Erste Schritte in Bitcoin?
Es ist zu kompliziert. Wenn sogar ich das sage, ist das Produkt gescheitert. Punkt.
Die Installation und Konfiguration eines Wallet ist nun wirklich keine grosse Übung. So weit war ich schnell. Damit das was nutzt, brauche ich aber ein paar Bitcoins.
Es folgte also mein erster Versuch, einige Micro-Bitcoins käuflich zu erwerben. Folgende Kriterien habe ich angewandt:
- Es muss schnell und einfach möglich sein. (Ich nehme an dieser Stelle das Fazit vorneweg: Tja, leider geht das schon mal gar nicht).
- Ich will eine vollständig elektronische Abwicklung übers Internet. Keine Zustellung per Briefpost, die Wochen dauert und zuletzt noch von der Schweizer Post verschlampt wird.
- Ich will mit Kreditkarte bezahlen können und mir kein Gefummel mit SEPA-Überweisungen antun. Das reduziert die Auswahl an Bitcoin-Börsen schon mal massiv.
- Ich will einen Kleinstbetrag (max 10 Franken/Euro/US Dollar) in Bitcoin umwandeln.
Dennoch gibt es im Prinzip ja genug Handelsplätze
Nun gut, einige habe ich getestet.
- bittylicious.com: Um Bitcoins im Wert von 5GBP zu erwerben, muss ich in einem umständlich zu bedienenden Formular nicht nur Name, Wohnort, Geburtsdatum und Nationalität angeben, sondern auch eine Telefonnummer. Danach kann ich anfangen, Kopien meiner Identitätsdokumente hochzuladen. Nein Leute, so weit vertraue ich euch leider nicht. Da braucht ihr als erstes ein EV-SSL Zertifikat (das sind die im Browser grün angezeigten).
- bitcoininsanity.com: Mir springt auf der Anmeldeseite ein seit Mai abgelaufenes SSL-Zertifikat entgegen. Nein danke.
- coinmama.com: Signup nicht möglich, es gibt eine Fehlermeldung. Irgendwie wurde zwar ein Konto registriert, beim zweiten Versuch erscheint nämlich die Meldung, dass das Konto bereits existiere. Auf das Email, das mir bei der "Passwort vergessen" Anfrage zugestellt werden soll, warte ich noch immer. Und tschüss.
- coin.mx: Das Bestätigungsmail enthält verborkte Links, die man nicht anklicken kann, sondern per copy/paste in den Browser übertragen muss. Nach Anmeldung wird einem erst mal vorgehalten, dass man 10$ Mitgliedschaftsgebühr bezahlen soll. Und tschüss.
Da muss ich halt doch mal ins Kafi Schoffel. Ich hoffe nur, der Bitcoin-Automat steht noch immer dort. Und funktioniert dann auch...
Die Installation und Konfiguration eines Wallet ist nun wirklich keine grosse Übung. So weit war ich schnell. Damit das was nutzt, brauche ich aber ein paar Bitcoins.
Es folgte also mein erster Versuch, einige Micro-Bitcoins käuflich zu erwerben. Folgende Kriterien habe ich angewandt:
- Es muss schnell und einfach möglich sein. (Ich nehme an dieser Stelle das Fazit vorneweg: Tja, leider geht das schon mal gar nicht).
- Ich will eine vollständig elektronische Abwicklung übers Internet. Keine Zustellung per Briefpost, die Wochen dauert und zuletzt noch von der Schweizer Post verschlampt wird.
- Ich will mit Kreditkarte bezahlen können und mir kein Gefummel mit SEPA-Überweisungen antun. Das reduziert die Auswahl an Bitcoin-Börsen schon mal massiv.
- Ich will einen Kleinstbetrag (max 10 Franken/Euro/US Dollar) in Bitcoin umwandeln.
Dennoch gibt es im Prinzip ja genug Handelsplätze
Nun gut, einige habe ich getestet.
- bittylicious.com: Um Bitcoins im Wert von 5GBP zu erwerben, muss ich in einem umständlich zu bedienenden Formular nicht nur Name, Wohnort, Geburtsdatum und Nationalität angeben, sondern auch eine Telefonnummer. Danach kann ich anfangen, Kopien meiner Identitätsdokumente hochzuladen. Nein Leute, so weit vertraue ich euch leider nicht. Da braucht ihr als erstes ein EV-SSL Zertifikat (das sind die im Browser grün angezeigten).
- bitcoininsanity.com: Mir springt auf der Anmeldeseite ein seit Mai abgelaufenes SSL-Zertifikat entgegen. Nein danke.
- coinmama.com: Signup nicht möglich, es gibt eine Fehlermeldung. Irgendwie wurde zwar ein Konto registriert, beim zweiten Versuch erscheint nämlich die Meldung, dass das Konto bereits existiere. Auf das Email, das mir bei der "Passwort vergessen" Anfrage zugestellt werden soll, warte ich noch immer. Und tschüss.
- coin.mx: Das Bestätigungsmail enthält verborkte Links, die man nicht anklicken kann, sondern per copy/paste in den Browser übertragen muss. Nach Anmeldung wird einem erst mal vorgehalten, dass man 10$ Mitgliedschaftsgebühr bezahlen soll. Und tschüss.
Da muss ich halt doch mal ins Kafi Schoffel. Ich hoffe nur, der Bitcoin-Automat steht noch immer dort. Und funktioniert dann auch...
Neues Design
Das Blog hat heute ein Design-Update erfahren, weil ich das verwendete Serendipity-Template von carl_contest zu 2k11 gewechselt habe. Der Vorteil liegt in einer deutlich besseren Unterstützung von mobilen Browsern. Des weiteren wurden die Schriften leicht vergrössert, um immer höheren Pixeldichten auf Anzeigegeräten gerecht zu werden.
Das Layout und die Farben habe ich vom vorherigen Template übernommen, soweit dies sinnvoll war. Neben den CSS-Modifikationen musste ich aber auch die Template-Dateien noch etwas modifizieren, damit die optischen Änderungen möglichst minimal ausfallen.
Das Layout und die Farben habe ich vom vorherigen Template übernommen, soweit dies sinnvoll war. Neben den CSS-Modifikationen musste ich aber auch die Template-Dateien noch etwas modifizieren, damit die optischen Änderungen möglichst minimal ausfallen.
OpenVPN nach Ruhezustand neu verbinden
Wird der Laptop in den Ruhezustand oder Schlafmodus versetzt, verbindet OpenVPN nach dem Aufwecken nicht mehr und muss jeweils manuell neu gestartet werden, um den Tunnel neu aufzubauen. Das lässt sich doch sicher automatisieren? Natürlich, schliesslich wird auf dem Notebook Linux genutzt.
Unter Debian mit dem traditionellen SysV-Init geht das folgendermassen: Im Verzeichnis /etc/pm/sleep.d/ wird eine neue Datei 99openvpn erstellt und Ausführungsrechte mittels chmod +x 99openvpn gesetzt. Der Dateiinhalt lautet:
Unter Systemen mit systemd ist das natürlich alles wieder anders, weil sich dort systemd um den Ruhezustand kümmert. Entsprechend braucht man ein anderes Skript an anderem Ort. Diesmal kommt das Skript nach /lib/systemd/system-sleep/ (der Ort kann bei anderen Distributionen abweichend sein) und heisst z.B. openvpn.sh. Auch hier werden wieder Ausführungsrechte mittels chmod +x openvpn.sh gesetzt. Das Skript enthält folgenden Inhalt:
Das war's, nun klappt's auch wieder mit OpenVPN. (Lösungsweg per Zufall inspiriert via thinkwiki, für systemd angepasst dank fedoraforum)
Unter Debian mit dem traditionellen SysV-Init geht das folgendermassen: Im Verzeichnis /etc/pm/sleep.d/ wird eine neue Datei 99openvpn erstellt und Ausführungsrechte mittels chmod +x 99openvpn gesetzt. Der Dateiinhalt lautet:
#!/bin/bash
case "$1" in
resume|thaw)
/etc/init.d/openvpn restart
;;
esac
Unter Systemen mit systemd ist das natürlich alles wieder anders, weil sich dort systemd um den Ruhezustand kümmert. Entsprechend braucht man ein anderes Skript an anderem Ort. Diesmal kommt das Skript nach /lib/systemd/system-sleep/ (der Ort kann bei anderen Distributionen abweichend sein) und heisst z.B. openvpn.sh. Auch hier werden wieder Ausführungsrechte mittels chmod +x openvpn.sh gesetzt. Das Skript enthält folgenden Inhalt:
#!/bin/bash
case "$1" in
post)
/bin/systemctl restart openvpn
;;
esac
Das war's, nun klappt's auch wieder mit OpenVPN. (Lösungsweg per Zufall inspiriert via thinkwiki, für systemd angepasst dank fedoraforum)
Bildauswahl mit Geeqie
Zum Betrachten von Bildern auf den Desktop-Rechnern nutze ich das Programm geeqie, welches schnell, flexibel und mal mehr, mal weniger leichtgewichtig ist. Um unkompliziert eine Auswahl an Bildern aus einer grösseren Kollektion vorzunehmen, habe ich ein kleines Skript geschrieben, und geeqie darum erweitert. Die Idee ist, dass auf Tastendruck das aktuelle Bild in ein festgelegtes Verzeichnis kopiert werden soll. Mit dieser Kopie kann dann später weitergearbeitet werden (schneiden, verkleinern, verschicken...).
