Skip to content

Abenteuer auf Koh Phangan

^ v M ><
Thong Nai Pan
Die Zeit fängt langsam an zu fliegen, denn der Aufenthalt auf Koh Phangan ist täglich gefüllt mit vielen neuen Erlebnissen und Abenteuern. Am Freitag und Samstag war ich mit dem Tauchboot jeweils bei Koh Tao und am Sail Rock (liegt auf halbem Weg zwischen Koh Tao und Koh Phangan) tauchen, was in je zwei fantastischen Tauchgängen resultierte. Den Sonntag verbrachte ich mit Tobi am Strand von Thong Nai Pan Noi mit Rettungsübungen für die Rescue Diver Brevetierung.

Bach
Da die Hauptsaison auf Koh Phangan unterdessen vorbei ist, läuft das Leben nun gemütlicher, und so fährt das Tauchboot nur noch ungefähr jeden zweiten Tag raus. Somit war der Montag tauchfrei und wurde für ein paar Spaziergänge und Erkundung der Umgebung von Thong Nai Pan Yai genutzt. Zum Abendessen gab es echte italienische Pizza im Ristorante von Stefano. Die war nicht nur extrem gut mit einem superdünnen, knusprigen Boden, sondern durchaus auch eine schöne Abwechslung zum südostasiatischen Essen.

Unterwasser-Canyon
Drückerfisch
Am Dienstag war wieder ein Tauchausflug zum Sail Rock angesagt. Das ergab wieder zwei phänomenale Tauchgänge bei zwar leicht schlechterer Sicht als beim vorherigen Mal, dafür mit um so mehr Fischen. Da ich unterdessen auch meine Actioncam im Griff habe, konnte ich auch ein schönes Video eines Barracuda-Schwarms aufnehmen.
Am Abend fuhren wir nach Thong Sala, dem Hauptort von Koh Phangan, um einen Freund von mir zu treffen und am Nachtmarkt gut und günstig zu essen.

Ausflugsboot
Der heutige Mittwoch war wieder vollgepackt mit spannendem Programm. Am Morgen früh fuhren wir erneut nach Thong Sala, in der Hoffnung einen Ausflug in den Ang Thong Marine National Park zu finden. Das klappte dann auch wie am Schnürchen, am Hafen wurden wir sofort fündig und bekamen für einen günstigen Preis einen all-inclusive-Ausflug verkauft. Das Boot, übrigens nur echt mit 3m-Sprungbrett und Rutsche direkt ins Wasser, fuhr in gemütlichem Tempo zum Nationalpark, wo wir ein Schnorchelset gestellt bekamen und als erste Aktivität eine Stunde lang in enormer Fischvielfalt schnorcheln konnten. Danach gab es feines Curry zum Mittagessen, während unser Kutter zur nächsten Destination fuhr, wo als zweite sportliche Betätigung eine Kayak-Ausfahrt anstand, Anschliessend war ein Strandaufenthalt auf Koh Mae Ko angesagt, mit der Möglichkeit die Lagune (innere See) zu besichtigen. Mit ein paar Früchten als Zwischenverpflegung ging es weiter zu Aktivität Nummer drei, einer kleinen Wanderung. An sich hatte man die Wahl, zu einer Tropfsteinhöhle zu wandern oder einen Aussichtspunkt zu erklimmen. Wie es sich für gute Schweizer Wandersleute gehört, bestiegen wir den Aussichtspunkt in Rekordzeit, so dass tatsächlich genügend Zeit für einen Besuch der Höhle übrig blieb. Der Aufstieg zum Aussichtspunkt war zwar extrem anstrengend, aber gelohnt hat es sich! Die Aussicht ist einfach nur noch wow, so ein toller Blick über das Archipel!
Der Veranstalter schien ab unserer Kondition so beeindruckt zu sein, wie wir ab seiner perfekten Organisation. Nach all diesen sportlichen Aktivitäten waren wir ziemlich geschafft und das Boot fuhr zurück nach Koh Phangan, während wir mit selber zu füllenden Sandwiches und noch mehr Früchten verpflegt wurden.
Abschliessend suchten wir erneut etwas essbares im Nachtmarkt von Thong Sala, bevor wir wieder unsere Motorroller in Richtung Bungalow bestiegen.

Lagune
Weg zum Aussichtspunkt...
... und die Aussicht!
Tropfsteinhöhle

Ankunft auf Koh Phangan

^ v M ><
Am Donnerstag stand ein Landes- und Inselwechsel an, von Penang in Malaysia bin ich nach Koh Phangan in Thailand gereist, wo ich mit Tobi, der hier seit gut 3 Monaten als Tauchlehrer arbeitet, zwei Wochen lang tauchen möchte. Wer mit mir die ursprünglichen Reisepläne besprochen hat, dem habe ich womöglich noch von einem landbasierten Reiseweg mit dem Zug von Butterworth nach Surat Thani und von dort mit der Fähre nach Koh Phangan erzählt. Diesen Plan habe ich mit Blick auf die Flugpreise Penang - Koh Samui begraben, da der Flug für 80 Franken zu haben ist und eine viel stressfreiere Reise ermöglicht. Die Zugvariante hätte umständliche Ticketbeschaffung am Tag vor der Reise am Bahnhof in Butterworth, einen 5-6 stündigen nächtlichen Aufenthalt in einem thailändischen Provinzbahnhof, einen potentiell mühsamen Grenzübertritt in einem Provinznest sowie die Durchfahrt durch ein von Rebellen besiedeltes Gebiet in Thailand beinhaltet. Mit dem Flug sind all diese Mühseligkeiten einfach umflogen worden.

Abendrot in Thailand
Am Morgen habe ich also mein letztes Frühstück in Penang genossen und mich dann zum Weld Quay Busterminal begeben, um dort den Expressbuss 401E zum Flughafen zu besteigen. Die Fahrt führt u.a. an Silicon Penang vorbei, einem Areal in Flughafennähe, wo sich diverse IT und Hochtechnologiefirmen angesiedelt haben. Am Flughafen erfolgte der Checkin und im Duty Free-Bereich fand ich Möglichkeiten, meine letzten Ringgit zu verschleudern. Mit ca 10 Minuten Verspätung hob dann der Turboprop-Kotzbomber ab, um nach angenehmem Flug mit guter Aussicht auf Penang und später die thailändische Ostküste 5 Minuten verfrüht auf Koh Samui zu landen. Immigration und Zollkontrolle waren wie üblich für Schweizer Touristen unkompliziert und so stand ich in der Ankunftshalle, wo auch brav alle thailändischen Telekom-Anbieter aufgereiht ihre SIM-Karten anboten. Nach einer kurzen Übersicht entschied ich mich für das Angebot von AIS, die mir für 500 Baht (ca 14 Franken) 4.5GB Mobildaten für die nächsten 30 Tage verkauften.

Blick zurück auf Koh Samui
Nebenbei organisierte ich meine Überfahrt nach Koh Phangan, was jedoch recht suboptimal ablief. Ein lokaler Veranstalter verhökerte mir für 350 Baath Taxifahrt zur Fähre und Überfahrt nach Koh Phangan. Leider fragte ich nicht, wo ich dann in Koh Phangan ausgeladen würde und ging davon aus, dass dies wohl in Thong Sala geschehen würde. Leider erwischte ich einen Kutter, der mich dann in Haad Rin, also am Arsch der Welt auslud. Und natürlich war ich dann auch der einzige Reisende, der einmal um die halbe Insel nach Thong Nai Pan wollte. Mir wurden erst Fahrten für 1500 Baht angeboten, so dass ich den Fahrern klar machen musste, dass ich eine Dienstleistung, kein Auto kaufen möchte. Schliesslich konnte ich einen Anbieter auf 900 Baht herunterfeilschen (Tobi so: "Da hast du aber gut verhandelt :-)"). Ein reguläres Taxi (in Haad Rin nicht verfügbar, dort gibt es nur Minibusse) von Thong Nai Pan nach Haad Rin würde allerdings regulär nur 800 Baht kosten.

Mein Bungalow
Danach bezog ich meinen Bungalow, d.h. Willkommensbier, Auspacken, Duschen, Moskitonetz montieren und im 7-11 in der Nähe eine Steckerleiste kaufen, um die ungünstig gelegene, einzige Steckdose im Bungalow nützlicher zu gestalten.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Tauchens, mit dem Tauchboot fuhren wir nach Koh Tao rüber, das als eines der schönsten Tauchgebiete von Thailand gilt. Ein super Einstieg mit zwei tollen Tauchgängen inmitten schöner Korallen. Die nächsten Tage sollten so ähnlich ablaufen, immerhin soll jetzt noch eine letzte Schönwetterphase folgen, bevor im November die Regenzeit einsetzt.

George Town, Penang

^ v M ><
Victoria Tower
Nach den Cameron Highlands ging es wieder in Richtung Meer, dieses Mal auf die Insel Penang in ein Hostel in dessen Hauptort George Town. Meer, Westküste, das heisst natürlich auch heiss und Haze. Jedoch ist der Haze in Penang deutlich milder als in Kuala Lumpur oder Singapur.

