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LineageOS auf Galaxy S2 (i9100) installieren

^ v M ><
Mir ist ein altes Samsung Galaxy S2 in die Hände gekommen, das für einen potentiellen Empfänger tauglich gemacht werden sollte. Bislang war bereits ein etwas in die Jahre (oder doch nur Monate?) gekommenes Cyanogenmod installiert. Aber Cyanogenmod ist tot, darum soll auf jeden Fall aktuellste Software installiert werden. Da kommt fast nur LineageOS in Frage (v.a. auch da ich damit gute Erfahrungen auf S3 und S5 gemacht habe). Da der Empfänger noch empfindlicher auf seine Privatsphäre achtet als ich, habe ich die Google-Apps weggelassen. Diese zu installieren benötigt aber nur einen weiteren Befehl und zwei Klicks mehr in der Recovery.

Leider war die Installation nicht ganz einfach, da die /system-Partition erstens nur 500MB gross ist (das ist zu klein, LineageOS verlangt mindestens 600MB), zweitens einen Defekt hat und drittens alle im Internet gefundenen Anleitungen zur Installation und Repartitionierung falsch sind, insbesondere die offizielle Anleitung von LineageOS. Ausserdem sind die meisten Anleitungen von Windows-Schafen geschrieben und nutzen Odin, während mir unter Linux Heimdall zur Verfügung steht.

Als Voraussetzung für diese Anleitung setze ich voraus, dass der Leser mit TWRP bereits vertraut ist. Ausserdem gilt ganz klar: Anwendung auf eigene Gefahr!

Beim i9100 sind ein paar Spezialitäten zu beachten, so ist das Recovery-Image in das Kernel-Image integriert.

So hat's bei mir funktioniert:
Erst sichergehen, dass auf dem Computer die aktuellsten Versionen von heimdall und adb installiert sind.
Download von PIT-Dateien (eine Art Partitionstabelle für Samsung-Geräte) von hier
Download von TWRP (Custom Recovery) von hier
Download des aktuellsten LineageOS-Build von hier
Ggf Download des su-addons und/oder gapps, wenn benötigt.
Aus lineage-14.1-*-nightly-i9100-signed.zip muss die Datei boot.img extrahiert werden.
Aus Pit_files.rar muss die gewünschte PIT-Datei extrahiert werden, ich habe I91001GB_4GB.pit (1GB /system, 4GB /data) verwendet.

Boot des Telefons in den Download-Modus mittels VolDown-Home-Power (Bestätigen mit VolUp). Anschliessend das USB-Kabel anschliessen.
Upload des neuen PIT-Files und flashen der Recovery mittels:
heimdall flash --repartition --pit I91001GB_4GB.pit --RECOVERY twrp-3.1.0-0-i9100.img --KERNEL boot.img --no-reboot

Danach das Telefon ausschalten, das USB-Kabel ausziehen, kurz die Batterie entfernen (ansonsten liess es sich bei mir nicht wieder booten), Batterie wieder einfügen.
Start des Telefons in den Recovery-Modus mittels VolUp-Home-Power
TWRP sollte nun starten. In TWRP den Menüpunkt "Wipe" -> "Advanced Wipe" -> "System" -> "Repair or Change File System" -> "Resize File System". Bei Erfolg auf "back" klicken und in der Übersicht auf "Change File System" -> "ext4". In der Übersicht wird die Dateisystemgrösse falsch angezeigt, evtl sogar als 0 Byte. Dies ignorieren. Nach erfolgter Reformatierung auf "back" klicken. In der Übersicht sollte jetzt korrekt 1007MB als Dateisystemgrösse angezeigt werden. Dasselbe Spiel für "Data" und "Internal Storage" wiederholen. Es können dabei viele rote Fehler angezeigt werden, dass Partitionen nicht eingebunden werden können. Dies kann (hier) ignoriert werden.
Nun das Telefon wieder ausschalten, Batterie raus und wieder rein, und erneut in den Recovery-Modus booten.
in TWRP erneut auf "Wipe" -> "Advanced Wipe" und einen gleichzeitigen Wipe von Dalvik, Cache, System, Data und Internal Storage durchführen. Wenn keine roten Fehlermeldungen erscheinen, kann der Flash-Vorgang beginnen. Ansonsten muss so lange mit der Reformatierung herumgespielt werden, bis es klappt.

Nun das USB-Kabel wieder anschliessen und mittels adb die zu installierenden zip-Dateien hochladen:
adb push lineage-14.1-*-nightly-i9100-signed.zip /sdcard0/
Wichtig! Der interne Speicher heisst /sdcard0/, nicht /sdcard/, wie in vielen Anleitungen behauptet!

In TWRP nun auf Install gehen und die zip-Dateien gemäss handelsüblicher Anleitungen flashen. That's it. Uff. Ja, ist kompliziert und viel unnötiger Aufwand.