Dazu geht man folgendermassen vor:
In /usr/local/bin legt man eine Skript namens "geeqie-select.sh" mit folgendem Inhalt an:
Die Zeile "selections" legt fest, wohin die ausgewählten Bilder gespeichert werden. Nicht vergessen, das Skript ausführbar zu machen (chmod +x).
Nun startet man geeqie und wählt im Menü "Edit -> Preferences -> Configure Editors" und klickt dort auf den Knopf "New". Dort fügt man folgende .desktop-Definition ein (unten noch den Namen von new.desktop zu z.B. geeqie-select.desktop ändern...):
Dies erzeugt einen neuen Eintrag "Geeqie Select", welcher im geeqie-Menü unter "File -> Geeqie Select" erreichbar ist.
Nun muss noch ein Tastenkürzel definiert werden. Dazu wählt man "Edit -> Preferences -> Preferences" und wechselt dort aufs "Keyboard"-Tab. Nun sucht man in der Liste den Punkt "Geeqie Select" und weist ein noch freies Tastenkürzel zu. Fertig.
Nun kann man das vorher festgelegte Tastenkürzel drücken, und es wird eine Kopie im festgelegten Zielverzeichnis erstellt.
Eine Unschönheit gibt es allerdings, wenn die angezeigten Bilder in einem schreibgeschützten Ordner liegen, meckert geeqie, dass das Zielverzeichnis schreibgeschützt sei. Das ist natürlich falsch, lässt sich aber leider nicht verhindern.
Dazu geht man folgendermassen vor:
In /usr/local/bin legt man eine Skript namens "geeqie-select.sh" mit folgendem Inhalt an:
#!/bin/bash
myfile="$1"
selections="$HOME/misc/selections"
oldpath=$(dirname "$myfile")
subdir=$(basename "$oldpath")
if [ ! -d "$archive/$subdir" ]; then
mkdir -p "$selections/$subdir"
fi
cp "$myfile" "$selections/$subdir/"
Die Zeile "selections" legt fest, wohin die ausgewählten Bilder gespeichert werden. Nicht vergessen, das Skript ausführbar zu machen (chmod +x).
Nun startet man geeqie und wählt im Menü "Edit -> Preferences -> Configure Editors" und klickt dort auf den Knopf "New". Dort fügt man folgende .desktop-Definition ein (unten noch den Namen von new.desktop zu z.B. geeqie-select.desktop ändern...):
[Desktop Entry]
Version=1.0
Type=Application
Name=Geeqie Select
Exec=/usr/local/bin/geeqie-select.sh %f
Categories=X-Geeqie;
OnlyShowIn=X-Geeqie;
X-Geeqie-Menu-Path=FileMenu/FileOpsSection
Dies erzeugt einen neuen Eintrag "Geeqie Select", welcher im geeqie-Menü unter "File -> Geeqie Select" erreichbar ist.
Nun muss noch ein Tastenkürzel definiert werden. Dazu wählt man "Edit -> Preferences -> Preferences" und wechselt dort aufs "Keyboard"-Tab. Nun sucht man in der Liste den Punkt "Geeqie Select" und weist ein noch freies Tastenkürzel zu. Fertig.
Nun kann man das vorher festgelegte Tastenkürzel drücken, und es wird eine Kopie im festgelegten Zielverzeichnis erstellt.
Eine Unschönheit gibt es allerdings, wenn die angezeigten Bilder in einem schreibgeschützten Ordner liegen, meckert geeqie, dass das Zielverzeichnis schreibgeschützt sei. Das ist natürlich falsch, lässt sich aber leider nicht verhindern.
Reisetipps für Ägypten
In den letzten drei Monaten habe ich nun doch zwei Reisen nach Ägypten hinter mir, die beide recht unterschiedlich organisiert waren. Die erste war gemäss meinem üblichen Reisepatent mit einer hohen Dichte an unterschiedlichen Attraktionen, hoher Mobilität und natürlich komplett selbst durchgebucht. Die zweite Reise war durch ein Reisebüro organisiert als Komplettpaket für eine Woche auf einem Liveaboard (Tauchboot).
Natürlich stellt sich bei einer Ägypenreise immer die Frage: Kann man denn da überhaupt hingehen, wenn man nicht akut suizidgefährdet oder todessüchtig ist? Klar, es gibt immer wieder mal irgendwo einen Terroranschlag. Aber seien wir mal ehrlich: Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Spinner genau dann und dort zuschlagen, wo man sich aufhält? Sofern man natürlich die übelsten Hotspots (Sinai, Wüstenregionen bei Libyen und Sudan) meidet? Das Aufgebot an Sicherheitskräften insbesondere bei Touristenattraktionen ist gewaltig.
Wichtig bei der Wahl ist auf jeden Fall, dass man die Reisewarnungen der Schweiz und Deutschlands studiert und die entsprechenden Gebiete weiträumig meidet. Ebenfalls sollte man das (englische) Wikitravel lesen. Relevant ist nicht nur der Hauptartikel sondern auch die Unterartikel für die individuellen Destinationen - es ist jeweils eine recht vernünftige Sammlung an möglichen Betrugsmaschen und örtlich besonderen Kleinkriminalitätsvarianten enthalten.
Bucht man nun eine Komplettreise auf dem Tauchboot, in der man nur die Strecke Flughafen-Yachthafen im Auto erlebt, vom Reiseveranstalter eine verbindliche Auflistung der zusätzlich anfallenden Kosten erhält und man das Boot ausser für Tauchgänge nicht mehr verlässt, dann kann man sich auf sehr entspannende und relativ unkomplizierte Ferien freuen. Leider verpasst man die ganze sonstige Schönheit und den Kulturreichtum des Landes. Dafür fährt das Boot an weiter vom Ufer gelegene Riffe (und Wracks), die nicht per Tagesausflugsboot erreichbar sind. Die Riffe sind entsprechend sehr viel schöner und lebendiger, da sie nicht durch ganze Geschwader russischer Kampftaucher totgetrampelt wurden.
Die Individualreise ist etwas anstrengender. Obwohl die lokale Bevölkerung im allgemeinen (zumindest oberflächlich) sehr höflich ist, merkt man, dass die Touristen und somit das Geld ausbleiben. Entsprechend wird man, sobald man sich etwas interessiert zeigt, sofort angesprochen, eingelullt, man versucht einen irgendwohin mitzuschleppen um - logisch - dann einen Verkauf zu starten. Und natürlich kann nicht einfach ein normaler Preis genannt werden, wir kennen das aus Life Of Brian: Du kannst hier nicht einfach kaufen, du musst schon feilschen. Also kann man sich darauf einstellen, für eine Flasche Mineralwasser 15 Minuten zu handeln und trotzdem viel zu viel zu bezahlen. Und wenn man sich zu einer Touristenattraktion begibt, wird man von Herden von Verkäufern belagert, wie eine Herde Gazellen von Hyänen. Oder wie sagte die südafrikanische Mitreisende beim Hatschepsut-Tempel doch so prägnant: "Brace yourselves!" (was mich sofort zu meinem ersten Meme inspirierte).
Des weiteren gilt: Die realen Öffnungszeiten öffentlicher Gebäude oder von Touristenattraktionen brauchen nicht mit den offiziell veröffentlichten Öffnungszeiten übereinstimmen. Zum Beispiel besteht die Behauptung, das Ägyptische Museum in Kairo sei bis 19:00 geöffnet. Das war auch mal so, vor der Revolution. Seitdem wird um 16:30 geschlossen. Die Receptionisten des 5* Hotels oder die Taxifahrer halten es übrigens nicht für nötig, einen darauf hinzuweisen, wenn man um 16:15 eine 30 minütige Fahrt dorthin startet.
