von Palawan ist und Karstinseln habe ich in Krabi und Ha Long ja schon ausreichend viele gesehen.

Can Tho und Abreise

^ v M ><
Von Hoi An bestiegen wir wieder den Nachtzug, diesmal weiter bis Ho Chi Minh Ville. Dort wechselten wir auf den lokalen Bus nach Can Tho im Mekongdelta. Der Ort ist vor allem für seine schwimmenden Märkte in den frühen Morgenstunden bekannt.
Frühe Morgenstunden heisst folglich auch mitten in der Nacht aufstehen, weshalb ich auf der dreistündigen Busfahrt schon etwas Schlaf vorholen wollte. Ich war grad zu bitterbösen Metalklängen aus dem Kopfhörer am einschlafen, als der Busfahrer beschloss, dass das nun mal gar nicht geht, und mich mit zuckersüssem Vietpop in voller Lautstärke aufweckte. Das ist echt ein weiterer Pluspunkt an den Nachtzügen: Niemand meint, dass man mit lokalem Schlager in voller Lautstärke in zwanghaft fröhliche Stimmung gebracht werden müsste. Es ist aber auch faszinierend, wie sehr sowohl in Kambodscha, Laos und Vietnam ein Konsens quer durch die ganze Bevölkerung zu bestehen scheint, dass dieses seichte Geseier ausnahmslos allen gefällt.

Sonnenaufgang
Eine Ladung Kürbisse
Spät Abends erreichten wir das Hotel, und dort konnten wir tatsächlich noch so kurzfristig eine geführte, siebenstündige Tour für erstaunlich wenig Geld buchen! So wurden wir am nächsten Morgen vom Guide in Empfang genommen und zum Fluss geführt, wo wir auf ein kleines Boot umstiegen. Damit fuhren wir noch vor Sonnenaufgang zum ersten Markt, wo ganze Schiffsladungen Wassermelonen, Ananas, Kokosnuss, Kürbis oder anderer Früchte und Gemüse den Besitzer wechseln.
Markttreiben
Mehr Markt
Nach Sonnenaufgang gab es zunächst eine Fahrt zum zweiten Markt, anschliessend am gegenüberliegenden Kanalufer ein lokales Frühstück bestehend aus Pho, der pikanten, vietnamesischen Nudelsuppe. Gut gestärkt fuhren wir durch Kanäle, während wir diverse lokale Früchte verkosteten. Danach stiegen wir aus und besuchten eine Python-Farm, wo die Schlangen wegen ihres Leders gezüchtet werden. Als wir dort ankamen, wurde auch gerade eine frisch geschlachtete Schlange gehäutet. Als nächstes wurde wieder ein vegetarierfreundlicher Ort aufgesucht und wir begaben uns in eine Nudelfabrik. Dort werden aus Reismehl, Tapiokapulver, Wasser und ggf Kurkuma weisse und gelbe Reisnudeln produziert.
Python-Entwickler
Vor Mittag waren wir zurück im Hotel, wo wir kostenlos Velos ausleihen konnten, womit wir noch etwas durch die Stadt fuhren. Eigentlich wollten wir den lokalen Tempel aufsuchen, da dies der grösste noch aktive Tempel im Süden Vietnams sein soll. Leider wurden wir nicht fündig, so dass wir lediglich zu einem späten Mittagessen fanden, bevor wir uns bereits wieder auf den Bus in Richtung Ho Chi Minh Ville begeben mussten.

Frisch produzierte Reisnudeln
Wo der Pfeffer wächst...
Bananenblüte
Jackfruit
Jederzeit Erntezeit


Reisfeld
Ho Chi Minh Ville sahen wir abgesehen von zwei Strassen rund um das Flughafenterminal nur von Zug, Bus und Uber aus. Schon früh am nächsten Morgen mussten wir uns zum Flughafen begeben, wo sich die Wege von Nik und mir bis auf weiteres wieder trennen. Nik muss wieder zurück in die bittere Realität des zürcher Arbeitslebens, während ich mich auf den Weg auf die Philippinen mache.

Ha Long Bucht und von Hue nach Hoi An

^ v M ><
Ha Long Bucht
Frühmorgens erreichte unser Nachtzug wieder Ha Noi. Nach einem Frühstück begaben wir uns zum Büro des Tourveranstalters, wo wir abgeholt und zu unserem Kreuzfahrtschiff gebracht werden sollten. Der Bustransfer war dann auch reichlich unbequem, da der Bus für kleingewachsene Asiaten bestuhlt war und wir dementsprechend 3h lang zwischen ein paar Sitzen eingequetscht sassen.

Eine Seefahrt, die ist lustig
Das Kreuzfahrtschiff war komfortabel genug, nur das Lunchbuffet war etwas sehr geschmacklos. Man möchte ja meinen, dass Fett als Geschmacksträger eine vielversprechende Zutat sei, aber offenbar wurde es nur genutzt, um das ganze Essen zu Tode zu frittieren...
Als Nachmittagsprogramm stand als erstes der Besuch im Höhlensystem "Surprise Cave / Amazing Cave" an. Diese ist bekannt für ihre durch Tropfsteine geformten Bilder von Drachen oder menschlichen Körperteilen. Danach folgte ein Besuch auf einer Austernfarm, wo uns gezeigt wurde, wie Perlen gezüchtet werden. Wenig überraschend war dies natürlich nur das Vorspiel für den Versuch, uns Perlenschmuck anzudrehen.
Für das Abendessen hatte sich der Koch dann doch etwas mehr ins Zeug gelegt, so dass wir uns den Bauch am reichhaltigen Buffet ordentlich vollschlagen konnten. Obwohl wir extra bei einem Backpacker-Reisebüro gebucht und die billigste Kreuzfahrt gewählt hatten, entpuppte es sich wieder einmal als Rentnerrundfahrt, so dass wir als Abendbeschäftigung nichts besseres zu tun fanden, als das Trekkingequipment vom Sa Pa-Schlamm und -Schweiss zu befreien. Für ein jüngeres Publikum hätten wir explizit eine sogenannte "Party Cruise" buchen müssen.

Insel mit Strand
Perlenfarm
Fliegende Adler
Qualle


Für den nächsten Tag wurde uns Kayakfahren versprochen, in wählbarer Intensität von 15 Minuten bis 5 Stunden. Dazu wurden wir auf ein kleineres Ausflugsboot verladen (das Kreuzfahrtschiff fuhr den Tag über in den Hafen zurück, um Passagiere auszutauschen). Mit unserem Boot namens "Phuc-Long" fuhren wir in eine Bucht, wo wir etwas durch Höhlen kayaken durften. Nach ca 1h pfiff uns der Guide aber wieder zurück. Auf dem Boot meinte er dann, dass wir jetzt Zeit zum schwimmen hätten. Wir konnten ihn dann aber doch dazu überreden, uns erneut in ein Kayak zu setzen und uns nochmals eine Runde paddeln zu lassen. Doch schon nach kurzer Zeit liess er uns wieder zum Ausflugsboot zurückkehren, dabei hatten wir die auf der Karte gefundene Höhle noch gar nicht erreicht.
Immerhin gab es kurz darauf ein sehr reichhaltiges Mittagessen, bei dem sich der Koch sehr ins Zeug gelegt hatte und uns einen etwa zehngängiges Menü auftischte. Das war um so beeindruckender, denn im kleinen Boot war nur eine Kochplatte verfügbar und diese wurde wirklich bis zum letzten ausgereizt, um uns zu sättigen und zufriedenzustellen.
Streng geheime Lagune
Danach durften wir wieder etwas kayaken und nach eifriger Diskussion mit dem Kapitän konnten wir Kapitän und Guide davon überzeugen, dass uns bislang eine Höhle und eine Lagune vorenthalten wurden. So paddelten wir zum dritten Mal in die entsprechende Richtung und dieses Mal durften wir auch endlich dieses Juwel betrachten. Doch danach war wieder dringlicher Rücktransport zum Kreuzfahrtschiff angesagt, wo wir eine Stunde früher als auf dem offiziellen Plan vermerkt wieder eintrafen. So viel also zu "bis 5 Stunden Kayak". Hochgerechnet waren es grosszügige 3 Stunden, wovon wir die Hälfte hart erfeilschen mussten... Da kommt durchaus etwas "ägyptische Stimmung" auf.

Höhlen in Ha Long
Am nächsten Morgen durften wir nach kleinem Frühstück nochmals eine Runde in der tollen Ha Long Landschaft kayaken, bevor wir die Kajüte räumen mussten, um noch kurz einen Brunch zu verspeisen und uns dann wieder auf den Rückweg nach Ha Noi zu machen. Die Fahrt passierte wieder in einem Bus mit Sitzabständen für durchschnittlich kleine Asiaten, aber als durchschnittlich grosser Europäer heisst das, mit den Knien am Kinn eingepfercht zu werden.

Alte Universität
In Ha Noi hatten wir noch Zeit, die alte Universität zu betrachten. Diese ist ein regelrechter "Tempel der Wissenschaft" und für das Laienauge kaum von einem buddhistischen Tempel zu unterscheiden. Nachdem wir dem Glauben an die Rationalität und Wisschenschaft gehuldigt hatten, fuhren wir per Nachtzug in Richtung Süden. Immerhin hatten wir jetzt gute 10 Tage Herbstwetter erlebt, da wird es Zeit, wieder in den ewigen Sommer zu reisen.

