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OpenSource Dissident

^ v M ><
Ich bin ein OpenSource Dissident. Denn ich habe beim "Feind" eingekauft...

Es handelt sich dabei um mein erstes Microsoft-Produkt seit dem Fehlkauf namens "Windows 2000", welches ich 2001 für viel zu viel Geld erstanden habe. Diesmal ist es eine ergonomische Tastatur, welche grad recht günstig war und meine aufkommende Sehnenscheidenentzündung hoffentlich mithilft zu unterdrücken. Zur Qualität der Tastatur muss ich bislang sagen: Die Hardware von Kleinstweich ist definitiv besser als die Software. Und lustigerweise läuft die Tastatur auch absolut einwandfrei unter Linux, obwohl sie gemäss Verpackung nur für Windows Vista oder MacOS zertifiziert ist. Tja ;-)

Anständiges Keymapping für das Logitech Access Keyboard

^ v M ><
Eins hat mich an meiner Logitech-Tastatur schon immer gestört: Diese verdammte Belegung der heiligen F-Tasten mit Multimediafunktionen. Gnädigerweise gibt's noch eine Taste, womit man die F-Belegung wieder herbeizaubern kann. Aber das Ding jedes mal nach dem Starten des PCs drücken? Nicht mit mir!

Etwas Verwendung der Internetsuchmaschine meines geringsten Misstrauens und der Hinweis eines Kollegen, mal die dmesg-Ausgabe anzuschauen, hat mich dann zu setkeycodes gebracht. Die Keycodes für das Logitech Access Keyboard kann man entweder selbst herausfinden oder aber hier nachschauen. Dann braucht es noch eine Keycodes-Tabelle, damit man weiss, was man wie Umstellen muss. Sowas findet sich z.b. hier. Nun muss nur noch der Befehl richtig zusammengebaut werden, der schaut dann so aus:

setkeycodes e03b 59 e03c 60 e03d 61 e03e 62 e010 63 e019 64 e022 65 e024 66 e043 67 e044 68 e057 87 e058 88
(alles auf einer Zeile, wer eine kleine Bildschirmauflösung nutzt)

Um das noch permanent zu machen, sollte es in einem Startskript untergebracht werden, bei Gentoo z.B. /etc/conf.d/local.start oder bei Ubuntu /etc/init.d/rc.local

Tja, liebe Logitech: Ihr könnt ja schon nervige Anti-Features in Euern Krempel einbauen. Aber irgendwie ist Linux zu flexibel, als dass Ihr die User lange damit nerven könntet. Und sogar unter Windows klappt das scheinbar. Keymapping gut, Ende gut, alles gut :-)

Antike Hardware

^ v M ><
Letzten Freitag konnte ich mit etwas Glück für 6.- drei alte Sun SparcStation 5 (bzw eins davon ist ein SparcServer 5) bei Ricardo ersteigern. Coole Sache, Zeit zu Basteln.
Der Kaufpreis ist top, der Transport war da schon die grössere Sache. Der Verkäufer lachte mich erst aus, als ich sagte, dass ich die Dinger mit dem ÖV abholen würde. Das war auch berechtigt, doch in meine Reisetasche haben sie trotzdem alle prima reingepasst. Aber bis ich sie von der Langstrasse zu mir heimgebracht hatte, war ich ganz schön kaputt und verschwitzt. Dass es Anstrengend war, hab ich dann auch am Samstag noch ordentlich gespürt: Deftiger Muskelkater an Armen, Schultern und Rücken.
Nun, wie spricht man die Dinger an. Passende Grafikadapter habe ich nicht, aber immerhin ein Nullmodemkabel. Damit und dem Tool "Minicom" lässt sich prima kommunizieren, da jegliche Ausgaben direkt an die serielle Schnittstelle gesendet werden.
Als System soll natürlich Gentoo Linux installiert werden. Leider gibt es keine Boot-CDs für 32bit Sparc-Prozessoren, dafür immerhin ein netboot-Image. Also habe ich gemäss Anleitung einen rarpd und einen tftpd eingerichtet, schon funktioniert das Booten eines Minimal-Linux ohne Probleme. Eine gute Basis für eine weitergehende Installation.
Tja, jetzt läuft bereits ein Gentoo selbständig, SSHD läuft auch - soweit alles prima. Jetzt kommt noch das Feintuning sowie die Ãœberlegung: Was mache ich mit den anderen Kisten? Den SparcServer kann ich mit der zweiten vorhandenen Netzwerkkarte ausstatten und daraus eine nette Firewall basteln. Eine der anderen könnte ich noch ausmisten, das RAM davon dem SparcServer spendieren und dann mit Casemodding anfangen. Denn: Die Hardware drin ist zwar alt und langsam, aber das Gehäuse ist schon ganz cool!