Update: Ein Leser weist mich auf diese hervorragende Anleitung hin... für Windows :-P

Update: Ein weiterer Leser gibt noch zwei Tipps mit:
1. Wenn es mit dem Download der PIT-Datei nicht funktioniert, anderes USB-Kabel, bzw. anderen USB Port benutzen. Den Tipp gab's an verschiedenen Stellen und hat mir geholfen.

2. Ich habe es dann ums verrecken nicht geschafft, per "adb" etwas auf's Handy zu schieben. Ich habe es dann letztendlich auf eine Micro-SD karte kopiert, die ins Handy gesteckt und von dort installiert.

Android und Linux verknüpfen: KDE Connect (ohne KDE)

^ v M ><
Per Zufall bin ich auf eine sehr coole Software gestossen: KDEConnect. Damit lässt sich ein Android-Telefon von einem Linux-PC aus fernsteuern. Oder der Linux-PC lässt sich von einem Android-Telefon aus fernsteuern. Oder man kann recht bequem Dateien zwischen Telefon und PC austauschen. Einzige Bedingung: Beide Geräte müssen sich im gleichen lokalen Netzwerk befinden (ob WLAN, kabelgebunden oder gemischt ist egal).

Wie es der Name schon sagt, ist KDEConnect eigentlich für die KDE-Desktopoberfläche entwickelt worden. Mit ein Bisschen tricksen läuft es aber auch relativ gut unter schlankeren Desktops wie z.B. dem von mir präferierten XFCE. Als erstes sollte es auf dem Telefon installiert werden, das geht bequem aus dem Play Store (oder wie f-droid auf Google-freien Systemen). Nun kann es gleich gestartet werden und auf einen paarungsbereiten PC warten.
Danach muss es mitsamt einiger Abhängigkeiten auf eben diesem PC installiert werden (hier wie immer für Debian Jessie erklärt):
aptitude install kdeconnect qdbus-qt5 kde-runtime

Nun müssen die KDE-Hintergrunddienste initialisiert werden:
$ qdbus org.kde.kded /kded loadModule kdeconnect
true
$ kbuildsycoca4 -noincremental

Und schon sollte es tun:
$ kdeconnect-cli --list-devices
- Samsung Galaxy S III: xxxxxxxxxxxxxxx (reachable)
1 devices found
$ kdeconnect-cli --pair --device xxxxxxxxxxxxxxx

Benachrichtigungen des Telefons poppen nun fröhlich auf dem Desktop auf.

Als Feinschliff kann noch das indicator-Applet installiert werden, damit Telefoninformationen im Systray dargestellt werden. Dieses ist leider noch nicht in Debian stable enthalten und muss händisch kompiliert werden. Immerhin war der Autor aber so freundlich, schon die ganzen Debian-Paketierdaten zur Verfügung zu stellen, so dass im Handumdrehen ein .deb-Paket erstellt werden kann, das eine saubere Installation (und Deinstallation) der Software erlaubt.
$ git clone https://github.com/vikoadi/indicator-kdeconnect.git
$ aptitude install build-essential valac libappindicator3-dev libgtk-3-dev debhelper #ggf weitere Pakete nötig
cd indicator-kdeconnect
$ dpkg-buildpackage -rfakeroot -uc -b
$ cd ..
$ su
# indicator-kdeconnect_0.1_amd64.deb
# exit
$ indicator-kdeconnect


Das ist echt ein Tool, das ich schon lange gebraucht habe (ohne es zu wissen) :-)

pfSense vs IPv6

^ v M ><
Seit ich beim einzig brauchbaren Provider der Schweiz bin (das ist der, der es gelegentlich auch in die deutschen News schafft, da er als vermutlich einziger Provider der Welt offen und explizit für Netzneutralität eintritt), habe ich endlich auch Internetzugang mit dem Protokoll der Zukunft, IPv6. Der Provider ist sogar so freundlich, dass ich auf Anfrage kostenlos ein statisches IPv6-Prefix erhalten kann, d.h. meine Computer immer unter der gleichen Adresse erreichbar sind.

Leider hat das auf der technischen Seite einen kleinen Schönheitsfehler, denn das statische Prefix wird anhand der DUID zugewiesen. Diese muss auf Seiten des Providers eingetragen werden. Die DUID ist eine pseudozufällig generierte, einzigartige ID meines IPv6-Clienten, also meiner Firewall. Diese Firewall benutzt als Softwarebasis das freie Firewallprojekt pfSense. Diese hat in der neusten Version allerdings ein sehr nerviges "Feature": Bei jedem Neustart wird die DUID neu generiert. Dies führt dazu, dass ich nach Softwareupdates, Stromausfällen o.ä. jeweils immer dem Support des Providers schreiben muss, er solle bitte die neue DUID eintragen. Somit ist mein IPv6-Zugang für eine Weile gestört, bis der Provider meiner Bitte nachgekommen ist.

