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High Speed UMTS unter Linux: So klappt's!

^ v M ><
Tja, was soll man machen? Man ist Informatiker, sitzt 5-6 Tage pro Woche den ganzen Tag an der Uni, braucht also daheim selten Internet, aber brauchen kann man es eben trotzdem.
Kabelinternet wär zwar günstig. Geht aber nicht, weil die Bude bzw deren TV-Kabelinstallation zu alt ist.
DSL will ich nicht, da mir die Angebote nicht passen. CHF 25.25 für eine Telefonleitung, die ich eh nicht brauche bezahl ich schlicht nicht. Und das Angebot von Monopoly-Spieler Bluwin mit erlassender Grundgebühr ist ein schlechter Witz, wenn ich dafür erstens mein Handy-Abo upgraden und ich mich zweitens noch länger als nötig an die Swisscom binden muss (ich freu mich ja schon auf den Tag, an dem mein Abo ausläuft).
Analogmodem kommt aus Prinzip (Performance) nicht in Frage und braucht auch wieder einen Telefonanschluss.

Lösung? Söönreis (wie's eine BWL-Professorin xmal pro Vorlesung ausgesprochen hat) Mobildatenabo mit UMTS. Klappt auch prima unter Pinguin-OS.

Allerdings bringt die Leitung nach Einstöpseln und konfigurieren des Modems nur mit ca 500kbps, auch wenn eigentlich viel mehr drinliegen müsste. Ein Bisschen suchen im Internet hat mich dann zu dieser Anleitung zum Patchen des usbserial-Moduls geführt. Allerdings ist nur eine Anleitung für Kernel 2.4 dabei, das ist bei aktuellen Distributionen nicht mehr so ganz passend. Deshalb gibt's hier eine kleine Anleitung für Ubuntu 7.10 (durch anpassen der Kernel-Source-Version eigentlich auf jede Distro adaptierbar):

Erst die Kernel-Source installieren:
# aptitude install linux-source ncurses-dev && cd /usr/src && tar -jxf linux-source-2.6.22.tar.bz2 && cp /boot/config-$(uname -r) /usr/src/linux-source-2.6.22/.config && make menuconfig
Nun die Konfiguration wieder beenden (Pfeiltaste nach rechts und Enter). Jetzt geht's ans Eingemachte, den auf der soeben verlinkten Seite erhältlichen Patch einspielen. Der Patch kann z.B. als /root/usbserial.c.patch abgespeichert werden:
# cd /usr/src/linux-source-2.6.22/ && patch -Np0 -i /root/usbserial.c.patch
Nun muss das usbserial-Modul neu kompiliert werden. In der ursprünglichen Anleitung ist ein Bandwurm von gcc-Befehl drin, das klappt bei mir aber nicht. Nun, der Einfachheit halber hab ich einfach alle Module neu übersetzt. Das dauert zwar, ist aber ein zuverlässiger Weg:
# make modules
Als nächstes muss das neue Modul installiert werden (vorher besser das Original noch sichern -> Murphy ist überall):
# mv /lib/modules/$(uname -r)/kernel/drivers/usb/serial/usbserial.ko /root/usbserial.ko.old && cp drivers/usb/serial/usbserial.ko /lib/modules/$(uname -r)/kernel/drivers/usb/serial/ && update-modules
Der Befehl
# modinfo usbserial
sollte nun den neuen Parameter maxSize anzeigen.

Für mein Novatel MC950D muss der Treiber nun wie folgt geladen werden (erst muss das Pseude-CD-Laufwerk mit dem Treiber ausgehängt werden):
# eject /dev/scd1; sleep 3; modprobe usbserial vendor=0x1410 product=0x4400 maxSize=2048

Das Resultat ist beachtlich. Statt mit 500kbps bin ich jetzt mit 2.7mbps unterwegs. Also locker 5x schneller. Einzig an der Latenz hab ich noch was auszusetzen. Ping über 100ms zu den schnellsten Servern ist nicht sooo toll. Insbesondere dass kein DNS-Server in weniger als 300ms zu erreichen ist, verzögert natürlich jeden Verbindungsaufbau. Ich brauch wohl einen lokalen DNS-Cache.

Google Forbidden

^ v M ><
Nanu, interessant. Da suche ich mal beim Suchmaschinenprimus nach verdächtigen Webcam-Strings (nein, keine Live-Pornos mit Tanga-bekleideten Akteurinnen sondern Überwachungskameras) und schon bekomme ich die Meldung "403 Forbidden". Sehr merkwürdig.