Die Busfahrt führte erst durch die nördlichen Cameron Highlands, anschliessend ins Tal herunter um dort an kilometerlangen Palmölmonokulturen hinter Stacheldrahtverhauen im Stile der Ardennen Anno 1917 vorbeizuführen. Zuletzt fuhr der Bus über die Brücke von Butterfworth zu einem Busbahnhof im südlichen Penang, wo Endstation war. Übrig blieben vier zufällig zusammengewürfelte Rucksacktouristen mit Ziel George Town und ohne Ahnung wie weiter... wir teilten uns rasch auf, einer klärte Busse und ich Taxis ab, der Beschluss danach war klar: Wir suchen einen Bus für 2RM pro Person statt ein Taxi für 35-50RM zu nehmen. Somit gelangten wir relativ bald doch ans Ziel.

Street Art
Den angebrochenen halben Tag nutzte ich für eine grobe Erkundung von George Town, das relativ klein und übersichtlich ist. Am nächsten Tag, das war Sonntag, setzte ich die Erkundung fort. Erstaunlicherweise ist George Town am Sonntag ziemlich tot und sehr viele Geschäfte sowie die Infokioske des lokalen Busbetreibers sind geschlossen. In einem grundsätzlich muslimischen Land hätte ich den Stillstand eher am Freitag erwartet und in einem chinesisch dominierten Ort wäre ich von einem 7-Tage-Vollprogramm ausgegangen... So gelang es mir nicht, die ominöse Buslinienkarte aufzutreiben, welche Wikitravel anpreist. Eine Touristin zeigte mir später die Karte, die war leider nicht ganz so detailliert wie erwartet und ist durchaus auch elektronisch verfügbar. Die ausgefallenen Wege, welche die Busse fahren, sind letztlich aber nur Google Maps zu entnehmen...
Somit verbrachte ich den Tag mit ein wenig weiter herumschlendern, Street Art Installationen suchen (ich weiss dank Penang Street Art jetzt wohl mehr über Jimmy Choo als alle Markenklamottenfetischisten) und in der Komtar Shopping Mall die Computerabteilung zu durchstreifen - ein Paradies für Hardware-Geeks (auch für die Liebhaber von Retro-Computing).

Somit hatte ich aber alles wichtige in George Town schon erkundigt und plante folglich etwas aus der Stadt herauszufahren. Mit dem Bus fuhr ich zum National Park. Im Bus traf ich den Russen Wladimir, der dieselbe Idee hatte, und so beschlossen wir die kleine Wanderung via Monkey Beach zum Leuchtturm Muka Head gemeinsam vorzunehmen. Der Wanderweg war teilweise naturbelassen, zum Teil mit Steinen und Holzbrücken hervorragend ausgebaut, so dass wir zügig vorankamen bis Monkey Beach, wo wir zwei Zuflüsse in knapp hüfthohem Wasser durchwaten mussten. Anscheinend war grad hohe Tide, denn auf dem Rückweg fanden wir an den Stellen nur noch Rinnsale vor, die bei Ebbe grad mal bis an die Knöchel reichten. Am Monkey Beach war ein kleines Mittagessen angesagt, das wir gegen die dortigen Affen verteidigen mussten. Nomen est Omen. Letztendlich wurden die Affen von einem Parkranger mit einer Steinschleuder wieder in den Dschungel verscheucht, so dass wir ohne Angst um unsere Rucksäcke an diesem schönen Strand etwas schwimmen gehen konnten.
Ein alternativer Pfad im Nationalpark hätte zum Turtle Beach geführt, wo es eine Schildkrötenstation gibt. Das haben wir leider erst erfahren, als wir bereits im Bus zurück sassen.
Dschungelpfad nach Muka Head
Muka Head Leuchtturm
Monkey Beach
Monkey Beach Monkey

Penang Hill - wohin weiter?
Penang Hill Seilbahn
Damit schon vorgewärmt für Wanderungen beschloss ich am Tag darauf Penang Hill zu besteigen. Denn dessen Motto lautet: "You haven't been to Penang if you haven't been to Penang Hill". Also den Bus zum Botanischen Garten gesucht und im Weld Quay Busbahnhof auch gefunden. Der Bus fährt allerdings nur einmal pro Stunde (soviel weiss Google), jedoch ist unklar wann. Das führte natürlich dazu, dass ich 47 Minuten lang warten durfte...
Wie es sich für einen richtigen Schweizer gehört, wird so ein Hügelchen natürlich zu Fuss bezwungen. Das ist gar nicht so einfach, denn die Strasse ist 4.5km lang bei 700m Steigung. Partiell dürfte die Steigung an die 100% heranreichen. Nach langen 900m freute ich mich, schon ein Fünftel absolviert zu haben, nach 1.3km hatte ich erste Wadenkrämpfe... Praktischerweise war an der Stelle eine Picknickecke, so dass ich OpenStreetMap konsultieren konnte - und das kennt im Gegensatz zu Google wieder alle Wanderwege, auch auf Penang. Und genau hier startete auch der fussgängerfreundlichere Waldpfad. Über Stock und Stein und Stufen statt glatter Steigung hoch kam ich dann auch deutlich schneller und wadenschonender voran, so dass ich nach gut 1.5h oben war und den leicht vom Haze getrübten Ausblick geniessen konnte. Noch mehr gefielen mir jedoch die deutlich milderen Temperaturen. Wie in Malaysia üblich findet sich auch hier ein Food Court. Von den Alpen her kennt man das ja, auf jedem Berg gibt es ein Restaurant, jedoch zu dreifachen Preisen gegenüber dem Tal. Nicht so in Penang, die Preise sind nicht nur human, sondern total auf dem Boden geblieben, d.h. identisch zum Tal.
Der Faulheit halber entschied ich mich dann den Abstieg via Seilbahn zu machen. Also musste ich erst ein Ticket kaufen, was grosses Erstaunen bei der Ticketverkäuferin auslöste: Was, ich hätte kein Ticket von der Fahrt nach oben? Ich sei zu Fuss hoch? oooooh... Danach stieg ich in den Zug, schlauerweise zuvorderst. Nun, wer kennt schon nicht die Polybahn in Zürich? Die ist kein Vergleich mit dieser Achterbahn, die in hoher Geschwindigkeit durch enge Kurven schiesst um dann in noch steileres Gefälle überzugehen. Hinter mir waren ein paar Chinesinnen dann auch am Kreischen :-D
Unten angekommen sah ich in grad noch durch den Haze erkennbarer Distanz einen grossen Tempel, also Google befragt was das sei. Gemäss Google befindet sich dort ein vegetarisches Restaurant...
Der Abend wurde für organisatorische Dinge genutzt, praktischerweise befindet sich direkt neben dem Hostel ein Laundromat, so dass ich mir wieder schweissfreie Kleider verschaffen konnte. Mein Shirt war nach dem Aufstieg auf Penang Hill zum auswringen nass.

Kek Lok Si Tempel
Am Abend wurde das Phänomen des bombastischen vegetarischen Restaurants auf dem Laptop genauer inspiziert und siehe da, es handelt sich um den Kek Lok Si Tempel. Somit wurde dieser für den nächsten Tag aufs Programm gesetzt. Also am Morgen wieder per Bus dahin und den Tempel erkundigt. Es handelt sich in der Tat um einen gewaltig grossen Tempel und er wird immer noch weiter ausgebaut.
Am Nachmittag beschloss ich dann, die letzten Ringgit zu verbrauchen und löste einen Eintritt für Fort Cornwallis in George Town. Danach führte ich noch eine Besorgung durch, die ich während der Vorbereitung vergessen hatte, nämlich Passfotos für die kommenden Visa-on-arrival anfertigen. Für 15RM bekam ich 8 Fotos (einzeln zugeschnitten) und eine CD mit den Bildern. Die Bilder wurden von Hand im Studio geschossen, nachdem ich in eine Anzugsjacke gesteckt wurde. Wieder einmal rundumsorglos Vollservice zum kleinen Preis.

Burgerbrater im Herrenhaus
George Town ist vom Charakter her eher eine Kleinstadt, die für Touristen wichtigen Dinge befinden sich beim Hafen oder lassen sich per Bus erreichen. Die Street Art Installationen sind oft amüsant und tauchen an unterschiedlichen Orten auf. Viele Gebäude stammen noch aus der Kolonialzeit und sind häufig nur zweistöckig. Das ergibt sehr sehenswerte Quartiere. Öfters findet sich auch noch ein schönes Herrenhaus, leider sind viele davon dabei zu zerfallen. Dass die Chinesen hier die Bevölkerungsmehrheit stellen, merkt man an den vielen, oft erstaunlich grossen Tempeln mitten in der Stadt. Leider ist die Stadt nur bedingt fussgängerfreundlich, vielerorts fehlen Trottoirs oder Fussgängerstreifen. Stattdessen gibt es offene Regenwasserkanäle und Gullies, die dann veritable Fussfallen sein können. Dies wird ergänzt durch ein hohes Verkehrsaufkommen, das durch die vielen Motorräder, die sich mit hoher Geschwindigkeit an Autos vorbeidrängeln, nochmals verschärft wird.
Essen wird hier sehr gross geschrieben, es gibt diverse Food Courts und unzählige Restaurants mit chinesischen, indischen, malayischen, thailändischen, "westlichen" und westlichen Speisen. Den Burgerbrater mit dem goldenen M und den unterirdischen Sandwichmacher findet man an fast jeder Strassenecke.

