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Warum ich nie wieder mit Swiss fliegen werde

^ v M ><
Meine Historie mit Swiss-Flügen ist sehr durchzogen. Ich berichte chronologisch und daher fängt es mit den kleinen Übeln an.

Ein paar Flüge nach Singapur waren mässig angenehm, da in relativ alten Fliegern, die ordentlich schütteln. Kabelkanäle, die halb gebrochen sind und scharfe Kanten aufweisen, so dass man sich den Fuss beinahe schneidet. Onboard-Entertainment ist sehr mau, irgend so eine alte Installation mit lahmer Bedienung und nur halbherzig funktionierendem Touchscreen. Das ginge ja noch. Aber eine Stunde vor Landung wird mitten im Film abgestellt und nur noch Werbung gezeigt! Hey, anständige Airlines lassen mich vom Moment, an dem ich am Abflugsort Platz nehme, bis zur Sekunde, an der ich am Ziel aufstehe ohne Unterbruch durchgucken.

Ebenfalls sehr lästig: In diesen alten Maschinen steckt alle fünf Reihen unter einem der Sitze die Box, welche die Entertainment-Technik enthält. Diese nimmt den halben Fussraum in der Breite weg. Tja, während man mit statistischer Wahrscheinlichkeit von 1/15 so einen Platz zugeteilt bekommt, war's bei mir 3/4. Schon mal zum Kotzen.

Dann hatte ich die Idee, nach London zu fliegen. Der Hinflug war super, war ja auch mit einer No-Frills-Airline. Der Rückflug? nun ja... kurz vor knapp, d.h. 70 Minuten vor Abflug in Heathrow angekommen. Zum Swiss-Schalter (Merke: Singular) gerannt und eine riesige Schlange vorgefunden. Nach weit mehr als 10 Minuten Wartezeit (und etwa 10% Fortschritt in der Schlange) endlich jemanden vom Personal in die Finger gekriegt. Antwort: Gate ist jetzt zu, man müsse umbuchen.
Nun gut, das ist dumm gelaufen. Was geht denn da umbuchungsmässig so? Aha, das Ticket kostet jetzt 600.- Franken pro Person, der Flieger geht in 24h. Aber man könne die alten Ticket (kosteten 110.-) anrechnen lassen. Ja, eine frühere Alternative gibt es, geht aber ab London City, kostet auch 600.- und das alte Ticket ist nicht anrechenbar.

Wir haben uns für die frühere Alternative entschieden und werden angeblich auch so gebucht, der freundliche Herr am Schalter drückt mir strahlend einen Stapel Papier in die Hand und meint "this is your boarding pass, you're all checked in, you just need to walk to the gate". Also gut, ab nach London City und ran ans Gate. Tja, was passiert dort? Boarding Pass ungültig und abgewiesen! Also ab an den Swiss-Schalter, wo uns die Dame erst einmal mitteilt: "ja also nein, der Flug geht ab Heathrow!" DA FUQ? Ich bekomme fast einen Herzstillstand! Nach langer Diskussion meiner Begleitung und voller Durchsicht aller Buchungsunterlagen und einer Runde erneutem Boarding-Pass drucken wird klar: "ja also äääh ja, hier ist ihr korrekter Boarding Pass für den gebuchten Flug hier in City". Ernsthaft? Dilettanten!!! Für so einen verdammten Wucherpreis erwarte ich einfach einen fehlerfreien Service!!!