Ebenfalls sollte man damit rechnen, dass bei allen ausgehandelten Leistungen stets entweder weniger als erwartet geliefert wird, plötzlich versteckte Kosten auftauchen oder beides zusammen. Ebenfalls muss noch zusätzliches Bakschisch für Träger, Fahrer, Guides etc pp berücksichtigt werden.
Was haben wir uns denn angeschaut und was davon war wirklich sehenswert?
Trotz aller Unkenrufe zu Reisebeginn haben wir ein Hotel in Gizeh mit Blick auf die Pyramiden gebucht. Wie viele Leute haben uns gesagt, dass die Pyramiden schlicht keinen Besuch wert sind? Pah! Blödsinn! Die Pyramiden sind extrem sehenswert, die sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Man sollte hingegen kein Geld dafür ausgeben, in eine Pyramide hineinzusteigen. Es gibt dort schlicht gar nichts zu sehen. Ein schmaler, tiefer Tunnel, eine leere Grabkammer am Ende... und weisse Wände. Das Geld gibt man besser für die Grabmäler aus, welche ebenfalls zusätzlich kosten.
Ebenfalls in Kairo sollte man (während den tatsächlichen Öffnungszeiten) ins Ägyptische Museum, ins koptische Quartier oder einfach durch die Stadt streifen. Sobald man sich aus den touristischen Regionen hinausbegibt, ist es viel ruhiger und die Verkäufer sind viel anständiger. Viel Zeit hatten wir aufgrund Reisekomplikationen eines Begleiters nicht, so dass wir nicht mehr all zu viel zu sehen bekommen haben.
Als nächstes sind wir nach Aswan geflogen, v.a. mit dem Ziel, nach Abu Simbel zu gelangen. Diesen Ausflug haben wir direkt in unserem Hotel in Aswan bei Ankunft gebucht und sind am nächsten Morgen um 3 abgeholt worden. Alles in allem eine komfortabler, gelungener Ausflug, abgesehen vom frühen Tagesstart - und dass Abu Simbel jetzt nicht sooo spektakulär ist. Besonders ist daran eher, dass es sich um eine doppelte Ingenieursmeisterleistung handelt. Schon was die alten Ägypter geleistet hatten, ist schon ein wenig beeindruckend. Dass die modernen Ägypter beim Fluten des Nassersees die ganze Anlage verschoben und 1:1 wieder aufgebaut haben, steht dem aber kaum nach. Zu unserem Tourpaket gehörte auch ein Guide, der sich als sehr kompetent erwiesen hat. Zumindest, soweit wir das mit unseren Laienkenntnissen beurteilen können. Unterm Strich würde ich den Ausflug nicht noch einmal machen.
Ebenfalls zum Aswan-Programm gehören natürlich der Staudamm und der Philae-Tempel auf der Insel Elephantine. Zu bedenken ist, dass auch der Philae-Tempel durch Verschieben vor dem Stausee gerettet wurde.
Ebenfalls in Aswan haben wir eine Nilkreuzfahrt von Aswan nach Luxor gebucht. Hier sollte man unbedingt das Ufer entlang spazieren und direkt auf dem Schiff buchen. Das hat den Vorteil, dass man auch sieht, auf was für einen Kahn man sich dann begeben wird... Wir hatten Angebote für 50$ pro Nacht und Kabine für halbwegs schwimmfähige Rosthaufen bis hin zu 1700€ (nach CHF-Kurs 1.20) pro Person und Nacht. Wir haben uns dann für ein Schiff entschieden, das angeblich frisch aus der Werft kam (kein Neubau, wohl nur eine kleine Überholung) und uns für die Zwei-Kabinen-Suite 250$ pro Nacht (für 4 Personen) kostete. Für 150$/Person gab es dann auch ein komplettes Tourprogramm in Aswan, den Tempeln Edfu und Kom Ombo auf dem Weg nach Luxor sowie den Tempeln Karnak und Luxor und vier Gräbern im Tal der Könige inklusive Touristenführer. Sehr schön. Das war alles in allem ein lohnenswertes Gesamtpaket mit einem vernünftigen Preis-/Leistungsverhältnis. Das ist soweit alles Standardprogramm und sollte auf jeden Fall gemacht werden.
In Luxor hatten wir noch einen weiteren Tag zur Verfügung und buchten daher ein Tourpaket ins Tal der Königinnen, zu den Arbeitergräbern und - besonders sehenswert - zu den Privatgräbern (Valley of the Nobles).
Natürlich gilt in all diesen Attraktionen im inneren striktes Fotografieverbot und zahlreiche lokale Wächter kontrollieren dessen Einhaltung. Oh, und selbstverständlich bietet jeder von ihnen an, dass man natürlich gegen ein kleines Bakschisch doch fotografieren dürfe...
Das war der kulturelle Teil, als nächstes fuhren wir im privaten Kleinbus von Luxor durch die Wüste nach Hurghada in ein All-Inclusive-Ressort, von dem wir uns aufgrund des Namens doch ein gewisses Niveau erwarteten. All-Inclusive? Waruuum? Ich persönlich wäre ja eher in ein normales Hotel gegangen, aber ein Teil unserer Reisegruppe ist leider für Wassersport gar nicht zu begeistern, so dass wir auch alternative Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten zur Verfügung haben wollten. Tja, leider war der Kasten eine riesige Enttäuschung:
- Beim Einchecken wurde uns erstmals noch 140$/Person für das Neujahrsdinner abgezockt. Angeblich hätte unser Reisebüro uns das sagen sollen. Tja, weder Agoda noch die Hotel-Homepage enthielten eine entsprechende Information... Und was gab es zur Neujahrsgala? Playback-Live-Violine... Bauchtänzerinnen ohne Bauch... ein trockenes, halbwegs billiges Buffet (Surimi??? Seriously? Bei den Preisen?)... Ein paar FlaschenSchnaps einheimischen Feuerwassers (Qualitätslabel: Château Migraine) standen auf dem Tisch, die man extra hätte bezahlen dürfen... Bier, wofür man selbstverständlich ebenfalls extra hätte bezahlen dürfen (remember: All-Inklusive Absteige und 140$ Extra - und dann sowas?). Wir sind dann deutlich vor Mitternacht ins Bett. Wir mussten am nächsten Morgen ja früh auf.
- Ausgewählt hatten wir die Absteige aufgrund der Tatsache, dass auf der Hotel-Homepage damit geworben wurde, dass sie eine Tauchbasis hätten. Und die Tauchbasis (eine Kette mit mehreren Ablegern in Ägypten) hatte verdammt gute Angebote. Tja, vor Ort durften wir dann erfahren, dass die Tauchbasis vor drei Monaten geschlossen wurde. Stattdessen hat uns ein windiger Händler am Hotelstrand ein Tauchpaket in einem Nachbarsressort verkauft, das nur minim teurer war. ähem. ja. PADI-AOWD-Kurs (mit 5 Tauchgängen) plus 5 weitere Tauchgänge für 480€ statt AOWD und 6 extra Tauchgänge für 300€... Dass der AOWD-Kurs dann minimalistisch gehalten wurde (was will ich mit dem Adventure-Dive "Unterwasser-Naturalist" anfangen... Was habe ich im Boots- und Strömungstaucher-Tauchgang gelernt? Die Tauchgänge waren ja immerhin vom Boot, aber Strömung war da nicht wirklich...).
- Und dann erst das Publikum... Ich war doch heilfroh, dass ich morgens jeweils um 7 gleich zu Eröffnung das Frühstücksbuffet stürmen durfte und mich anschliessend aus dem Pulk gänzlich entfernen konnte.
Fazit: Einmal ins Hilton - und danach nie wieder. Zumindest in Hurghada.
Generell gilt bezüglich Bezahlung ein paar Dinge zu beachten: Die Ware immer gut kontrollieren, ob vollständig und unbeschädigt. An kleinen Scheinen sollte man sich festhalten, da diese sehr begehrt sind. Sehr häufig bekommt man zu hören, dass der Gegenüber kein Wechselgeld habe. Gegen ein 5£E Bakschisch, das man auf den Preis aufschlägt, kann sich das gerne ändern (und wenn nicht, hat er womöglich wirklich keins...).
