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Weltreise FAQ: IT-Ausrüstung

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Klar, die wichtigste Frage für reisende Nerds und Geeks ist natürlich immer: was für technische Spielereien kommen ins Gepäck? So wurde ich doch tatsächlich schon zweimal gefragt, ob ich auch einen Raspberry Pi mit dabei habe. Die Antwort ist natürlich nein, da ein Raspberry mit allem nötigen Zubehör für minimale Nützlichkeit dann auch wieder ein ordentliches Gewicht und mächtig viel Volumen benötigen wird. Ganz davon abgesehen, was sollte der Raspberry können, was mein Laptop nicht auch kann? Und wann würde ich neben reisen und bloggen noch Zeit dafür finden?



Kernstück ist ganz klar das Smartphone (in meinem Fall ein drei Jahre altes Samsung Galaxy S3 mit CyanogenMod Firmware). Es passt in die Hosentasche und ist somit immer und überall dabei. Dank Verbindung zum Internet entweder per WLAN oder lokaler SIM-Karte ist es unerlässliches Hilfsmittel für Recherchen jeglicher Art. Es kann als Kamera dienen, als Medienplayer oder Notizblock und ganz wichtig als Navigationshilfe dank Google Maps und OpenStreetMap. Ah ja, zur Not kann man damit glaub auch telefonieren...
Da das Gerät noch über einen wechselbaren Akku verfügt, habe ich auch einen zweiten Akku mit im Gepäck. Zur Funktionserweiterung ist das USB-OTG-Kabel mit dabei, womit z.B. ein USB-Stick für unkomplizierten Datenaustausch angehängt werden kann. Ein Kopfhörer und ein Headset darf natürlich auch nicht fehlen.

Ein Notebook brauche man nicht, Internetcafes bzw für Gäste nutzbare Computer gäbe es überall. Ja stimmt. Aber (in extra Grossschrift): Falls ich auf mein eBanking zugreifen muss, will ich das ganz bestimmt nicht über einen PC mit veraltetem Windows XP machen, dessen einzige je installierte Updates die neuesten Viren sind... Von der hygienischen Qualität der Tastaturen will ich mal gar nicht reden. Ausserdem will ich für's bloggen oder sonstige Planungstätigkeiten mich nicht in ein stickiges Zimmerchen setzen, das ich unter Umständen erst suchen muss, sondern das auch von meinem Hotelzimmer (oder Balkon des Bungalows) in aller Ruhe mit meiner bevorzugten Software machen können. Des weiteren bietet ein Notebook die Möglichkeit, bequem mit Datenträgern zu jonglieren und die Fotos der diversen mitgeschleppten Kameras sowie von Freunden einfach zusammenzutragen und bearbeiten. Die mit der Actionkamera aufgenommenen Filme lassen sich leicht bearbeiten und schneiden. Und zu guter Letzt kann ich über subsurface den Tauchcomputer auslesen.
Als konkretes Gerät habe ich mich für ein Lenovo X1 Carbon mit so ziemlich allen Extras (aber ohne Touchscreen) entschieden. Das Gerät ist sehr klein (nur 1.5cm dünn) und leicht (nur 1.2kg), somit trägt es kaum auf. Trotzdem bietet es bei Bedarf brachiale Rechenleistung. Lediglich das Fehlen eines SD-Kartenlesers ist etwas schade, so dass hier ein zusätzlicher Ausrüstungsgegenstand mit ins Gepäck muss. Alternativ hätte ich mein Netbook mitnehmen können, jedoch bietet dies nur geringe Rechnleistung, für längeres Arbeiten nervig kleine Bildschirmauflösung und eine relativ klein dimensionierte Tastatur für meine grossen Hände.
Als weiteres Zubehör neben dem Ladegerät sind ein 3m langes Flachband-Netzwerkkabel, das Ethernet-Breakout-Kabel, diverse USB-Sticks (einer davon als Notfall-Live-Stick), diverse USB-Kabel, passiver USB-Hub, eine kleine Funkmaus, ein USB-Headset und eine externe HD für Backups mit dabei.
Das Gerät ist natürlich von UEFI/Firmware bis Harddisk/OS komplett verschlüsselt und mit Passwörtern gesichert, so dass ein Dieb damit leider nur einen eleganten Briefbeschwerer erstehen würde. Die Markenlogos sind allerdings überklebt, um den Laptop etwas unscheinbarer zu halten. Zu seinem Schutz steckt das Gerät in einer Neoprenhülle.

Um eine ganze Bibliothek mittragen zu können, führt kein Weg an einem eBook-Reader vorbei. In meinem Fall handelt es sich um einen Kindle Paperwhite. Dank dem Notebook können bequem beliebige Dokumente via Calibre in Kindle-verwertbare Formate umgewandelt werden.

Als primäre Kamera habe ich meine unterdessen sechs Jahre alte Fuji F80 mit dabei. Diese ist komplett abgeschrieben, bietet aber immer noch relativ gute Bildqualität und ist relativ handlich. Ausnahme ist leider das Ladegerät, das sehr viel Volumen einnimmt. Ein zwingendes Kriterium für meine nächste Kamera ist somit, dass sie per USB-Anschluss geladen werden kann. Auch hier ist ein zweiter Akku mit dabei.

Als sekundäre Kamera ist eine billige Actioncam (Gembird ACAM-002) eingepackt, die im Gegensatz zum Vorgängermodell auch gemäss Spezifikation funktioniert. Die Kamera ist bis 30m wasserdicht und funktioniert auch mindestens in 25m Tiefe noch zuverlässig. Sogar die Knöpfe reagieren dann noch. Das hebe ich besonders hervor, denn beim Vorgängermodell war in 7m Tiefe Schluss mit jeglicher Funktionalität.
Ebenfalls zu Testzwecken mit dabei ist eine Billigst-Actioncam, die zwar auch bis 30m wasserdicht sein soll, jedoch werden schon in 2m Tiefe die Knopfabdeckungen eingedrückt, so dass das Gerät unbedienbar wird. Gefilmt hat sie auch überhaupt nichts, daher wird sie bei nächstbester Gelegenheit in die Schweiz zurückverfrachtet.