Pagode in Hue
Zitadelle von Hue
Flaggenmast von Hue
Altmetall-Sammlung


Lang Co Strand
Bunker auf Hai Van
So wachten wir in der Wärme der ehemaligen Hauptstadt Hue auf, wo wir den Königspalast (Zitadelle) und Königsgräber anschauten, bevor wir uns per Auto nach Hoi An fuhren liessen. Unterwegs waren noch ein paar Zwischenhalte eingeplant, so am Lang Co Strand und dem ewigs nebligen Hai Van Pass mit seinen alten Betonbunkern. Später fuhren wir durch das an Las Vegas erinnernde Da Nang mit seinen berühmten Stränden, die vor allem bei Amerikanern sehr beliebt sind, da die G.I.s im Vietnamkrieg sich dort erholen konnten.
Blick vom Marble Mountain
Höllenhöhle
Letzter Stopp war der faszinierende Tempelkomplex Marble Mountain. Falls ich wieder nach Vietnam reise, ist dies definitiv ein Ort, der nochmals intensiver besichtigt werden muss, eine knappe Stunde ist einfach zu wenig. Es handelt sich um einen Komplex mehrerer Berge aus Marmorstein (der in Vietnam eh so häufig ist, dass ganze Dorfplätze und Quay-Anlagen am billigsten gebaut werden, indem man ausschliesslich Marmor verwendet...). Dieser ist mit vielen Tempeln versetzt und mit diversen grossen Höhlen durchzogen. Die Höhlen selber dienen auch wieder als Tempel. Besonders beeindruckend ist die Höhle namens "Hölle", welche durchaus christlich inspierte Szenen von Folterungen von Seelen durch Dämonen zeigt und einen engen, steilen "Stairway to Heaven" beinhaltet, durch den man "ins Licht" steigen kann. Sehr imposant!

Am Abend schlenderten wir noch kurz durch Hoi An's Altstadt. Diese ist zwar schön, aber leider auch von Touristen völlig überlaufen und daher unverschämt teuer. Zum Glück bleiben wir hier nur kurz... Den folgenden Tag verbrachten wir in Hoi An, wo wir schöne alte Häuser und Versammlungshallen besichtigten. Auch schön, zur Abwechslung etwas andere Gebäude als Tempel zu besuchen, auch wenn in jedem Haus ein oft opulenter Altar zu finden ist. Besonders gefallen haben mir auch die aufwändigen Bonsai-Skulpturen, die aber nicht nur in Hoi An sondern in ganz Vietnam sehr beliebt sind. Abends war wieder Reisezeit, diesmal geht's per Nachtzug in Richtung Ho Chi Minh Ville.

Japanische Brücke in Hoi An
Garten mit Bonsais
Haus in Hoi An
Great Wall Bonsai

Ha Noi und Sa Pa

^ v M ><
Per Nachtbus erreichten wir in den frühen Morgenstunden die laotisch-vietnamesische Grenze, wo wir kurz nach 7 von den Fahrern geweckt wurden. Aha, die Grenze ist jetzt offen? Nein, das war nur eine kleine Grussbotschaft des Esslokals, dass man jetzt Frühstück haben könne... also erst mal durch knöcheltiefen Matsch zur Toilettenanlage gewatet und sich darüber gefreut, dass man anständige Wanderschuhe an den Füssen trägt und danach eine Nudelsuppe konsumiert. Wieder im Bus wurden wir zunächst mit "Happy New Year" von ABBA in voller Lautstärke gefoltert. Wie es sich für laotische Verhältnisse gehört, wurde das Lied fünfmal wiederholt, danach begann man über diverse ndz-ndz-ndz-Verhunzungen zu iterieren.
Danach war dann aber endlich Grenzöffnung und wir konnten zu unserer Überraschung ohne Abgabe eines Bakschisch aus Laos ausreisen und nach Vietnam einreisen. Da der Schweizer Pass ja leider nicht das Papier wert ist, auf das er gedruckt wurde, musste er schon vorgängig zum Patchen an die vietnamesische Botschaft in Bern eingereicht werden, wo eine Seite mit dem Visum vollgeklebt wurde. Natürlich haben es die Grenzer nicht geschaft, wie in anderen Ländern üblich, den Stempel auf das Visum zu pappen, sondern mussten es nochmals auf eine andere Seite klatschen. Nik hat sich allerdings noch deutlich mehr geärgert, er kann zwar mit deutschem Pass visumsfrei einreisen, zur Strafe gab es den Stempel aber auf eine freie Doppelseite...
Nach erfolgreicher Einreise suchten wir den nächsten SIM-Händler auf und wurden nochmals ein paar laotische Kip im Austausch für vietnamesische SIM-Karten und Internetpakete los. Danach ging die Fahrt Richtung Ha Noi weiter, wo das Internet auch gleich genutzt wurde, um die letzten paar Blogeinträge zu verfassen und sich über Vietnam schlau zu machen. Da sich der Fahrstil von Laos und Vietnam signifkant unterscheiden, waren die Fahrbewegungen nun nicht mehr links-rechts durch Kurven sowie auf-ab durch Schlaglöcher, sondern auch vor-zurück durch aprupte Bremsmanöver. Dies alles wird in Vietnam zusätzlich durch permanente Hupklänge unterstrichen. Vierdimensionaler Fahrgenuss, hossa!

Kurz vor Ha Noi stoppte der Bus, die Abdeckung des Mittelgangs wurde entfernt und ein paar darunterliegende Holzbalken ausgeladen... Nanu, hier wird doch wohl nicht jemand ein kleines Nebengeschäft mit lukrativem Tropenholzschmuggel betreiben? Der doppelte Boden hat doch gaaanz bestimmt eine völlig harmlose Erklärung...

Erste Erkenntnis aus der Recherche war, dass es nur unseriöse und nicht ganz so unseriöse Taxiunternehmen gibt. Man wird also auf die eine oder andere oder alle möglichen Arten vom Fahrer beschissen. Da wir solche Spiele nicht mögen, haben wir kurzerhand das ach so pöse Uber installiert und darüber einen Beförderungsservice gebucht. Da dies klaglos und deutlich komfortabler funktionierte als ein normales Taxi, liessen wir uns in der Folge fast nur noch per Uber durch Ha Noi chauffieren.
Der Uber-Fahrer setzte uns Nahe des gebuchten Hotels ab, wo die nächste Überraschung wartete: Das Hotel war wegen zu geschlossen. So hatten wir das Vergnügen, nach einer knapp 20stündigen Fahrt spätabends in einer überfüllten Stadt kurzerhand ein Ersatzhotel aufzutreiben. Dies dauerte ein ganzes Weilchen und resultierte statt in einem Zimmer nur in zwei Betten im Schlafsaal. Immerhin war er komfortabel und ohne einen einzigen Schnarcher! Ein Wunder!

Den Ngoc Son
Flaggenturm
Der nächste Tag war für einen Stadtrundgang in Ha Noi eingeplant, neben Organisation der Aktivitäten für die nächsten Tage. Wir suchten somit den Bahnhof auf, wo wir diverse Zugtickets besorgten. Es gibt diverse Anbieter für Zugtickets im Internet, diese sind jedoch allesamt deutlich teurer als ein direkter und unkomplizierter Bezug am Bahnhof. Anschliessend buchten wir auch gleich unsere Kreuzfahrt in der Ha Long Bucht, welche als übernächste Aktivität geplant war. Dafür erkundigten wir uns bei diversen Reiseanbietern und entschieden uns letztendlich für ein Angebot des originalen "Singh Tourist". Von Singh als erfolgreichem, gut bewerteten Business gibt es unzählige Plagiate, in der Strasse gegenüber des originalen Singh gibt es ein halbes Dutzend Singh-Cafe, "the real Singh", "the even realer Singh" oder "most genuine Singh".
Ha Noi by Night
Ansonsten waren wir in den diversen lokalen Tempeln und im "Hanoi Hilton", dem ehemaligen Kolonialgefängnis. Dort wird erzählt, wie grausam der französische Kolonialist mit den armen vietnamesischen Patrioten umgesprungen ist, dass ihm einzig die Khmer Rouge noch halbwegs das Wasser reichen können. Und wie grosszügig doch die Vietnamesen mit gefangenen US-Piloten umgingen und ihnen quasi einen Aufenthalt im Fünfsternehotel spendierten.

Über dem Nebel
Am Abend erweiterten wir die Palette an genutzten Transportmitteln um den Nachtzug nach Lao Cai an der chinesischen Grenze. Der Zug hat den Vorteil, dass er deutlich ruhiger und regelmässiger als ein Bus fährt, so dass man tatsächlich Chancen auf Schlaf hat. Die Rechnung ging auf, so landeten wir frühmorgens in Lao Cai, wo wir per Minivan auf einer kurvigen Bergstrecke nach Sa Pa hochfuhren. Dort begrüsste uns eine eisige Kälte sowie ein On-Off-Nebel, bei dem durch die Berge ziehende Wolken die Sichtweite innert Minuten von "klar" auf "10m" oder zurück veränderten. Wir verbrachten den Tag damit, eine dreitätige Wandertour für den nächsten Tag zu organisieren. Nach etwas Recherche vor Ort stellten wir fest, dass man am besten auf dem Kirchenvorplatz mit einer der Damen aus den Dörfern der lokalen Minderheiten eine Strecke und einen Preis aushandelt. So umgeht man die reichen vietnamesischen Touranbieter und weiss, dass alles bezahlte Geld direkt an die armen Dorfbewohner geht. Ausserdem bekommt man für viel weniger Geld eine individuell zugeschnittene Tour.
Black & White Hmong
Wir stiessen bei unserer Suche auf Mama Tsu von den Black Hmong, die uns ein äusserst gutes Angebot vorlegte. Später am Tag riefen wir sie an und buchten unser massgeschneidertes Trekkingabenteuer. Danach spazierten wir noch durch Sa Pa und studierten die Auslage der lokalen Outdoor-Geschäfte. Wir waren uns nicht abschliessend sicher, ob es sich um perfekte Imitate (mehrheitlich "The North Fake") handelte, oder ob die Ware nicht vielleicht doch beim Abtransport aus der Fabrik vom Lastwagen gefallen ist...