Das zu unterbinden, erfordert leider etwas Gebastel...:
Zuerst muss man sich per SSH auf der Firewall einloggen und eine Shell aufrufen (Taste 8 drücken). Dann muss die Datei, welche die DUID enthält, an einen Ort kopiert werden, wo sie einen Neustart der Firewall übersteht:
cd /conf
mkdir dhcp
cp /var/db/dhcp6c_duid .

Danach wird über das Webfrontend ein Job eingerichtet, der diese Datei bei jedem Neustart bevor das Netzwerk gestartet wird wieder nach /var/db kopiert. Dazu muss als erstes über die Paketverwaltung (System -> Package Manager -> Available Packages) das Paket "Shellcmd" installiert werden.
Danach kann unter Services -> Shellcmd ein neuer Befehl definiert werden:
Command: cp -f /conf/dhcp/dhcp6c_duid /var/db/
Shellcmd Type: earlyshellcmd
Comment: Fix braindead IPv6 DUID regeneration

Fazit: die proprietären Sonicwall und Fortinet mögen unbrauchbar sein, aber auch die freie pfSense ist nicht frei von Macken. Eine perfekte Firewall-Lösung existiert auf diesem Planeten schlicht nicht.

Im Original findet sich die Lösung hier.

CyanogenMod aufs Galaxy S5

^ v M ><
Gestern hat das Unfairphone zwar nochmals ein Software-Update erhalten, das zwar an der Oberfläche kratzt (z.B. Bildschirmflackern behebt oder den sinnlosen Privacy Indicator angeblich endlich deaktivierbar macht), aber die richtigen Probleme (fehlende Konfigurationsmöglichkeiten, fehlender Privacy Guard, fehlende Unterstützung für Dateisysteme) natürlich nicht behebt. Aber das ist dennoch zu spät, denn heute hat mir der Pöstler Ersatz geliefert. Diesmal ein von im Vergleich zum Unfairphone nicht ganz so glücklichen Chinesen zusammengeklebtes Galaxy S5. Warum so ein altes Gerät? Nun, im Prinzip ist es dasselbe wie das Unfairphone, nur in irreparabel, leicht und ohne zweiten SIM-Slot. Ansonsten ist die Hardware ziemlich identisch. Und: Es gibt eine recht solide Unterstützung durch CyanogenMod!

Gemäss Anleitung ist die Installation so kinderleicht wie beim S3. Doch der Teufel liegt wie immer im Detail. Erst startet man das Gerät mittels VolDown-Home-Power im Download-Modus und installiert ein Recovery-Image:
heimdall flash --RECOVERY twrp-3.0.2-1-klte.img --no-reboot
Heimdall v1.4.0
[..]
ERROR: Failed to download PIT file!

Muh! Wäre ja zu schön, wenn es auch nur ein einziges Mal einfach wäre!

Also muss als erstes Heimdall auf die letzte Version von github aktualisiert werden. Wie bei all meinen technischen Einträgen wird Debian als Basis verwendet. Bevor nun irgend ein Troll meint, na klar, mit der Uralt-Version aus Debian ist das auch kein Wunder: den Spruch kann man sich hier sparen, da auch die letzte offiziell veröffentlichte Version von Heimdall (1.4.1) nicht ausreicht. Es muss zwingend die Version aus dem git-Repository sein!
aptitude install build-essential cmake libusb-1.0-0-dev qt5-default libgl1-mesa-glx libgl1-mesa-dev
git clone https://github.com/Benjamin-Dobell/Heimdall.git
cd Heimdall
mkdir build
cd build
cmake -DCMAKE_BUILD_TYPE=Release ..
make
cd bin

Nun kann erneut gemäss Anleitung versucht werden zu flashen:
./heimdall flash --RECOVERY /path/to/twrp-3.0.2-1-klte.img --no-reboot

D.h. man startet die Recovery mittels VolUp-Home-Power. Als kleinen Umweg habe ich mittels des gestarteten Recovery erst ein Backup erstellt und dieses mit ADB auf den Desktop-Computer kopiert:
adb pull /sdcard/TWRP TWRP

Danach kann man aber wirklich gemäss Anleitung weitermachen, ein möglichst minimales Google-Apps-Paket installieren und sich an einem relativ schlanken, funktionalen Telefon mit verstärktem Schutz der Privatsphäre erfreuen.

Und das Unfairphone? Wird wegen Nichtgebrauchs verkauft. Und das S3? Wird zur Bastelplattform umfunktioniert.