Euro und Dollar als Bargeld werden immer häufiger anstelle von Ägyptischen Pfund akzeptiert. Meist werden aber nur Banknoten angenommen. Vorsicht beim Rückgeld, wertlose ägyptische Münzen sehen auf den ersten Blick wie 1 und 2 Euro Münzen aus. Vorsicht auch beim Wechselkurs, unser Nilkreuzfahrtschiff wollte ursprünglich einen sehr ungünstigen Kurs verlangen, den wir erst noch auf den offiziellen Tageskurs herunterfeilschen mussten.
Kreditkarten werden nicht überall akzeptiert (so hatte unser Kreuzfahrtschiff seine Kartenterminals noch nicht geliefert bekommen). Handkehrum stellt sich die Frage, ob man seine Kreditkarte wirklich in jeden Kartenleser reinstecken will... Die Postcard der Schweizer Postfinance funktioniert nur an zufällig ausgewählten Bankomaten, ein Plus-Logo muss gar nichts heissen. Maestro-Karten sind deutlich unproblematischer.
Im Gegensatz zur Schweiz oder anderen sog. Erste-Welt-Staaten ist es überhaupt kein Problem, eine Prepaid-Simcard (in beliebigem Format) zu erwerben.
Was an Tauchausrüstung verliehen wird, ist gelinde gesagt gruselig. Der Überlebenswille legt nahe, dass man zumindest ein eigenes Atemregler-Set mitbringt. Dann weiss man immerhin, dass es auch mal gewartet wurde. Das dortige Material leckt überall und die Membranen der zweiten Stufen sind oft so durchgewetzt, dass sie nach dem ersten Atemzug auf Freilauf stellen... Ein eigener Anzug ist ein dickes Plus, wenn man nicht frieren will. Während meiner Reisen lagen die Wassertemperaturen zwischen 19°C und 23°C, das kann im ausgewetzten, alten 5mm Neopren-Anzug mit der Zeit doch kühl werden.
Das Land ist sehr schön, nur die Ägypter sind unterm Strich leider etwas mühsam. Einerseits ist es natürlich meine persönliche Intoleranz gegenüber ihrer anderer Mentalität, andererseits aber auch deutlich die Verzweiflung, da die Wirtschaft aufgrund ausbleibender Touristen kollabiert. Aktuell kommen gerade 5% so viele Touristen ins Land wie normal. Viele leiden Hunger, viele (grad die Händler) sind nur nicht arbeitslos, weil sie ein eigenes Geschäft mit Warenvorräten haben. Aber einkommenslos sind fast alle. Von dem her kann man die Aufdringlichkeit durchaus nachvollziehen. Nicht nachvollziehen kann ich hingegen die ständigen kleinen Betrügereien wie z.B. das schon erwähnte "oh, da ist noch ein kleiner verstecker, nicht erwähnter Kostenpunkt und ausserdem gibt's nur die Hälfte vom versprochenen", falsches Herausgeben von Wechselgeld, etc pp. Die Aufdringlichkeit hat sogar dazu geführt, dass einer meiner Reisebegleiter letztendlich so genervt war, dass er mit Scheuklappen durch Luxor gerannt ist und nur noch "La Shukran - No thank you - mir gebet NIX!!!" von sich gegeben hat.
Fazit: Im Prinzip ja, aber man sollte sich genau überlegen, auf was man sich da genau einlassen möchte. Die wichtigsten kulturellen Attraktionen habe ich gesehen, daher werde ich wohl nicht wieder durch Ägypten reisen wollen. Aufs Tauchboot würde ich hingegen durchaus wieder. Zuerst war ich übrigens auf der Kulturreise, danach auf dem Tauchboot. Ergo war zuerst die durchzogene, dann die positive Erfahrung. Einfach, damit dies zueinander deutlich im Verhältnis steht, da ja die Tauchsafari im Text als erstes beschrieben wird.
Natürlich stellt sich bei einer Ägypenreise immer die Frage: Kann man denn da überhaupt hingehen, wenn man nicht akut suizidgefährdet oder todessüchtig ist? Klar, es gibt immer wieder mal irgendwo einen Terroranschlag. Aber seien wir mal ehrlich: Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Spinner genau dann und dort zuschlagen, wo man sich aufhält? Sofern man natürlich die übelsten Hotspots (Sinai, Wüstenregionen bei Libyen und Sudan) meidet? Das Aufgebot an Sicherheitskräften insbesondere bei Touristenattraktionen ist gewaltig.
Wichtig bei der Wahl ist auf jeden Fall, dass man die Reisewarnungen der Schweiz und Deutschlands studiert und die entsprechenden Gebiete weiträumig meidet. Ebenfalls sollte man das (englische) Wikitravel lesen. Relevant ist nicht nur der Hauptartikel sondern auch die Unterartikel für die individuellen Destinationen - es ist jeweils eine recht vernünftige Sammlung an möglichen Betrugsmaschen und örtlich besonderen Kleinkriminalitätsvarianten enthalten.
Bucht man nun eine Komplettreise auf dem Tauchboot, in der man nur die Strecke Flughafen-Yachthafen im Auto erlebt, vom Reiseveranstalter eine verbindliche Auflistung der zusätzlich anfallenden Kosten erhält und man das Boot ausser für Tauchgänge nicht mehr verlässt, dann kann man sich auf sehr entspannende und relativ unkomplizierte Ferien freuen. Leider verpasst man die ganze sonstige Schönheit und den Kulturreichtum des Landes. Dafür fährt das Boot an weiter vom Ufer gelegene Riffe (und Wracks), die nicht per Tagesausflugsboot erreichbar sind. Die Riffe sind entsprechend sehr viel schöner und lebendiger, da sie nicht durch ganze Geschwader russischer Kampftaucher totgetrampelt wurden.
Die Individualreise ist etwas anstrengender. Obwohl die lokale Bevölkerung im allgemeinen (zumindest oberflächlich) sehr höflich ist, merkt man, dass die Touristen und somit das Geld ausbleiben. Entsprechend wird man, sobald man sich etwas interessiert zeigt, sofort angesprochen, eingelullt, man versucht einen irgendwohin mitzuschleppen um - logisch - dann einen Verkauf zu starten. Und natürlich kann nicht einfach ein normaler Preis genannt werden, wir kennen das aus Life Of Brian: Du kannst hier nicht einfach kaufen, du musst schon feilschen. Also kann man sich darauf einstellen, für eine Flasche Mineralwasser 15 Minuten zu handeln und trotzdem viel zu viel zu bezahlen. Und wenn man sich zu einer Touristenattraktion begibt, wird man von Herden von Verkäufern belagert, wie eine Herde Gazellen von Hyänen. Oder wie sagte die südafrikanische Mitreisende beim Hatschepsut-Tempel doch so prägnant: "Brace yourselves!" (was mich sofort zu meinem ersten Meme inspirierte).
Des weiteren gilt: Die realen Öffnungszeiten öffentlicher Gebäude oder von Touristenattraktionen brauchen nicht mit den offiziell veröffentlichten Öffnungszeiten übereinstimmen. Zum Beispiel besteht die Behauptung, das Ägyptische Museum in Kairo sei bis 19:00 geöffnet. Das war auch mal so, vor der Revolution. Seitdem wird um 16:30 geschlossen. Die Receptionisten des 5* Hotels oder die Taxifahrer halten es übrigens nicht für nötig, einen darauf hinzuweisen, wenn man um 16:15 eine 30 minütige Fahrt dorthin startet.
Ebenfalls sollte man damit rechnen, dass bei allen ausgehandelten Leistungen stets entweder weniger als erwartet geliefert wird, plötzlich versteckte Kosten auftauchen oder beides zusammen. Ebenfalls muss noch zusätzliches Bakschisch für Träger, Fahrer, Guides etc pp berücksichtigt werden.
Was haben wir uns denn angeschaut und was davon war wirklich sehenswert?
Trotz aller Unkenrufe zu Reisebeginn haben wir ein Hotel in Gizeh mit Blick auf die Pyramiden gebucht. Wie viele Leute haben uns gesagt, dass die Pyramiden schlicht keinen Besuch wert sind? Pah! Blödsinn! Die Pyramiden sind extrem sehenswert, die sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Man sollte hingegen kein Geld dafür ausgeben, in eine Pyramide hineinzusteigen. Es gibt dort schlicht gar nichts zu sehen. Ein schmaler, tiefer Tunnel, eine leere Grabkammer am Ende... und weisse Wände. Das Geld gibt man besser für die Grabmäler aus, welche ebenfalls zusätzlich kosten.
