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MS Bugreport

^ v M ><
Heute habe ich wieder einen nervigen, unerklärlichen und unlogischen Bug in Kleinstweich Fenster XP entdeckt. Klar, wenn MS eine OpenSource Firma wäre, dann würde ich jetzt einen Bugreport machen. Da ich jedoch davon ausgehen kann, dass MS einen Bugreport für einen minor Bug eines veralteten Betriebssystems (XP) eh nicht ernst nimmt, veröentliche ich das zur allgemeinen Belustigung:

Aufgabe: Anmelden an der Domäne.

Vorgehen:

  • PC einschalten

  • Als Administrator anmelden

  • Feststellen, dass man das LAN-Kabel nicht angeschlossen hat. Also Kabel anschliessen, warten, bis Windows eine IP-Adresse bezogen hat.

  • Unter Systemsteuerung -> System -> Computername -> Ändern den Domänennamen eintragen, auf OK klicken.
    Im Abfragefeld den Namen des Domänenadministrators und dessen Passwort eingeben.

  • Warten.

  • Bemerken, wie Windows die Netzwerkverbindung trennt und neu aufbaut.

  • Uuuups Fehler: Der RPC-Server konnte nicht gefunden werden.

  • Nochmals Adminname und Passwort eintippen.

  • Willkommen in der Domäne.



Wird das LAN-Kabel vor dem Login eingesteckt, tritt das Problem nicht auf.
Gibt man ein falsches Passwort für den Domänenadministrator ein, so kommt die korrekte Fehlermeldung, nämlich dass mit den gegebenen Kredenzien der Computer nicht an der Domäne angemeldet werden kann. Bei der ersten Eingabe mit korrektem Passwort schlägt es wiederum fehl, beim zweiten Mal klappt es.
Der Fehler ist anscheinend reproduzierbar, jedenfalls hatte ich 10 Geräte zum Anmelden, es hat bei jedem Versuch geklappt.

Tja, so ist das mit Windows. Da wird es nie langweilig!