Line Messenger unter (Debian) Linux mit Pidgin

^ v M ><
Um Kontakt nach Fernost zu halten, bestand die Notwendigkeit einer Messenger-Lösung, die auf Mobilgeräten und Desktops (und zwar idealerweise als Plugin für Pidgin) läuft, Videotelefonie beherrscht und nicht von Microsoft stammt. Somit fällt Skype weg, da unterdessen zum Evil Empire aus Redmond zugehörig. WhatsCrap fällt auch weg, da nicht (legal) abseits eines einzelnen Mobilgeräts nutzbar. Viber fällt auch weg, da von keiner der bestehenden Parteien genutzt. XMPP hat seine lieben Probleme mit der Videotelefonie (und wird ausserdem nur von mir, nicht aber den Gegenparteien genutzt... seufz...).

Die Desktop-Anforderung ist für mich ein zwingendes Argument, da mir die Fummelei auf dem Telefon einfach zu mühsam ist. Ausserdem will ich nicht alle paar Sekunden die Hände von der Tastatur nehmen und das Gerät wechseln. Der Wechsel zwischen produktiver Arbeitsumgebung und Messenger ist gerade noch akzeptabel.

Die Notlösung hierfür heisst "Line Messenger" aus Korea, ist in Japan super populär und die Verwendung unter Linux selbstverständlich ein Gefrickel ohne offizielle Absegnung. Aber immerhin gibt es ein inoffizielles Plugin für Pidgin. Dessen Installation funktioniert relativ gut gemäss Anleitung auf der verlinkten Seite (code_name bei Debian ist stable, testing oder unstable, bei Ubuntu der jeweilige Release-Name, d.h. trusty, vivid oder wily). Ein paar Worte zur Einrichtung wären aber nicht verkehrt gewesen...

Zuerst muss man Line auf einem Mobilgerät installieren, ein Konto erstellen und damit Online gehen. Als nächstes muss eine Email-Adresse verknüpft werden, das macht man durch Klick auf das Icon [...] rechts oben, dann die Einstellungen (das Zahnradsymbol gleich unter [...]), "Account" und "Email Account Registration". Dort trägt man eine eigene Email-Adresse ein und vergibt ein Passwort dafür. Wichtig: Keinesfalls das Passwort des Email-Kontos angeben! Man erhält nun eine Email mit einem Verifikationscode, welchen man in der App eingeben muss.
Zuletzt muss man auf Privatsphäre verzichten und unter "Chats & Voice Calls" die Option "Letter Sealing" deaktivieren. Dies ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselungsoption von Line, die purple-line leider noch nicht unterstützt. Andererseits handelt es sich bei Line um eine rein proprietäre Anwendung, daher gilt eh jede dort implementierte Verschlüsselung bestenfalls als "Security By Obscurity" ohne nachweisbaren Wert!

Nun startet man Pidgin mit installiertem Line-Plugin. Unter Accounts -> Manage Account -> Add... muss folgendes eingetragen werden:
Protocol: Line
Username: Die mit dem Line-Konto verknüpfte Email-Adresse
Password: Das in der App gesetzte Passwort zu dieser Email-Adresse
[x] Remember password
Nach Klick auf Add wird das Konto hinzugefügt und verbunden. Beim ersten Verbindungsversuch poppt ein Fenster mit einem Verifikationscode auf, der innert drei Minuten in der App eingetragen werden muss. Es dauerte bei mir jedoch rund eine Minute, bis das entsprechende Popup auf dem Mobilgerät erschien.

Anschliessend ist Line auch vom Desktop-Computer aus chatbereit. Es gibt jedoch einige Einschränkungen des sich in in sehr langsamer Entwicklung befindlichen Plugins: neben der fehlenden E2E-Verschlüsselung ist ausschliesslich Text-Chat möglich, d.h. keine Audio- oder Videotelefonate. Für diese muss weiterhin auf die mobile App zurückgegriffen werden. Abbrüche der Internetverbindung werden nicht erkannt und man bleibt scheinbar verbunden. Als Presence-Status gibt es ausschliesslich die Wahl zwischen Online/Available oder Offline (kein Away). Bilder können nicht verschickt, sondern nur empfangen werden. Diese werden dann auch nur angezeigt, wenn sie einzeln empfangen werden. In Text eingearbeitete Icons werden nicht korrekt dargestellt.

Weltreise FAQ: Ist Singapur teuer?