Cameron Highlands

^ v M ><
Teeplantage - Typisch für die Cameron Highlands
Ab in die Berge! Nein, nicht die schottischen, sondern die malaysischen. Die Cameron Highlands zeichnen sich durch moderate Temperaturen von ca 20°C und viel Regen aus. Optimal für die früheren englischen Kolonialherren. Entsprechend wurde das Gebiet schon früh touristisch erschlossen und dank des fruchtbaren Bodens viel Gemüse angebaut. Später kamen Teeplantagen dazu, vorherrschend ist mein Favorit Boh Cameron Highland. Mit entsprechend grosser Vorfreude bin ich also angereist.

Erdbeer-Scone und Cameron Valley Tee
Als erstes habe ich mein Hotel aufgesucht, der Besitzer ist ein sehr freundlicher, hilfsbereiter Herr, der mich dann auch gleich noch mit dem Auto zurück in den Ort fuhr und mir eine kurze Einleitung ins Wetter und die örtlichen Geschäfte gab. Er lud mich beim Lord's Cafe aus, wo sogleich sein Wetterhinweis wahr wurde: Am Nachmittag regnet es. Folglich habe ich seinen anderen Ratschlag beherzigt und mich ins Lord's Cafe gesetzt um dort einen Erdbeer-Scone zu essen und den Regen auszusitzen. Der Scone war so gut, dass ich einen täglichen Besuch in diesem Lokal einplante.

Durch den Dschungel
Robinson Falls
Der Regen klärte den Haze zu einem guten Teil, so dass am Dienstag Morgen die Luft soweit rein war, dass ich unbeschwert zu einem kleinen Dschungeltrek aufbrechen konnte. Eigentlich wollte ich entlang Path 7 hoch zum Gunung Berembun, fand aber den Einstieg in Tanah Rata nicht, so dass ich alternativ zu den Robinson Falls und dann via Path 8 hoch bin. Der Pfad war beim Einstieg mit 1.35km angegeben, nach einer relativ langen Zeit fand ich einen Wegweiser, der mir besagte, dass ich erst 650m zurückgelegt hätte und noch 1.45km vor mir hätte. Da ich meinen Wasservorrat etwas knapp dosiert hatte und der Pfad aufgrund des Regens sehr unwegsam war, beschloss ich umzukehren und entlang von Path 9 nach Habu in Richtung Boh Teefarm abzusteigen. Auch der Pfad war ziemlich zugewuchert und schlammig, aber nicht so steil. Unterwegs traf ich zwei Hamburgerinnen an, die vom Pfad ziemlich gefordert waren und sich sehr darüber freuten, mir folgen zu können. Wir teilten uns zuletzt ein Taxi zurück nach Tanah Rata, da wir sonst über 2 Stunden auf den Bus hätten warten müssen. Am Abend gewitterte es ordentlich und fegte auch den restlichen Haze weg.

Mein neuer Begleiter
Für den folgenden Tag beschloss ich eine etwas leichtere Tour zu machen und folgte einfach der Strasse ins Tal in Richtung Cameron Valley Teeplantagen. Kaum aus dem Hotel schloss sich mir ein vierbeiniger Begleiter auf der Suche nach neuem Herrchen an. Erkenntnis Nummer 1: Nicht jeder Strassenköter ist aggressiv und feindlich gesinnt. Erkenntnis Nummer 2: Die Aussage "leg dir einen Hund zu, das ist ein Pussymagnet," mag in der Schweiz stimmen, in Malaysia funktioniert das definitiv nicht. Vermutlich wissen die Leute hier, dass Hund üblicherweise ein aggressives Übel sind.
Am Nachmittag standen einige administrative Aufgaben an, wie z.B. Wäsche in die Wäscherei bringen, Fotos aussortieren oder ausnutzen, dass die Internetverbindung halbwegs stabil ist, um endlich den Artikel über Kuala Lumpur zu schreiben, während es regnet.

Teeplantage
Teeblüte
Am Donnerstag wollte ich die Boh Teeplantagen im Detail aufsuchen und mietete zwecks schnellem und kostengünstigem Vorankommen einen Motorroller. Damit fuhr ich erst zur Boh Teefabrik oberhalb Brinchang. Anschliessend fuhr ich wieder nach Habu und besuchte die dortige Plantage, wo ich mir auch einen Krug Tee gönnte, um wieder wach zu werden für die Heimfahrt. Den Roller musste ich vollgetankt zurückbringen, der Tankwart füllte mir für 3RM den Tank bis an den Rand und lieferte vollen Service - einfach top!
Zurück im Hotel verbrachte ich die Zeit mit dem Aussortieren von Fotos. Der Regen verzögerte sich an diesem Tag etwas und startete pünktlich in dem Moment, als ich wieder in Richtung Ort los wollte, um ein Lokal für's Abendessen zu finden. Zum Glück dauern die intensiven Regenphasen selten länger als eine Stunde, so dass ich weder lange hungern noch nass werden musste.

Morgenstimmung mit Nebel
Freitagmorgens mischte ich mich unter die Frühaufsteher und buchte eine Sunrise Tour, um den Sonnenaufgang über den Cameron Highlands zu bestaunen. Leider war der Himmel wolkenlos in drei Richtungen, bloss im Osten steckte eine dicke Wolke, so dass es eher ein Fehlschlag war. Die Morgenstimmung und der Nebel über den Plantagen war trotzdem schön anzusehen.
Am Nachmittag wollte ich nochmals zu den Robinson Falls, was durch zwei vierbeinige Kläffer verhindert wurde, die aggressiv jeden Wanderer am Betreten des Wanderwegs hinderten. Somit kehrte ich mit einem Abstecher über den örtlichen Hindutempel zurück in den Ort, wo ich den Nachmittag im Gespräch mit einem australischen Reisenden verbrachte, während es erneut ordentlich regnete.
Am Abend war ich nicht so motiviert, durch die Stadt zu streifen und ein Lokal zu suchen, so dass ich Tripadvisor befragte und zu dessen Nummer 1 bewerteten Restaurant ging. Das war ein Volltreffer, denn einfach so hätte ich das in einer Seitenstrasse gelegene Lokal niemals gefunden. Tanah Rata ist von einer indischen Bevölkerung dominiert, entsprechend gibt es viele indische Lokale, doch das Singh Chapati ist deutlich günstiger und besser als der Rest.

Alles in allem sind 4 volle Tage in den Cameron Highlands sehr viel Zeit, da es nicht so viele Aktivitäten gibt. Die Wanderungen im Dschungel sind nicht ganz ohne und durch den vielen Regen auch nicht so spassig. Die drei Teeplantagen könnte man problemlos auch in nur einem halben Tag abklappern. Dann bleiben noch das Time Tunnel Museum oder Erdbeerplantagen übrig. Der Mossy Forest wäre wohl noch einen Besuch wert, ist aber derzeit wegen Reinigungs-, Reparatur- und Erweiterungsarbeiten grösstenteils gesperrt.
Das Essen ist ganz in Ordnung, aber den kulinarischen Höhenflug habe ich nicht wirklich gefunden (das zuletzt besuchte Sing Chapati evtl ausgenommen). Dafür ist es deutlich teurer als in Kuala Lumpur.

Kuala Lumpur

^ v M ><
Twin Towers by Night
Nach wenigen Tagen im Singapurer Haze war eine kleine Luftveränderung dringend angebracht, darum bin ich mit dem Bus nach Kuala Lumpur in Malaysia weitergereist, wo der Haze tatsächlich noch schlimmer ist. Meine Theorie diesbezüglich ist allerdings, dass der Haze gleich schlimm ist, in KL kommt aber noch ein deutlicher Smog-Aufschlag dazu. Der Haze entsteht durch exzessive illegale Brandrodungen in Sumatra, Indonesien und wird durch den Wind nach Singapur und Malaysia getragen.