Bungee Jumping

^ v M ><
Letztes Wochenende ging's erst ins Tessin, dort auf die Verzasca-Staumauer und schliesslich senkrecht runter.
Das Wochenende war wirklich super! Tolle Leute, tolles Wetter, gutes Essen, tolle Unternehmungen. Der Abschluss am Sonntag war ein Bungee-Sprung von der Verzasca-Staumauer. Nach eigenen Angaben mit 220m der höchste Sprung der Welt. Nachdem Ina mit ihrer Schwärmerei von ihrem Sprung im letzten Jahr und mein Mitbewohner mich zum Mitkommen Überreden konnten (OK, das war jetzt theatralisch. Eigentlich lief's ja so: "Kommst du auch mit?" - "Ja." - "Springst du dann auch?" - "Ja."), bin ich also mit den Erasmus-Studenten mitgefahren und hab mich in die Tiefe geworfen. Ina's Aufregung und Panik (trotz oder gerade wegen Sprungerfahrung?) liess mich ja das Allerschlimmste erwarten. Nur: Sooo spektakulär und so der übertolle Kick wie überall beworben ist's nun nicht wirklich. Klar, es ist was spezielles, verrücktes, tolles. Aber der Silverstar im Europapark oder eine Flasche Whisky sind der bessere Rausch und bieten das klar bessere Preis/Leistungsverhältnis. Möglicherweise bin ich auch einfach zu nihilistisch, gefühllos, abgestumpft und nüchtern für so was, kann natürlich auch sein. Aber über alle Masse gewaltig ist der Kick echt nicht.
Letztendlich ist ein Bungee-Sprung nur auf eins zu reduzieren: Getraue ich mich zu springen oder nicht? Denn die Sicherheit ist gegeben, alles extrem gut kontrolliert. Die Entscheidung ob ja oder nein kann sich hinstrecken und lässt sich mit vielen Argumenten ausdiskutieren, aber das ist soweit alles unwichtig. Denn ernst gilt es erst, wenn man vorne auf der Plattform steht und 30 Leute einem zujubeln. Jetzt stehen sich nur noch zwei Dinge gegenüber: Angst vor dem Abgrund vs. Angst vor Verlust von sozialem Status.
Nach dem Abspringen kam ein kleiner Schreck, es ging steil nach unten. Dem folgte aber recht schnell die Gewissheit: Jetzt kannst du eh nix mehr tun. Also entspanne und geniesse, lehne dich zurück (geistig... körperlich wirds schwieriger) und vertrau auf die Technik. Denn freier Fall ist übrigens die sicherste Fortbewegungsmethode überhaupt, im Fall selbst ist noch keiner je gestorben ;-) Das Fallen war schon cool, Pseudo-Schwerelosigkeit für wenige Sekunden, starker Gegenwind, der ins Gesicht schlägt und ein rasch näher kommender Boden. Und ein Gefühl grenzenloser Freiheit, das sogar sehr beruhigend wirkt. Doch schon bald setzte der Zug an den Beinen ein, ich wurde spürbar langsamer und stand für einen Sekundenbruchteil still in totaler Einsamkeit (Mein Gedanke dabei: "Wie bitte, das war's schon?"). Dann, noch bevor ich dem Boden überhaupt nur annäherungsweise so Nahe war, als dass ich das Leben an mir hätte vorbeiziehen sehen, ging es auch schon wieder nach oben und gleich darauf wieder ein Stück nach unten. Eigentlich fast schon entspannend, wär nicht der Adrenalinspiegel zu hoch um dies zu verhindern. Nur konnte ich das nicht so ausgiebig geniessen, da schon bald das Blut anfieng im Kopf zu drücken und ich mich umdrehen und in Abholposition bringen musste. Das war für mich die stressigste und unangenehmste Situation.
Nun hing ich mal kurz mitten in der Wand und warte auf den Haken. Übrigens, man kann wirklich nicht an die Wand klatschen. Ich bin zwar sonst der Spezialist für bleibende Eindrücke, aber da ist es wirklich nicht möglich. Staudämme sind nämlich nicht gerade sondern parabelförmig, damit sie dem Druck des Wassers überhaupt standzuhalten vermögen. Dadurch gibt's aber noch einen zweiten Effekt, denn wenn man nun ziemlich genau in der Mitte der Mauer hängt, so wird man schon durch ein Bisschen Sonne hinter einer Wolkendecke ordentlich aufgeheizt. Irgendwann kam dann auch der Haken, ich klinkte mich ein, schon ging's nach oben und der Spuk war vorüber. Hochschauen während ich in der Mauer hing fand ich übrigens schlimmer als runterschauen vor, während und nach dem Sprung.

Nun ja, mein Fazit: Eine gewisse Enttäuschung kann ich nicht verbergen. Lustig war's zwar allemal, aber das Geld definitiv nicht wert (obwohl die Kosten natürlich gerechtfertigt sind, schaut man sich den ganzen Aufwand für den Veranstalter an). Ich würde wieder springen, falls mich jemand einladen sollte. Aber für die 200 Stutz finde ich auch bessere Vergnügungen.

Eurovision 2007 - jetzt geht's schon los!

^ v M ><
So langsam werd ich ja echt Fan vom Eurovisions-Contest. Jedes Jahr gibt's wieder viel neues zum Lachen.

Diesmal kommt der Lachgrund aus der Schweiz, ist europaweit bekannt (bzw berühmt-berüchtigt) und nennt sich DJ Bobo. Seines Zeichens Garant für seichten, oberflächlichen, lahmen Dance-Pop. Kennt Ihr eigentlich schon den DJ Bobo-Songtexte-Generator? Man nehme die Wörter "Peace, Love, Freedom, Magic, Together, Heaven, Dance, Live, Life", gebe das in einen Shaker, gut schütteln: Gibt auf Eis serviert einen fixfertigen DJ Bobo-Song.