^ v M ><
Da ich die Frage in den letzten paar Wochen unzählige Male anderen Reisenden beantwortet habe, hier ein paar praktische Tipps, um den Aufenthalt in Singapur auch für's Konto erträglich zu gestalten:

  • Orientierung: Einige Leute waren nur per Taxi unterwegs, um sich nicht zu verirren. Hier hilft es, eine Prepaid SIM-Karte zu besorgen. Zum Zeitpunkt meiner Besuche bot Starhub die besten Tarife, u.a. konnte man auch Datenguthaben für wenige Tage buchen. Statt Taxi würde nun auch Uber funktionieren. Und nun funktioniert die Navigation per Google Maps.
  • Transport: Google Maps kennt auch alle ÖV-Verbindungen, was natürlich wiederum eine Datenverbindung und somit eine SIM-Karte erfordert. Somit kann man sich eine ÖV-Fahrkarte kaufen, etwas Guthaben aufladen und für wenig Geld relativ effizient durch die Stadt reisen.
  • Essen: Statt in teure Restaurants begibt man sich einfach in die Hawker Centre. Dort gibt es sehr hochwertiges Essen jeglicher (asiatischer) Art für kleines Geld. Wer eher auf indisches Essen Lust hat, sollte in den Tekka Centre in Little India gehen, für chinesisch empfehlen sich Chinatown Complex und People's Park in Chinatown.
Viele Attraktionen sind kostenlos, so z.B. der botanische Garten, das Sungei Buloh Wetland Reserve oder einfach ein Spaziergang durch die Stadt.

s9y Twitterplugin Hack für Vermeidung von SSL

^ v M ><
Das Twitter-Plugin für mein Blog kündigt neue Einträge auf Twitter an, von wo sie dann wiederum auf Facebook veröffentlicht werden können. Leider mit einem Nachteil: Es wird immer das Schema verwendet (also http oder https), womit auch der Eintrag erstellt wurde. Es ist somit nicht möglich, für die Veröffentlichung http oder https zu erzwingen. In meinem Fall wäre es schön, wenn immer eine URL beginnend mit http:// verwendet werden würde, da ich zwar die Einträge über das verschlüsselte https:// schreibe, dafür aber ein selbstsigniertes Zertifikat benutze, das bei anderen Leuten eine Fehlermeldung im Browser erzeugt. Dies möchte ich nicht ändern, da kostenpflichtige Zertifikate einfach zu teuer sind, kostenlose Zertifikate wie z.B. von StartSSL meinen Ansprüchen nicht genügen und ich bei Mozilla's Let's Encrypt nicht wirklich Lust habe, Skripte zu installieren, die mir zuletzt noch die Webserver-Konfiguration zerschiessen.

Lösung: Ein schneller Hack des Plugins, um die veröffentlichte URL auf http:// festzunageln. Nachteil: Wenn ich das Plugin aktualisiere, muss ich daran denken, den Hack erneut vorzunehmen.

In der Datei serendipity_event_twitter.php muss in der Funktion generate_article_url die Zeile
$server = $urlparts['scheme'] . '://' . $urlparts['host'];
ersetzt werden durch:
$server = 'http://' . $urlparts['host'];

Dieser Eintrag dient mal wieder der Dokumentation und als Erinnerung an mich selbst, sowie als Erklärung für alle die sich wundern, warum der Artikel über Kuala Lumpur sich ohne Fehlermeldung aufrufen lässt :-)

Custom Debian Live USB-Stick

^ v M ><
Ausgehend von einem bestehenden Debian-Installer-Hybrid-Image habe ich ein Live-System für USB-Sticks gebaut, das an meine Bedürfnisse angepasst ist. Für Notfälle bietet sich deses System für die Hosentasche ebenso an, wie für spontane Installationen.

Benötigt wird zuerst ein passend vorkonfiguriertes, bestehendes Image. Das spart gegenüber einer frischen Zusammenstellung viel Zeit und Testaufwand. Das Vorgehen ist aber ansonsten weitgehend Identisch, weshalb ich dieser Anleitung folgen konnte. Sämtliche Schritte müssen mit root-Rechten durchgeführt werden. Als Basis habe ich das Debian 8.1 Installer-Image mit XFCE benutzt.

Einige nötige Pakete müssen auf dem Host-System installiert und die Arbeitsverzeichnisse erstellt werden:
aptitude install syslinux syslinux-utils squashfs-tools rsync xorriso isolinux
mkdir -p live_boot/chroot/
cd live_boot/
mkdir -p image/live

Danach wird das als Vorlage genutzte ISO gemountet und entpackt:
mkdir /mnt/iso /mnt/iso_root
mount debian-live-8.1.0-amd64-xfce-desktop.iso /mnt/iso -o loop
mount /mnt/iso/live/filesystem.squashfs /mnt/iso_root -o loop
rsync -av /mnt/iso_root/* chroot/
rsync -av /mnt/iso/* image/ --exclude=/mnt/iso/live

Nun gehen wir in's chroot:
mount -o bind /dev chroot/dev
cp /etc/resolv.conf chroot/etc/resolv.conf
chroot chroot

Das chroot muss nun noch mit ein paar Pseudodateisystemen und Einstellungen versorgt werden, bevor es vollständig operabel wird:
mount none -t proc /proc
mount none -t sysfs /sys
mount none -t devpts /dev/pts
export HOME=/root
export LC_ALL=C

Ab jetzt befindet man sich im chroot und kann die nötigen Modifikationen des künftigen Live-Systems vornehmen, z.B. die Konfiguration anpassen, beliebige weitere Pakete installieren oder das System aktualisieren. Dabei geht man genau gleich vor, wie bei einem installierten Arbeitssystem. Damit der USB-Stick z.B. alle WLAN-Karten unterstützt, können Firmware-Dateien (aus Debian non-free) nachinstalliert werden. Die Tastaturbelegung kann in /etc/default/keyboard an die eigene Tastatur angepasst werden, etc.