Die Busreise war sehr angenehm, der Grenzübertritt unproblematisch. Erst hält der Bus an der Grenzstation von Singapur, wo man sich abmeldet. Danach geht es weiter zur Grenzstation von Malaysia, wo man den Eintrittsstempel in den Pass bekommt und danach durch die Zollkontrolle geht. Alles in allem eine Sache von jeweils wenigen Minuten.
Markt in Chinatown
Mein Hostel befand sich gleich beim Central Market und somit in der Nähe des Pudu-Busterminals, wo mich der Bus abgesetzt hatte. Dennoch hatte ich leichte Probleme, das Hotel zu finden, da die genaue Adresse in der offline-Karte von OpenStreetMap nicht eingetragen war und ich vergessen hatte, die Umgebungskarte in Google Maps offline verfügbar zu machen. Kein Problem, da muss eine lokale Simcard her, und die gibt's nur gegen Bargeld, das man an jedem Bankomaten bekommt... dachte ich jedenfalls. Also ab in die erste Bank und dort waren alle Bankomaten ausser Betrieb. Der freundliche Security verwies mich zur Bank auf der gegenüberliegenden Strassenseite, wo sich am einen noch funktionierenden Bankomaten eine lange Schlange gebildet hatte, zwei weitere Bankomaten waren ausser Betrieb... nach 20 Minuten Wartezeit gab dann auch der letzte Bankomat auf und war leer. Nanu? Erlebe ich hier gerade einen Bank-Run und stehen Krawalle unmittelbar bevor? Die Sache war dann harmloser als befürchtet, da die Banken um 16:00 schliessen, sind die Bankomaten in aller Regelmässigkeit um halb 4 leer. Letztlich fand ich einen 7-11 mit Bankomat (im Gegensatz zu Japan wollte der aber die Postcard nicht akzeptieren) und verfügbaren Sim-Karten, praktischerweise war der auch nur 50m vom Hostel entfernt.

Anschliessend stand etwas Stadterkundung und Essen auf dem Programm, letzteres war dank unmittelbarer Nähe zum Central Market mit dessen Essenauswahl überhaupt kein Thema. Gut und günstig wie immer :-) Den Abend beschloss ich mit ein paar Gesprächen im Gemeinschaftszimmer des Hostels, wo sich eine Truppe aus Japan, Russland, Irland und dem Senegal zusammenfand und immer für gute Diskussionen über ihre Reisen zu haben war.

Batu-Höhlen
Fütterungszeit
Am zweiten Tag hatte ich über bekanntschaftsbeziehungen einen örtlichen Führer mit Auto zur Hand. Jason führte mich zu den besten Roti Canai von KL, sowie zu den Batu-Höhlen (ein riesiger Hindu-Tempel in Tropfsteinhöhlen), dem Bird Park (eigentlich wollten wir eher zum botanischen Garten) und den Twin-Towers, die wir am Abend nochmals von der Sky-Bar im Traders Hotel (mit Bier zu altvertrauten Zürcher Preisen) in voller Pracht bestaunen konnten. Den Bird Park fand ich nicht so empfehlenswert, da zu viele Vögel in zu kleinen Volieren gehalten werden.

KL-Tower
BBQ oder Hotpot?
Den nächsten Tag verbrachte ich damit, die diversen Märkte abzuklappern, um Ersatz für meine Sonnenbrille zu besorgen, die wohl im Bus liegengeblieben war. Das ist gar nicht mal so einfach. Oh, natürlich gibt es Sonnenbrillen wie Sand am Meer, jeder zweite Marktstand hat eine breite Auswahl an Oakley, Ray-Ban und diversen Modemarken... das zu unschlagbaren Preisen ab 10RM (derzeit ca CHF 2). Da ich nicht unbedingt "genuine Replica" will, die zuletzt beim Grenzübertritt noch unnötig Ärger machen können, dauerte es relativ lange, eine Brille ohne offensichtliche Hoheitsabzeichen zu finden. Das hat meine Einstellung gebenüber Importen von Markenfälschungen doch etwas verändert: Oft kann der Käufer wohl schlicht nichts dafür. Es gibt halt einfach nichts anderes!
Am Abend begab ich mich in Richtung KL-Tower, dem Funkturm auf einer Anhöhe. Dort fand ein mehrtätiger Basejumping-Event statt, so dass ich ein paar Suizidsüchtigen bei ihrem Hobby zusehen konnte.

bäääh, Durian
Den folgenden Tag verbrachte ich mit Marek, den ich vom letztjährigen Japantrip kenne. Er war auf der Durchreise von Australien zurück ans Loudpark Festival in Tokyo. Wieder wurde KL ausgiebig durchstreift und am Abend gesellte sich Jason nochmals dazu, um uns in eine leckere Essensstrasse zu führen. Highlight davon war dann wohl, dass wir zum Abschluss eine Durian verköstigten, die unsere westlichen Gaumen dann aber doch etwas verschmähten. Süsse Zwiebel? Naaa jaaaa... muss nicht nochmals sein :-) Aber ein nachfolgendes Roti Canai mit Kokosnusskonfitüre neutralisierte die Geschmacksknospen sofort wieder.

Damit beschloss ich den Aufenthalt in den Grosstädten und setzte mich am nächsten Tag in den Bus Richtung Cameron Highlands. Tee, ich komme!

E-Tanke im Ölland
Faszinierend und erschreckend sind die Gegensätze in Kuala Lumpur. Es gibt eine grosse kulturelle Vielfalt, Hindutempel, buddhistische Tempel, Kirchen und natürlich Moscheen in nächster Nähe. Es fahren alte, stinkende, Smog erzeugende Dieselfahrzeuge und modernste Elektroautos (und das in einem ölexportierenden Land). Neben sauber herausgeputzten, glitzernden Luxus-Shopping-Malls stehen abbruchreife Ruinen. Luxusautos fahren auf Strassen, an deren Rändern am Abend zahllose Obdachlose schlafen.

Singapur

^ v M ><
Marina Bay Sands - The Ship - im Haze. Hoffentlich wurde ein Nebelhorn installiert :-)
Vorgestern bin ich in Singapur eingetroffen, wo derzeit dichter Haze (Rauchschleier) herrscht, da auf Sumatra die Wälder abgebrannt werden. Nichts desto trotz bin ich mit Atemmaske ausgestattet durch die Stadt gezogen, um dann am Abend noch die letzten Energiereserven mit Martial Arts Training aus den Beinen zu jagen. Während gestern lockeres Stöckeschwingen bei Arnis angesagt war, steht heute Abend Brazilian Jiu Jitsu auf dem Programm... und morgen darf ich dann um 6 aufstehen, für die Weiterfahrt nach Kuala Lumpur.

Klassisch: Der Schwanensee im botanischen Garten
Tja, aufgrund der schlechten Luft sind Outdoor-Aktivitäten derzeit nicht so vergnüglich, dennoch bietet Singapur tolle Parks und Naturschutzgebiete. Diese haben den Vorteil, dass man wegen vieler Bäume und nochmals gesteigerter Luftfeuchtigkeit den Haze nicht so sehr wahrnimmt. Daher war ich gestern im botanischen Garten, der u.a. einen sehr interessanten Themengarten zu Ingwer und Verwandten wie z.B. Kurkuma und Bananen bietet. Ja richtig, Bananen sind eigentlich Ingwerpflanzen...

Heute war ich im Sungei Buloh Wetland Reserve etwas ausserhalb, ein vor allem bei Vogelkundlern sehr beliebtes Gebiet. Die schreckhaften Vögel fotografieren ist mir leider nicht so gut gelungen, dafür sind mir Schmetterlinge, Krabben, Mudhopper, Eichhörnchen, Warane und sogar ein Krokodil vor die Linse geraten.
Eichhörnchen
Waran
Krokodil

Soweit meine ersten Eindrücke von Singapur, hoffentlich hat sich der Haze gelichtet, wenn ich in wenigen Wochen zurückkomme.