Doch zurück zum Thema. Nachdem letztes Jahr sich die Christen schon göttlich über Lordi aufgeregt haben und jedes dahergelaufene Schmierenblatt irgendwelche witzigen Artikel schrieb, geht es jetzt mit DJ Bobo genau so ins (jüngste) Gericht: Sein Vampir-Song sei eine Gefahr für suizidgefährdete Jugendliche [1].
Die Warnung ist ja durchaus Gerechtfertigt, aber wohl auch kalter Kaffee. Wann immer ein DJ Bobo-Song läuft, möchte ich auch gerne aus dem Fenster springen (im Erdgeschoss - das tut dann nicht so weh).

[1] Quelle: www.laut.de

Das Ende der Schweiz (wie wir sie kennen)

^ v M ><
Die neue SBB-Werbekampagne ist super gelungen. Denn sie enthält mindestens einen Fehler. Aber der ist noch harmlos, denn die heute (in Insiderkreisen ist diese Humorzeitschrift auch als "Die Bildung" bekannt), toppt das noch um längen.

Wer hat nicht schon dieses Werbebild irgendwo gesehen:

Eigentlich ganz schön. Nur wusste ich gar nicht, dass der Rhein von Kleinbasel aus von rechts nach links, sprich von Westen nach Osten fliesst. Schauen wir die Situation also mal auf der Karte an:

Der rote Punkt zeigt den Standort des Münsters an, welches man auf dem oberen Bild im Hintergrund sieht. Der rote Pfeil zeigt die Blickrichtung des Fotographen an. Demnach ist die blaue Linie das Ende der Schweiz. Und mit grünen Pfeilen ist die Flussrichtung des Rheins angegeben (so wie er wirklich fliesst). Mit etwas räumlichem Denkvermögen erkennt man also recht schnell: Die SBB kennen sich in der Schweiz gar nicht aus. Aber das macht nichts. Denn in der heute vom 1. Februar war noch ein viel schlimmerer Patzer mit diesem kombiniert. Neben dem SBB-Werbespot war ein Interview mit dem Fussballer David Degen abgedruckt. Dieser ist Basler, sollte ich also zumindest minimal mit der Geographie der Schweiz auskennen. Doch was steht in der "Bildung"? Zitat:
Basel hat die meisten Fans der Nordostschweiz.

Ja aber hallo!? Hat der Herr Degen ein paar Kopfbälle zuviel gespielt oder musste da ein heute-Redaktor klugscheissen? Wobei ich ja bezweifle, dass die heute überhaupt Redaktoren eingestellt hat...

Allerding gibt es ja noch das Sprichwort, dass ein weiteres Falsch wieder Richtig ergibt. Jeder mit mathematischen Grundkenntnissen weiss das ja. Schliesslich ergibt (-1) * (-1) = (+1). Nun gut, versetzt man Basel in die Ostschweiz, so fliesst auch der Rhein andersherum. Ich präsentiere also die neue Karte der Schweiz, gemäss heute und David Degen:

Etwas ungewohnt zwar, aber siehe da: Basel liegt tatsächlich in der Nordostschweiz und der Rhein fliesst neu von West nach Ost. Ente gut, alles gut.

(Die Karten hab ich von map.search.ch geklaut. Ja geklaut, die haben sie jetzt nicht mehr. Und das Bild von Basel gibt's bei der SBB)

Geht's noch peinlicher?

^ v M ><
Yves hat beim Installieren des OEM-Windows auf einem neuen HP Desktop-Rechner folgendes entdeckt, was Patrick sofort fotografieren und ich online stellen musste:



Ach herrje. Sieben Fehler nur schon auf dieser Seite. Setzen, 1, durchgefallen! Na wenn schon das Allerwichtigste von Windows, die Lizenzbestätigungsseite, derart von Fehlern strotzt, müssen wir über die Software kaum noch reden. [An dieser Stelle Lobrede über freie Betriebssysteme einfügen.]