Als Backuptelefon ist mein altes Nokia 6300 mit dabei. Dort steckt derzeit auch die Schweizer SIM-Karte drin, jedoch ist es meist ausgeschaltet. Genutzt wird es v.a. für den Empfang der mTAN-Codes der eBanking-Zugänge.

Um Actioncam und Handy ohne Steckdose zu laden, habe ich ein Akkupack im Gepäck. Damit in ordentlicher Menge gefilmt und fotografiert werden kann, sind auch einige Micro-SD-Karten mit dabei. Mehr zum Spass ist noch ein Asus WL-330nul WLAN Accesspoint mit dabei. Der ist superklein und kann als USB-Ethernet-WLAN-alles-zu-allem-Adapter eingesetzt werden. Um überall USB-Geräte laden zu können, fliegen diverse USB-Steckernetzteile herum, sowohl mit Euro-, US- als auch KFZ-Stecker. Wichtig ist auch ein zweipoliger Steckerkonverter, dazu noch die Plastikdongles, um in UK-Steckdosen Eurostecker einstecken zu können. Derzeit in Singapur deponiert ist ein MiFi (mobile WiFi), damit wir in Kambodscha, Laos, Vietnam jeweils eine SIM-Karte unter allen Reisenden teilen können.

Zwischen IT- und Tauchequipment steht der Tauchcomputer. Um diesen auslesen zu können, musste noch ein USB-Infrarot-Dongle mit ins Gepäck.

Zwar handelt es sich um keine IT- sondern nur Elektrogeräte, aber immerhin sind sie per USB-Anschluss zu laden und seien daher hier erwähnt: Meine Stirnlampe kann zwar mit AAA-Batterien betrieben werden, für maximale Leistung gibt es aber einen Akku, der eine Standard Micro-USB-Buchse bietet.
Da mein Haarschneidegerät ersetzt werden wollte, suchte ich spasseshalber danach, ob es da auch etwas per USB ladbares gäbe, und ich wurde tatsächlich fündig. Es gibt genau einen Hersteller, der so etwas produziert, und da es sich mit Wilkinson auch um eine renommierte Marke im Bereich Haarentfernung handelt, wurde das Gerät als "reisekompatibel" eingestuft und erworben. Leider ist der Anschluss semiproprietär... Das Gerät kann zwar mit einem normalen USB-Ladegerät geladen werden, das dauert aber unabhängig von der Leistungsfähigkeit mehrere Stunden. Eine schnelle Ladung gibt es nur mit dem mitgelieferten Ladegerät, dessen Micro-USB-Stecker aber in keine sonstige Buchse passt, da am Stecker ein zusätzlicher Plastiknippel befestigt ist. Vermutlich drückt der im Gerät auf einen Knopf, der dann die Schnelladung aktiviert. Eventuell lässt sich das also "hacken".

Raspberry Pi Netzwerkdurchsatz maximieren

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Der Raspberry Pi ist aufgrund von Preis, Ausstattung und Grösse prädestiniert für kleinere embedded-Konfigurationen im Netzwerk. Leider scheint in der Standardkonfiguration der Netzwerkdurchsatz trotz 100Mbit-Adapter nicht komplett ausgereizt zu werden. Bei meinen Tests mit NFS, Bridging-Durchsatz (mit zusätzlicher USB-Netzwerkkarte) oder ipperf bin ich auf maximal ca 50Mbit/s gekommen. Etwas dürftig. Aber dafür gibt es eine Lösung: übertakten! Die neueren Firmware-Versionen und raspi_config lassen es zu, dass der Raspberry ohne Garantieverlust übertaktet werden darf. Allerdings ist der Nachteil weiterhin, dass der Stromverbrauch steigt, auch wenn der Raspi grad nicht arbeiten muss. Auch dem kann abhilfe geschaffen werden durch dynamisches Übertakten bzw Nutzung von Powermanagement wie man es aus der x86-Welt in Notebooks und Desktops kennt. Hierfür habe ich folgende Konfiguration verwendet:

Für dynamische Taktung wird eine Untergrenze und ein Höchsttakt in der /boot/config.txt definiert. Ich war da etwas kreativ und habe den Ruhetakt etwas heruntergesetzt, ebenso RAM und die kaum genutzte GPU etwas gedrosselt:
arm_freq_min = 500
arm_freq = 900
core_freq_min = 200
core_freq = 300
gpu_freq_min=200
sdram_freq_min = 350
sdram_freq = 450
over_voltage = [-2,2]
Mehr Einstellungsmöglichkeiten und die Standardwerte zu den einzelnen Parametern gibt es bei elinux.org.

Um nun die dynamische CPU-Taktung per Powermanagement zu aktivieren, muss der entsprechende Governor geladen werden:
echo ondemand > /sys/devices/system/cpu/cpu0/cpufreq/scaling_governor
Um diese Einstellung permanent zu machen, hält man sie am Einfachsten in der Datei /etc/rc.local fest. Eine Möglichkeit, den Governor per Kernel-Parameter zu setzen, so dass der Bootprozess vom höheren Maximaltakt profitiert, konnte ich bislang nicht ausfindig machen.

Mit dieser Einstellung wird der Netzwerkdurchsatz auf 96Mbit/s gesteigert (gem ipperf), was dem theoretischen Maximum von 100Mbit/s doch schon sehr nahe kommt.