Ha Long Bucht und von Hue nach Hoi An
Frühmorgens erreichte unser Nachtzug wieder Ha Noi. Nach einem Frühstück begaben wir uns zum Büro des Tourveranstalters, wo wir abgeholt und zu unserem Kreuzfahrtschiff gebracht werden sollten. Der Bustransfer war dann auch reichlich unbequem, da der Bus für kleingewachsene Asiaten bestuhlt war und wir dementsprechend 3h lang zwischen ein paar Sitzen eingequetscht sassen.
Das Kreuzfahrtschiff war komfortabel genug, nur das Lunchbuffet war etwas sehr geschmacklos. Man möchte ja meinen, dass Fett als Geschmacksträger eine vielversprechende Zutat sei, aber offenbar wurde es nur genutzt, um das ganze Essen zu Tode zu frittieren...
Als Nachmittagsprogramm stand als erstes der Besuch im Höhlensystem "Surprise Cave / Amazing Cave" an. Diese ist bekannt für ihre durch Tropfsteine geformten Bilder von Drachen oder menschlichen Körperteilen. Danach folgte ein Besuch auf einer Austernfarm, wo uns gezeigt wurde, wie Perlen gezüchtet werden. Wenig überraschend war dies natürlich nur das Vorspiel für den Versuch, uns Perlenschmuck anzudrehen.
Für das Abendessen hatte sich der Koch dann doch etwas mehr ins Zeug gelegt, so dass wir uns den Bauch am reichhaltigen Buffet ordentlich vollschlagen konnten. Obwohl wir extra bei einem Backpacker-Reisebüro gebucht und die billigste Kreuzfahrt gewählt hatten, entpuppte es sich wieder einmal als Rentnerrundfahrt, so dass wir als Abendbeschäftigung nichts besseres zu tun fanden, als das Trekkingequipment vom Sa Pa-Schlamm und -Schweiss zu befreien. Für ein jüngeres Publikum hätten wir explizit eine sogenannte "Party Cruise" buchen müssen.
Für den nächsten Tag wurde uns Kayakfahren versprochen, in wählbarer Intensität von 15 Minuten bis 5 Stunden. Dazu wurden wir auf ein kleineres Ausflugsboot verladen (das Kreuzfahrtschiff fuhr den Tag über in den Hafen zurück, um Passagiere auszutauschen). Mit unserem Boot namens "Phuc-Long" fuhren wir in eine Bucht, wo wir etwas durch Höhlen kayaken durften. Nach ca 1h pfiff uns der Guide aber wieder zurück. Auf dem Boot meinte er dann, dass wir jetzt Zeit zum schwimmen hätten. Wir konnten ihn dann aber doch dazu überreden, uns erneut in ein Kayak zu setzen und uns nochmals eine Runde paddeln zu lassen. Doch schon nach kurzer Zeit liess er uns wieder zum Ausflugsboot zurückkehren, dabei hatten wir die auf der Karte gefundene Höhle noch gar nicht erreicht.
Immerhin gab es kurz darauf ein sehr reichhaltiges Mittagessen, bei dem sich der Koch sehr ins Zeug gelegt hatte und uns einen etwa zehngängiges Menü auftischte. Das war um so beeindruckender, denn im kleinen Boot war nur eine Kochplatte verfügbar und diese wurde wirklich bis zum letzten ausgereizt, um uns zu sättigen und zufriedenzustellen.
Danach durften wir wieder etwas kayaken und nach eifriger Diskussion mit dem Kapitän konnten wir Kapitän und Guide davon überzeugen, dass uns bislang eine Höhle und eine Lagune vorenthalten wurden. So paddelten wir zum dritten Mal in die entsprechende Richtung und dieses Mal durften wir auch endlich dieses Juwel betrachten. Doch danach war wieder dringlicher Rücktransport zum Kreuzfahrtschiff angesagt, wo wir eine Stunde früher als auf dem offiziellen Plan vermerkt wieder eintrafen. So viel also zu "bis 5 Stunden Kayak". Hochgerechnet waren es grosszügige 3 Stunden, wovon wir die Hälfte hart erfeilschen mussten... Da kommt durchaus etwas "ägyptische Stimmung" auf.
Am nächsten Morgen durften wir nach kleinem Frühstück nochmals eine Runde in der tollen Ha Long Landschaft kayaken, bevor wir die Kajüte räumen mussten, um noch kurz einen Brunch zu verspeisen und uns dann wieder auf den Rückweg nach Ha Noi zu machen. Die Fahrt passierte wieder in einem Bus mit Sitzabständen für durchschnittlich kleine Asiaten, aber als durchschnittlich grosser Europäer heisst das, mit den Knien am Kinn eingepfercht zu werden.