Interessant, Spyware oder Viren auf einem frisch installierten Linux-Rechner? Nöööö, aber nicht ernsthaft, Jungs. Wohl eher eine kleine Intervention der Machthaber um zu verhindern, dass auch Trittbrettfahrer mitspionieren.

Mein Suchstring war übrigens:
inurl:ViewerFrame?Mode=
Dann ein paar mal auf "weiter" klicken, etwa bei Seite 11 wurde ich geblockt.

Und ein paar interessante Objekte waren schon dabei. Wann kommt wohl die Sondereinheit hier vorbei um mir Karibikferien zu spendieren?

IT-Fitness

^ v M ><
Soeben habe ich der neusten Variante der "Bildung" .ch die Hiobsbotschaft des schweizerischen "IT-Fitness" Tests vernommen. Bislang gab es dieses neuste Werkzeug microsoftscher Propaganda nur in Deutschland, jetzt leider auch in der Schweiz. Aber alles halb so wild, um die IT-Fitness der Test-Ersteller ist offensichtlich auch nicht sooo weit bestellt. Statt dem Teststart erschien nämlich das:



Peinlich. Das üben wir besser nochmals :-)

Zu früh

^ v M ><
Schön, wenn ein Hoster umfassend über seine Ausfälle informiert. Weniger schön, wenn er mitteilt, dass es wieder geht, aber erst 24h später der Zugriff wirklich wieder möglich ist.

* 28.08.2007-17:50 - UPDATE Störung der Erreichbarkeit des RZ6.
Momentan sind alle Server wieder erreichbar. Die Ursache des Ausfalls muss noch genauer untersucht werden.

Quelle: www.hetzner-status.de

Effektiv komm ich nämlich erst seit 10 Minuten (29.8.2007, 16:51) wieder dran.

Suchmaschinen-Dilemma

^ v M ><
Datenkrake Google oder doch lieber was anderes?

Google
Irgendwie ist's echt ein Problem. Google vertrau ich nicht mehr so wirklich. Ein Datenkrake, der überall seine Tentakel drin hat. Suchen, Werbung, Mails, Kalender, Instant-Messaging, Office-Dokumente. Klar, einerseits super, dass endlich mal eine Firma ihre Dienste soweit etablieren konnte, dass sie zu einer echten Konkurrenz von Microsoft wurde. Und es ist auch ganz cool, dass ich all meine wichtigen Daten grad an einem Ort zugängig habe. Aber hier kommt wieder das Problem des gläsernen Surfers auf. Ich vertraue meine Daten niemandem an - ausser mir selbst. Ich weiss dann nämlich schlichtwegs nicht, was wirklich damit passiert. Und als letzter Aspekt gegen Google spricht, dass ich dank meiner volkswirtschaftlichen Grundkenntnisse weiss, dass Monopole böse sind und ich sie somit nicht gerne unterstütze. Google hat zwar noch kein richtiges Monopol, ist aber doch schon ziemlich Marktbeherrschend. Aber wenigstens haben sie diese Stellung wirklich durch Qualität erreicht.
Aber die Google-Suche ist nicht mehr das gelbe vom Ei. Klar, der Google-Index ist von der Grösse und der Aktualität her unübertreffbar. Spezialsuchen wie Google Scholar und Google Linux sind super Ideen und hilfreich. Ebenfalls gut gefällt mir, wie sehr sich Google an meine Eingaben hält. Grad um Programmierprobleme zu lösen, ist es wichtig, dass alle Stichwörter und - noch wichtiger - alle Sonderzeichen berücksichtigt werden. Aber oft sind die Suchergebnisse verwässert durch kommerzielle Seiten, Online-Auktions-Artikel oder irrelevante, informationslose Seiten. Dann aus 200'000 Suchergebnissen das richtige rauszusuchen ist doch Umständlich.