Ist man mit den Anpassungen fertig, wird das chroot wieder abgebaut und verlassen:
aptitude clean
rm -rf /tmp/*
echo > /etc/resolv.conf
umount -l /proc
exit
umount chroot/sys
umount chroot/dev/pts
umount chroot/dev
rm chroot/root/.bash_history

Nun wird das squashfs-Image mit dem root-Dateisystem erzeugt und der Kernel kopiert. Ein allfällig bestehendes squashfs-Image sollte aber davor gelöscht werden, da es sonst ergänzt statt überschrieben würde:
rm image/live/filesystem.squashfs
mksquashfs chroot image/live/filesystem.squashfs -e boot
cp chroot/boot/vmlinuz-3.16.0-4-amd64 image/live/vmlinuz
cp chroot/boot/initrd.img-3.16.0-4-amd64 image/live/initrd.img

Als vorletzter Schritt wird das ISO erzeugt. xorriso kann unter Verwendung von isohybrid, welches sich bei Debian im Paket syslinux-utils befindet, direkt ein bootfähiges Hybrid-ISO generieren. Gegenüber genisoimage hat xorriso mehrere Vorteile, einerseits wird das Hybrid-ISO in einem Schritt erstellt (statt es nachträglich per iso-hybrid Aufruf zu konvertieren), andererseits wird ein korrekter MBR auf den Stick geschrieben, so dass sich dieser nachträglich noch mit gparted umpartitionieren liesse. Der xorriso-Befehl wurde mit Tipps aus dem Ubuntu-Forum noch etwas optimiert:
cd image
xorriso -as mkisofs -D -r -J -joliet-long -l -V "Debian Live" -b isolinux/isolinux.bin -c isolinux/boot.cat -iso-level 3 -no-emul-boot -partition_offset 16 -boot-load-size 4 -boot-info-table -isohybrid-mbr /usr/lib/ISOLINUX/isohdpfx.bin -o ../debian-live.iso .
cd ..

Dieses Hybridimage ist nicht per UEFI startbar, daher müssen UEFI-Systeme für dieses Image weiterhin den Legacy-Bootmodus aktiviert haben.

Das Image wird abschliessend auf einen USB-Stick geschrieben und kann danach getestet werden:
dd if=debian-live.iso of=/dev/sdX

OpenVPN nach Ruhezustand neu verbinden

^ v M ><
Wird der Laptop in den Ruhezustand oder Schlafmodus versetzt, verbindet OpenVPN nach dem Aufwecken nicht mehr und muss jeweils manuell neu gestartet werden, um den Tunnel neu aufzubauen. Das lässt sich doch sicher automatisieren? Natürlich, schliesslich wird auf dem Notebook Linux genutzt.

Unter Debian mit dem traditionellen SysV-Init geht das folgendermassen: Im Verzeichnis /etc/pm/sleep.d/ wird eine neue Datei 99openvpn erstellt und Ausführungsrechte mittels chmod +x 99openvpn gesetzt. Der Dateiinhalt lautet:
#!/bin/bash
case "$1" in
resume|thaw)
/etc/init.d/openvpn restart
;;
esac

Unter Systemen mit systemd ist das natürlich alles wieder anders, weil sich dort systemd um den Ruhezustand kümmert. Entsprechend braucht man ein anderes Skript an anderem Ort. Diesmal kommt das Skript nach /lib/systemd/system-sleep/ (der Ort kann bei anderen Distributionen abweichend sein) und heisst z.B. openvpn.sh. Auch hier werden wieder Ausführungsrechte mittels chmod +x openvpn.sh gesetzt. Das Skript enthält folgenden Inhalt:
#!/bin/bash
case "$1" in
post)
/bin/systemctl restart openvpn
;;
esac

Das war's, nun klappt's auch wieder mit OpenVPN. (Lösungsweg per Zufall inspiriert via thinkwiki, für systemd angepasst dank fedoraforum)

Bildauswahl mit Geeqie

^ v M ><
Zum Betrachten von Bildern auf den Desktop-Rechnern nutze ich das Programm geeqie, welches schnell, flexibel und mal mehr, mal weniger leichtgewichtig ist. Um unkompliziert eine Auswahl an Bildern aus einer grösseren Kollektion vorzunehmen, habe ich ein kleines Skript geschrieben, und geeqie darum erweitert. Die Idee ist, dass auf Tastendruck das aktuelle Bild in ein festgelegtes Verzeichnis kopiert werden soll. Mit dieser Kopie kann dann später weitergearbeitet werden (schneiden, verkleinern, verschicken...).