In Ha Noi hatten wir noch Zeit, die alte Universität zu betrachten. Diese ist ein regelrechter "Tempel der Wissenschaft" und für das Laienauge kaum von einem buddhistischen Tempel zu unterscheiden. Nachdem wir dem Glauben an die Rationalität und Wisschenschaft gehuldigt hatten, fuhren wir per Nachtzug in Richtung Süden. Immerhin hatten wir jetzt gute 10 Tage Herbstwetter erlebt, da wird es Zeit, wieder in den ewigen Sommer zu reisen.
So wachten wir in der Wärme der ehemaligen Hauptstadt Hue auf, wo wir den Königspalast (Zitadelle) und Königsgräber anschauten, bevor wir uns per Auto nach Hoi An fuhren liessen. Unterwegs waren noch ein paar Zwischenhalte eingeplant, so am Lang Co Strand und dem ewigs nebligen Hai Van Pass mit seinen alten Betonbunkern. Später fuhren wir durch das an Las Vegas erinnernde Da Nang mit seinen berühmten Stränden, die vor allem bei Amerikanern sehr beliebt sind, da die G.I.s im Vietnamkrieg sich dort erholen konnten.
Letzter Stopp war der faszinierende Tempelkomplex Marble Mountain. Falls ich wieder nach Vietnam reise, ist dies definitiv ein Ort, der nochmals intensiver besichtigt werden muss, eine knappe Stunde ist einfach zu wenig. Es handelt sich um einen Komplex mehrerer Berge aus Marmorstein (der in Vietnam eh so häufig ist, dass ganze Dorfplätze und Quay-Anlagen am billigsten gebaut werden, indem man ausschliesslich Marmor verwendet...). Dieser ist mit vielen Tempeln versetzt und mit diversen grossen Höhlen durchzogen. Die Höhlen selber dienen auch wieder als Tempel. Besonders beeindruckend ist die Höhle namens "Hölle", welche durchaus christlich inspierte Szenen von Folterungen von Seelen durch Dämonen zeigt und einen engen, steilen "Stairway to Heaven" beinhaltet, durch den man "ins Licht" steigen kann. Sehr imposant!
Am Abend schlenderten wir noch kurz durch Hoi An's Altstadt. Diese ist zwar schön, aber leider auch von Touristen völlig überlaufen und daher unverschämt teuer. Zum Glück bleiben wir hier nur kurz... Den folgenden Tag verbrachten wir in Hoi An, wo wir schöne alte Häuser und Versammlungshallen besichtigten. Auch schön, zur Abwechslung etwas andere Gebäude als Tempel zu besuchen, auch wenn in jedem Haus ein oft opulenter Altar zu finden ist. Besonders gefallen haben mir auch die aufwändigen Bonsai-Skulpturen, die aber nicht nur in Hoi An sondern in ganz Vietnam sehr beliebt sind. Abends war wieder Reisezeit, diesmal geht's per Nachtzug in Richtung Ho Chi Minh Ville.
Das Kreuzfahrtschiff war komfortabel genug, nur das Lunchbuffet war etwas sehr geschmacklos. Man möchte ja meinen, dass Fett als Geschmacksträger eine vielversprechende Zutat sei, aber offenbar wurde es nur genutzt, um das ganze Essen zu Tode zu frittieren...
Als Nachmittagsprogramm stand als erstes der Besuch im Höhlensystem "Surprise Cave / Amazing Cave" an. Diese ist bekannt für ihre durch Tropfsteine geformten Bilder von Drachen oder menschlichen Körperteilen. Danach folgte ein Besuch auf einer Austernfarm, wo uns gezeigt wurde, wie Perlen gezüchtet werden. Wenig überraschend war dies natürlich nur das Vorspiel für den Versuch, uns Perlenschmuck anzudrehen.
Für das Abendessen hatte sich der Koch dann doch etwas mehr ins Zeug gelegt, so dass wir uns den Bauch am reichhaltigen Buffet ordentlich vollschlagen konnten. Obwohl wir extra bei einem Backpacker-Reisebüro gebucht und die billigste Kreuzfahrt gewählt hatten, entpuppte es sich wieder einmal als Rentnerrundfahrt, so dass wir als Abendbeschäftigung nichts besseres zu tun fanden, als das Trekkingequipment vom Sa Pa-Schlamm und -Schweiss zu befreien. Für ein jüngeres Publikum hätten wir explizit eine sogenannte "Party Cruise" buchen müssen.
Für den nächsten Tag wurde uns Kayakfahren versprochen, in wählbarer Intensität von 15 Minuten bis 5 Stunden. Dazu wurden wir auf ein kleineres Ausflugsboot verladen (das Kreuzfahrtschiff fuhr den Tag über in den Hafen zurück, um Passagiere auszutauschen). Mit unserem Boot namens "Phuc-Long" fuhren wir in eine Bucht, wo wir etwas durch Höhlen kayaken durften. Nach ca 1h pfiff uns der Guide aber wieder zurück. Auf dem Boot meinte er dann, dass wir jetzt Zeit zum schwimmen hätten. Wir konnten ihn dann aber doch dazu überreden, uns erneut in ein Kayak zu setzen und uns nochmals eine Runde paddeln zu lassen. Doch schon nach kurzer Zeit liess er uns wieder zum Ausflugsboot zurückkehren, dabei hatten wir die auf der Karte gefundene Höhle noch gar nicht erreicht.