Nun gut, wieder mal nach Singapur... Ich wäre ja mit den Arabern in ihren fliegenden Kinos hin. Aber mein Begleiter insistierte in Swiss, weil ist 20.- günstiger (vor Platzreservation für 20.-...). Tatsächlich war ich dann nach dem Hinflug schon fast wieder ein klitzekleines Bisschen versöhnt. Aber ich musst ja erst noch zurück...
Mein Flug war gebucht für den 5.11. um 23:50. Am 3.11. bekam ich ein Mail von Swiss, worin stand, dass ich jetzt Auto-Eingecheckt sei. Ohne Angabe von Flugzeit oder irgendwas... Auf dem Weg zum Flughafen nochmals Terminal und Zeit gecheckt... ah, Flug geht um 0:05, also 15 Minuten später. Völlig easy.
Am Checkin-Schalter der Dame den Pass gereicht... sie beginnt zu tippen... fängt an energischer zu tippen... ich werde langsam nervös... sie haut noch heftiger in die Tasten... und konsultiert dann eine Liste, bestehend aus zwei dicht bedruckten A4 Seiten voller Namen... und meint dann "äh ja, Ihr Flug ging um 0:05. Also am 5.11. um 0:05". wait, what? Swiss verschiebt also meinen Flug um 23 Stunden und 45 Minuten vor? Ja, das sei so. Weil ja jetzt in Europa völlig überraschend seit letztem Wochenende die Sommerzeit vorbei sei, wären die Flugzeiten angepasst worden. Und nein, sie wisse nicht, warum man die störende Fracht Kunden nicht darüber informiert. Aber am Ticketschalter könne man mir weiterhelfen.

Also... jede fucking No-Frills-Airline aus einem Drittweltland bringt es fertig mir ein Mail zu senden, wenn sich die Flugzeit um eine Minute ändert, inklusive der Möglichkeit, den Flug zu ändern oder stornieren. Und in jedem Checkin-Bestätigungsmail befindet sich eine genaue Angabe, wann mein Flug eigentlich ginge. Aber eine selbsternannte sogenannte Premium-Airline kann das nicht.

Der Ticketschalter hat mir dann weitergeholfen. Ich dachte ja, dass ich jetzt nochmals vierstellig drauflegen muss, um nach Hause zu kommen. Tatsächlich wurde ich aber kostenlos (na immerhin) doppelt hochgestuft (so ist's recht): Statt einem Boeing-Schüttelbecher gab's einen ruhig fliegenden A380 und statt Grusel-Swiss durfte ich bei der schicken Singapore Airlines mit. Deren Pilot liess sich übrigens nicht den eindeutig formulierten Kommentar verkneifen, dass man "die Gäste vom Codesharing-Partner" begrüsse.

Fazit: So ein Dilettantenverein hat mein hart erarbeitetes Geld (wovon sie schon zu viel bekommen haben) nicht länger verdient. Nie wieder mit dem Saftladen, nur noch mit anständigen Airlines.

Flugscham? Oh ja! Schäme dich, Swiss, schäme dich! Und mach das Schweizerkreuz von der Heckflosse weg. Das Schweizerkreuz steht für Qualität, nicht Schrott und Kundenverarsche!

Mal schnell mit dem Zug in die Ferien...

^ v M ><
Geh mit dem Zug in die Ferien, sagen sie. Ist besser für die Umwelt, sagen sie. In Europa überhaupt kein Problem, sagen sie.

OK, testen wir das mal. Hallo SBB-Website, ich würde gerne nach Prag fahren. Oh cool, direkter Nachtzug von Freitag auf Samstag hin, mit nur einmal Umsteigen Sonntag auf Montag zurück? Cool! Was kostet denn das?
Ooooh, online können sie mir das nicht sagen, ich soll doch anrufen (für nur 8 Rappen pro Minute). Oder beim Bahnhof vorbeigehen. Oder einfach das Online-Formular für eine Offerte ausfüllen. OK, nicht ganz toll, aber ich bin ja geizig und habe keine Zeit, also her mit dem Formular... Nach 5 Minuten Daten eintippen: äääh ja sorry, aber du musst für 8 Rappen pro Minute anrufen oder an den Bahnhof gehen. Weil mit dem Formular hast du jetzt genau noch die Auswahl zwischen "bestellen" ohne den Preis zu kennen. (richtig kein "zwischen bestellen und sonst was", denn da ist nur ein Radio-Button... und der Text ist versteckt... WTF?):

Der versteckte Text besagt: Ich möchte definitiv bestellen (Hinweis: Bezahlung per Kreditkarte, Bearbeitungszeit 48 Stunden, keine Sparbillette).