Ebenfalls in Kairo sollte man (während den tatsächlichen Öffnungszeiten) ins Ägyptische Museum, ins koptische Quartier oder einfach durch die Stadt streifen. Sobald man sich aus den touristischen Regionen hinausbegibt, ist es viel ruhiger und die Verkäufer sind viel anständiger. Viel Zeit hatten wir aufgrund Reisekomplikationen eines Begleiters nicht, so dass wir nicht mehr all zu viel zu sehen bekommen haben.
Als nächstes sind wir nach Aswan geflogen, v.a. mit dem Ziel, nach Abu Simbel zu gelangen. Diesen Ausflug haben wir direkt in unserem Hotel in Aswan bei Ankunft gebucht und sind am nächsten Morgen um 3 abgeholt worden. Alles in allem eine komfortabler, gelungener Ausflug, abgesehen vom frühen Tagesstart - und dass Abu Simbel jetzt nicht sooo spektakulär ist. Besonders ist daran eher, dass es sich um eine doppelte Ingenieursmeisterleistung handelt. Schon was die alten Ägypter geleistet hatten, ist schon ein wenig beeindruckend. Dass die modernen Ägypter beim Fluten des Nassersees die ganze Anlage verschoben und 1:1 wieder aufgebaut haben, steht dem aber kaum nach. Zu unserem Tourpaket gehörte auch ein Guide, der sich als sehr kompetent erwiesen hat. Zumindest, soweit wir das mit unseren Laienkenntnissen beurteilen können. Unterm Strich würde ich den Ausflug nicht noch einmal machen.
Ebenfalls zum Aswan-Programm gehören natürlich der Staudamm und der Philae-Tempel auf der Insel Elephantine. Zu bedenken ist, dass auch der Philae-Tempel durch Verschieben vor dem Stausee gerettet wurde.
Ebenfalls in Aswan haben wir eine Nilkreuzfahrt von Aswan nach Luxor gebucht. Hier sollte man unbedingt das Ufer entlang spazieren und direkt auf dem Schiff buchen. Das hat den Vorteil, dass man auch sieht, auf was für einen Kahn man sich dann begeben wird... Wir hatten Angebote für 50$ pro Nacht und Kabine für halbwegs schwimmfähige Rosthaufen bis hin zu 1700€ (nach CHF-Kurs 1.20) pro Person und Nacht. Wir haben uns dann für ein Schiff entschieden, das angeblich frisch aus der Werft kam (kein Neubau, wohl nur eine kleine Überholung) und uns für die Zwei-Kabinen-Suite 250$ pro Nacht (für 4 Personen) kostete. Für 150$/Person gab es dann auch ein komplettes Tourprogramm in Aswan, den Tempeln Edfu und Kom Ombo auf dem Weg nach Luxor sowie den Tempeln Karnak und Luxor und vier Gräbern im Tal der Könige inklusive Touristenführer. Sehr schön. Das war alles in allem ein lohnenswertes Gesamtpaket mit einem vernünftigen Preis-/Leistungsverhältnis. Das ist soweit alles Standardprogramm und sollte auf jeden Fall gemacht werden.
In Luxor hatten wir noch einen weiteren Tag zur Verfügung und buchten daher ein Tourpaket ins Tal der Königinnen, zu den Arbeitergräbern und - besonders sehenswert - zu den Privatgräbern (Valley of the Nobles).
Natürlich gilt in all diesen Attraktionen im inneren striktes Fotografieverbot und zahlreiche lokale Wächter kontrollieren dessen Einhaltung. Oh, und selbstverständlich bietet jeder von ihnen an, dass man natürlich gegen ein kleines Bakschisch doch fotografieren dürfe...
Das war der kulturelle Teil, als nächstes fuhren wir im privaten Kleinbus von Luxor durch die Wüste nach Hurghada in ein All-Inclusive-Ressort, von dem wir uns aufgrund des Namens doch ein gewisses Niveau erwarteten. All-Inclusive? Waruuum? Ich persönlich wäre ja eher in ein normales Hotel gegangen, aber ein Teil unserer Reisegruppe ist leider für Wassersport gar nicht zu begeistern, so dass wir auch alternative Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten zur Verfügung haben wollten. Tja, leider war der Kasten eine riesige Enttäuschung:
- Beim Einchecken wurde uns erstmals noch 140$/Person für das Neujahrsdinner abgezockt. Angeblich hätte unser Reisebüro uns das sagen sollen. Tja, weder Agoda noch die Hotel-Homepage enthielten eine entsprechende Information... Und was gab es zur Neujahrsgala? Playback-Live-Violine... Bauchtänzerinnen ohne Bauch... ein trockenes, halbwegs billiges Buffet (Surimi??? Seriously? Bei den Preisen?)... Ein paar Flaschen
- Ausgewählt hatten wir die Absteige aufgrund der Tatsache, dass auf der Hotel-Homepage damit geworben wurde, dass sie eine Tauchbasis hätten. Und die Tauchbasis (eine Kette mit mehreren Ablegern in Ägypten) hatte verdammt gute Angebote. Tja, vor Ort durften wir dann erfahren, dass die Tauchbasis vor drei Monaten geschlossen wurde. Stattdessen hat uns ein windiger Händler am Hotelstrand ein Tauchpaket in einem Nachbarsressort verkauft, das nur minim teurer war. ähem. ja. PADI-AOWD-Kurs (mit 5 Tauchgängen) plus 5 weitere Tauchgänge für 480€ statt AOWD und 6 extra Tauchgänge für 300€... Dass der AOWD-Kurs dann minimalistisch gehalten wurde (was will ich mit dem Adventure-Dive "Unterwasser-Naturalist" anfangen... Was habe ich im Boots- und Strömungstaucher-Tauchgang gelernt? Die Tauchgänge waren ja immerhin vom Boot, aber Strömung war da nicht wirklich...).
- Und dann erst das Publikum... Ich war doch heilfroh, dass ich morgens jeweils um 7 gleich zu Eröffnung das Frühstücksbuffet stürmen durfte und mich anschliessend aus dem Pulk gänzlich entfernen konnte.
Fazit: Einmal ins Hilton - und danach nie wieder. Zumindest in Hurghada.
Generell gilt bezüglich Bezahlung ein paar Dinge zu beachten: Die Ware immer gut kontrollieren, ob vollständig und unbeschädigt. An kleinen Scheinen sollte man sich festhalten, da diese sehr begehrt sind. Sehr häufig bekommt man zu hören, dass der Gegenüber kein Wechselgeld habe. Gegen ein 5£E Bakschisch, das man auf den Preis aufschlägt, kann sich das gerne ändern (und wenn nicht, hat er womöglich wirklich keins...).
Euro und Dollar als Bargeld werden immer häufiger anstelle von Ägyptischen Pfund akzeptiert. Meist werden aber nur Banknoten angenommen. Vorsicht beim Rückgeld, wertlose ägyptische Münzen sehen auf den ersten Blick wie 1 und 2 Euro Münzen aus. Vorsicht auch beim Wechselkurs, unser Nilkreuzfahrtschiff wollte ursprünglich einen sehr ungünstigen Kurs verlangen, den wir erst noch auf den offiziellen Tageskurs herunterfeilschen mussten.
Kreditkarten werden nicht überall akzeptiert (so hatte unser Kreuzfahrtschiff seine Kartenterminals noch nicht geliefert bekommen). Handkehrum stellt sich die Frage, ob man seine Kreditkarte wirklich in jeden Kartenleser reinstecken will... Die Postcard der Schweizer Postfinance funktioniert nur an zufällig ausgewählten Bankomaten, ein Plus-Logo muss gar nichts heissen. Maestro-Karten sind deutlich unproblematischer.
Im Gegensatz zur Schweiz oder anderen sog. Erste-Welt-Staaten ist es überhaupt kein Problem, eine Prepaid-Simcard (in beliebigem Format) zu erwerben.
Was an Tauchausrüstung verliehen wird, ist gelinde gesagt gruselig. Der Überlebenswille legt nahe, dass man zumindest ein eigenes Atemregler-Set mitbringt. Dann weiss man immerhin, dass es auch mal gewartet wurde. Das dortige Material leckt überall und die Membranen der zweiten Stufen sind oft so durchgewetzt, dass sie nach dem ersten Atemzug auf Freilauf stellen... Ein eigener Anzug ist ein dickes Plus, wenn man nicht frieren will. Während meiner Reisen lagen die Wassertemperaturen zwischen 19°C und 23°C, das kann im ausgewetzten, alten 5mm Neopren-Anzug mit der Zeit doch kühl werden.