Weltreise FAQ: Flugtickets

^ v M ><
Die neben der Reiseroute beliebteste Frage ist jeweils nach Flugtickets, oft wird gefragt, ob ich ein Round-The-World Ticket gekauft hätte. Das habe ich durchaus überlegt, letztendlich aber aus diversen Gründen unterlassen:
  • das RTW-Ticket ist maximal 365 Tage gültig, d.h. man muss innert eines Jahres zurück sein - oder den Rückflug verfallen lassen
  • Für mich halbwegs interessent gewesen wäre das RTW der OneWorld Alliance - leider sind damit keine Flüge nach Fidschi bzw Flüge nach Tahiti von Australien aus möglich. Tahiti wird nur von Chile aus angeflogen (siehe Streckenplan). In der Folge hätte ich also die Strecke Sydney-Papeete einmal als "Überlandstrecke" im RTW-Ticket bezahlt, und dann noch zusätzlich Einzeltickets bei Fiji Air und Air Tahiti benötigt (die beide zwar Partner von Qantas sind, jedoch im Gegensatz zu Qantas nicht zu OneWorld gehören). Das wird hier zwar erwähnt, aber der Kostenpunkt leider nicht hervorgehoben.
  • Somit würde ich potentiell knapp 1/3 der Erdumrundung zweimal bezahlen (Australien-Fidschi-Tahiti und Südamerika-Zürich)
  • Das Regelwerk für RTW-Tickets ist relativ komplex, aber durchschaubar. Eine der Regeln besagt: Kontinente wechseln geht nur in einer Himmelsrichtung. Das heisst für mich, der von West nach Ost fliegt: Ab Manila kann ich nicht nach Perth fliegen (das liegt westlich), sondern nur nach Sydney, Brisbane, Melbourne. Somit wäre zusätzlich ein Retourflug nach Perth nötig, den ich entweder als weitere RTW-Etappe oder als Einzelticket bezahlen müsste
Letztendlich hatte ich vier Varianten für das Ticket:
  • Jeweils spontan vor Ort den nächsten bzw übernächsten Flug buchen. Einige Länder verlangen zwingend ein Rück- oder Weiterflugticket für die Einreise, daher muss man auch hier etwas vorausschauend buchen. Mit dieser Variante ist man extrem flexibel. Grosser Nachteil ist aber, dass die Kosten im Voraus kaum abzuschätzen sind.
  • RTW für ca CHF 4500.- dazu noch Einzeltickets für ca 1500.- Vorteil hier: Die Flüge wären relativ unkompliziert und kostengünstig verschiebbar. Nachteil siehe oben.
  • Handgestricktes RTW mit Flügen vorerst bis Südamerika, managed durch ein Reisebüro. Kostenpunkt ca 4500.-, aber jede Flugverschiebung würde 150-250.- kosten. Witzlos, wenn man bedenkt, dass die teuersten Einzelflüge kostenlos verschiebbar sind und günstigere selten mehr als 250.- kosten, d.h. verfallen lassen kostet weniger
  • Die meisten Tickets schon im Voraus erwerben. Dies ist zwar die wenigst flexible Variante, bietet dafür die maximale Kontrolle und erlaubt unabhängig von Interessensbindungen (Flugallianz oder Verträge des Reisebüros) den günstigsten/optimalsten Flug zu erwerben. Die Kosten bis Südamerika betragen hier ebenfalls ca 4500.-. Da ich bis Australien immer wieder verabredet bin und Termine einhalten sollte, stört mich die eingeschränkte Flexibilität auch nicht besonders.

Es gibt übrigens noch einen guten Grund, kein OneWorld-RTW-Ticket zu kaufen: Deren krüppeliges Webtool zur Flugplanerstellung und Ticketkauf funktioniert scheinbar nur mit dem Internet Verblöder unter Windoof. Das ist untauglich für Leute, die nur Linux, Apple oder Android haben.

Weltreise FAQ: Erreichbarkeit

^ v M ><
Gelegentlich werde ich gefragt, wie ich erreichbar bin. Einfachste Antwort: Per Mail. Mail hat den Vorteil, dass es von Raum und Zeit unabhängig funktioniert, d.h. ich kann es lesen, wo immer ich bin, mit jedem Gerät, dass aktuell zur Hand ist und wann immer ich gerade Internetzugang habe. Nebenbei ist es kostenlos.

Sehr ungünstig ist SMS, da ich die Schweizer SIM-Karte eher selten im Telefon haben werde. Ausserdem sind SMS aus dem Ausland dermassen überteuert, dass die Wahrscheinlichkeit einer Antwort per SMS gegen null tendiert. Ebenfalls Quatsch sind MMS, damit hat mein Telefon eh ein Bisschen Probleme. Logischerweise sind auch Anrufe auf meine Schweizer Handynummer ebenfalls witzlos.

Wer trotzdem mit mir reden will, sollte sich nach meiner Schweizer VoIP/SIP-Nummer erkundigen (032er Nummer). Für den Anrufenden wird das wie Festnetz abgerechnet, auf meiner Seite wird nur eine Datenverbindung (aus Stabilitätsgründen ist WLAN meist besser als Mobile Data) benötigt.

Als Alternative für verbale Kommunikation bietet sich Mumble an. Vorteil: es ist etwas robuster als SIP. Nachteil: es ist in der Initialkonfiguration etwas komplizierter als auf die SIP-Nummer anzurufen, ausserdem muss man sich verabreden, da Mumble keine "Klingelfunktion" bietet. Bei Interesse sollte man mir ein Mail schicken, damit ich die Zugangsdaten zum Server herausgeben kann.

Wer Textkommunkation abseits von Email möchte, muss sich Jabber/XMPP installieren, das funktioniert sowohl vom PC wie auch vom Handy problemlos. Wer Thunderbird für Email nutzt, hat bereits einen Jabberclienten installiert, ansonsten empfehle ich Pidgin (Windows, Linux), Adium (OSX), Xabber (Android). Entsprechende Anleitungen lassen sich innert Sekunden ergoogeln (mal Finger ausm Arsch und auf die Tastatur wo er hingehört). WhatsCrap und Skype kommen mir nicht aufs Telefon! Facebook Chat ist eine Notlösung ohne Garantie auf Antworten, da ich den nur per Browser aufrufe.

Weltreise FAQ: Reiseroute

^ v M ><
Am Sonntag geht's los: Weltreise! Damit wird dem Namen des Blogs endlich auch alle Ehre gemacht. Hier auf vielfachen Wunsch die derzeit geplante Route (die übrigens auch in den Reisezielen grösstenteils mit grünen Markern eingetragen ist):

Teil 1, Warmup:
  • Singapur
  • Kuala Lumpur, Malaysia
  • Cameron Highlands, Malaysia. Trekking
  • Penang, Malaysia
  • Koh Phangan, Thailand. 2 Wochen Tauchen
  • evtl Hua Hin, Thailand
  • evtl Bangkok, Thailand
  • zurück nach Singapur
Dies wird ca 5 Wochen in Anspruch nehmen, d.h. bis in den frühen November dauern.

Teil 2, Erholung vom Warmup:
  • Singapur
  • Raja Ampat, West Papua, Indonesien. 2 Wochen Tauchen
  • zurück nach Singapur
Dafür ist die Zeit bis Ende November eingeplant.

Teil 3, Abenteuer am Mekong:
  • Siam Reap, Kambodscha. Erneuter Besuch in Angkor Wat (nach 2013), sowie diverse weitere Tempel in der Umgebung
  • diverse weitere Orte in Kambodscha
  • Pakse und Umgebung, Laos
  • Nördliches Laos: Vientiane, Luang Prabang, Plain of Jars, ...
  • nördliches Vietnam, Sapa und Ha Long
  • südliches Vietnam, Mekong Delta, Ho Chi Minh Ville
Für diese Etappe sind 6 Wochen bis erste Hälfte Januar eingeplant, anschliessend müssen meine bisherigen Begleiter sich wieder dem Ernst des Lebens widmen.

Teil 4, Philippinen:
  • Tauchen im Barracuda Lake, Coron Island
  • Mount Pulag und Reisterrassen von Banaue
  • Taalsee
Dafür sind 4 Wochen geplant. Da ich womöglich alleine unterwegs sein werde, ist die Planung noch nicht fix vorgenommen, so dass auf Wünsche und Reisezeiten allfälliger Begleitung noch Rücksicht genommen werden kann.

Plan B seit März 2016:
Teil 5: Australien
  • Perth
  • Sydney und Blue Mountains
  • Ayers Rock
  • Roadtrip von Adelaide nach Melbourne
  • Cairns und Tauchen im Great Barrier Reef
  • Atherton Tablelands
  • Darwin und Kakadu Nationalpark

Teil 6: Frühzeitige Rückkehr
  • Tauchen in Bali, Lombok, Komodo
  • Abschluss in Singapur


Ursprünglicher Plan
Teil 5: Australien und Südsee:
  • Perth
  • Sydney und Blue Mountains
  • Ayers Rock
  • Roadtrip von Adelaide nach Melbourne
  • Cairns und Tauchen im Great Barrier Reef
  • Fidschi
  • Tahiti und Moorea
  • Osterinsel
Für Australien liegen leider nur gute 5 Wochen drin, entsprechend wird das ein ziemlich vollgepacktes Programm. Auch hier sind 3 Wochen in Begleitung Ferienreisender vorgesehen. Die Südseeinseln kann ich dann relativ locker angehen, diese sind primär für Entspannung und das Studium eines Spanischlernmittels vorgesehen.

Teil 6: Südamerika:
  • Ankunft in Santiago de Chile
  • Potosi, Salar de Uyuni in Bolivien
  • La Paz in Bolivien via Titicacasee nach Cusco in Peru
  • Macchu Pichu
  • Galapagos, Ecuador
Da Südamerika aus einer grossen Landmasse besteht, ist man nicht zwingend auf den Transport per Flugzeug mit entsprechender Vorausplanung angewiesen und kann auch relativ spontan agieren. Entsprechend bestehen hier noch keinerlei feste Pläne sondern nur Ideen.

Neues Design

^ v M ><
Das Blog hat heute ein Design-Update erfahren, weil ich das verwendete Serendipity-Template von carl_contest zu 2k11 gewechselt habe. Der Vorteil liegt in einer deutlich besseren Unterstützung von mobilen Browsern. Des weiteren wurden die Schriften leicht vergrössert, um immer höheren Pixeldichten auf Anzeigegeräten gerecht zu werden.
Das Layout und die Farben habe ich vom vorherigen Template übernommen, soweit dies sinnvoll war. Neben den CSS-Modifikationen musste ich aber auch die Template-Dateien noch etwas modifizieren, damit die optischen Änderungen möglichst minimal ausfallen.