Na gut, Prag, geht ja mit der ÖBB, kannst ja bei den Ösis kaufen, wird wohl eh günstiger sein. hmmm... also, deren Webshop geht schon mal gar nicht auf dem Mobiltelefon. Also nix mit Sofashopping, zurück an den PC. Auch gut... der direkte Nachtzug wird mir von den Ösis für die Hinfahrt überhaupt nicht angeboten. Die beste Verbindung ist mit einmal Umsteigen in irgend einem Kaff in Tschechien. Na gut. Der Preis dafür: "Ticket nicht verfügbar". Vielleicht ausgebucht, wie wär's in einer Woche? Auch nicht. In zwei Monaten? Nope. Immerhin: für die anderen Verbindungen mit vier mal Umsteigen gibt's mal so die Ansage so im Preisrange von 27-97 Euro einweg sowie mit der Einschränkung "Ticket für Teilstrecke". Wäre interessant, wenn ich nicht dauernd aufstehen und um Anschluss zittern müsste (Anschluss? In Österreich? Gerne um 19:38... ha ha, Schenkelklopf).

Rein zum Vergleich, was kostet der Flieger? 10 Sekunden später weiss ich, dass mich ein Wochenende 168 Franken kosten würde. Leider mit Swiss (und beim Rückflug umsteigen in Genf), also streichen wir Prag mal von der Liste der Ferienziele.

Wie wär's stattdessen mit London? Gibt ja da den coolen Eisenbahntunnel unter dem Meer. Wieder zurück zur SBB-Webseite. Ja auch hier werde ich gebeten, das Offertenformular auszufüllen. Auch hier habe ich zuletzt die Wahl zwischen "bestellen" zu unbekanntem Preis. Oder anrufen für teuer Geld. Oder vorbeikommen, mit viel Zeit und Geduld. Hmpf, dann halt doch wieder mit dem Flieger. Der kostet, das hat wieder nur 10 Sekunden gedauert, weniger als 200 Franken hin- und zurück.

Und sonst halt zuhause bleiben. Kommt günstiger. Oder an die immer gleichen Orte fahren, zu denen man tatsächlich im Jahre 2019 online einen Zug buchen kann. Ernüchternd.

Post Web Stamp

^ v M ><
Die Post bietet an, dass man vorfrankierte Adressetiketten auf ihrer Homepage kaufen und ausdrucken kann. An sich ein nettes Angebot. Erstens sind die Preise für Pakete um einen Franken weniger unverschämt teuer, zweitens muss man nicht mehr am Postschalter stundenlang anstehen und drittens kann man sich an der eigenen Nase fassen, wenn es falsch frankiert ist und braucht sich nicht mit dem total unfähigen Personal der Post auseinanderzusetzen.

Natürlich gilt das nur, wenn es denn a) komfortabel nutzbar wäre und b) funktionieren würde.

Bezüglich des Komforts: Für jede Marke muss man erneut und von Hand alle Daten, inkl. Absenderadresse neu eingeben. Jedoch vorsicht, wenn man sich nun erst noch bei der Post registrieren muss, dann sind die Daten anschliessend verloren und man darf sie nochmals eingeben. Aber danach kann man eine einzige Etikette auf Papier drucken. Soweit ich das zumindest verstanden habe. Denn soweit bin ich noch gar nicht gekommen. Aufgrund des Bezugs zur Funktionalität: Ich warte immer noch darauf, dass ich mal ein Guthaben von meinem Postkonto überweisen kann. Das Login ist seit ca 30 Minuten am Laden. Also entweder muss ich nochmals von vorne anfangen und es mit der Kreditkarte versuchen, oder ich bleibe analog und kämpfe mich morgen früh zur Schalteröffnungszeit an die Poststelle. Müüüüühsam!!! grrrrrmpf!!!

Liebesbriefe von Melani

^ v M ><
Da kommt doch so ein schöner Spam mit Link auf Schadsoftware zu mir, (mit noch etwa 100 weiteren Adressen als Empfängern). Keine 90 Minuten später kommt ein Nachschlag von Melani ("Melde- und Analysestelle Informationssicherung") und warnt explizit davor, den Link anzuklicken. Das nenne ich doch mal schnelle Handlung und verhindert vielleicht die eine oder andere Infektion.