Das Land ist sehr schön, nur die Ägypter sind unterm Strich leider etwas mühsam. Einerseits ist es natürlich meine persönliche Intoleranz gegenüber ihrer anderer Mentalität, andererseits aber auch deutlich die Verzweiflung, da die Wirtschaft aufgrund ausbleibender Touristen kollabiert. Aktuell kommen gerade 5% so viele Touristen ins Land wie normal. Viele leiden Hunger, viele (grad die Händler) sind nur nicht arbeitslos, weil sie ein eigenes Geschäft mit Warenvorräten haben. Aber einkommenslos sind fast alle. Von dem her kann man die Aufdringlichkeit durchaus nachvollziehen. Nicht nachvollziehen kann ich hingegen die ständigen kleinen Betrügereien wie z.B. das schon erwähnte "oh, da ist noch ein kleiner verstecker, nicht erwähnter Kostenpunkt und ausserdem gibt's nur die Hälfte vom versprochenen", falsches Herausgeben von Wechselgeld, etc pp. Die Aufdringlichkeit hat sogar dazu geführt, dass einer meiner Reisebegleiter letztendlich so genervt war, dass er mit Scheuklappen durch Luxor gerannt ist und nur noch "La Shukran - No thank you - mir gebet NIX!!!" von sich gegeben hat.
Fazit: Im Prinzip ja, aber man sollte sich genau überlegen, auf was man sich da genau einlassen möchte. Die wichtigsten kulturellen Attraktionen habe ich gesehen, daher werde ich wohl nicht wieder durch Ägypten reisen wollen. Aufs Tauchboot würde ich hingegen durchaus wieder. Zuerst war ich übrigens auf der Kulturreise, danach auf dem Tauchboot. Ergo war zuerst die durchzogene, dann die positive Erfahrung. Einfach, damit dies zueinander deutlich im Verhältnis steht, da ja die Tauchsafari im Text als erstes beschrieben wird.
Fortinet Rant
Letztes Wochenende hatte ich das Vergnügen, eine Fortinet-Installation zu konfigurieren. Das sind nicht ganz günstige Firewalls, die sich einen professionellen Anstrich geben. Dann ist ja alles easy, oder? Bislang hatte ich noch keine Erfahrung mit den Geräten und somit zum ersten mal welche von nahem gesehen.
Handkehrum: Wenn die Dinger mal eingerichtet sind, scheinen sie ihren Zweck zu erfüllen. Immerhin. In der Grundkonfiguration scheinen sie auch standardmässig auf hohe Sicherheit eingstellt zu sein (d.h. es funktioniert zwar erstmal nichts, dafür funktioniert aber auch nichts, wovon man nichts weiss). Und mit dem Upgrade des OS auf Version 5.2 hat sich enorm viel an der Benutzerfreundlichkeit getan. Sonst wäre obige Liste noch viel länger.
- Alle paar Minuten (in einem zufälligen, willkürlichen Interval) wird man aus dem Webinterface automatisch ausgeloggt. Nicht gespeicherte Einstellungen gehen dabei verloren. Besonders toll, wenn das mitten in einem etwas längeren Assistenten passiert und man mehrfach von vorne anfangen darf.
- Die Geräte wären ja echt ausführlich dokumentiert. Leider verweist Google konsequent auf veraltete Dokumentation unter docs-legacy.fortinet.com und die Links sind nicht einfach zu docs.fortinet.com abänderbar... SEO, anyone?
- Die Doku besteht oft aus schönen Schritt-für-Schritt Anleitungen. Z.B. klicke auf den Menüpunkt "Router"... wait... das Gerät hier hat keinen Menüpunkt Routing... - oder klicke auf System -> Network -> Routing, dort auf New Item und fülle Feld X, Y, Z folgendermassen aus... nur dass der Assistent unter New Item die Felder X, Y und Z nicht bietet. aaaargh!
- Die Geräte müssen beim Hersteller registriert werden, um z.B. Firmware-Updates zu erhalten. Auch nach scheinbar erfolgreicher Registrierung motzt das Gerät, dass die Registrierung nicht vollständig sei.
- Auf einem der Geräte hat das dann auch dazu geführt, dass OTA-Firmware-Updates nicht möglich sind. Mann muss das Image also mühsam von Hand auf der Website des Herstellers suchen, anhand der kryptischen Dateibezeichnung das richtige erraten und ins Gerät hochladen.
- Somit haben wir zwei Geräte, beide mit der gleichen Firmware-Version und der gleichen Grundkonfiguration. Nun lassen wir auf beiden den gleichen Assistenten laufen und tragen die gleichen Werte ein (logischerweise sind die IP-Adressen jeweils abweichend, aber ansonsten...). Das Ergebnis: Man erhält völlig andere Resultatansichten.
- Es gibt eine USB-Konsole, worüber man die Geräte auch mit einer bequemen App für Desktop-Windows, OSX, Android und iOS konfigurieren und überwachen kann. Und ähem, hüstel, räusper... wo ist der Linux-Support?
Handkehrum: Wenn die Dinger mal eingerichtet sind, scheinen sie ihren Zweck zu erfüllen. Immerhin. In der Grundkonfiguration scheinen sie auch standardmässig auf hohe Sicherheit eingstellt zu sein (d.h. es funktioniert zwar erstmal nichts, dafür funktioniert aber auch nichts, wovon man nichts weiss). Und mit dem Upgrade des OS auf Version 5.2 hat sich enorm viel an der Benutzerfreundlichkeit getan. Sonst wäre obige Liste noch viel länger.
Der Abend fängt schon gut an...
Du kommst nach Hause. Der Homeserver ist nicht pingbar. Der angeschlossene Monitor bleibt schwarz. Nur der Reset-Knopf hilft. Ja sind wir denn hier bei Windows???
Piept. BIOS. Grub:
dafuq? Nochmals. CTRL-ALT-DEL. Piept. BIOS. Grub. Grub Menü kommt. Kernel bootet. Waiting for /dev to be fully populated... dauert ewigs.
Dann die Meldung, dass /proc/sys/net/ipv6/conf/br0/autoconf nicht existiere und br0 darum nicht gestartet werden könne. br0 besteht aus eth0, hängt in der DMZ und wird für einige virtuelle Maschinen benötigt. Also, die Befehle zur Deaktivierung von ipv6-autoconf auf br0 in der /etc/networ/interfaces wieder rausgenommen, somit wird br0 halt den ipv6-Traffic der Maschine stören. Halb so wild für den Moment.
Nächster Spass: bond0 mit eth1 und eth2 zickt. Gemäss ifconfig -a gibt's auch kein eth2 in meinem System. Aber dmesg | grep eth2 meldet:
Aaaargh, was soll denn die Scheisse??? (ich vermute mal, dass die Dual-NIC mit eth1/eth2 hardwaremässig im Arsch ist...)
Also mal mit einer grml Live-CD gebootet. Alles bestens, eth1 und eth2 sind da, bonding lässt sich problemlos von Hand einrichten. Gut, nochmals in Debian booten. eth2 ist weiterhin nicht verfügbar... ääääh wie bitte? Also gut. Shutdown und Kaltstart. Tadaa, plötzlich ist alles wieder gut.
Was zum Teufel war das?
Piept. BIOS. Grub:
GRUB loading.
Welcome to GRUB!
error: incompatible license.
Entering rescue mode...
grub rescue>
dafuq? Nochmals. CTRL-ALT-DEL. Piept. BIOS. Grub. Grub Menü kommt. Kernel bootet. Waiting for /dev to be fully populated... dauert ewigs.
Dann die Meldung, dass /proc/sys/net/ipv6/conf/br0/autoconf nicht existiere und br0 darum nicht gestartet werden könne. br0 besteht aus eth0, hängt in der DMZ und wird für einige virtuelle Maschinen benötigt. Also, die Befehle zur Deaktivierung von ipv6-autoconf auf br0 in der /etc/networ/interfaces wieder rausgenommen, somit wird br0 halt den ipv6-Traffic der Maschine stören. Halb so wild für den Moment.