Blick über Sa Pa
Kleine Anekdote: Um die Verdauung vor überbordender Aktivität zu bewahren, essen wir gelegentlich eine Portion Joghurt. Normalerweise heisst das, dass wir wie marodierende Wikinger einen Laden seiner gesamten Vorräte entledigten. Nicht so in Sa Pa. Der von uns auserwählte Laden hatte nicht nur grosse Vorräte, sondern ansonsten nur schwer zu findendes zuckerfreies Joghurt! Folglich kauften wir eine grosszügige Menge. Die Kassiererin warnte uns noch: "No sugar!?", dann setzten wir uns draussen auf eine Parkbank und begannen vergnügt zu essen. Wir hatten den ersten Becher noch nicht fertig gefuttert, als drei Kinder uns irgendwelche Minderheiten-Kunstwerke verkaufen wollten. Wir sind hier sehr strikt und kaufen aus Prinzip nichts von Kindern - und geben ihnen auch keine Süssigkeiten. Als die Kleinen verstanden hatten, dass wir nichts kaufen würden, bettelten sie um die Joghurts - wohl im Glauben es handle sich um Süssigkeiten. Da das Joghurt ja bestätigterweise zuckerfrei war, traten wir mit wenig schlechtem Gewissen je einen Becher ab. Erst später überlegten wir uns, dass wir eigentlich gerne den Gesichtsausdruck der Kleinen gesehen hätten, nachdem sie das Joghurt probiert hatten :-D

Blick von oben
Am nächsten Vormittag, die Hmong starten nicht so früh in den Tag, trafen wir uns wie verabredet mit Mama Tsu, welche uns bei zwar noch immer kaltem, aber sich stetig bessernden Wetter durch eine stark an die Alpen erinnernde Landschaft führte. Lediglich die Reisterrassen und Wasserbüffel erinnerten uns daran, dass wir mehrere tausend Kilometer von zuhause weg sind.
Happy Water
Die Nacht verbrachten wir im Haus von Mama Tsu, welche uns ein feines Abendessen kochte. Dazu gab es etwas "Medizin", ein auf Reisschnaps basierender Kräuterlikör. Später stiess ihre Schwägerin Mama Sa hinzu und wir verbrachten einen feucht-fröhlichen Abend mit viel Reiswein, wobei besonders die beiden Damen ordentlich zulangten. Der Reiswein wird grundsätzlich in Mineralwasserflaschen abgefüllt und ist daher lokal bekannt als "Happy Water". In Anlehnung an gewisse rumänische Delikatessen benannten wir es aber kurzerhand in "vietnamesisches Mineralwasser" um.

Reisterrassen
Mama Sa
Mama Tsu und ihr Ehemann waren am nächsten Tag zu einer Hochzeit eingeladen, so dass uns Mama Sa am Morgen - etwas später zwar als von uns gewünscht, aber aufgrund ihres Zustands vom Vorabend durchaus verständlich - mit einem Berg Pfannkuchen beglückte und uns danach weiter durch die Landschaft führte. Am Abend waren wir bei ihr zu Gast, wo wir von ihrem Mann mit einem ausgesprochen feinen Abendessen verwöhnt wurden. Zum Essen stiessen auch wieder Mama Tsu samt Ehemann hinzu und es wurde natürlich erneut viel "Happy Water" gereicht, auch wenn sich die Damen heute sehr zurückhielten. So lag es an uns vier Männern, die Gläser regelmässig unter lauten "Tschuka"-Rufen zu leeren.

Reisterrassen
Traditionelles Instrument
Auch am nächsten Morgen gab es wieder einen grösseren Berg Pfannkuchen als wir essen konnten zur Stärkung, danach brachen wir auf. Wir stiegen ganz ins Tal hinab und wurden durch das lokale Touristendorf geführt, wo wir diverse traditionelle Kostüme der verschiedenen ethnischen Minderheiten bestaunen konnten und uns vorgeführt wurde, wie aus einer Hanfpflanze ein indigogefärbtes Kleidungsstück hergestellt wird.
Am Nachmittag erreichten wir Sa Pa, von wo uns von Mama Sa verabschiedeten und uns wieder in Richtung Nachtzug nach Ha Noi aufmachten.

Plain Of Jars

^ v M ><
Busfahrt
Der nächste Tag war eher unspektakulär für den Transfer nach Phonsavan, von wo aus wir die Ebene der Tontöpfe (Plain of Jars) besuchen wollen. Lediglich der Tourveranstalter, von welchem wir die Bustickets gekauft hatten, hat uns etwas verarscht. Es scheint ein gängiger Trick in Luang Prabang zu sein, dass Tickets für einen VIP-Bus (3 Sitze nebeneinander) verkauft werden. Es gibt aber nur einen kleinen lokalen Bus mit 4 Sitzreihen. Immerhin, im Gegensatz zum Minivan von Vientiane her hatte dieser Bus noch Stossdämpfer, die Stösse dämpfen konnten, so dass die Fahrt zwar eingeklemmt zwischen vielen anderen Touristen und Laoten zu überlauten Laopopklängen (eine CD in Endlosschleife! Ich habe mir Kopfhörer aufgesetzt und mir standesgemäss als Tribut an den kürzlich verstorbenen Lemmy Kilmister die Trommelfelle mit den Klängen von Motörhead rausgehauen, um das schwülstige Gedüdel zu übertönen) stattfand, aber zumindest wurden wir nicht wieder durchgeschüttelt.
Im herbstlich-frischen Phonsavan buchten wir erst die Weiterreise nach Vietnam, da meine visumsfreie Aufenthaltsdauer in Laos auf 15 Tage beschränkt ist, die demnächst ablaufen. Danach mieteten wir Motorräder für den nächsten Tag, um so früh wie möglich durch das Hochland ziehen zu können. Zum Abschluss des Tages suchten wir das letzte offene Restaurant im Ort auf, wo wir mit Händen und Füssen etwas zu essen bestellen schafften.

Plain of Jars
Frühmorgens setzten wir uns warm angezogen auf die Motorräder und fuhren los in Richtung Steinbruch. Schon bald stellte sich heraus, dass die chinesischen Kopien der bislang genutzten guten Honda-Motorräder, deutlich fummliger und klappriger sind, als die Originale. Blinker? Wird meist nicht angezeigt, dass er aktiv ist. Gänge hochschalten? Knirscht gerne mal unangenehm im Getriebe. Gänge herunterschalten? Lässt gerne mal den Auspuff laut knallen. Und grundsätzlich alles an den Dingern klappert lautstark.
Dennoch schafften wir es, den Steinbruch heil und ohne Probleme anzufahren. Dieser liegt an einem die Landschaft überblickenden Hügel. Nach einem Aufstieg über 1000 Stufen erreichten wir die Spitze mit einem phänomenalen Ausblick über die Landschaft des umliegenden Hochlands. Obendrauf befindet sich auch ein alter Tunnel des Pathet Lao aus Zeiten des Vietnamkriegs.
Friedenskrater
Friedenbringer
Vom Steinbruch fuhren wir weiter zur zur grossen ersten Fundstelle (Site 1), wo wir die mysteriösen, riesigen Steinkrüge endlich bewundern konnten. Die Töpfe sind wiederum umgeben von ehemaligen Stellungen des Pathet Lao und dementsprechend vielen Bombenkratern, worin der "amerikanische Imperialist" (laotische Bezeichnung) einst Frieden, Freiheit und Demokratie bringen wollte. Gebracht haben sie vor allem Blindgänger, welche die Gegend noch heute verminen, so dass sie aufwändig geräumt werden muss. Immerhin wird der Bereich um die Topf-Fundstellen unterdessen als "sicher" deklariert. Im zugehörigen Museum wird auch die geräumte Kanistermunition "proudly made in USA" präsentiert.
Der grösste Krug
Old Kingdom Stupa
Die deutsche Übersetzung "Tontöpfe" ist gänzlich falsch, die bis zu 2.5m grossen Krüge wurden aus jeweils einem Monolithen gehauen. Wozu sie genau genutzt wurden, ist unklar, vermutet wird, dass sie Teil einer Begräbniszeremonie waren. Später fuhren wir zur alten Haupstadt eines vergangenen Königreichs, wo noch ein paar zerfallende Stupas zu betrachten sind. Auf dem Rückweg besuchten wir noch die zweite grosse Fundstelle (Site 2), welche auch einen schönen Ausblick auf das umliegende Land bietet.
Jar Site 1
Jar Site 2
Dann drohte schon bald wieder die Dämmerung und somit grosse Kälte, so dass wir in Richtung Hotel zurückfuhren. Dort musste ich mich erstmal richtig aufwärmen, bevor wir uns auf die Suche nach Abendessen begaben. Wir fanden neben dem Markt ein Lokal mit laotischem Essen, was wir dank Vermittlung einer in den USA lebenden Exillaotin auch relativ problemlos bestellen konnten. Nach dem Essen begaben wir uns wieder ins Hotel, um schon mal vorzuschlafen, da wir irgendwann zwischen Mitternacht und zwei Uhr früh vom Nachtbus nach Hanoi abgeholt werden sollten. So standen wir kurz vor Jahreswechsel wieder auf, konnten mit Ingwertee darauf anstossen, während wir auf den Bus warteten...

In dem Sinne wünsche ich allen meinen Lesern ein gutes neues Jahr!