Nein, das ist kein Scherz. Das ist absolut echt.

(Dank an Yves fürs finden und an Patrick fürs Foto)

Teewärmer für Geeks

^ v M ><
Was machen, wenn man eine Festplatte ins externe Gehäuse steckt und feststellt, dass man sie nicht mehr mit der Hand anfassen sollte? Klar, die Abwärme praktisch nutzen:



Für teetrinkende Informatiker genau das richtige :-)

OpenSource Köche

^ v M ><
Ich hatte da grad so eine Idee: Sind Nutzer von OpenSource Software die besseren Köche?
So abwegig ist's ja nicht. Wer OpenSource Software nutzt hat meist etwas mehr interesse am System und dessen funktionsweise. Genau so, wie der gute Koch auch gerne weiss, was denn nun in seinem Gericht drin steckt. Ein OpenSourceler kann ziemlich genau sagen, was sein System kann und was drin steckt. Und vor allem kann er mit grosser Sicherheit sagen, welche unerwünschten Komponenten nicht drin sind. Beispielsweise Spyware. Der Koch kann darüber Aussagen machen, welche E-Nummern in seinem Essen drin sind - im Idealfall keine.
Ganz anders im Falle des ClosedSource Anwenders und Fertiggerichte-Mikrowellers. All die Zusatztools für Windows (Virenscanner, Spywarescanner, Trojanerscanner, Desktop-Firewalls) sind nötig, um das System halbwegs unter Kontrolle zu halten. Und trotzdem weiss man nie sicher, was sich da nicht doch noch alles drin versteckt. Genau so wie in der Fertigpizza. Die Liste der E-Nummern spricht Bände - und was das Zeugs genau anrichtet, weiss kaum einer. Ausser Friedhofswärtern, die sich ja darüber beklagen, dass heutige Leichen zu langsam vermodern, da sie durch die vielen konsumierten Haltbarkeitsmittel schlicht zu lang haltbar wurden.

Gut, ich gebe zu, dass ich meine gestrige Pizza mit einer Büchse proprietärer Pelati-Tomaten gemacht habe. Aber unter Linux habe ich ja auch schon Skype und Opera genutzt.

Statistische Beweise für all das Gelaber? Nein, nur so ein Bauchgefühl. Praktisch alle eingefleischten Windows-Nutzer in meinem Bekanntenkreis sitzen lieber in die Unimensa oder schieben sich ein Fertiggericht in die Mikrowelle. Da ist schon ein Rüebli schälen ein Krampf. Anders die Linuxer: allesamt Spitzenköche. Aber Achtung: Gesetz der kleinen Zahl - das ist also nicht repräsentativ. Musste aber mal gesagt werden :-)

Eurovisions-Überraschung?

^ v M ><
Lordi haben gewonnen! Super! Meine Seele habe ich brav verkauft, viele andere anscheinend auch. Und trotzdem sind alle überrascht. Alle? Nein! Ein von unbeugsamen Schwermetallern bevölkerter Moshpit wusste schon vorher über eine Topplatzierung. Aber woher denn nur?

Sicher, Lordi gehören nicht an den Contest. Sie passen nicht. Statt simplen Popsongs eine krachige Hardrocknummer? Da freuen sich wohl nur die Altersversicherungen, da bestimmt das Herz der einen oder anderen Person ab dem optisch-akustischen Schock aus dem Takt gekommen ist. Und sonst? Vielleicht die Metalszene? Oder ist das aus deren Sicht eher eine absolut unmetallisch, untrve, abgrundtiefstgesunken, verräterische Handlung? Ja, also eigentlich schon. Aaaber: Wer den Contest und diese 08/15-Popper nicht leiden mag, der hat hier eine prima Gelegenheit, um der Veranstaltung mal eins ans Bein zu treten. Schon Wochen im Vorfeld angekündigte Vote-For-Lordi-Parties in vielen Städten zeigen auch klar: Die Metalszene ist gar nicht so humorlos, diese Leute lieben es über sich zu lachen und machen fast jeden Blödsinn mit. Wie zum Beispiel geschlossen für eine Metalband stimmen.