Nächster Spass: bond0 mit eth1 und eth2 zickt. Gemäss ifconfig -a gibt's auch kein eth2 in meinem System. Aber dmesg | grep eth2 meldet:
[ 2.328476] r8169 0000:0a:00.0 eth2: RTL8168c/8111c at 0xffffc90011b7c000, 00:e0:4c:69:75:28, XID 1c2000c0 IRQ 51
[ 2.328480] r8169 0000:0a:00.0 eth2: jumbo features [frames: 6128 bytes, tx checksumming: ko]
[ 98.151541] bonding: bond0: interface eth2 does not exist!
Aaaargh, was soll denn die Scheisse??? (ich vermute mal, dass die Dual-NIC mit eth1/eth2 hardwaremässig im Arsch ist...)
Also mal mit einer grml Live-CD gebootet. Alles bestens, eth1 und eth2 sind da, bonding lässt sich problemlos von Hand einrichten. Gut, nochmals in Debian booten. eth2 ist weiterhin nicht verfügbar... ääääh wie bitte? Also gut. Shutdown und Kaltstart. Tadaa, plötzlich ist alles wieder gut.
Was zum Teufel war das?
Debian Jessie: Umgebungsvariablen bei Login setzen
Egal, was man in /etc/profile.d/mycustomfile.sh definiert... Debian mit XFCE und lightdm liest es nicht ein. Dies ist offiziell so gewollt. Da gilt: korrekt konfigurieren. Da niemand so wirklich weiss, wie's geht, gilt: ausprobieren bis es klappt.
Der korrekte Weg:
erstelle eine Datei mit den nötigen export-Statements im Verzeichnis /etc/profile.d/ - wichtig ist, dass die Datei auf .sh endet. Aus Sicherheitsgründen sollte sie root gehören und auch nur durch root beschreibbar sein (chown root:root /etc/profile.d/* und chmod o-w /etc/profile.d/*). Der Dateiinhalt schaut dann z.B. so aus (der Rest meines Systems ist amerikanisch kolonialisiert mit en_US.UTF-8):
Als nächstes muss /etc/profile durch $HOME/.profile eingelesen werden. Dazu fügt man in die Datei folgende Zeile ein:
Damit auch grafische Anwendungen die Umgebungsvariablen mitbekommen, muss $HOME/.profile nun durch $HOME/.xsessionrc eingelesen werden. Wenn die Datei nicht existiert, kann man sie einfach mit folgendem Inhalt erstellen:
Somit hat man eine konsistente Profilumgebung in allen Konsolen und in grafischen Anwendungen.
Vorsicht, ~ für $HOME und source für . sind reine Bash-Aliase und dürfen nicht verwendet werden! Das ist die grosse Stolperfalle, welche es zu umgehen gilt und die so ziemlich überall unerwähnt bleibt (im Debian-Bugreport wie auch in diesem ansonsten hilfreichen Beispiel werden diese Bashismen verwendet)
Wichtig ist natürlich, dass die locale-Definitionen existieren. Unter Umständen müssen diese erst über den Befehl dpkg-reconfigure locales aktiviert und generiert werden.
Der korrekte Weg:
erstelle eine Datei mit den nötigen export-Statements im Verzeichnis /etc/profile.d/ - wichtig ist, dass die Datei auf .sh endet. Aus Sicherheitsgründen sollte sie root gehören und auch nur durch root beschreibbar sein (chown root:root /etc/profile.d/* und chmod o-w /etc/profile.d/*). Der Dateiinhalt schaut dann z.B. so aus (der Rest meines Systems ist amerikanisch kolonialisiert mit en_US.UTF-8):
export LC_PAPER=de_CH.UTF-8
export LC_MEASUREMENT=de_CH.UTF-8
export LC_TIME=de_CH.UTF-8
export LC_MONETARY=de_CH.UTF-8
export EDITOR=vi
Als nächstes muss /etc/profile durch $HOME/.profile eingelesen werden. Dazu fügt man in die Datei folgende Zeile ein:
. /etc/profile
Damit auch grafische Anwendungen die Umgebungsvariablen mitbekommen, muss $HOME/.profile nun durch $HOME/.xsessionrc eingelesen werden. Wenn die Datei nicht existiert, kann man sie einfach mit folgendem Inhalt erstellen:
. $HOME/.profile
Somit hat man eine konsistente Profilumgebung in allen Konsolen und in grafischen Anwendungen.
Vorsicht, ~ für $HOME und source für . sind reine Bash-Aliase und dürfen nicht verwendet werden! Das ist die grosse Stolperfalle, welche es zu umgehen gilt und die so ziemlich überall unerwähnt bleibt (im Debian-Bugreport wie auch in diesem ansonsten hilfreichen Beispiel werden diese Bashismen verwendet)
Wichtig ist natürlich, dass die locale-Definitionen existieren. Unter Umständen müssen diese erst über den Befehl dpkg-reconfigure locales aktiviert und generiert werden.
Infrarot - IrDA, lirc und Tauchcomputer - mit Linux
Bis vor kurzem dachte ich, dass Infrarot an sich eine tote Datenübertragungstechnologie der Technikantike sei. Seit PDAs durch Smartphones ersetzt wurden und für die drahtlose Übertragung generell Bluetooth oder das omnipräsente WLAN genutzt wurden, welche den Vorteil haben, dass keine direkte, ungestörte Sichtverbindung bestehen muss, sind infrarotfähige Geräte eher selten geworden. Witzigerweise unterstützen die neusten Samsung-Telefone wieder Infrarot, mein altes S3 tut dies jedoch nicht.
Doch dann habe ich meinen ersten Tauchcomputer gekauft. Dieser war Teil eines preisgünstigen Komplettpakets inkl. Regulator. Wichtiges Kriterium war die Unterstützung durch Subsurface, damit ich die Tauchgänge auch mit meinen Linux-Computern auswerten kann. In der Tat steht das Gerät auf der Kompatibilitätsliste. Daher habe ich da auch gar nicht länger über das Übertragungsprotokoll informiert und sofort eingekauft.
Kaum angekommen wurde das Gerät ausgepackt und oh! Kein USB-Kabel mit dabei? mmmh, wie überträgt es dann? Oho, das Handbuch besagt Infrarot!? Was nun?
Nach kurzer Suche habe ich in meinem Hardware-Fundus ein altes IrDA-USB-Dongle wiedergefunden. Dies lag 10 Jahre lang unbenutzt umher, da es nicht durch lirc, die Linux-Software für Infrarot-Fernsteuerungen unterstützt wird. Dieses also auf Verdacht in den PC eingesteckt, den Tauchcomputer mit der Infrarot-Schnittstelle in Sichtweite hingelegt, Subsurface gestartet und den korrekten Tauchcomputer eingestellt. Sehr positiv: Subsurface stellt automatisch die korrekte serielle Schnittstelle (/dev/ttyS3) ein. Dann noch in Subsurface auf den "Importieren"-Knopf gedrückt und... der Tauchcomputer piept und Subsurface zeigt einen Fortschrittsbalken an. DAS ist doch mal ein positives Zeichen.
Wenn der Import nicht funktioniert, müssen folgende zwei Dinge geprüft werden: Erstens muss der Benutzer Mitglied in der Gruppe "dialout" sein. Zweitens muss unter Debian das Paket irda-utils installiert sein.
Doch wieso funktioniert mein IrDA-Adapter nicht mit lirc? Nun, für Fernbedienungen muss ein weiteres Protokoll, CIR, unterstützt werden. Mein Adapter vom Typ mcs7780 beherrscht aber wie fast alle USB-Adapter nur SIR, MIR und FIR und kann im Gegensatz zu seriellen Adaptern auch nur schwerlich manipuliert werden.
Welcher Adapter sollte nun gekauft werden? Das hängt natürlich primär vom Tauchcomputer ab, und welche Transfermodi dieser unterstützt. Leider schweigt sich der Hersteller in meinem Fall diskret aus (Nachtrag: Im Computer selbst kann der Tranfermodus zwischen Lo und Hi umgestellt werden - somit dürften SIR und FIR unterstützt sein). Generell scheinen die Adapter im Handel selten geworden zu sein und die Modellvielfalt ist eher gering. Gut verfügbar sind die Modelle von Polar für deren Uhren. Diese sind aber meiner Meinung nach unverhältnismässig teuer und unterstützen u.U. nur SIR. Generell sollte man daher immer zu einem Modell greifen, das alle drei gängigen Modi unterstützt.
Welche Modelle von Linux unterstützt werden, ist ebenfalls eher schwierig in Erfahrung zu bringen. Die verfügbaren Dokumentationen sind uralt und stammen teilweise aus Zeiten von Kernel 2.4. Und natürlich halten die Hersteller der Dongles in ihren Werbebroschüren oft geheim, welche Chips sie verbauen.