Dazu geht man folgendermassen vor:
In /usr/local/bin legt man eine Skript namens "geeqie-select.sh" mit folgendem Inhalt an:
#!/bin/bash
myfile="$1"
selections="$HOME/misc/selections"

oldpath=$(dirname "$myfile")
subdir=$(basename "$oldpath")

if [ ! -d "$archive/$subdir" ]; then
mkdir -p "$selections/$subdir"
fi

cp "$myfile" "$selections/$subdir/"

Die Zeile "selections" legt fest, wohin die ausgewählten Bilder gespeichert werden. Nicht vergessen, das Skript ausführbar zu machen (chmod +x).

Nun startet man geeqie und wählt im Menü "Edit -> Preferences -> Configure Editors" und klickt dort auf den Knopf "New". Dort fügt man folgende .desktop-Definition ein (unten noch den Namen von new.desktop zu z.B. geeqie-select.desktop ändern...):
[Desktop Entry]
Version=1.0
Type=Application
Name=Geeqie Select
Exec=/usr/local/bin/geeqie-select.sh %f
Categories=X-Geeqie;
OnlyShowIn=X-Geeqie;
X-Geeqie-Menu-Path=FileMenu/FileOpsSection

Dies erzeugt einen neuen Eintrag "Geeqie Select", welcher im geeqie-Menü unter "File -> Geeqie Select" erreichbar ist.

Nun muss noch ein Tastenkürzel definiert werden. Dazu wählt man "Edit -> Preferences -> Preferences" und wechselt dort aufs "Keyboard"-Tab. Nun sucht man in der Liste den Punkt "Geeqie Select" und weist ein noch freies Tastenkürzel zu. Fertig.

Nun kann man das vorher festgelegte Tastenkürzel drücken, und es wird eine Kopie im festgelegten Zielverzeichnis erstellt.

Eine Unschönheit gibt es allerdings, wenn die angezeigten Bilder in einem schreibgeschützten Ordner liegen, meckert geeqie, dass das Zielverzeichnis schreibgeschützt sei. Das ist natürlich falsch, lässt sich aber leider nicht verhindern.

Debian Jessie: Umgebungsvariablen bei Login setzen

^ v M ><
Egal, was man in /etc/profile.d/mycustomfile.sh definiert... Debian mit XFCE und lightdm liest es nicht ein. Dies ist offiziell so gewollt. Da gilt: korrekt konfigurieren. Da niemand so wirklich weiss, wie's geht, gilt: ausprobieren bis es klappt.

Der korrekte Weg:
erstelle eine Datei mit den nötigen export-Statements im Verzeichnis /etc/profile.d/ - wichtig ist, dass die Datei auf .sh endet. Aus Sicherheitsgründen sollte sie root gehören und auch nur durch root beschreibbar sein (chown root:root /etc/profile.d/* und chmod o-w /etc/profile.d/*). Der Dateiinhalt schaut dann z.B. so aus (der Rest meines Systems ist amerikanisch kolonialisiert mit en_US.UTF-8):
export LC_PAPER=de_CH.UTF-8
export LC_MEASUREMENT=de_CH.UTF-8
export LC_TIME=de_CH.UTF-8
export LC_MONETARY=de_CH.UTF-8
export EDITOR=vi


Als nächstes muss /etc/profile durch $HOME/.profile eingelesen werden. Dazu fügt man in die Datei folgende Zeile ein:
. /etc/profile


Damit auch grafische Anwendungen die Umgebungsvariablen mitbekommen, muss $HOME/.profile nun durch $HOME/.xsessionrc eingelesen werden. Wenn die Datei nicht existiert, kann man sie einfach mit folgendem Inhalt erstellen:
. $HOME/.profile


Somit hat man eine konsistente Profilumgebung in allen Konsolen und in grafischen Anwendungen.

Vorsicht, ~ für $HOME und source für . sind reine Bash-Aliase und dürfen nicht verwendet werden! Das ist die grosse Stolperfalle, welche es zu umgehen gilt und die so ziemlich überall unerwähnt bleibt (im Debian-Bugreport wie auch in diesem ansonsten hilfreichen Beispiel werden diese Bashismen verwendet)

Wichtig ist natürlich, dass die locale-Definitionen existieren. Unter Umständen müssen diese erst über den Befehl dpkg-reconfigure locales aktiviert und generiert werden.