Luang Prabang

^ v M ><
Flussquerung
Für den nächsten Tag buchten wir eine Zweitageswanderung durch Berge und Dörfer ethnischer Minderheiten, die wir zusammen mit einem amerikanischen Pärchen absolvierten. Wir fuhren erst per Auto aus Luang Prabang in die Landschaft, setzten dann per Paddelboot (die übliche leckschlagende Nussschale) über ein Flüsschen und wanderten von dort bei bestem Wanderwetter (eine leichte Wolkendecke und kein Regen) mehrheitlich durch Wald. Dieser Wald ist in bedeutend besserem Zustand als der Nationalpark in Kambodscha und besteht tatsächlich noch aus Bäumen mit nur wenig Bambus. Später gelangten wir zu Reisfeldern und weidenden Kuhherden. Kühe und Berge? Da fühlt man sich fast schon in der Schweiz...
Berge mit Kuhweiden
Reismühle
Am späteren Abend erreichten wir ein Dorf, wo wir in einem Homestay (einer schlichten Bambushütte mit ein paar Betten und Moskitonetzen) übernachteten. Wir waren früh genug, um das Dorf noch etwas genauer zu erkunden. Vor der Schule spielten die Jugendlichen Fussball, die Schmiede verpassten frisch gefertigten Messern den Feinschliff oder fertigten Scheiden an, ein alter Mann rauchte Opium aus einer Wasserpfeife, die aus Bambus gefertigt war, überall rannten Federvieh, Schweine und Hunde herum. Nach Einbruch der Dunkelheit und dem Abendessen wurden wir plötzlich zu einem Spektakel hingeführt, die Dorfbevölkerung bereitete als Abschluss ihrer Neujahrsfeier (die Hmong und Khmu feiern den Jahreswechsel im Verlauf des Dezembers) einen Reispfannkuchen zu. Dazu wurde in einem riesigen Trog Sticky-Reis per grosser Holhämmer zu einem zähen, klebrigen Teig zerklopft. Anschliessend wurde der Teig zum Teil so mit Zuckerrohr-Melasse gegessen oder in Bananenblätter zum trocknen eingepackt (daraus wird zu einem späteren Zeitpunkt etwas gekocht). Zur Verdauung genehmigten wir uns einen Schluck lokalen, 50%igen Reis-Whiskeys (definitiv mit "e" geschrieben).
Lokale Schmiedekunst
Dorfmetzgete
Nach einer Nacht relativ tiefen Schlafs mit allerdings diversen Störungen (nachts um 2 loskrähende Gockel, bellende Hunde, Regen auf dem Blechdach) stellten wir wieder Marschbereitschaft her und assen Frühstück. Danach hatten wir nochmals Einblick ins Dorfleben. Eine Frau grillierte Ratten. Zack, der Amerikaner, kaufte von einem der Schmiede ein Messer, was den Handwerker offensichtlich mit Freude erfüllte. Beim Verlassen des Dorfes kamen wir an einer grösseren Gruppe Dorfbewohner vorbei, welche gerade dabei waren, Teile einer frühmorgens geschlachtete Kuh zu Hackfleisch und anderem zu verarbeiten. Im nächsten Dorf waren ähnliche Feierlichkeiten zugange, aber die Arbeiten noch nicht so weit fortgeschritten, so dass wir noch die komplette Zerlegung der Kuh beobachten konnten. Die Dorfbewohner luden uns eigentlich noch zum Festmahl ein, allerdings hätte es mehrere Stunden gedauert, bis das Essen fertig gewesen wäre, so mussten wir leider auf das vermutlich frischeste Fleischgericht unseres Lebens verzichten. Stattdessen wanderten wir zurück, während gelegentliche Regenschauer für Erfrischung sorgten.

Tad Sae
Sonnenuntergang vom Tempelberg
Nach zwei Tagen Beinarbeit musste wieder Abwechslung her, und als regelmässige Leser könnt Ihr ja ahnen, dass dies nur per Wassersport passieren kann. Somit hatten wir einen Kayaktrip zum Tad Sae Wasserfall vor uns. Über einen gemütlichen Fluss mit ein paar ruppigen Stromschnellen paddelten wir zu einem der schönsten Wasserfälle, die wir bislang gesehen haben. Der Tad Sae besteht aus vielen kleineren und grösseren Stufen mit unzähligen Pools. Per Foto ist seine Schönheit gar nicht komplett dokumentierbar, den muss man selbst gesehen haben! Das Wasser ist zwar recht kalt, allerdings sind Bademöglichkeiten aktiv vorgesehen. Der Fels des Wasserfalls ist sehr griffig, so dass man auch problemlos zu Fuss durch die Stufen und flacheren Pools spazieren kann.
Am Abend bestiegen wir den Tempelberg im Herzen von Luang Prabang, von wo aus wir einen wunderbaren Sonnenuntergang beobachten konnten.

Almosenspende
Der folgende Tag war endlich für die Besichtigung von Luang Prabang selbst reserviert. Wir begannen vor Sonnenaufgang mit der Prozession der Almosenspende an die Mönche. Die Mönche und Novizen der buddhistischen Kloster und Tempel ziehen durch die Stadt und erhalten von den Gläubigen eine Essensspende. Diese Prozession findet in zwei Geschmacksrichtungen statt: Einerseits in echt, bei der die Bewohner in den Nebenstrassen selbstgekochtes spenden, das die Mönche dann auch tatsächlich essen. Andererseits als Karnevalsumzug in der Hauptstrasse, wo (hauptsächlich) chinesische Touristen Reis und Junkfood von den Verkäufern an der Strasse kaufen. Die Touristen sitzen dann in Reihen da, während die Mönche mit ihrem Almosentopf vorbeigehen. Alle 100m steht ein grosser Mülleimer, in welchen die Mönche ihre Töpfe wieder entleeren...
Nach Sonnenaufgang zogen wir durch die Stadt und besuchten die diversen Tempel, welche dicht an dicht gedrängt liegen. Insgesamt besteht Luang Prabang fast nur aus Tempeln, dazwischen gestreut liegen ein paar Gasthäuser und Restaurants. Alles in allem ein kleines Disneyland...
Lecker Fisch (von hier)
Sonnenuntergang am Mekong
Am Abend gingen wir über die Bambusbrücken zum Sunset-Point am Mekong, von wo aus wir wieder einen herrlichen Sonnenuntergang geniessen konnten. Von dort begaben wir uns ins "Theater", wo wir uns diverse Geschichten aus laotischer Folklore erzählen liessen, inklusive musikalischer Untermalung. Anschliessend wollten wir ins Tamarind essen gehen, leider ist es montags geschlossen, so dass wir alternativ beschlossen, das kleine Lokal in der Seitenstrasse, wo wir schon ein extrem feines Mittagessen hatten, grad nochmals zu beehren. Das hat sich auch wieder gelohnt, hatten wir zum Mittagessen einen ultimativ guten Fisch, überzeugte beim Abendessen die Schweinsmedaillons laotischer Art.

Tad Kuang Si
Bärenstation
Ein wichtiger Wasserfall stand bislang noch aus, also besorgen wir am nächsten Tag wieder ein Motorrad. Aufgrund der hohen Mietpreise beschlossen wir, dass eine Maschine genügt und deren 100cc halt ordentlich arbeiten müssen, um uns beide den Berg hochzukriegen. So fuhren wir zum Kuang Si Wasserfall, der diverse Attraktionen zu bieten hat. Es beginnt mit einer Bärenschutzstation, in welcher Bären gehalten werden, welche aus den Händen von Wilderern befreit wurden. Diese Wilderer halten die Bären in kleinsten Käfigen zwecks Gewinnung von Bärengalle, die dann in chinesischen Medizinzubereitungen verwendet wird.
Der Wasserfall selbst ist schön, es ist wieder ein Stufenwasserfall mit vielen kleinen Pools. Ausserdem gibt es eine relativ hohe Fallstufe. Im Vergleich zum Tad Sae, welcher ein riesiger Outdoor-Spielplatz ist, ist der Tad Kuang Si aber eher langweilig.
So sind wir weiter nach oben geklettert, um den Ausblick von der hohen Fallstufe zu geniessen und dann einen Spaziergang zur Quelle anzuhängen. Dies ist eine simple Karstquelle, ein Pool, der aus dem Nichts entspringt und mit tiefblauem Wasser gefüllt ist.
Gutenacht Geschichte
Oberhalb der Quelle befinden sich diverse Höhlen, welche einst von Mönchen genutzt wurden. Eine dieser Höhlen ist für Besucher zugänglich. Wir wurden am Eingang mit Taschenlampen ausgestattet und begannen die Erkundung. Die Tropfsteinhöhle ist etwa 100m tief und mehrheitlich hoch genug, dass man aufrecht auf dem relativ ebenen Lehmboden gehen kann. Neben einigen Buddha-Statuen fanden wir einige graue, höhlenbewohnende Grashüpfer.
Danach fuhren wir zurück, wobei wir einen Ausblick über Luang Prabang aus der Ferne erhielten. Später hatten wir im Restaurant Tamarind endlich unser hiesiges Galadinner, ein mehrgängiges Menü mit diversen laotischen Spezialitäten.

Vientiane

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Vertical Runway
Per Nachtbus fuhren wir zunächst in die Hauptstadt Vientiane, wo meine Reisegefährten halbwegs ausgeschlafen und ich komplett fix und fertig angekommen sind. Wir haben uns die Highlights des Orts im Schnellverfahren innert eines Vormittags angeschaut. Es gibt ein paar mässig spektakuläre Tempel zu sehen, man kann einen Blick auf den Palace de la république werfen und ein paar ganz hässliche Monumente bewundern. Das hervorstechendste ist der Triumphbogen, welcher höher ist, als der Triumphbogen des ehemaligen Kolonialherren in Paris und der aus Beton gebaut wurde, der von einem Projekt für eine Flughafenpiste zweckentfremdet wurde.
Da es sich bei dem Tag auch um meinen Geburtstag und den Abreisetag Sebastians handelte, wurde dies entsprechend gefeiert. Zum Mittagessen gab es leckeres Steak aus dem per Tripadvisor besten Steakhouse des Orts. Das Steak war durchaus lecker, aber der Service leider ein riesiges Ärgernis. Am Abend lud mich Nik in eine japanische Whiskybar ein, wo wir zu feinem japanischem und schottischem Destillat anstiessen.