Die Alternativen
Yahoo Ist die Nummer zwei am Markt. Aber mir scheint der Index doch etwas USA-lastig zu sein. Microsoft ist Nummer drei und per se nicht vertrauenswürdig und somit keine Option. Ausserdem habe ich neulich schon Produkte von ihnen gekauft, das muss jetzt wieder für die nächsten paar Jahre an Transaktionen meinerseits an Microsoft genügen.
Nummer vier am Markt ist ask.com. Nachdem einer meiner Professoren letztes Semester derart davon schwärmte, habe ich diese Suchmaschine nun selbst etwas intensiver getestet. Nun ja, ich kann leider die Begeisterung nicht teilen. Zu USA-lastiger Index, schlechte Berückichtigung meiner Eingaben, komische Resultate. In Mitteleuropa will ich Ergebnisse aus Europa, nicht den USA. Wenn ich $_SERVER['HTTPS'] eingebe, dann will ich nicht Informationen über freie, anonyme Proxy-Server sondern PHP-Code. Aber dazu müssten halt die Sonderzeichen mit berücksichtig werden.
Der ganze Rest sind lokale Suchen oder haben einen zu kleinen Index. Lokale Suchmaschinen sind gut für Spezialfälle, aber nicht als Allzweck-Suchinstrument. Search.ch gefällt mir, wenn ich etwas in der Schweiz suche, jedoch ist das Killerfeature dieser Seite ja eh nicht die Suche sondern die Karte.

YaCy
Nun, eine weiter Option gibt es noch. YaCy. So, und hiermit kommt wieder das obligatorische "nutz OpenSource Software, nimm mal deine Verantwortung gegenüber dir selbst und der Internet-Gemeinschaft wahr, insbesonderen, wenn es dich genau nichts kostet"-Statement. YaCy ist eine OpenSource Software (lizenziert unter GPL, somit frei, offen und kostenlos), welche als basierende Peer2Peer-Technologie (genau, das böse Zeugs für Urheberrechtsverletzungen :-P ) eine Verteilte Hashtabelle mit Suchergenissen speichert. Indiziert wird von jedem Peer. Soweit ja alles schön und gut, aber taugt das was? Nein, natürlich nicht. Denn der Suchindex ist viel zu klein. Kein Wunder, mein Peer läuft jetzt seit mehreren Wochen, aber maximal konnte ich etwas unter 300 weiteren Peers sehen. Wenn man bedenkt, dass Google etwa 100'000 Server hat - es ist ein weiter Weg dahin.

Fazit
Ich bleib somit vorerst doch bei Google. Allerdings werde ich auch weiterhin nur die Websuche nutzen und mich nicht auf Google Mail oder den Kalender einlassen. Dafür habe ich schliesslich meinen eigenen Server. Google-Cookies habe ich aber sämtliche blockiert und die Google-Werbeseiten (inklusive deren Neuerwerb DoubleClick) werden bei mir per hosts-Datei auf 127.0.0.1 umgelenkt. Die Flashcookies von YouTube putze ich auch regelmässig von der Platte.
Google Talk ist sehr nett, da XMPP-basierend. Hier hab ich auch ein paar Jabber-Kontakte und nehme auch gerne neue auf. Allerdings ist dann OTR-Verschlüsselung noch eine gute Ergänzung, wir wollen ja nicht, dass Google unsere Gespräche indizieren kann, nicht?
Daneben lass ich aber auf meinem Server weiterhin YaCy weiterlaufen und indizieren. Vielleicht wird irgendwann mal was draus. Und falls nicht, so macht das Ding wenigstens viele zufällige Verbindungsdaten, womit die schleichend verschärfte Internetüberwachung sabotiert wird.

Viele Namen und keine Links in diesem Artikel. Nutzt die Suchmaschine eures geringsten Misstrauens, wenn ihr die erwähnten Seiten finden wollt!

Und noch was: Vorgestern hatte ich die Idee zu diesem Artikel. Gestern wird bekanntgegeben, dass MS und Yahoo Fusionsgespräche führen. Heute geben sie bekannt, dass die Gespräche abgebrochen wurden. Aber immerhin, die Yahoo-Aktie ist um 18% gestiegen. Ergo: Nächstes Mal kaufe ich Aktien, bevor ich längere Artikel plane!

Sicher auf planetknauer.net

^ v M ><
Neu ist meine Seite auch per SSL verschlüsselt erreichbar.
Da meine Paranoia täglich zunimmt (wen wundert's bei dieser Welt?), hab ich mich kurz hingesetzt und auch noch SSL konfiguriert. Da ich ein armer Student bin, hab ich das Zertifikat allerdings selbst unterschreiben müssen, was zwei Nachteile hat:

  • Erstens ist das halt nicht gaaanz so sicher, da das Zertifikat nicht überprüft werden kann

  • Zweitens ist das für den Besucher etwas weniger komfortabel und verwirrend, da der Browser nun deswegen rummotzt.