Alles in allem war Lordi ja das Beste, was dieser Veranstaltung passieren konnte. Statt reihenweise gleichgeschalteter, monotoner Popgrüppchen einen tiefschwarzen Farbfleck. Tausende von Leuten schalten zum ersten Mal in ihrem Leben den Fernseher für den Eurovisionscontest an. Ansonsten wäre das Abstimmungsprozedere trotz zeitlicher Straffung ganz schön lahm ausgefallen. Denn die Abstimmung ist eigentlich rein politisch. Bei bald jedem Land waren die Top3 problemlos vorauszusagen. Nur diesmal war's etwas schwieriger, wenn so eine "Schurkennation" plötzlich aus der Reihe tanzt und sich die Stimmen quer über Europa holen kann. Letztendlich hat wohl jeder, der Bon Jovi und härter hört den Telefonhörer im Namen von Lordi und des Metal in die Hand genommen. Das einzige, was eine Topplatzierung von Lordi noch hätte verhindern können, wäre ein korruptes Wahlsystem gewesen.

Und was können die Schweizer draus lernen: Nächstes mal vielleicht eine öffentliche Ausschreibung samt öffentlicher Wahl. Dann gibt's mehr als nur 12 Verzweiflungspunkte der Malteser (Malta rangiert in meinem Nationenranking seit letztem Samstag irgendwo zwischen Österreich und den USA). Obwohl ich natürlich schwer enttäuscht bin, hatte ich doch auf eine Nullnummer dieser peinlichen Truppe gehofft. Lasches Möchtegernweltverbesserungstralala, lahme Show, Tänzer (bei einer Playback-Veranstaltung von "Sänger" zu reden wär ja der blanke Hohn) ohne Ausstrahlung - und ausserdem schon tausendmal gesehen. Nein, da sind 30 Punkte sogar 31 zuviel.

Und noch was könnten die Schweizer machen: Schmeisst die Studer raus! Von einer Moderatorin ist ein Minimum an Unparteiigkeit eigentlich nicht zuviel verlangt.

Erstaunt hat mich eher das schlechte Abschneiden von Deutschland. Eigentlich hatten sie ja alles richtig gemacht. Aber Musik ist halt kein Fussball, gell? :-)

18.Mai: Kursanstieg für Seelen prognostiziert, sofort die eigene verkaufen!

^ v M ><
Zeitung lesen bildet. Zumindest Bauchmuskeln und weitere zum Lachen benötigte Muskulatur. Sofern man die 20 Minuten tatsächlich mit der Ehre bedeckt und sie als Zeitung bezeichnet. Denn für den Eurovisionscontest schickt Finnland eine anständige Musiktruppe namens Lordi statt dem sonst üblichen gesamteuropäischen Tralala und gegen sowas muss mobil gemacht werden. Meint die 20 Minuten.



Analysieren wir den Text:

  • Eurovision: Eine lustige Veranstaltung

  • Satanisten: Die sind böse. Ehrlich. Denn die tun nämlich kleine Kinder fressen. Jawohl! Unter anderem gehört in diese Gruppe jeder, der nicht einer christlichen Landeskirche angehört. Also ich zum Beispiel.

  • singen: Etwas das ich nicht kann. Aber das können eh nur die wenigstens. Insbesondere Chartpopper können es nicht.

  • Finnland: Ein tolles, demokratisches Land in Nordeuropa. Die Leute dort haben noch echten Musikgeschmack. Leider ist es im Winter etwas dunkel.

  • Helsinki: Das finnische Wort für "Sonnenuntergang".