Tags darauf fuhren wir per Minivan weiter nach Norden in Richtung Luang Prabang. Die Fahrt führt erst nach Vang Vieng, welches wir aus Zeitgründen beschlossen auszulassen. Dieser Ort liegt aber in einer wunderbaren Karstgebirgslandschaft mit Kalksteinkegeln ähnlich wie ich sie in Krabi kennengelernt hatte. Falls ich wieder nach Laos fahren sollte, ist Vang Vieng definitiv eingeplant, auch wenn es eine übermässig touristische Partymeile sein soll.
Boule
Die Fahrt führte weiter über eine wunderbare Bergstecke mit vielen engen Kurven, durch kleine, malerische Strassendörfer und vorbei an Flüssen, Seen und Wäldern. Bei Zwischenhalt in einem Dorf sahen wir den Dorfbewohnern bei der liebsten Freizeitbeschäftigung zu. Der ehemalige Kolonialherr trug das Boule-Spiel in die Welt. Die vielen Kurven sowie metertiefen Schlaglöcher zusammen mit dem durchgelegenen Fahrwerk des Minivans sorgten für ein intensives Erlebnis. Auf Bewegungskrankheit anfälligen Leuten ist von der Stecke eher abgeraten, Nik war dann auch heilfroh, als wir endlich ankamen. Auf dem Motorrad dürfte die Stecke hingegen so richtig Freude machen.

Weltreise FAQ: Tauchausrüstung

^ v M ><
Bei Tauchausrüstung kann man natürlich beliebig viel einpacken. Dies kann schnell ins Gewicht und ins Volumen gehen. Das Hauptproblem bei Leihausrüstung ist immer der miese Wartungszustand. Ein löchriger Neoprenanzug ist einfach unangenehm, weil man zu schnell kalt bekommt. Ein defekter Atemregler (oder Finimeter) kann handkehrum zu lebensgefährlichen Situationen führen. Hier gilt es abzuwägen.
Alles, was halbwegs schwer ist, kann leider unmöglich mitkommen. So muss sich die Auswahl auf ein absolutes Minimum beschränken, um etwas Komfort und Sicherheit zu erhöhen. Aus Gewichts- und Platzgründen fallen somit Tauchanzüge aus Prinzip schon mal weg. Aber auch ein einfacher Atemregler wiegt schnell 3-4kg, das geht natürlich nicht (auch wenn das den grössten Sicherheitsgewinn verschaffen würde).

Das Tauchequipment. Auf dem Bild fehlen Schnorchel und Logbuch.


  • Brevet: Das wollte zwar noch kaum je ein Tauchveranstalter sehen, aber falls doch, dann sollte man es mit dabei haben. Da es sich um ein Kärtchen in Kreditkartengrösse handelt, ist jede Diskussion über mitbringen oder nicht absolut müssig.
  • Logbuch: Fällt ebenfalls nicht ins Gewicht und es macht durchaus Sinn, seine Tauchgänge zu protokollieren.
  • Buddystempel: Cooles und 200% überflüssiges Show-Off Equipment, um seinen Buddies eine hübsche Marke ins Log zu hauen. Braucht aber nur wenig Platz und wiegt nichts.
  • Maske: Für meinen Kopf ist es schwierig, eine wirklich passende Maske zu finden. Also nehme ich sie selber mit. Das hat auch den Vorteil, dass ich an einem Strand auch mal schnorcheln gehen kann. Die Maske selbst ist nicht wirklich schwer, aber zusammen mit der Verpackung halt doch relativ voluminös.
  • Tauchcomputer: Ein Tiefenmesser ist an der Leihausrüstung eh kaum je vorhanden, und wenn, dann zeigt er irgendwas an, aber darauf verlassen würde ich mich nicht. Der Tauchcomputer bietet aber auch mehr Daten, wie verbleibende Nullzeit, verstrichene Zeit unter Wasser und zuletzt Statistiken wie maximale Tiefe und Länge des Tauchgangs, um selbständig einen Eintrag ins Logbuch vorzunehmen. Da der Tauchcomputer kaum aufträgt, gehört der zwingend in jedes Reisegepäck, wenn Tauchgänge stattfinden könnten. Nach meiner Einschätzung erhöht nichts die Sicherheit und den Komfort mehr als ein eigener Tauchcomputer.
  • Actioncam mit Unterwassergehäuse: Man möchte ja auch unter Wasser ein paar Fotos und Videos machen. Actioncams sind sehr klein und leicht, ausserdem kann man sie auch über Wasser nutzen.
  • Schnorchel: Hatte ich ursprünglich weggelassen, in Thailand aber von Tobi auf Leihbasis geerbt. Zum Tauchen nehme ich den eh nie mit (obwohl PADI das eigentlich voraussetzt...)
  • Neopren-Unterzieher: eine 2mm dünne Neoprenweste, die kaum etwas wiegt. Ich würde auch nie wieder ohne tauchen gehen, zumindest in einem geliehenen Nassanzug. Einerseits gibt es ein hygienisches Argument, ich berühre einen u.U. gammligen Neoprenanzug nicht mit dem Oberkörper. Andererseits bleibe ich damit ein klein wenig länger warm, eine natürliche Isolationsschicht aus Fett ("Biopren") besitze ich nämlich nicht.
  • Kopfhaube: eine nur 1mm dünne Kopfhaube bringt gleich doppelten Schutz, ohne ernsthaft beim Gewicht aufzutragen: Wenn man an der Oberfläche wartet, gibt es keinen Sonnenbrand auf der Glatze. Und unter Wasser verliert man etwas weniger Körperwärme.
  • Handschuhe: Auch hier sind nur 2mm dünne Neoprenhandschuhe dabei. Diese bieten nur minimale Wärmeisolation, erlauben es aber insbesondere bei heftigen Strömungen, sich an etwas festzuhalten, ohne dass man sich die Hände an scharfen Gesteinskanten zerschneidet. Natürlich gilt trotz Handschuhen, dass man wissen sollte, woran man sich grad festhält, um unnötige Schäden an sich selbst und der Unterwasserwelt zu minimieren.
  • Tauchlampe: Meist schwierig aufzutreiben und für Nachttauchgänge unentbehrlich. Ich habe nur ein kleines Lämpchen dabei, das ernsthafte Nachttaucher bestenfalls als Backup dabei haben. Dafür ist es klein, leicht, kann zur Not als normale Taschenlampe genutzt werden (dank LED wird sie nicht heiss) und ist für die Grösse überraschend hell.
  • Blinker: Für Nachttauchgänge. Wiegt nichts, braucht keinen Platz.
  • Ohrentropfen: Um Infektionen der Ohren zu verhindern. Wiegen wenig, brauchen keinen Platz.
  • Riffhaken: Den habe ich mir unterwegs dazugekauft, da es in den heftigen Strömungen von Raja Ampat manchmal doch etwas mühsam war, sich irgendwo festzuhalten. Der Riffhaken wiegt nur wenig und braucht keinen nennenswerten Platz. Als Multifunktionsfähigkeit könnte man damit den Rucksack irgendwo hochhängen, damit keine Viecher rankommen.
  • SMB (surface marker buoy) mit Leine: Meine bisherige Boje liess ich zuhause, da sie einfach zu gross und schwer ist. In Raja Ampat hatte ich dann aber doch das Gefühl, dass so eine Boje hilfreich wäre, falls man von der Gruppe getrennt auftauchen müsste und für das Tauchboot auffindbar sein möchte. Daher habe ich eine nachgekauft, die sehr klein und leicht und mit einer 30m Seilrolle ausgestattet ist. Das Paket nimmt zwar ein Bisschen Platz ein, da es sich aber um eine kleine Boje handelt (aufgeblasen nur ca 120cm lang), wiegt sie nur wenig.
Derzeit trage ich auch noch das Rescue Diver Manual mit mir herum, bei nächster Gelegenheit wird das in Richtung Heimat losgeworden.
Kompakt verpackt
Das Divelog ist in einer schönen Mappe, die zwar relativ sperrig ist, worin sich aber auch ein Haufen anderer Kram befindet, wie Passkopien, Impfausweis, USD-Notvorrat oder sonstige Dokumente. Alles in allem nimmt die Ausrüstung (ohne Log) ein Volumen von ca 20x30x15cm ein, das Neopren kommt diskret in einem Packen Kleider unter, die Kamera im IT-Equipment.

Südliches Laos

^ v M ><
Tad Somphamit bei Don Khone
Nach Grenzübertritt fuhren wir weiter in Richtung Don Khone, eine Insel der 4000 Islands (Si Pha Don), die zwischen den lokalen Mekong-Fällen eingekesselt liegt. Wasserfälle? Am Mekong? Schon mal davon gehört? Nun, wir jedenfalls nicht, entsprechend stärker waren wir davon begeistert. Da der Mekong doch etwas mehr Wasser führt als viele andere Flüsse, sind diese durchaus beeindruckend, auch wenn sie auf 6 parallele Fälle zersplittert sind.

Duschen im Tad Khone Pa Soi
Am Tag nach Ankunft auf Don Khone begaben wir uns wieder einmal per Kayak auf grosse Fahrt. Wir verabredeten mit dem Tour-Organisator, dass wir um 8:30 bei unserem Hotel abgeholt würden. Um 9:00 standen wir beim Tour-Organisator im Büro, worauf der meinte, ja das Boot habe etwas Verspätung wegen Maschinenschaden. Was für ein déjà vu mit Raja Ampat! Um 9:30 wurden wir dann doch abgeholt und fuhren erst stromaufwärts nach Don Det, wo wir Kayaks fassten und lospaddeln konnten. Oberhalb des ersten Wasserfalls stiegen wir aus und während die Kayaks per Traktoranhänger abtransportiert wurden, konnten wir den Wasserfall von nahem anschauen. So nah, dass wir darunter duschen konnten.
Danach gab es bereits Mittagessen am Strand und von dort paddelten wir weiter zum Dolphin House, wo bedrohte Irrawaddy-Flussdelfine zu beobachten sind. Meine Begleiter waren ab der Sichtungen von 100m entfernten Delfinen sehr begeistert, meine Messlatte liegt aber seit den hautnahen Tauch- und Schnorchelerlebnissen in Ägypten doch etwas höher :-)
Danach paddelten wir weiter, wurden später auf ein Motorboot verladen und bekamen den nächsten, noch beeindruckenderen Wasserfall zu sehen. Dieser war jedoch schon so wild und breit, dass eine weitere Dusche nicht möglich war. Später fuhren wir mit dem Kayak zurück nach Don Det in den Sonnenuntergang.

