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Südliches Laos

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Tad Somphamit bei Don Khone
Nach Grenzübertritt fuhren wir weiter in Richtung Don Khone, eine Insel der 4000 Islands (Si Pha Don), die zwischen den lokalen Mekong-Fällen eingekesselt liegt. Wasserfälle? Am Mekong? Schon mal davon gehört? Nun, wir jedenfalls nicht, entsprechend stärker waren wir davon begeistert. Da der Mekong doch etwas mehr Wasser führt als viele andere Flüsse, sind diese durchaus beeindruckend, auch wenn sie auf 6 parallele Fälle zersplittert sind.

Duschen im Tad Khone Pa Soi
Am Tag nach Ankunft auf Don Khone begaben wir uns wieder einmal per Kayak auf grosse Fahrt. Wir verabredeten mit dem Tour-Organisator, dass wir um 8:30 bei unserem Hotel abgeholt würden. Um 9:00 standen wir beim Tour-Organisator im Büro, worauf der meinte, ja das Boot habe etwas Verspätung wegen Maschinenschaden. Was für ein déjà vu mit Raja Ampat! Um 9:30 wurden wir dann doch abgeholt und fuhren erst stromaufwärts nach Don Det, wo wir Kayaks fassten und lospaddeln konnten. Oberhalb des ersten Wasserfalls stiegen wir aus und während die Kayaks per Traktoranhänger abtransportiert wurden, konnten wir den Wasserfall von nahem anschauen. So nah, dass wir darunter duschen konnten.
Danach gab es bereits Mittagessen am Strand und von dort paddelten wir weiter zum Dolphin House, wo bedrohte Irrawaddy-Flussdelfine zu beobachten sind. Meine Begleiter waren ab der Sichtungen von 100m entfernten Delfinen sehr begeistert, meine Messlatte liegt aber seit den hautnahen Tauch- und Schnorchelerlebnissen in Ägypten doch etwas höher :-)
Danach paddelten wir weiter, wurden später auf ein Motorboot verladen und bekamen den nächsten, noch beeindruckenderen Wasserfall zu sehen. Dieser war jedoch schon so wild und breit, dass eine weitere Dusche nicht möglich war. Später fuhren wir mit dem Kayak zurück nach Don Det in den Sonnenuntergang.

Alte Lokomotive
Tags darauf fuhren wir schon wieder weiter nach Paksé, da der Bus aber erst gegen 11 fährt, wollten wir noch einen weiteren Wasserfall mitnehmen. So standen wir etwas früher auf, packten fertig und machten einen kleinen Spaziergang entlang des Ufers von Don Khone zur alten französischen Eisenbahnbrücke und rostigen Lokomotive über den buddhistischen Tempel zum Wasserfall Tad Somphamit. Auch dieser ist wieder sehr breit und entlang eines Kessels gezogen, so dass man der Klippe entlanggehen kann und immer neue Seitenfälle auftauchen.
Sonnenuntergang am Mekong
Anschliessend warteten wir auf unseren Abholdienst beim Hotel, der wie gehabt deutlich zu spät erschien. Das brachte uns beim Einstieg den Rüffel von Mitreisenden einbrachte, die sich beklagten, dass sie es eilig hätten, da sie schliesslich unbedingt den 11 Uhr Bus nach Paksé erwischen müssten. Genau. Als ob in Südostasien jemals ein Bus pünktlich gefahren wäre! Tatsächlich fuhr der Bus auch erst um 12. So standen wir kurz nach 11 am Busbahnhof, worin sich zwei Busse befanden. Doch welcher fährt nun nach Paksé? Unsere erste Anfrage wurde beantwortet mit: Vermutlich der linke. Die zweite mit: Vermutlich der rechte. Die dritte mit: Es fahren womöglich beide nach Paksé. Wir setzten auf den linken, verluden unser Gepäck und warteten. Dann kam die Meldung: Alle zum rechten Bus. Doch der war schon proppenvoll. Also wurden wir wieder zum linken Bus zurückgeschickt... grrrrmpf! Damit landeten wir aber tatsächlich in Paksé, wo wir einen kleinen Streifzug durch die Stadt durchführten. Der führte zum lokalen Tempel, wo sich die Mönche aus einer fetten Soundanlage mit "Hotel California" beschallten. Eine angenehme musikalische Abwechslung zur überlauten und überseichten Khmer- und Laopop-Beschallung in den Bussen! Später war gerade noch genug Zeit, um den Sonnenuntergang über dem Mekong zu bewundern.