  • Schweiz: Ein tolles, in der Politik demokratisches Land in Mitteleuropa. Die Leute dort haben zwar null Musikgeschmack, dafür ist's im Winter manchmal ein Bisschen hell.

  • Six4One: Der Brüller schlechthin. Betonung auf "schlecht".

  • Wohlfühltruppe: Vermutlich warme Brüder.

  • Athen: Eine Stadt in Griechenland, hat tolle alte Gebäude und eine katastrophale Luft. Demnach wohl optimal zum Singen.

  • bitterböse Black-Metal-Truppe: Eine Musikgruppe, die düstere, harte Musik macht, deren Sänger grunzt und man die Texte nicht versteht. Stammt normalerweise aus Norwegen. Ausser der allerersten Blackmetal-Band: das waren Schweizer (wer hat's erfunden?)

  • Lordi: Eine tolle 80er-Jahre-Retro-Heavy-Metal-Band aus Finnland. Die Musiker sind selbst grosse Fans von genialen 80er-Bands wie Kiss, Accept oder Twisted Sister, was man ihnen auch anhört.

  • Massenmörder: Lieblingsthema von Alice-Cooper-Imitat Marilyn Manson.

  • Teufel: eine biblische Gestalt.

  • Mitglieder: Menschen mit Glied.

  • Monster: Extrem aufwändige Kostüme, Lordi braucht 2h um das Zeug anzuziehen und sich zu schminken

  • Bühne: Wird in Theatern und Konzertsälen gebraucht. Darauf findet die Show statt.

  • bluttriefende Fleischstücke: Das, was auf den Grill gehört.

  • Nomination: In Finnland eine demokratische Wahl. In der Schweiz der Willkürentscheid einer Jury.

  • Grusel-Rocker: z.B. Alice Cooper, W.A.S.P.

  • nationale Identitätskrise: Die Verlierer einer demokratischen Abstimmung sind unzufrieden.

  • Erboste Religionsführer: Erzkonservative Hinterbänkler, die sich wegen nichts mal wieder wichtig machen müssen.

  • finnische Präsidentin: Auch eine demokratisch gewählte Person.

  • Tarja Halonen: Tarja Turunen hat mal bei Nightwish gesungen. Aber egal.

  • traditionelle Folkband: Eläkeläiset könnten eigentlich im 2007 für Finnland antreten. HUMPPA!!

  • Halbfinale des Contests: Guter Grund um sich mit Kollegen zu besaufen und mal die Nummer für Finnland zu wählen.

  • Final: Die Wiederholung des Halbfinals mit nur noch neun untalentierten Schlaftruppen neben Lordi.



Ein paar abschliessende und zusammenfassende Gedanken:
Nachdem Ralf Siegel den Deutschen nicht mehr gut genug ist, nimmt man ihn natürlich mit Freuden in der Schweiz auf und lässt ihn eine 08/15-Tralala-Truppe zusammenstellen. Die Schweiz wird wie so üblich 0 Punkte heimbringen und das Theater gross sein. Dabei könnten wir auf altbewährte Kost zurückgreifen und es den Finnen oder Norwegern (letztes Jahr mit den Rock n' Rollern Wig Wam auf Platz 9! Für die 20 Minuten vermutlich eine homosexuelle Death-Metal-Truppe...) gleichtun und mal eine unserer Rockbands schicken. Krokus, Gotthard und Shakra dürften unterdessen schweizweit bekannt sein und haben ihre Charttauglichkeit alle schon bewiesen. Von den vielen anderen Gruppen ganz zu schweigen.
Im Film Detroit Rock City wird Kiss als "Teufelsmusik" bezeichnet. Das war in den 70er Jahren. Heute sollte die Menschheit eigentlich soweit sein, derartige Hexenjagden gegen den Heavy-Metal zu unterlassen. Metallica oder Nightwish haben es ja zum Beispiel schon weit nach vorne in die Charts gebracht. Und grad Metallica sind nicht weniger hart. Und erwähnen auch mal den Teufel (z.B. "Devil's Dance"). Nightwish ebenso ("Devil and the Dark Deep Ocean").
Dass der Autor des Artikels vier faustdicke Lügen (Satanisten, Massenmörder, Black-Metal-Truppe, blutige Fleischstücke) in so wenigen Sätzen unterbringen kann, ist schon fast phänomenal. Eher Fakt ist, dass Lordi weder sich selbst noch die Gesellschaft ernst nehmen. Ein wahrer Satanist würde wohl kaum "the devil is a loser and he's my bitch" singen. Immerhin ist dem Autor aber noch zugute zu halten, dass der Artikel der Online-Ausgabe revidiert und um zwei Lügen gekürzt wurde. Aber: any news are good news. Von dem her, weiter so!
Und die Kirche zeigt mal wieder ihr wahres Gesicht. Intolerant, unaufgeklärt, hinterwäldlerisch, weltfremd und ANTIDEMOKRATISCH! Zum Glück bin ich aus diesem Verein ausgetreten.