Alte Lokomotive
Tags darauf fuhren wir schon wieder weiter nach Paksé, da der Bus aber erst gegen 11 fährt, wollten wir noch einen weiteren Wasserfall mitnehmen. So standen wir etwas früher auf, packten fertig und machten einen kleinen Spaziergang entlang des Ufers von Don Khone zur alten französischen Eisenbahnbrücke und rostigen Lokomotive über den buddhistischen Tempel zum Wasserfall Tad Somphamit. Auch dieser ist wieder sehr breit und entlang eines Kessels gezogen, so dass man der Klippe entlanggehen kann und immer neue Seitenfälle auftauchen.
Sonnenuntergang am Mekong
Anschliessend warteten wir auf unseren Abholdienst beim Hotel, der wie gehabt deutlich zu spät erschien. Das brachte uns beim Einstieg den Rüffel von Mitreisenden einbrachte, die sich beklagten, dass sie es eilig hätten, da sie schliesslich unbedingt den 11 Uhr Bus nach Paksé erwischen müssten. Genau. Als ob in Südostasien jemals ein Bus pünktlich gefahren wäre! Tatsächlich fuhr der Bus auch erst um 12. So standen wir kurz nach 11 am Busbahnhof, worin sich zwei Busse befanden. Doch welcher fährt nun nach Paksé? Unsere erste Anfrage wurde beantwortet mit: Vermutlich der linke. Die zweite mit: Vermutlich der rechte. Die dritte mit: Es fahren womöglich beide nach Paksé. Wir setzten auf den linken, verluden unser Gepäck und warteten. Dann kam die Meldung: Alle zum rechten Bus. Doch der war schon proppenvoll. Also wurden wir wieder zum linken Bus zurückgeschickt... grrrrmpf! Damit landeten wir aber tatsächlich in Paksé, wo wir einen kleinen Streifzug durch die Stadt durchführten. Der führte zum lokalen Tempel, wo sich die Mönche aus einer fetten Soundanlage mit "Hotel California" beschallten. Eine angenehme musikalische Abwechslung zur überlauten und überseichten Khmer- und Laopop-Beschallung in den Bussen! Später war gerade noch genug Zeit, um den Sonnenuntergang über dem Mekong zu bewundern.

Tags darauf mieteten wir Motorräder, die eine ungewohnt hervorragende Qualität und Wartungszustand aufwiesen. Der Vermieter gab uns auch ein paar Fahrtipps. Unter anderem meinte er, dass Anfahren im dritten Gang der Maschine nicht so gut täte, aber für die Gesundheit des Fahrers besser sei. Und die sei schliesslich wichtiger als seine Maschine!
Wir fuhren ins Bolaven-Plateau, ein bekanntes Anbaugebiet für harte, schwersüchtigmachende Drogen wie Kaffee. Als weitere Attraktion gibt es zahllose hohe bis sehr hohe Wasserfälle. Für das Mittagessen wurde uns das Lokal "Noodle Soup 43" empfohlen, das bei Kilometer 43 ab Paksé liegt. Dies wird von einer Laotin geführt, die 35 Jahre lang in der Schweiz gelebt hatte. Dass sie mit "Clean Toilet" wirbt, ist tatsächlich für einmal kein pompöses Werbeversprechen, das WC dürfte wohl das sauberste sein, das wir auf der ganzen Reise finden werden!

Tad Fane, mit 100m der höchste
Tad Yuang, der teuerste
Tad E Tu, der schönste
Tad Champee, der kitschigste

Kaffebohnen
Leckere Nudelsuppe
Schweizer Qualität
Sonnenuntergang ab Bolaven Plateau


Harter Aufstieg...
... für fantastische Aussicht
Auch am nächsten Tag galt erneut "Born to be wild" und wir fuhren per Motorrad in südlicher Richtung zum Wat Phu, dem "Angkor Wat Laos", das sich aber als signifikant weniger spektakulär herausstellte. Immerhin gibt es dort einen Altar, welcher für Menschenopfer genutzt wurde. Unterwegs besuchten wir einen erhöht liegenden, weiterhin aktiven Tempel, der einen herrlichen Ausblick über den Mekong und seine Inselwelt bot. Mittagessen gab es diesmal bei einem Exil-Franzosen, dessen sein Lokal direkt am Mekong liegt. Zum Glück mussten wir nicht per Muskelkraft weiter, da ich mich leicht überessen hatte. Der Crêpe zum Dessert war aber auch zu gut.
Wat Phu
Fähre über den Mekong
Für den Rückweg bot es sich an, den Mekong per Fähre zu überqueren. Ich stellte mir schon die schlimmsten Rostlauben vor, die alle paar Stunden mal fahren würden, aber es kam ganz anders. Die Fähre bestand aus zwei leckschlagenden Nussschalen, wie sie hier üblicherweise benutzt werden, über die eine Holzplattform von 2x2m gelegt und festgebunden wird. Darauf werden 3 Motorräder und 5 Personen verladen und quer über den Fluss geschippert...
Als Abschluss des Tages fuhren wir zu ein paar Handwerkerdörfern, wo Körbe und Messer verkauft werden. Die Messer werden übrigens auf Ambossen geschmiedet, die wie Granaten geformt sind. Oder verwenden die gleich Blindgänger?
Big Buddha
Sonnenuntergang ab Big Buddha
Danach fuhren wir zur grossen Buddha-Statue auf dem Berg gegenüber Paksé, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Leider massierte sich am Horizont eine dicke Wolkendecke, so dass es nicht wirklich viel zu sehen gab. Das spektakulärste war lediglich der Aufstieg zum Buddha. Die ersten 100m sind als betonierte, breite Treppe ausgelegt. Danach dürfte wohl der Beton ausgegangen sein und man baute eine schmale, bröckelige Holzleiter hin, die seitdem auch nie wieder gewartet wurde.

Amboss-Granate
Um die Auswahl an genutzten Fahrzeugen weiter zu erhöhen, bestiegen wir am Abend den Nachtbus in Richtung Vientiane, der Hauptstadt von Laos.

Kambodscha Endspurt

^ v M ><
2244 Stufen zum Tempel
MG Stellung
In Preah Vihear Town mieteten wir für einen Tag ein Auto samt Fahrer und liessen uns von diesem als erstes zum Preah Vihear Tempel fahren. Dieser thront auf einem Felsvorprung 400m über dem restlichen Kambodscha. Um hinauf zu gelangen, gibt es zwei Wege. Entweder man lässt sich von einem Motorrad für 5USD pro Person über eine Strasse, die gelegentlich thailändisches Territorium durchquert, bequem hochfahren. Oder man macht das wie die alten Pilger bzw normal verrückte Schweizer und geht über den Fussweg und dessen 2244 Stufen hoch. Das kann man dank Google Streetview übrigens auch bequem von zuhause aus machen. Gegen Ende des Aufstiegs erhöht sich die Dichte der Instant-Bunker (Sandsack hinzufügen und fertig) und Schützengräben, bis man zuletzt auf eine Schützenstellung stösst, in der sich ein mit einer Plane bedecktes Maschinengewehr befindet.
Blick nach Thailand
Panorama vom Tempel
Der Tempel selbst ist leider schon ziemlich verfallen und mit Einschusslöchern übersäht, bietet aber spektakuläre Ausblicke über Kambodscha und nach Thailand. Auf dem gegenüberliegenden Hügel weht dann auch schon sehr prominent die thailändische Flagge. Der Tempel ist von mehr kambodschanischen Soldaten und Polizisten (die übrigens allesamt unbewaffnet sind) bewacht, als es Besucher hat. Die Tempelanlage ist ziemlich langgezogen, bis man zuletzt besagten Felsvorsprung erreicht, von wo aus man einen 270° Ausblick geniessen kann. Ebenfalls befindet sich dort das Grab des gefallenen Soldaten. Dieser "rettete" sich einst vor den thailändischen Truppen durch einen Sprung in die Heimat...

Pyramide von Koh Ker
Shiva's bestes Stück
Am Nachmittag fuhren wir zu den Tempelanlagen von Koh Ker, als deren Hauptattraktion eine 37m hohe Stufenpyramide die anderen Anlagen überragt. Insgesamt gibt es ca 180 Tempel in der Anlage, wobei viele davon nur aus einem einzelnen Tempelchen mit einem Phallus-Altar bestehen. Dies sind in der Regel Shiva-Tempel und wurden folglich noch vor Einführung des Buddhismus in Kambodscha gebaut.

Hoffentlich vollständig geräumt
Die Nächte in Preah Vihear waren eher kurzer Natur. Während im Zimmer meiner Begleiter bis spät Nachts die Partybeats der Hotelcrew wummerten, weckte mich jede Nacht pünktlich um 4 eine kleine Nachtmusik in 5 Sätzen:
  • Katzenmusik: Duett für zwei Katzen (die sich die Seele aus dem Leib schrien)
  • Der Gockel-Chor: Kikeriki-Kanon
  • Little Baby Blues: WO! IST! MAMAAAAAAAAAA???
  • Das Strassenköter Orchester: Mondschein-Kantate
  • Call of the Muezzin


Am nächsten Tag fuhren wir mit dem öffentlichen Bus weiter nach Ban Lung. Die Fahrt war für Busverhältnisse erstaunlich unspektakulär. Wir wurden auf den viel zu engen Rücksitz gequetscht und unser Gepäck im Kofferraum nach dem Motto "wenn die Türe nicht zugeht, muss man sie halt härter zuschlagen" verstaut. Glücklicherweise ist alles heil angekommen. Kaum in Ban Lung eingetroffen wurden wir von Hotel- und Touranbietern überfallen, welche sich beinahe um uns prügelten und die Preise immer weiter senkten, bis wir uns für ein Hotelangebot entschieden. Nach Hotel-Checkin begaben wir uns zur Enttäuschung des siegreichen Hotelliers zum Büro von Virachey Eco-Tourism, dem offziellen Anbieter für Trekkingtouren im Virachey-Nationalpark. Dort buchten wir eine dreitägige Tour durch den Dschungel.