Webalizer Xtended - Webstatistik aufgemotzt

^ v M ><
Auf praktisch keinem Webserver darf ein gutes Statistikprogramm fehlen. Und sehr oft wird der Webalizer verwendet. Doch dieser wird seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt. Auch an unserem Institut haben wir diese Software eingesetzt, bis eines Tages mein Kollege Patrick fand, dass der Webalizer einfach nicht mehr genug kann.
Beim Durchsehen eines Apache-Logfiles fielen uns viele merkwürdige 404-Fehler (Seite nicht gefunden) auf. Leider kann der Webalizer solche Fehler nicht auch zusammenfassend präsentieren. Kurzentschlossen kaufte sich Patrick ein Buch über die Programmierung in C/C++. Und keine Woche später präsentierte er uns einen Patch für den Webalizer, welcher diese 404-Fehler in einer schönen Statistik auflisten kann. Nun suchten wir noch einen schönen Namen für dieses Projekt und hosteten es kurzerhand auf der Institutsseite.
Da Patrick nun grad so schön im Element war, folgten die neuen Versionen praktisch im Wochentakt. Da mir das händische Einspielen auf dem Webserver mit der Zeit etwas zu mühsam wurde, habe ich kurzerhand den Ebuild (der Webserver ist natürlich auf Gentoo Linux basierend) des Webalizers etwas modifiziert, ein neues USE-Flag (trace404) hinzugefügt und den Ebuild an Patrick geschickt, damit er diesen grad mit der Webalizer Xtended Source zusammen veröffentlichen kann.
Patrick musste nun in den WK und ich hatte vorerst meine Ruhe. Drei Wochen später präsentierte er nicht nur die nächste Version, sondern auch grad ein völliges Redesign seiner Homepage. Gut zu wissen, wofür da meine Steuern gebraucht werden :-)
So langsam begann es sich auch im Internet bemerkbar zu machen, dass dem Webalizer-Projekt wieder Leben eingehaucht wurde. Freudig verkündete Patrick Einträge aus seinem Logfile, welche Interesse aus verschiedensten Ländern und von diversen Firmen deutlich machten. Ebenfalls wurde der xtended-Patch offiziell bei Gentoo aufgenommen, jedoch leider in einer völlig veralteten Version. In der Folge benannte ich den Ebuild in webalizer-xtended um, damit es hier keinerlei Versionskonflikt gibt. Das Ebuild ist zwar etwas gar fricklig, aber hauptsache ist mal, dass es funktioniert. Wenn sich ein Gentoo-Guru dessen annehmen würde, wäre ich natürlich auch nicht böse.
Nur kurze Zeit später hat sich Patrick dann seine eigene Domain patrickfrei.ch gekauft. Und zur Feier des Erwerbs natürlich wieder eine neue Version des Webalizer Xtended präsentiert.
Statt an seiner Dissertation zu schreiben, legte Patrick neulich nochmals eine Version nach. Dieses Mal war das Hauptaugenmerk auf eine anpassbare Ausgabe gelegt. Jetzt kann man das Webalizer-Design an seine eigene Homepage anpassen. Ich baute dann neben dem Gentoo-Ebuild grad noch ein .deb-Paket für Debian Sarge x86 daraus, welches die Verbreitung dieses nützlichen Tools hoffentlich nochmals ein Stück erhöht.

Alles in allem eine gute Sache, gerne weiter so.


Ganz kurz die wichtigsten Änderungen gegenüber dem Original:

  • Statistik über 404-Fehler (praktisch zum Auffinden von toten Links oder erkennen von Standard-Angriffen)

  • Behebung eines mühsamen Speicherzugriffsfehlers bei langen Einträgen im Logfile

  • Verbesserte optische Darstellung

  • Korrektur von diversen Sicherheitslücken oder sonstigen Bugs



Zu finden ist er unter: http://www.patrickfrei.ch/webalizer/

OpenSource Köche

^ v M ><
Ich hatte da grad so eine Idee: Sind Nutzer von OpenSource Software die besseren Köche?
So abwegig ist's ja nicht. Wer OpenSource Software nutzt hat meist etwas mehr interesse am System und dessen funktionsweise. Genau so, wie der gute Koch auch gerne weiss, was denn nun in seinem Gericht drin steckt. Ein OpenSourceler kann ziemlich genau sagen, was sein System kann und was drin steckt. Und vor allem kann er mit grosser Sicherheit sagen, welche unerwünschten Komponenten nicht drin sind. Beispielsweise Spyware. Der Koch kann darüber Aussagen machen, welche E-Nummern in seinem Essen drin sind - im Idealfall keine.
Ganz anders im Falle des ClosedSource Anwenders und Fertiggerichte-Mikrowellers. All die Zusatztools für Windows (Virenscanner, Spywarescanner, Trojanerscanner, Desktop-Firewalls) sind nötig, um das System halbwegs unter Kontrolle zu halten. Und trotzdem weiss man nie sicher, was sich da nicht doch noch alles drin versteckt. Genau so wie in der Fertigpizza. Die Liste der E-Nummern spricht Bände - und was das Zeugs genau anrichtet, weiss kaum einer. Ausser Friedhofswärtern, die sich ja darüber beklagen, dass heutige Leichen zu langsam vermodern, da sie durch die vielen konsumierten Haltbarkeitsmittel schlicht zu lang haltbar wurden.