Also, denkt dran: am 18. und 20. Mai für Lordi abstimmen, denn:

Liebe Sektengurus, Umweltschützer, Sozis und andere Bettler

^ v M ><
Es ist ja lieb und nett von Euch, dass Ihr euch um die Umwelt, um Behinderte [1] und unser Seelenheil sowie Euer Konto kümmert. Aber muss das unbedingt auf dem Dorfplatz stattfinden, genau vor meiner Nase, dort wo ich jeden Tag durchlaufen muss? Es ist unterdessen echt ätzend! Ich werde mindestens einmal, eher zweimal pro Woche von irgendwelchen Typen mit Zetteln in der Hand angequatscht.
Ich würde ja gerne mit Euch reden. Ich würde auch gerne Spenden. Aber bedenkt einfach mal zwei Dinge:
Erstens: Ich bin Student mit kleinem Nebenjob. Ich finanziere, geiziger Stipendienstelle Baselland sei undank, mein ganzes Leben, inklusive Wohnung mitten in Zurich, komplett selbst. Was meint ihr, wieviel davon am Monatsende übrig bleibt? Und davon muss dann schliesslich noch die verarmte Musikindustrie ernährt werden. Sonst verkaufen deren Manager bald an Eurer Seite die Surprise. Und das will wohl keiner von uns [2].
Zweitens: Wenn ich jedem von Euch 10 Minuten lang zuhören und dann das Minimum spenden würde - Was glaubt ihr, woraus mein Leben noch bestehen würde? Genau, aus Euch zuhören und arbeiten, um all die Spendengelder aufzubringen. Für Schlafen, Essen oder gar Hobbies bliebe da weder Zeit noch Geld. Und diskriminierend will ich auch nicht sein. Also lasse ich euch alle gleichwertig links liegen.


[1] oder ist der Ausdruck unterdessen als "Abwertend" einzustufen und muss durch einen politisch korrekteren ersetzt werden? So wie aus dem abwertenden "Zigeuner" über "Fahrende" zur "mobilen ethnischen Minderheit" letztendlich das nicht im geringsten eine Wertung implizierende "Ausländer Kategorie 2" wurde? OK, ich lass ja schon, das ist ein anderes Thema...

[2] Wobei die Surprise-Verkäufer im Gegensatz zu Euch nicht aufdringlich sind und auch nicht hinterhermaulen, wenn man sie ignoriert. Allerdings wenn die Musikindustrie-Manager die Surprise verkaufen müssten, dann wär das Geheul gross. 20 Minuten Leser sind Raubleser. TV Free kills Surprise. Man kennt das ja. Schon gut, ich verfass auch dazu mal einen eigenen Beitrag :-P
(Hinweis an die nichtschweizerischen Leser: Die Surprise ist eine Strassenzeitung, die Langzeitarbeitslosen wieder eine Perspektive verschaffen soll. Ich finde die Idee gut.)