Reisetipps für Japan

^ v M ><
Kürzlich war ich in Japan. Das Land ist sehr reisefreundlich, dies Aufgrund der freundlichen und hilfsbereiten Menschen, des gut ausgebauten ÖV-Systems, für Schweizer Verhältnisse tiefen Preisniveaus (Deutsche mögen das anders empfinden), schöner Landschaften und interessanter Städte. Lediglich Mitgliedern, Wählern und sonstigen Anhängern der SVP würde ich von der Reise dringlichst abraten, der Dichtestress könnte fatal sein :-P Reiseinformationen finden sich zwar relativ ausreichend und Wissenslücken schliessen sich vor Ort relativ schnell. Dennoch liste ich hier einige Erfahrungen und Hinweise auf, welche viel Zeit für die vorgängige Nachforschung benötigt haben oder sich erst vor Ort ergeben haben.

Hier also ein paar Tipps und Hinweise:
  • Die Einreise ist unproblematisch mit einem gültigen Schweizer Pass. Man muss lediglich ein paar Einreiseformulare ausfüllen und bekommt einen Stempel in den Pass gedrückt. Wichtig: Auf den Formularen muss eine Aufenthaltsadresse in Japan und eine Telefonnummer angegeben werden. Man sollte sich also vorgängig über die genaue Adresse des ersten Hotels informieren (oder eine plausibel wirkende Adresse erfinden...).

  • Bambuswald
    Japan ist ein Bargeldland, Plastikgeld ist wenig gebräuchlich. Bargeld wird überall akzeptiert und Münzgeld ist für viele Bezahlvorgänge nötig. Viele Verkaufsautomaten akzeptieren auch 1000 Yen Noten. Ticketautomaten in Bussen geben oft kein Rückgeld, man benötigt also den genau abgezählten Betrag. An derartigen Orten befindet sich in der Regel immer ein Münzwechsler.
    Europäische Bankkarten funktionieren nicht zwingend an allen Bankomaten. Die in vielen 7-11 Geschäften sowie bei der Post vorzufindende Bankomaten akzeptierten aber anstandslos Postcard und Mastercard. Am Flughafen Narita beim Durchgang zu den Zügen befinden sich Bankomaten von 7-11, man muss somit nicht zwingend mit grossen Barbeträgen einreisen. Das Geld abheben ist ein Erlebnis für sich, bei der Geldausgabe ertönt eine TADA!-Fanfare, die einen wie Link in den Zelda-Spielen fühlen lässt, wenn man die grosse Truhe einer Burg öffnet.
    Der Franken-Yen-Kurs betrug im Oktober 2014 ca 1:110, ich habe die Preise konservativerweise jeweils grob durch 100 geteilt und etwas abgerundet.

  • Wer viel mit dem ÖV reisen will, sollte über die Anschaffung des Japan Rail Pass nachdenken. Dieser kann aber nur ausserhalb Japans erworben werden! Dafür kann man damit fast ohne Nachdenken in jeden Zug der JR-Gesellschaften einsteigen und Platzreservationen können kostenlos am Bahnschalter vorgenommen werden. Ohne Railpass kommen oft noch Buchungs- und Reservationsgebühren hinzu, wodurch man schnell mehr Zeit und Geld für Tickets ausgeben muss, als gedacht (wurde mir von diversen Reisenden ohne Railpass erzählt).
    Shinkansen-Kompositionen sind aus reservierten und unreservierten Wagen zusammengesetzt, ohne Reservation darf man nur im unreservierten Wagen sitzen. Am Bahnsteig sind die Türpositionen eingezeichnet, dahinter wird Schlange gestanden. Drängeln gehört sich ebensowenig wie telefonieren im Zug. Dies gilt für jede Art von ÖV. Dadurch wird die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel übrigens sehr entspannend.
    Nicht jeder Shinkansen darf mit dem Railpass genutzt werden, zwei Linien südlich und eine nördlich von Tokyo gehören nicht dazu. Es ist aber nicht schlimm, wenn man einen falschen besteigt. Man wird lediglich gebeten, beim nächsten Halt auszusteigen. In Japan gibt es diverse Bahnbetreibergesellschaften, so dass man bei der Planung über z.B. Google Maps (das kennt alle Bahnverbindungen) etwas vorsicht walten lassen muss, wenn man nur JR-Linien benutzen will.
    Für die Metro in Tokyo gibt es eine hilfreiche App, welche auch offline funktioniert. Für Japan Rail gibt es eine App, welche aber Internetverbindung erfordert.
    Grundsätzlich ist in Zügen und Bahnhöfen fast alles auf japanisch und englisch angeschrieben und Durchsagen erfolgen ebenfalls zweisprachig. Die einzige Ausnahme waren die Busse auf Okinawa, allerdings ist das Busssystem dort leider sehr durch den amerikanischen Kolonialherren geprägt.
    Um die Bahnsteige und zum Teil das Innere von Bahnhöfen zu betreten, muss eine Kontrollschranke passiert werden, wofür man ein gültiges Ticket braucht. Die Kontrollautomaten sind ausgesprochen hochwertig und man kann die Tickets in beliebiger Richtung eingeben. Für den Wechsel zwischen zwei Bahnbetreibern ist es gelegentlich nötig, zwei Tickets einzuschieben. Diese müssen aufeinandergelegt und gleichzeitig eingeführt werden (man kommt nicht aus dem Staunen heraus, das funktioniert zuverlässig). Für Railpass-Besitzer und sonstige Spezialfälle gibt es üblicherweise zusätzlich ein bemannten Durchgang. An eine Metrostation befand sich lediglich eine Sprechanlage, an der man dem Kontrolleur angeben musste, dass man gerne mit Japan Rail Pass passieren möchte. Das hat problemlos geklappt... ausser Morgens um 5, da mussten wir mangels Antwort illegal drübersteigen.

  • Vom Flughafen Narita nach Tokyo Innenstadt gibt es diverse Verbindungen. Von Japan Rail fährt eine Metro direkt nach Tokyo Station, die ist aber recht lange unterwegs. Der Keisei Skyliner (nicht im Railpass enthalten) fäht via Nippori und endet in Ueno Station. Der Schnellzug (40min) kostet um die 2800 Yen, der Bummelzug (80min) kostet weniger als die Hälfte.

  • Japanische SIM-Karten kann man zwar nur schwer kaufen, aber leicht ausleihen. Am Flughafen Narita stolpert man auf dem Weg zum Zug unweigerlich über entsprechende Anbieter. Das ist allerdings relativ teuer. Oft werden auch mobile WLAN-Hotspots vermietet. Zwingend nötig ist dies aber nicht, da man an sehr vielen Orten gratis WLAN hat. In Hostels und Hotels gehört WLAN zum Standard. Einige Bahnhöfe haben ebenfalls kostenlose Hotspots. Einzelne Städte stellen ebenfalls punktuell kostenloses WLAN.
    Von meinem hiesigen Provider habe ich ein 50MB Roaming-Paket gebucht. Das war hilfreich für die gelegentliche Suche bestimmter Lokalitäten in der Stadt. Davon benötigt habe ich aber keine 20MB.
    Google Maps war ein unerlässlicher Navigationshelfer, da man die Karten aber durch vorgängiges Abrufen per WLAN für den Offline-Betrieb cachen kann, musste ich kaum je per 3G online gehen. Wichtige Punkte sollte man als Pins/Sterne markieren und speichern. Lediglich die Suche von Google Maps braucht dann noch eine Internetverbindung.

  • Das Stromnetz wird mit nur 100V betrieben (ja, liebe Klugscheisser. es sind tatsächlich 100V, nicht 110V!). Mitgenommene Geräte müssen damit klarkommen. Aktuelle Schaltnetzteile wie sie als Ladegeräte für Handies, Tablets und Notebooks genutzt werden, sollten eigentlich keine Probleme haben. Aber besser vorher nachschauen, sollte das Gerät doch nur für 230V zugelassen sein, geht es kaputt und verursacht u.U. weitere Schäden (Brandgefahr)! Ebenfalls beachten sollte man, dass einige Regionen 50Hz, andere hingegen 60Hz Netzfrequenz nutzen. Auch hier müssen die Verbraucher kompatibel sein.
    Fast alle Steckdosen sind nur zweipolig vom Typ A / NEMA-1. Dreipolige Reiseadapter (Typ B / NEMA-5) lassen sich zwar in einige Verlängerungskabel/Steckerleisten einstecken, aber eben längst nicht in alle! Ausserdem sind Handyladegeräte bzw generische USB-Netzteile sowie Steckeradapter in Japan recht schwierig käuflich zu erwerben (oder relativ teuer). Idealerweise legt man sich so etwas also schon in Europa zu. USB-Kabel, Powerbänke und Notlader (mit AA-Batterien) gibt's lustigerweise an jeder Ecke...