Gut, ich gebe zu, dass ich meine gestrige Pizza mit einer Büchse proprietärer Pelati-Tomaten gemacht habe. Aber unter Linux habe ich ja auch schon Skype und Opera genutzt.

Statistische Beweise für all das Gelaber? Nein, nur so ein Bauchgefühl. Praktisch alle eingefleischten Windows-Nutzer in meinem Bekanntenkreis sitzen lieber in die Unimensa oder schieben sich ein Fertiggericht in die Mikrowelle. Da ist schon ein Rüebli schälen ein Krampf. Anders die Linuxer: allesamt Spitzenköche. Aber Achtung: Gesetz der kleinen Zahl - das ist also nicht repräsentativ. Musste aber mal gesagt werden :-)

Servergebastel

^ v M ><
In den letzten paar Tagen habe ich das Festplattensystem von meinem Heimserver aufgerüstet. Ein ordentliches Stück gebastel, aber es zeigt mal wieder die Genialität von Linux :-)

Erst habe ich die alte Platte ausgebaut und im externen USB-Gehäuse wieder angeschlossen. Danach die neuen Platten rein, per Live-CD gestartet. Als nächstes wurden die neuen Platten eingerichtet und zuletzt alle Daten draufkopiert. Nun folgten noch ein paar Anpassungen an den Systemdateien und vor allem am Bootloader. Das wars auch schon.

Statt der alten 120GB Platte werkeln jetzt zwei 250GB Platten im Software-RAID-Verbund herum. Da es leise 5400rpm-Platten sind mit aktiver Kühlung, bleiben sie erst noch extrem kalt:
# hddtemp /dev/hda /dev/hde
/dev/hda: SAMSUNG HA250JC: 31°C
/dev/hde: SAMSUNG HA250JC: 30°C

Ist das wärmste Ergebnis bislang, dies nach einer längeren Phase unter Volllast. Die alte Platte erreichte ungekühlt 55°C und gekühlt 40°C

Wie ist das ganze nun Aufgeteilt:

  • 8GB für / - Systempartition als RAID-1 (Mirror)

  • 2GB für Swap - dies wird direkt angesprochen, ergibt also 2x2GB Auslagerungsdatei

  • 8GB für /usr/portage, /var/tmp und /tmp - Performancepartition. Da es ein RAID-0 (Striping) ist, ergibt das 16GB. Jedes Verzeichnis hat eine virtuelle LVM-Partition.

  • 215GB für /var, /home und Backups. Jedes Verzeichnis hat eine virtuelle LVM-Partition.

Alle Partitionen sind mit Reiserfs formatiert.

Sinn dahinter?
Das System sowie die wichtigen Daten liegen sicher auf einem RAID-1, jedes Bit wird auf beiden Platten gespeichert. Geht eine Platte kaputt, so funktioniert alles wie gehabt. Es muss lediglich eine neue Platte eingebaut und das RAID neu erstellt werden.
/usr/portage sowie die temporären Dateien können verloren gehen, das macht gar nichts, denn diese Daten sind entweder im Internet gespeichert oder durch den Systembetrieb generiert. Andererseits wirkt es sich positiv auf die Systemleistung aus, wenn diese Daten sehr schnell angelegt und wieder ausgelesen werden können.

Als restliche Hardware im System stecken:

  • Mainboard: Abit KT7A-RAID. Die Northbridge ist Standardmässig aktiv gekühlt, ich habe einen passiven Kühlkörper aufgesetzt.

  • Athlon Thunderbird 1.33Ghz, untertaktet auf 800Mhz, die Kernspannung ist von 1.75V auf 1.35V gesenkt. Gekühlt wird er von einem temperaturgeregelten Lüfter

  • 512MB SDRAM

  • ATI Radeon9000pro, untertaktet von 275Mhz auf 175Mhz, ausserdem habe ich auch diese mit einem passiven Kühlkörper ausgestattet.

  • 2x100MBit Netzwerkkarten

  • Eine Soundblaster Live Soundkarte

  • Ein DVD-Laufwerk

  • Ein Lüfter zwischen den Festplatten und einer an der Gehäuserückwand, die beide auf 7V gedrosselt sind. Im Netzteil ist natürlich ebenfalls noch ein Lüfter, der lässt sich per Potentiometer einstellen.

  • Dazu hängen noch Drucker und Fernseher an der Maschine. Das ergibt ein sehr leise Homeserver-System mit Multimedia-Fähigkeiten.

  • Als Betriebssystem ist natürlich Gentoo Linux installiert - aber das brauche ich wohl kaum extra zu erwähnen :-)