Energenie PMS2-LAN von der Konsole fernsteuern

^ v M ><
Als neues Spielzeug habe ich mir eine per Netzwerk schaltbare Steckerleiste besorgt, um abgestürzten Raspberries und ähnlichen Geräten auch aus der Ferne einen Neustart zu ermöglichen. Für die Steuerung gibt es ein Webinterface, eine proprietäre Software für ein proprietäres Betriebssystem und eine Handy-App, wofür das Gerät zum Server des Herstellers verbinden muss. Für eine Automatisierungslösung auf der Linux-Konsole muss daher etwas Kreativität und ein paar Zeilen Shellcode her. "Glücklicherweise" ist das Webinterface mit der ganz heissen Nadel gestrickt und Security als überflüssige Geldverschwendung abgetan worden, daher ist das Skript recht simpel ausgefallen:
#!/bin/bash
HOST="192.168.0.x"
PASSWORD="foo"
OUTLET=$1
STATE=$2
curl -sd "pw=$PASSWORD" http://$HOST/login.html | fgrep -q Status
if [ $? -eq 0 ]; then
curl -sd "ctl$OUTLET=$STATE" http://$HOST/status.html | fgrep -q Status
fi
curl -s http://$HOST/login.html | fgrep -q password

Das Skript legt man z.B. unter /usr/local/bin/gembird.sh ab und gibt ihm Ausführungsrechte (chmod +x). Anschliessend lässt es sich aufrufen via gembird.sh dosennummer neuer_zustand, also z.B. gembird.sh 4 0 um die vierte Dose auszuschalten.

Die Hauptarbeit des Webinterface-reverse-Engineerings hat zum Glück schon ein Kritiker auf Amazon übernommen, da der offizielle Herstellersupport nicht sehr hilfreich war. Merke: nächstes Mal die Frage stellen in der Art "ich möchte in Windows unter Cygwin..."

PCEngines APU TinyCore BIOS Update

^ v M ><
Erst den USB-Stick präparieren:
dd if=/dev/zero of=/dev/sdb bs=512 count=1
mkfs.vfat -F32 -I /dev/sdb
syslinux /dev/sdb
mount /dev/sdb /mnt/temp
cd /mnt/temp
tar -jxf /tmp/apu_tinycore.tar.bz2


Danach das APU vom USB-Stick booten und das BIOS updaten:
cd /mnt/sda
flashrom -w apu140405.rom
poweroff

Eigene Root-CA zu Chrome/Chromium hinzufügen

^ v M ><
Da hat sich Google doch einige Mühe gegeben, das Prozedere möglichst umständlich zu gestalten. Für Debian gilt:
als root:
aptitude install libnss3-tools

als user:
wget http://example.com/example-ca.crt
certutil -d sql:$HOME/.pki/nssdb -A -t"C,," -n example.com -i example-ca.crt

Und danach Chromium neu starten.

Mehr Parameter und generelle Instruktionen gibt's hier

In Firefox geht das Klickibunti!

Lazy mount für NFS

^ v M ><
Mit den Standardoptionen macht ein Systemstart mit per NFS verbundenen Laufwerken nur so lange Spass, wie der Server erreichbar ist. Ist der Server bzw das Netzwerk nicht erreichbar, so führen die Standardoptionen dazu, dass Debian während dem Systemstart minutenlang versucht zu mounten - und in der Zwischenzeit nicht weiterbooten will. Die Mountversuche lassen sich auch nicht mit CTRL-C oder anderen Tastenkombinationen abbrechen. Da kann man nur warten und sich ärgern... oder die /etc/fstab gleich von Anfang an mit den richtigen Optionen ausstatten.

Jetzt schauen meine Einträge für NFS-mounts so aus:
nas:/storage /mnt/storage nfs4 bg,retry=0,timeo=2,_netdev 0 0

Was passiert hier? Die Freigabe /storage vom Server nas wird nach /mnt/storage per NFS4 eingebunden. Schlägt der erste Mountversuch fehl (retry=0), geht der Mountprozess in den Hintergrund (bg) und versucht es dort weiter. Als Fehlschlag wird der Mountversuch gewertet, wenn die Antwort vom Server nicht innert 0.2s eintrifft (timeo=2). retry=0 zu setzen ist ganz wichtig, da der Wert bei Verwendung von bg standardmässig auf 10000 Minuten gesetzt ist. Da wartet man im dümmsten Fall fast eine Woche lang.
_netdev sorgt dafür, dass ein Mountversuch erst stattfindet, nachdem das Netzwerk gestartet wurde.

Sehr nützlich ist das auch für Notebooks.

Falls das Serverlog daraufhin Fehlermeldungen der Art "rpc-srv/tcp: nfsd: sent only 180288 when sending 524352 bytes - shutting down socket" enhält, sollte der Wert für timeo etwas erhöht werden.

Lesematerial dazu:
man 5 mount