  • Das Hahnenwasser (Leitungswasser) ist grundsätzlich überall trinkbar, schmeckt aber intensiv nach Chlor. Wer keine Lust auf Schwimmbadaroma hat, sollte also auf Mineralwasser umsteigen. Das ist kein Problem, Getränkeautomaten gibt's alle 50m und die Preise sind absolut akzeptabel. Die Auswahl ist meist recht gross, Wasser, Grüntee, Reistee, süsse Softdrinks und kalter Kaffe gehören zum Standard. Ausgefallenere Automaten haben sogar heissen Kaffee (in Dosen) im Angebot, der soll auch gar nicht schlecht sein. Ich bin trotzdem beim kalten, ungesüssten Grüntee geblieben.

  • Typische Bento Box
    Essen ist nicht teuer und ausgesprochen lecker. Man darf allerdings nicht heikel sein, sonst lässt man sich vieles entgehen! Oft habe ich etwas bestellt, ohne genau zu wissen, was es ist. Geschmeckt hat aber immer alles. Die Anstandsregeln sollte man einhalten. Esslokale jeder Art gibt es wie Sand am Meer, meist besteht die Qual der Wahl. Für Unterwegs kann man Bento kaufen (Schachteln mit diversen Speisen). Achtung, im ÖV essen ist ausser im Shinkansen oder einigen anderen Fernverkehrszügen tabu!

  • Die meisten Japaner sprechen sehr schlecht und sehr wenig Englisch, bemühen sich aber dennoch um die Kommunikation. Oft hilft es, etwas aufzuschreiben, schritliche Kommunikation klappt meist besser. Falsch geschriebenes laut mit deutscher Buchstabenaussprache lesen ist hilfreich (z.B. "Shopping Mool" statt "Shopping Mall" - ein Deutschsprachiger ohne Englischkenntnisse würde es wohl auch so schreiben).
    Ich hatte zwar ein Wörterbuch Deutsch-Japanisch/Japanisch-Deutsch dabei, habe es aber kaum je gebraucht. Für Übersetzungen per Smartphone hatte ich die Testversion von WayGo installiert, aber nicht gebraucht. Meist brauchte ich - wenn überhaupt - Übersetzungen von elektronischen Beschriftungen, da hat oft die Handykamera versagt...

  • Normale Hotels sind relativ teuer und das Personal spricht nur minimalstes Englisch. Allgemein war die Qualität der benutzten Hotels etwas durchzogen, das eine war ganz OK, das andere laut und unbequem (und das WLAN eingeschränkt... geht ja wohl gar nicht!). Ryokans (traditionelle Hotels) scheinen für das gleiche Geld deutlich besser zu sein, ausserdem bieten sie sehr gutes Essen, in vulkanischen Gebieten u.U. sogar einen eigenen Onsen (heisses Bad). Mein Tipp: Hostels (Jugendherbergen) bieten nicht nur ein niedrigeres Preisniveau sondern auch Personal mit ausgezeichneten Englischkenntnissen und generell ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Soweit meine kleine Auswahl an Hotels, Ryokans und Hostels repräsentativ war... Alternativ scheint AirBnB relativ weit verbreitet zu sein und ist zumindest in Tokyo eine günstige Alternative zu den überbuchten Hotels. Es ermöglicht auch, mit der lokalen Bevölkerung Kontakt zu knüpfen. Unser erster Gastgeber hat uns denn auch sogleich zum Essen mitgenommen und uns mit mehr Hinweisen eingedeckt, als wir verarbeiten konnten.
    Grossstädte sind an Wochenenden oft komplett ausgebucht (zumindest in der Kategorie vierstelliger Yen-Preise). Da macht es Sinn, zeitig im Voraus zu buchen.

  • Kyoto by night
    Die japanische Tagesplanung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ab 4:30 fahren die ersten Züge. Um 5:30 ist Sonnenaufgang, um 6:00 steht die Sonne am Himmel. Um 7:30 gehen die ersten Läden auf. Um 8:30 zieht Leben in die Städte ein. Um 17:30 dämmert es wieder und um 18:00 ist es stockdunkel. Der Ausgang beginnt ab 22:00. Je nacht Ort und Typ ÖV ist Betriebsschluss ab 22:30, um 0:30 ist endgültig Feierabend und die einzigen Wege nach Hause sind Füsse, Velo oder ein ziemlich teures Taxi. Geschäfte sind oft bis Mitternacht oder länger geöffnet. Der Ausgang endet mit den ersten Zügen.
    Ich war an einem Metalfestival, welches in einer Halle stattgefunden hat. Per ÖV nach Hause kommen war kein Problem, da der Headliner schon um 19:00 spielte und um 21:00 fertig war, worauf die Halle geräumt wurde.

  • Wer Verwandtschaft hat, die auf Postkarten besteht: Macht ihnen klar, dass es unter Umständen keine Karte aus Japan geben könnte! In Kyoto sind wir nur per Zufall über einen Laden gestolpert, der so etwas führte, auf Okinawa musste ich 4h lang suchen! Die Karten gibt es fast immer nur in Paketen von 5-10 Karten, die ab 400 Yen kosten. Das Porto nach Europa beträgt günstige 70 Yen. Zur Not bieten einige 7-11 einen Druckdienst, der ein eigenes Foto von USB-Stick oder SD-Karte auf Postkartenpapier drucken kann. Das ist aber relativ teuer.

  • Okinawa tickt generell etwas anders. Wie schon erwähnt ist das ÖV-System recht schwach ausgebaut. Eine inoffizielle Karte mit allen Buslinien auf Okinawa findet sich hier. Unterhalb der Kartenansicht gibt es einen Link "PDF Map", womit eine offline-Version heruntergeladen werden kann.
    Wer die Insel individuell erkunden will, sollte sich die Mühe machen, den Führerschein auf japanisch übersetzen zu lassen (Schweizer können das in der Botschaft in Tokyo erledigen bzw vorgängig aus der Schweiz organisieren) und ein Auto zu mieten. In Japan herrscht Linksverkehr!
    Generell empfehle ich aber in der Nähe der Monorail zu bleiben, da sich alles Relevante (Flughafen, Hafen, Hotels, Einkaufs- und Ausgangsmeile, etc) entlang oder in Gehdistanz von deren Stecke befindet (mit Ausnahme der Ashibanar Shopping Outlet Mall. Dorthin gibt es übrigens noch einen stündlichen Direktbus ab Naha Airport). Die Ausgangsmeile befindet sich zwischen den Monorailstationen Ashibashi und Makishi (entlang der Kokusai Dori). Nicht verpassen sollte man die international orientierte Rehab Bar, allerdings läuft vor 21:00 gar nichts und vor 22:00 nicht viel.
    Am Ende der Strecke in Shuri befindet sich das Okinawa Castle, welches die sehenswerteste Burg war, die ich besucht habe.
    Für Tauchgänge lautet meine Empfehlung Kaifu Divers - schreibt ruhig auf deutsch! Der Rundumsorglos-Service war beeindruckend (persönliche Betreuung inkl. Abholung am Flughafen und Abladen am Hotel, dazu noch schöne Erinnerungsfotos). Weitere Tauchbasen sind sind hier gelistet. Der letzte Tauchgang beim Bootsausflug war schon relativ früh zu Ende, so dass man bei knappem Zeitbudget durchaus am nächsten Tag schon ab 14:00 nach Tokyo zurückfliegen kann.

  • Drei Affen: nichts böses sehen, nichts böses hören, nichts böses sagen.
    Gewalt und Kriminalität sind praktisch inexistent. Die Polizei präsentiert sich trotzdem beeindruckend. Meist ohne Schusswaffen, dafür mit deftigen Schlagstöcken. Sehr grossen Eindruck hat der Polizist am Flughafen gemacht, der seine nach vorne ausgestreckten Arme wie ein Wächter aus der Samuraizeit auf seinem Jo (1.20m langer Stock) aufgestützt hatte.
    Die grösste Gefahr sind Naturkatastrophen. Insbesondere die südlichen Inseln sind von Taifunen bedroht, man sollte also immer einen Blick auf die Wettervorhersage halten. Durch die hohen Windgeschwindigkeiten können Ziegel und andere Trümmerteile zu tödlichen Geschossen werden. Ansonsten sind Vulkanausbrüche eine reale Gefahr, wenn man sich in die Berge begiebt. An der Ostküste ist bekanntlich mit Tsunamis zu rechnen (wenn das Wasser schnell zurückgeht: Lauf einfach so schnell du kannst in die andere Richtung, ja?). Mit Erdbeben muss jederzeit und überall gerechnet werden, aber die Häuser sollten an sich erdbebenfest sein.

  • Wer überhaupt nicht gerne fotografiert wird, sollte um die einheimische Bevölkerung einen grossen Bogen machen (sofern das denn in der Menge geht) und jeglichen persönlichen sozialen Kontakt vermeiden. Die Japaner sind sehr fotografiebegeistert und lieben es Selfies zu schiessen. Neue Freunde werden sofort auf einem gemeinsamen Bild verewigt (natürlich, man wird vorher gefragt, aber nein sagen wäre unhöflich).