Immerhin gab es kurz darauf ein sehr reichhaltiges Mittagessen, bei dem sich der Koch sehr ins Zeug gelegt hatte und uns einen etwa zehngängiges Menü auftischte. Das war um so beeindruckender, denn im kleinen Boot war nur eine Kochplatte verfügbar und diese wurde wirklich bis zum letzten ausgereizt, um uns zu sättigen und zufriedenzustellen.
Danach durften wir wieder etwas kayaken und nach eifriger Diskussion mit dem Kapitän konnten wir Kapitän und Guide davon überzeugen, dass uns bislang eine Höhle und eine Lagune vorenthalten wurden. So paddelten wir zum dritten Mal in die entsprechende Richtung und dieses Mal durften wir auch endlich dieses Juwel betrachten. Doch danach war wieder dringlicher Rücktransport zum Kreuzfahrtschiff angesagt, wo wir eine Stunde früher als auf dem offiziellen Plan vermerkt wieder eintrafen. So viel also zu "bis 5 Stunden Kayak". Hochgerechnet waren es grosszügige 3 Stunden, wovon wir die Hälfte hart erfeilschen mussten... Da kommt durchaus etwas "ägyptische Stimmung" auf.
Am nächsten Morgen durften wir nach kleinem Frühstück nochmals eine Runde in der tollen Ha Long Landschaft kayaken, bevor wir die Kajüte räumen mussten, um noch kurz einen Brunch zu verspeisen und uns dann wieder auf den Rückweg nach Ha Noi zu machen. Die Fahrt passierte wieder in einem Bus mit Sitzabständen für durchschnittlich kleine Asiaten, aber als durchschnittlich grosser Europäer heisst das, mit den Knien am Kinn eingepfercht zu werden.
In Ha Noi hatten wir noch Zeit, die alte Universität zu betrachten. Diese ist ein regelrechter "Tempel der Wissenschaft" und für das Laienauge kaum von einem buddhistischen Tempel zu unterscheiden. Nachdem wir dem Glauben an die Rationalität und Wisschenschaft gehuldigt hatten, fuhren wir per Nachtzug in Richtung Süden. Immerhin hatten wir jetzt gute 10 Tage Herbstwetter erlebt, da wird es Zeit, wieder in den ewigen Sommer zu reisen.
So wachten wir in der Wärme der ehemaligen Hauptstadt Hue auf, wo wir den Königspalast (Zitadelle) und Königsgräber anschauten, bevor wir uns per Auto nach Hoi An fuhren liessen. Unterwegs waren noch ein paar Zwischenhalte eingeplant, so am Lang Co Strand und dem ewigs nebligen Hai Van Pass mit seinen alten Betonbunkern. Später fuhren wir durch das an Las Vegas erinnernde Da Nang mit seinen berühmten Stränden, die vor allem bei Amerikanern sehr beliebt sind, da die G.I.s im Vietnamkrieg sich dort erholen konnten.
Letzter Stopp war der faszinierende Tempelkomplex Marble Mountain. Falls ich wieder nach Vietnam reise, ist dies definitiv ein Ort, der nochmals intensiver besichtigt werden muss, eine knappe Stunde ist einfach zu wenig. Es handelt sich um einen Komplex mehrerer Berge aus Marmorstein (der in Vietnam eh so häufig ist, dass ganze Dorfplätze und Quay-Anlagen am billigsten gebaut werden, indem man ausschliesslich Marmor verwendet...). Dieser ist mit vielen Tempeln versetzt und mit diversen grossen Höhlen durchzogen. Die Höhlen selber dienen auch wieder als Tempel. Besonders beeindruckend ist die Höhle namens "Hölle", welche durchaus christlich inspierte Szenen von Folterungen von Seelen durch Dämonen zeigt und einen engen, steilen "Stairway to Heaven" beinhaltet, durch den man "ins Licht" steigen kann. Sehr imposant!
Am Abend schlenderten wir noch kurz durch Hoi An's Altstadt. Diese ist zwar schön, aber leider auch von Touristen völlig überlaufen und daher unverschämt teuer. Zum Glück bleiben wir hier nur kurz... Den folgenden Tag verbrachten wir in Hoi An, wo wir schöne alte Häuser und Versammlungshallen besichtigten. Auch schön, zur Abwechslung etwas andere Gebäude als Tempel zu besuchen, auch wenn in jedem Haus ein oft opulenter Altar zu finden ist. Besonders gefallen haben mir auch die aufwändigen Bonsai-Skulpturen, die aber nicht nur in Hoi An sondern in ganz Vietnam sehr beliebt sind. Abends war wieder Reisezeit, diesmal geht's per Nachtzug in Richtung Ho Chi Minh Ville.
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