Nun, es ist allerdings auch möglich, das Zertifikat einfach dem Browser permanent bekannt zu machen:


Schon kann man sicher und verschlüsselt auf meiner Seite surfen. So einfach? Nicht ganz, etwas muss noch erledigt werden: Nämlich statt dass man im Browser http://www.planetknauer.net eintippt, muss man nun https://www.planetknauer.net angewählt werden. Also am Besten setzt man die Bookmarks neu, dann geht's nicht vergessen. OK, das war's schon mit der Info, also jetzt umsteigen!

Für andere Wordpress-Nutzer: "Einfach so" funktioniert Wordpress leider nur entweder mit http oder https, ein Mischbetrieb ist wegen absoluter Links leider nicht möglich. Abhilfe schafft dieser Hack.

Webalizer Xtended - Webstatistik aufgemotzt

^ v M ><
Auf praktisch keinem Webserver darf ein gutes Statistikprogramm fehlen. Und sehr oft wird der Webalizer verwendet. Doch dieser wird seit Jahren nicht mehr weiterentwickelt. Auch an unserem Institut haben wir diese Software eingesetzt, bis eines Tages mein Kollege Patrick fand, dass der Webalizer einfach nicht mehr genug kann.
Beim Durchsehen eines Apache-Logfiles fielen uns viele merkwürdige 404-Fehler (Seite nicht gefunden) auf. Leider kann der Webalizer solche Fehler nicht auch zusammenfassend präsentieren. Kurzentschlossen kaufte sich Patrick ein Buch über die Programmierung in C/C++. Und keine Woche später präsentierte er uns einen Patch für den Webalizer, welcher diese 404-Fehler in einer schönen Statistik auflisten kann. Nun suchten wir noch einen schönen Namen für dieses Projekt und hosteten es kurzerhand auf der Institutsseite.
Da Patrick nun grad so schön im Element war, folgten die neuen Versionen praktisch im Wochentakt. Da mir das händische Einspielen auf dem Webserver mit der Zeit etwas zu mühsam wurde, habe ich kurzerhand den Ebuild (der Webserver ist natürlich auf Gentoo Linux basierend) des Webalizers etwas modifiziert, ein neues USE-Flag (trace404) hinzugefügt und den Ebuild an Patrick geschickt, damit er diesen grad mit der Webalizer Xtended Source zusammen veröffentlichen kann.
Patrick musste nun in den WK und ich hatte vorerst meine Ruhe. Drei Wochen später präsentierte er nicht nur die nächste Version, sondern auch grad ein völliges Redesign seiner Homepage. Gut zu wissen, wofür da meine Steuern gebraucht werden :-)
So langsam begann es sich auch im Internet bemerkbar zu machen, dass dem Webalizer-Projekt wieder Leben eingehaucht wurde. Freudig verkündete Patrick Einträge aus seinem Logfile, welche Interesse aus verschiedensten Ländern und von diversen Firmen deutlich machten. Ebenfalls wurde der xtended-Patch offiziell bei Gentoo aufgenommen, jedoch leider in einer völlig veralteten Version. In der Folge benannte ich den Ebuild in webalizer-xtended um, damit es hier keinerlei Versionskonflikt gibt. Das Ebuild ist zwar etwas gar fricklig, aber hauptsache ist mal, dass es funktioniert. Wenn sich ein Gentoo-Guru dessen annehmen würde, wäre ich natürlich auch nicht böse.
Nur kurze Zeit später hat sich Patrick dann seine eigene Domain patrickfrei.ch gekauft. Und zur Feier des Erwerbs natürlich wieder eine neue Version des Webalizer Xtended präsentiert.
Statt an seiner Dissertation zu schreiben, legte Patrick neulich nochmals eine Version nach. Dieses Mal war das Hauptaugenmerk auf eine anpassbare Ausgabe gelegt. Jetzt kann man das Webalizer-Design an seine eigene Homepage anpassen. Ich baute dann neben dem Gentoo-Ebuild grad noch ein .deb-Paket für Debian Sarge x86 daraus, welches die Verbreitung dieses nützlichen Tools hoffentlich nochmals ein Stück erhöht.

Alles in allem eine gute Sache, gerne weiter so.


Ganz kurz die wichtigsten Änderungen gegenüber dem Original:

  • Statistik über 404-Fehler (praktisch zum Auffinden von toten Links oder erkennen von Standard-Angriffen)

  • Behebung eines mühsamen Speicherzugriffsfehlers bei langen Einträgen im Logfile

  • Verbesserte optische Darstellung

  • Korrektur von diversen Sicherheitslücken oder sonstigen Bugs



Zu finden ist er unter: http://www.patrickfrei.ch/webalizer/