  • Reiseführer sind Geldverschwendung, Japan Guide, Wikitravel, Wikipedia, Google Maps und andere Reisende sind ausgezeichnete Informationsquellen. An einigen Orten bieten sich Einheimische insb. an Wochenenden als kostenlose Fremdenführer an. In Nara hatten wir das Glück, dass uns der pensionierte Beamte Tetsuo vom Nara Guide Club über 5h lang durch die Tempel und Gärten führte und uns sehr detaillierte Erläuterungen abgab. Dafür wollte er überhaupt keine materielle Gegenleistung (wir haben trotzdem darauf bestanden, das Mittagessen zu bezahlen). Ein häufiger Grund für diese Angebote ist, dass diese Leute auf diese Weise ihr Englisch anwenden und verbessern können.


Was ist denn sehenswert?


Tokyo im Nebel
Tokyo habe ich etwas vernachlässigt, die Stadt bietet aber genug, um sich tagelang unterhalten zu können. Man sollte "Electronic Town" und das neonbeleuchtete Nachtleben in Shinjuku und Shibuja nicht verpassen. Der Picadilly Circus ist dagegen ein Kinderzirkus. Und nur unweit davon gibt es in Shibuya noch mehr Neonlicht und Einkaufsmöglichkeiten am Abend.
Kyoto bietet ebenfalls mehr zu sehen, als man Zeit hat. Viele Tempel und Schreine lassen sich beliebig gründlich erkundigen. Ausserdem gibt es die Möglichkeit, Tagesausflüge z.B. nach Nara zu noch mehr Tempeln zu machen.
Hiroshima ist historisch sicher interessant, aber viel mehr zu sehen gibt es nebenan auf der Insel Miyajima, die als eine der schönsten Gegenden Japans gilt.
Wer es etwas ländlicher mag, sollte etwas in die Berge fahren und sich in der Präfektur Gifu nach Gero begeben, wo es viele traditionelle Bademöglichkeiten (Onsen) gibt, und/oder weiter in das malerische, historische Dorf Takayama. Dort befindet sich auch ein Museum mit traditionellen Häusern aus ganz Japan. Ebenfalls ländlich und wegen des frühen Herbstes auch schon ab Mitte Oktober herrlich farbige Nikko. Unter keinen Umständen sollte man es verpassen, einen Blick auf den majestätischen Fujisan zu werfen.
Das Tempeltor von Miyajima im Sonnenuntergang
Herbstfarben in Nikko
Vulkankegel in Vollendung: Fujisan
Japans höchste Pagode in Kyoto
Amerikanisch befriedet: A-Bomb Dome in Hiroshima


Wer es gerne warm hat, kommt kaum um das weit im Süden gelegene Okinawa herum.
Okinawa unter Wasser
Blick auf Okinawa
Burg von Okinawa

Kleine Statistikaufgabe

^ v M ><
Angenommen, eine Kompanie habe einen Bestand von 100 Stück Kanonenfutter (Bestand 100, Anwesend 100, Abwesend 0). Jedes Jahr gibt es drei Wochen WK, d.h. an zwei Wochenenden muss sie das Wachtlokal mit je 6 Pechvögeln bestücken. Angenommen, jeder Soldat leistet 8 WKs, wie gross ist dann die Warscheinlichkeit, dass er:
  • ein Mal
  • zwei Mal
  • drei Mal
  • vier Mal
  • fünf Mal
  • sechs Mal
  • sieben Mal
  • acht Mal
  • kein Mal
Sonntagswachtdienst aufgebrummt bekommt?

Bonusfrage: Wie gross ist die Warscheinlichkeit, dass er in seinem vierten WK zum dritten Mal das Wochenende gestrichen bekommt?

Wer die Lösung weiss, darf sich eine Ananas nehmen, und diese meinem Vorgesetzten dorthin schieben, wo keine Sonne scheint. Wer die Lösung nicht weiss, darf das mit der Ananas von mir aus ebenfalls machen.

Oh und wer jetzt meint, so von wegen es wird ja primär zur Sonntagswacht verurteilt, wer ein Urlaubsgesuch einreicht: Ich hab lediglich in meinem letzten WK ein Urlaubsgesuch für 2h früher abtreten an einem Montag eingereicht, um ein Buch in der Unibibliothek abholen zu können. Also wohl weit unter Durchschnitt. Und für dieses Gesuch hab ich meine Strafe ja bereits abgesessen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass für meinen nächsten WK weniger als 6 Nasen ein Urlaubsgesuch eingereicht haben.

Und wer sich fragt, ob diese Sonntagswacht irgend einen Sinn habe: Nein, hat sie nicht. Es ist pure Schikane. Wir machen da nur Einlasskontrolle (ohne Waffe) und am Wochenende will üblicherweise auch kein Schwein in die Kaserne.

Tee vs Vuvuzela

^ v M ><
Trööööööööööööööööööööööööööööt!


Der daraus zu machende Tee soll angeblich genau so wirken, wie wenn einem zwei professionelle Vuvuzela-Bläser aus nächster Nähe in beide Ohren gleichzeitig tröten. Ausprobieren möchte ich das nicht :-) Und mein ganzer Balkon ist voll davon!

Umbauen und rumschrauben

^ v M ><
Ich hab ein Bisschen am Server umgebaut und in letzter Zeit einiger Änderungen vorgenommen:

1. Courier durch Dovecot ersetzt.
Dovecot ist viel cooler als Courier und kann viel mehr. Statt einem grausamen Flickwerk und Gebastel hab ich mit Dovecot eine Lösung, die mir alles mögliche aus einer Hand bietet. Postfix kann SASL-Authentifizierung direkt über Dovecot-SASL machen statt über diesen grauenhaften Courier-SASL-Umweg, bei dem sich Courier-SASL erst am IMAP-Server anmelden muss, weil Courier-SASL ja nicht mit verschlüsselten Passwörtern umgehen kann. Ausserdem bietet Dovecot eine integrierte Mailfilterung an und über ein Roundcube-Plugin kann man die Filter sogar Klickibunti setzen :-)

2. Postfix-policyd durch Spamhaus ersetzt.
Bislang hab ich zur simplen, ressourcenschonenend Spam-Bekämpfung auf Greylisting gesetzt. Mein Server ist nämlich massiv zu schwachbrüstig, als dass ich überhaupt nur dran denken könnte, Spamassassin einzusetzen. Das funktioniert zwar relativ gut, hält aber letztendlich nur Botspam fern. Stattdessen nutze ich nun zen.spamhaus.org, um mir unerwünschte Mailhosts vom Leib zu halten. Der Erfolg lässt sich in meiner Inbox sehen. Statt 1-3 Spams pro Tag hab ich seit zwei Monaten kein einziges mehr bekommen. Die Konfiguration ist denkbar einfach. Einfach in der /etc/postfix/main.cf die Direktive smtpd_client_restrictions um den Eintrag reject_rbl_client zen.spamhaus.org ergänzen und Postfix neu laden.

3. Apaches mod_ssl durch mod_gnutls ersetzt.
Dies hat zwei Vorteile: Erstens weniger RAM-Verbrauch, da mod_gnutls minimal schlanker ist. Zweitens kann mod_gnutls Server Name Indication. Das heisst, dass ich für jeden Virtual Host ein eigenes SSL-Zertifikat verwenden kann. Das ist wichtig, weil ich nur eine IP habe, auf meinem Server aber mehrere Domänen mit SSL-Unterstützung laufen.

4. Das Blog hat zwei neue Plugins spendiert bekommen.
Schon seit einiger Zeit finden sich Buttons zu diversen Social Bookmark Seiten unter jedem Blog-Eintrag. Lediglich den Facebook-I-Like-Iframe hab ich aus Datenschutzgründen rauskommentiert. Facebook braucht nicht zu wissen, wer mein Blog besucht. Die restlichen Symbole werden von meinem Server ausgeliefert. Die Dienste bekommen folglich nur mit, dass jemand meine Seite besucht hat, wenn der Eintrag dort registriert wird.
Da ich mich bei Flattr angemeldet habe, um diverse meiner favorisierten News-Seiten und Blogs einfach und unbürokratisch finanziell unterstützen zu können, hab ich auch grad einen Flattr-Button bei mir eingebaut. Natürlich erwarte ich keine Einnahmen dadurch, dafür bin ich wirklich zu irrelevant. Mich stört auch, dass die Flattr-Buttons vom Flattr-Server geladen werden. Damit bekommt Flattr leider jedesmal mit, wer auf meine Seite zugreift. Ich muss mal schauen, ob es ein besseres Plugin gibt oder ob ich die Zeit finde, das Plugin mal zu hacken, so dass ein statisches Flattr-Symbol von meinem Server ausgeliefert wird. Denn wieso sollte ich Flattr anders behandeln als Facebook?