Tags darauf mieteten wir Motorräder, die eine ungewohnt hervorragende Qualität und Wartungszustand aufwiesen. Der Vermieter gab uns auch ein paar Fahrtipps. Unter anderem meinte er, dass Anfahren im dritten Gang der Maschine nicht so gut täte, aber für die Gesundheit des Fahrers besser sei. Und die sei schliesslich wichtiger als seine Maschine!
Wir fuhren ins Bolaven-Plateau, ein bekanntes Anbaugebiet für harte, schwersüchtigmachende Drogen wie Kaffee. Als weitere Attraktion gibt es zahllose hohe bis sehr hohe Wasserfälle. Für das Mittagessen wurde uns das Lokal "Noodle Soup 43" empfohlen, das bei Kilometer 43 ab Paksé liegt. Dies wird von einer Laotin geführt, die 35 Jahre lang in der Schweiz gelebt hatte. Dass sie mit "Clean Toilet" wirbt, ist tatsächlich für einmal kein pompöses Werbeversprechen, das WC dürfte wohl das sauberste sein, das wir auf der ganzen Reise finden werden!

Tad Fane, mit 100m der höchste
Tad Yuang, der teuerste
Tad E Tu, der schönste
Tad Champee, der kitschigste

Kaffebohnen
Leckere Nudelsuppe
Schweizer Qualität
Sonnenuntergang ab Bolaven Plateau


Harter Aufstieg...
... für fantastische Aussicht
Auch am nächsten Tag galt erneut "Born to be wild" und wir fuhren per Motorrad in südlicher Richtung zum Wat Phu, dem "Angkor Wat Laos", das sich aber als signifikant weniger spektakulär herausstellte. Immerhin gibt es dort einen Altar, welcher für Menschenopfer genutzt wurde. Unterwegs besuchten wir einen erhöht liegenden, weiterhin aktiven Tempel, der einen herrlichen Ausblick über den Mekong und seine Inselwelt bot. Mittagessen gab es diesmal bei einem Exil-Franzosen, dessen sein Lokal direkt am Mekong liegt. Zum Glück mussten wir nicht per Muskelkraft weiter, da ich mich leicht überessen hatte. Der Crêpe zum Dessert war aber auch zu gut.
Wat Phu
Fähre über den Mekong
Für den Rückweg bot es sich an, den Mekong per Fähre zu überqueren. Ich stellte mir schon die schlimmsten Rostlauben vor, die alle paar Stunden mal fahren würden, aber es kam ganz anders. Die Fähre bestand aus zwei leckschlagenden Nussschalen, wie sie hier üblicherweise benutzt werden, über die eine Holzplattform von 2x2m gelegt und festgebunden wird. Darauf werden 3 Motorräder und 5 Personen verladen und quer über den Fluss geschippert...
Als Abschluss des Tages fuhren wir zu ein paar Handwerkerdörfern, wo Körbe und Messer verkauft werden. Die Messer werden übrigens auf Ambossen geschmiedet, die wie Granaten geformt sind. Oder verwenden die gleich Blindgänger?
Big Buddha
Sonnenuntergang ab Big Buddha
Danach fuhren wir zur grossen Buddha-Statue auf dem Berg gegenüber Paksé, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Leider massierte sich am Horizont eine dicke Wolkendecke, so dass es nicht wirklich viel zu sehen gab. Das spektakulärste war lediglich der Aufstieg zum Buddha. Die ersten 100m sind als betonierte, breite Treppe ausgelegt. Danach dürfte wohl der Beton ausgegangen sein und man baute eine schmale, bröckelige Holzleiter hin, die seitdem auch nie wieder gewartet wurde.

Amboss-Granate
Um die Auswahl an genutzten Fahrzeugen weiter zu erhöhen, bestiegen wir am Abend den Nachtbus in Richtung Vientiane, der Hauptstadt von Laos.

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