So wurden wir am nächsten Morgen abgeholt und per Auto zum Fluss gefahren. Dort wurden wir auf eine leckschlagende Nussschale lokaler Bauart verladen, welche uns 2h lang den Fluss hoch fuhr, glücklicherweise ohne zu kentern. Allerdings musste der Kapitän nicht nur das Boot an Untiefen und Stromschnellen hochnavigieren, sondern auch permanent Wasser schöpfen.
Kayakfahren
Im Dorf angekommen, wurde uns angeboten, dass wir Kayaks ausleihen könnten, um damit den Nachmittag zu verbringen. Da es sich um topmoderne Kayaks handelte (das Dorf wird durch diverse NGOs gut versorgt, dafür helfen die Bewohner mit, den Wald zu schützen), nahmen wir diese gerne an und paddelten noch etwas den Fluss hoch. Dank gelegentlicher Stromschnellen war dies ein feuchtes Erlebnis (Nik schaffte es zu kentern und einige Stromschnellen mussten wir zu Fuss hochgehen nach dem Motto "wer sein Kayak liebt, der zieht".
Kleine Flasche Reiswein
Am Abend kochte unser Ranger ein es leckeres Essen. Zur Verdauung gab es ein kleines Fläschchen Reiswein (ca 10l), der leider noch zu frisch war und nach nur einem Tag Gärungszeit sehr sauer schmeckte. Wir bekamen noch einen Schluck besser vergorenen Reisweins zu testen, dieser war ziemlich süss und ohne eine Spur Säure. Danach begaben wir uns relativ früh ins Bett in einer Bambushütte wie wir sie schon aus Raja Ampat gewohnt waren.

Bambuswald
Kochen im Dschungel
Der nächste Morgen begann mit einem einfachen Frühstück bestehend aus einer Büchse Ramen, danach wanderten wir in Begleitung unseres Ranges, eines Dorfbewohners, zwei Hunden und eines Schweins los. Leider verliess und das Schwein beim Dorfausgang, schade, kein Speck zum Mittagessen. Dafür lernten wir einige essbare Dschungelpflanzen wie Sourleaf oder Rattan kennen. Es ging über ein paar Hügel und durch einen leider relativ toten Wald. Aufgrund intensivem illegalem Holzschlag wächst fast nur noch Bambus.
Ich bin kein Star - lasst mich hier drin!
Ausblick vom Nachtlager
Am Abend bauten wir unser Camp bei einem Wasserfall auf. Das heisst, wir spannten Hängematten zwischen die Bäume und unser Ranger kochte wieder lecker Essen (Reis, Schweinsgeschnetzeltes an Gemüse) auf dem Holzfeuer. Kurz nach Sonnenuntergang gingen wir dann auch schon ins Bett. Aufgrund der frühen Schlafenszeit wachte ich natürlich mitten in der Nacht auf. Unterdessen hatte es merklich abgekühlt, so dass ich etwas mehr Kleidung anziehen musste. Dafür hatten sich die bedrohlichen Regenwolken unterdessen verzogen und gaben den Blick auf einen herrlichen Sternenhimmel frei.

Wasserfall
Tags darauf kehrten wir nach Ban Lung zurück. Erst wieder per abgekürztem Fussmarsch ins Dorf, von dort mit der Nussschale flussabwärts und mit dem Auto zurück. Wir baten den Ranger allerdings darum, uns nicht gleich ins Hotel zu bringen, sondern uns beim Kratersee Nahe des Orts abzuladen.
Pünktlich zur Abendessenszeit waren wir dann wieder zurück in der Stadt, so dass wir uns als Abendessen in Khmer-BBQ leisteten. Dies besteht aus einem relativ flachen Grillhut auf einer Gasflamme. Der Grillhut wird nun als erstes gefettet. Mit viel Fett. Noch mehr Fett. Nein, mehr. Noch mehr. Dann werden in Fett getränktes Fleisch (Rind, Rinderherz, Rinderbrust (wir wussten nicht, ob damit Brustspitz oder Euter gemeint war, denn die Bestellung dieses Fleischteils ging in der Küche wohl vergessen), Garnelen) sowie Gemüse. Das Fett tropft dann in die Gasflamme und verbrennt, wodurch das Fleisch letztendlich grilliert wird... sehr speziell. Aber trotzdem lecker.

Das war dann der Abschluss der Abenteuer in Kambodscha. Heute stand die Reise nach Laos an. In Ban Lung wurden wir in einen Bus verfrachtet, welcher mit einem sturzbetrunkenen Kambodschaner und einer Bandsäge überladen war. Innert Minuten nach Abfahrt waren wir dann auch mit Sägemehl paniert. Nach ca 1.5h hielt der Busfahrer an einer Tankstelle, warf uns hinaus und meinte, dass uns um 12 (kambodschanische Zeit) ein weiterer Bus abholen würde. Wir warteten gespannt im Tankstellenshop zu Fruchtchips und Keksen. Tatsächlich kam dann auch der neue Bus und wir wurden an die kambodschanisch/laotische Grenze gekarrt. Die Strasse dorthin war die Strasse im absolut schlechtesten Zustand, die wir in Kambodscha genutzt haben. Unzählige und tiefe Schlaglöcher führten zu einer Reise im Stile "geschüttelt, nicht gerührt" und legten sogar irgendwo auf der Strecke einen Lastwagen lahm.
Am Grenzposten gab es erst gegen ein natürlich vollkommen illegal verlangtes Bakschisch von 2$ den Ausreisestempel. Auf laotischer Seite bekam ich dank hochwertigem hellrotem Pass mit Kreuz gegen die inoffizielle Gebühr von wiederum 2$ (man möchte meinen, das sei eine Preisabsprache...) den Einreistempel, während meine Begleiter sowie die anderen westlichen Buspassagiere mit ihren minderwertigen Pässen erst Visa-on-Arrival (30$ offizielle Gebühr) beantragen (1$ Servicegebühr) und dann den Stempel (2$ Bakschisch) erhalten durften.

Weiter durch Kambodscha

^ v M ><
Königspalast in Phnom Penh
Nach den deprimierenden Tag über die Terrorherrschaft und den Genozid der Khmer Rouge wollten wir am nächsten Tag Kambodscha wieder von seiner Sonnenseite sehen. Daher besuchten wir am Vormittag den Königspalast und am Nachmittag das Nationalmuseum.
MMA Fightnight
Am Abend durfte aber wieder etwas Blut fliessen, wir haben von Niks Trainer in Singapur Freikarten für einen Mixed Martial Arts Wettkampf in Phnom Penh erhalten. So begaben wir uns ins neonhelle Ausgangsviertel, wo sich ein Vergnügungspark befindet, nebenan grad eine Folge von "Voice of Cambodia" unter freiem Himmel aufgenommen wurde und ein Theatersaal zur Kampfarena umgewandelt wurde. So konnten wir 10 spannende Kämpfe mit internationalem Teilnehmerfeld anschauen und dazu fachsimpeln.

Durian-Monument
Am nächsten Morgen fuhren wir wieder weiter in Richtung Süden nach Kampot. Kampot ist eine relativ kleine Stadt und entsprechend ruhig und beschaulich. Bier und Essen sind deutlich günstiger als in Phnom Penh. Grösstes Wahrzeichen ist eine überdimensionierte Durianskulptur in einem Kreisel. Immerhin ist die Stadt berühmt für den Anbau dieser *hüstel* Delikatesse.
Sonnenuntergang hinter der Rainbow Bridge
Nach der Anreise machten wir uns erst mit dem Ort vertraut, gingen Essen und planten die Aktivitäten für die nächsten Tage sowie mögliche nächste Destinationen. Zuletzt schauten wir den Sonnenuntergang an der alten, einsturzgefährdeten und daher gesperrten Brücke, die Rainbow-Bridge genannt wird, da sie ein buntes Flickwerk aus Khmer Rouge Tagen ist. Und wohl auch wegen der frisch angebrachten, quietschbunten LED-Beleuchtung.

Ausblick von Bokor
Tags darauf mieteten wir Motorräder und fuhren damit in die Bokor Highlands in den Elephant Mountains. Dort wird derzeit ein gigantisches Ressort gebaut, was den Komfort von exzellenten Strassen mit sich bringt, dafür aber die halbe Landschaft verschandelt. Nichts desto trotz hatten wir phänomenale Ausblicke auf das kambodschanische Tiefland, die Küste und die Berge. Ausserdem gibt es aus französischer Kolonialzeit noch eine alte Kirche und die Ruine eines alten Casinos zu bewundern. Dazu kommen Wasserfälle und Seen sowie eine an Schottland erinnernde Hochland-Atmosphäre. Des weiteren ist es auch eine angenehme Abkühlung, da die Temperaturen geschätzt 10°C tiefer liegen als auf Meereshöhe.
Absturzgefahr
Nachmittags besuchten wir noch ein paar Höhlen, die als buddhistische Tempel genutzt werden. In der einen hängt ein prekär verkeilter Felsblock in 20m Höhe, der zwölfjährige Knirps, der uns herumführte, meinte "one day it will fall down. Not today." Na denn: nochmal Glück gehabt.

Füsse hochlegen und treiben lassen.
Am Dienstag wollten wir wieder etwas für die Arme tun und da heisst die favorisierte Aktivität bekanntlicherweise Kajakfahren. Damit fuhren wir den Fluss entlang einer schönen, breiten Mäanderschleife hoch und bogen an deren Ende in einen mangrovenbewachsenen Hufeisensee ab. Diese Süsswassermangroven sind eher palmartige Gewächse mit weniger extrem verzweigen Wurzeln, so dass man auch zwischen dicht bewachsenen Inseln durchfahren und den durch die Kronen geformten, schattigen Tunnel geniessen kann.
Salzfelder
Am Nachmittag wollten wir noch die Benzintanks der Motorräder wieder leeren, so dass wir einfach dem Flussufer entlang fuhren zu Salzfeldern und Fischerdörfern.

Als nächstes fuhren wir zurück in Richtung Tempel, d.h. nach Norden, konkret nach Kompong Thom. Die Stadt wimmelt von unglaublich viel Mücken und sonstigen Insekten, für Phobiker ist sie also völlig ungeeignet. Entsprechend waren wir auch kurz davor, im Hotelzimmer das Moskitonetz aufzubauen.
Aufstieg zum Phnom Suntuk
Sambor Prei Kuk
Der nächste Tag war wieder für Tempelvisiten angedacht, für die wir uns per Tuktuk herumfahren liessen. erst bestiegen wir am frühen Morgen noch vor den Gläubigen und allen anderen Touristen den Phnom Suntuk, ein Hügel mit relativ grosser, nach wie vor aktiv genutzer Tempelanlage, der mit seinen 130m eine gute Aussicht auf das umliegende Flachland bietet. Anschliessend fuhren wir zu den Ruinen der noch vor Angkor Wat gebauten Anlagen von Sambor Prei Kuk.
Fledermausbaum
Als letztes Highlight führte uns der Fahrer zu einem Baum mitten im Ort, der von tausenden Fledermäusen als Nest genutzt wird. Nach Sonnenuntergang würden sie wohl in zwei grossen Schwärmen nach Süden und nach Norden fliegen.

Danach fuhren wir zurück nach Siem Reap, da wir am Samstag Morgen von einer Reisegefährtin Abschied nehmen und sie zum Flughafen eskortieren wollten. So sassen wir am Freitag Vormittag im Bus nach Siem Reap und am Nachmittag besuchten wir die lokalen Tempel der anderen Art: Erst unser favorisiertes Fischgrillrestaurant, wo wir wieder enorm leckere Fische vom Grill verspiesen. Darauf folgend ein kleiner Pubcrawl, erst zur per Bekanntschaftsbeziehungen empfohlenen X-Bar, die wir dann aber aufgrund des Preises relativ schnell wieder verliessen und stattdessen in ein Etablissement sassen, wo es das Bier zum halben Preis, d.h. 0.5USD für den 3.5dl Krug gab. Damit war der Tag zwar so gut wie gelaufen, aber als Abschluss wollten wir noch das Brewpub ausprobieren, das eine eigene Mikrobrauerei betreibt. Deren Bier ist nicht übel, insbesondere das IPA mit seinen Fruchtnoten (schon fast ein Grapefruitsaft) konnte überzeugen, leider war der Preis aber auch entsprechend stolz.
Immerhin konnten wir die Qualität des Biers auch am nächsten Tag beurteilen. Dass wir um 6 Uhr Morgens völlig unverkatert aufgestanden sind, zeugt doch davon, dass die kambodschanischen Braumeister ihre Arbeit verstehen.

Heute fuhren wir in Richtung Preah Vihear. Leider wurden wir vom Busunternehmen etwas verarscht. Wir buchten für 11 Dollar den "Touristenbus" in Siem Reap, der um 7:00 fahren sollte. Um 6:30 sollten wir im Hotel abgeholt werden. Die Abholung erfolgte mit schweizerischer Pünktlichkeit, um 6:25 klopfte es an unsere Zimmertüre. Um 7:00 kambodschanische Zeit (d.h. die Uhr zeigte 8:00 an), wurden die letzten Passagiere angeliefert und der Bus fuhr ab. Allerdings ohne uns, da der Bus bis Laos durchfahren sollte und wir unterwegs aussteigen wollten, wurden wir kurzerhand auf "den nächsten" Bus umgebucht. Der fuhr dann wie versprochen gleich, d.h. 20 kambodschanische Minuten später, konkret kurz nach 10 endlich los. Das war dann der Linienbus für Einheimische. Das wäre an sich nicht so schlimm gewesen, abgesehen davon, dass Nik zwischen einem Korb stinkender, winselnder Hundewelpen und einer stinkenden, kotzenden Grossmutter eingeklemmt war. Allerdings wäre ein Ticket für diesen Bus für vermutlich einen Bruchteil der 11$ zu haben gewesen... Ausserdem trafen wir aufgrund der verspäteten Abfahrtzeit so spät in Preah Vihear Town ein, dass der Tag soweit gelaufen war und mehr als ein Dorfbummel und ausgiebiges Essen nicht mehr drin lagen. Immerhin bin ich daher wieder mal zum bloggen gekommen.

Für morgen steht eine Visite in den Anlagen von Koh Ker und natürlich als hiesiges Highlight unserer Reise, der Preah Vihear Tempel, über den sich Kambodscha und Thailand seit 60 Jahren streiten. Wir hoffen darauf, dass sie das Kriegsbeil momentan weiter ruhen lassen und die Luft keinen erhöhten Bleigehalt aufweisen wird...

Siem Reap - zurück nach Angkor Wat

^ v M ><
In den faszinierenden Tempelanlagen von Angkor Wat war ich schon anlässlich meiner letzten Reise nach Südostasien. Einer der Reisebegleiter wünschte sich, diese auch zu sehen, wozu die ganze Gruppe mit Begeisterung mit dabei war. Somit besorgten wir eVisa für die vereinfachte Einreise nach Kambodscha und bestiegen das Flugzeug nach Siem Reap, wo wir auch noch ein viertes Gruppenmitglied aufsammelten.

Sonnenaufgang in Angkor Wat
Am ersten Tag war früh aufstehen angesagt. Wir liehen uns Velos, womit wir erst zum Ticketoffice pedalten, wo wir Dreitagespässe für Angkor Wat kauften. Anschliessend radelten wir zum Angkor Wat, wo wir wieder den Sonnenaufgang bewunderten. In der Folge fuhren wir entlang des "petit circuit" zu den mir bereits bekannten Tempeln wie Ta Prom (bekannt aus Tomb Raider) oder Bayon (the smile of Angkor).

Ta Prom - Tomb Raider Temple
Baphuon Tempel
Bayon Tempel - a stoned smile
Tänzerinnen aus Stein...
... und aus Fleisch und Blut


Sonnenaufgang in Phnom Bak Keng
Auch am folgenden Tag sparten wir den guten Schlaf und begaben uns per Mietauto auf den "grand circuit", angefangen auf dem Phnom Bak Keng, der auf einem Hügel liegt und somit einen tollen Ausblick auf den Sonnenaufgang bietet. An sich ist der Tempel für den Sonnenuntergang berühmt, aber dann stehen sich die Leute auf den Füssen herum, während man den Tempel am Morgen früh für sich alleine hat. Danach gab es weiterhin Tempel, bis die Füsse weh taten und sie uns anfingen zu den Ohren herauszuhängen. Als zwischenzeitlichen Ausgleich fuhren wir daher zum Kbal Spean, einem Wasserfall, der vor allem für seine 1000 Phallussymbole aus Stein bekannt ist.

Angkor Wat von Phnom Bak Keng
Kbal Spean Wasserfall
Tempelaffe
Omnipräsenter Lotus


Schule mit PC Lab
Danach war endlich wieder einmal ausschlafen angesagt und es folgte ein eher kurzer Ausflug. Um die Abwechslung bei Transportmitteln hoch zu halten, mieteten wir diesmal ein Tuktuk samt Fahrer für den Tag und fuhren als erstes zur Gruppe der Roluos-Tempel, die auf dem Weg zum Tonle Sap See liegen. Einer dieser Tempel betreibt auch eine Schule mit modernem Computer Lab, das wir kurz bewundern konnten. Allerdings wollten wir den wertvollen Unterricht nicht unnötig stören.
Stelzendorf am Tonle Sap See
Auf dem Tonle Sap wollten wir eine Bootsfahrt zu den Floating Villages machen. Jedoch war der Ticketverkauf trotz halboffiziellem Anstrich ein ziemlich überteuerter Betrug, bei dem uns alles mögliche versprochen und genau gar nichts geboten wurde.
Ausblick über die Reisfelder
Anschliessend fuhren wir zum Phnom Krom, einem auf einem Hügel liegenden Tempel. Von dort hat man einen prächtigen Ausblick über die ganze Umgebung, vom Tonle Sap See über die Reisfelder bis Siem Reap. Wenn die Luft nicht so dunstig wäre, könnte man mit einem Fernglas vermutlich auch Angkor Wat sehen. Nun standen wir vor der Entscheidung, noch eine Weile auf dem Hügel zu bleiben und den Sonnenuntergang zu beobachten oder doch lieber in die Stadt zurückzufahren und eine "traditionelle" Apsara-Tanzvorstellung anzuschauen. Wir entschieden uns für die kulturelle Note, was immerhin den Vorzug hatte, dass wir uns am Buffet den Bauch vollschlagen konnten.

Achtung Verkehr
Tags darauf war Transfer in die Hauptstadt Phnom Penh angesagt, somit sassen wir im Bus herum und ich hatte endlich mal etwas Zeit, Blogeinträge anfangen zu verfassen, aufgrund schlechter Internetanbindung liess ich aber die Veröffentlichung erst mal noch bleiben. Nach dem Einchecken im Hotel war ein erster Stadtrundgang angesagt, sprich mal wieder ein Tempel, allerdings zur Abwechslung ein intakter und aktiv genutzter. Danach suchten wir auf den Nachtmärkten nach Essen und fanden zum Ausklang des Tages ein Restaurant mit günstigem Bier.

Der Freitag war für ein sehr trauriges Kapitel in der kambodschanischen Geschichte reserviert, wir besuchten die Gedenkstätten der Khmer Rouge Greueltaten, das Choeung Ek Killing Field und das Tuol Sleng Genocide Museum.