Fazit (tl;dr): Aus meiner Erfahrung ist klar, dass der Moschip msc7780 von Linux bestens unterstützt wird und für Datenübertragungen mit den meisten Infrarot-Endgeräten funktionieren sollte.
Doch dann habe ich meinen ersten Tauchcomputer gekauft. Dieser war Teil eines preisgünstigen Komplettpakets inkl. Regulator. Wichtiges Kriterium war die Unterstützung durch Subsurface, damit ich die Tauchgänge auch mit meinen Linux-Computern auswerten kann. In der Tat steht das Gerät auf der Kompatibilitätsliste. Daher habe ich da auch gar nicht länger über das Übertragungsprotokoll informiert und sofort eingekauft.
Kaum angekommen wurde das Gerät ausgepackt und oh! Kein USB-Kabel mit dabei? mmmh, wie überträgt es dann? Oho, das Handbuch besagt Infrarot!? Was nun?
Nach kurzer Suche habe ich in meinem Hardware-Fundus ein altes IrDA-USB-Dongle wiedergefunden. Dies lag 10 Jahre lang unbenutzt umher, da es nicht durch lirc, die Linux-Software für Infrarot-Fernsteuerungen unterstützt wird. Dieses also auf Verdacht in den PC eingesteckt, den Tauchcomputer mit der Infrarot-Schnittstelle in Sichtweite hingelegt, Subsurface gestartet und den korrekten Tauchcomputer eingestellt. Sehr positiv: Subsurface stellt automatisch die korrekte serielle Schnittstelle (/dev/ttyS3) ein. Dann noch in Subsurface auf den "Importieren"-Knopf gedrückt und... der Tauchcomputer piept und Subsurface zeigt einen Fortschrittsbalken an. DAS ist doch mal ein positives Zeichen.
Wenn der Import nicht funktioniert, müssen folgende zwei Dinge geprüft werden: Erstens muss der Benutzer Mitglied in der Gruppe "dialout" sein. Zweitens muss unter Debian das Paket irda-utils installiert sein.
Doch wieso funktioniert mein IrDA-Adapter nicht mit lirc? Nun, für Fernbedienungen muss ein weiteres Protokoll, CIR, unterstützt werden. Mein Adapter vom Typ mcs7780 beherrscht aber wie fast alle USB-Adapter nur SIR, MIR und FIR und kann im Gegensatz zu seriellen Adaptern auch nur schwerlich manipuliert werden.
Welcher Adapter sollte nun gekauft werden? Das hängt natürlich primär vom Tauchcomputer ab, und welche Transfermodi dieser unterstützt. Leider schweigt sich der Hersteller in meinem Fall diskret aus (Nachtrag: Im Computer selbst kann der Tranfermodus zwischen Lo und Hi umgestellt werden - somit dürften SIR und FIR unterstützt sein). Generell scheinen die Adapter im Handel selten geworden zu sein und die Modellvielfalt ist eher gering. Gut verfügbar sind die Modelle von Polar für deren Uhren. Diese sind aber meiner Meinung nach unverhältnismässig teuer und unterstützen u.U. nur SIR. Generell sollte man daher immer zu einem Modell greifen, das alle drei gängigen Modi unterstützt.
Welche Modelle von Linux unterstützt werden, ist ebenfalls eher schwierig in Erfahrung zu bringen. Die verfügbaren Dokumentationen sind uralt und stammen teilweise aus Zeiten von Kernel 2.4. Und natürlich halten die Hersteller der Dongles in ihren Werbebroschüren oft geheim, welche Chips sie verbauen.
Fazit (tl;dr): Aus meiner Erfahrung ist klar, dass der Moschip msc7780 von Linux bestens unterstützt wird und für Datenübertragungen mit den meisten Infrarot-Endgeräten funktionieren sollte.
Reisetipps für Japan
Kürzlich war ich in Japan. Das Land ist sehr reisefreundlich, dies Aufgrund der freundlichen und hilfsbereiten Menschen, des gut ausgebauten ÖV-Systems, für Schweizer Verhältnisse tiefen Preisniveaus (Deutsche mögen das anders empfinden), schöner Landschaften und interessanter Städte. Lediglich Mitgliedern, Wählern und sonstigen Anhängern der SVP würde ich von der Reise dringlichst abraten, der Dichtestress könnte fatal sein Reiseinformationen finden sich zwar relativ ausreichend und Wissenslücken schliessen sich vor Ort relativ schnell. Dennoch liste ich hier einige Erfahrungen und Hinweise auf, welche viel Zeit für die vorgängige Nachforschung benötigt haben oder sich erst vor Ort ergeben haben.
Hier also ein paar Tipps und Hinweise:
Tokyo habe ich etwas vernachlässigt, die Stadt bietet aber genug, um sich tagelang unterhalten zu können. Man sollte "Electronic Town" und das neonbeleuchtete Nachtleben in Shinjuku und Shibuja nicht verpassen. Der Picadilly Circus ist dagegen ein Kinderzirkus. Und nur unweit davon gibt es in Shibuya noch mehr Neonlicht und Einkaufsmöglichkeiten am Abend.
Kyoto bietet ebenfalls mehr zu sehen, als man Zeit hat. Viele Tempel und Schreine lassen sich beliebig gründlich erkundigen. Ausserdem gibt es die Möglichkeit, Tagesausflüge z.B. nach Nara zu noch mehr Tempeln zu machen.
Hiroshima ist historisch sicher interessant, aber viel mehr zu sehen gibt es nebenan auf der Insel Miyajima, die als eine der schönsten Gegenden Japans gilt.
Wer es etwas ländlicher mag, sollte etwas in die Berge fahren und sich in der Präfektur Gifu nach Gero begeben, wo es viele traditionelle Bademöglichkeiten (Onsen) gibt, und/oder weiter in das malerische, historische Dorf Takayama. Dort befindet sich auch ein Museum mit traditionellen Häusern aus ganz Japan. Ebenfalls ländlich und wegen des frühen Herbstes auch schon ab Mitte Oktober herrlich farbige Nikko. Unter keinen Umständen sollte man es verpassen, einen Blick auf den majestätischen Fujisan zu werfen.
Wer es gerne warm hat, kommt kaum um das weit im Süden gelegene Okinawa herum.
Hier also ein paar Tipps und Hinweise:
- Die Einreise ist unproblematisch mit einem gültigen Schweizer Pass. Man muss lediglich ein paar Einreiseformulare ausfüllen und bekommt einen Stempel in den Pass gedrückt. Wichtig: Auf den Formularen muss eine Aufenthaltsadresse in Japan und eine Telefonnummer angegeben werden. Man sollte sich also vorgängig über die genaue Adresse des ersten Hotels informieren (oder eine plausibel wirkende Adresse erfinden...).
- Japan ist ein Bargeldland, Plastikgeld ist wenig gebräuchlich. Bargeld wird überall akzeptiert und Münzgeld ist für viele Bezahlvorgänge nötig. Viele Verkaufsautomaten akzeptieren auch 1000 Yen Noten. Ticketautomaten in Bussen geben oft kein Rückgeld, man benötigt also den genau abgezählten Betrag. An derartigen Orten befindet sich in der Regel immer ein Münzwechsler.
Europäische Bankkarten funktionieren nicht zwingend an allen Bankomaten. Die in vielen 7-11 Geschäften sowie bei der Post vorzufindende Bankomaten akzeptierten aber anstandslos Postcard und Mastercard. Am Flughafen Narita beim Durchgang zu den Zügen befinden sich Bankomaten von 7-11, man muss somit nicht zwingend mit grossen Barbeträgen einreisen. Das Geld abheben ist ein Erlebnis für sich, bei der Geldausgabe ertönt eine TADA!-Fanfare, die einen wie Link in den Zelda-Spielen fühlen lässt, wenn man die grosse Truhe einer Burg öffnet.
Der Franken-Yen-Kurs betrug im Oktober 2014 ca 1:110, ich habe die Preise konservativerweise jeweils grob durch 100 geteilt und etwas abgerundet. - Wer viel mit dem ÖV reisen will, sollte über die Anschaffung des Japan Rail Pass nachdenken. Dieser kann aber nur ausserhalb Japans erworben werden! Dafür kann man damit fast ohne Nachdenken in jeden Zug der JR-Gesellschaften einsteigen und Platzreservationen können kostenlos am Bahnschalter vorgenommen werden. Ohne Railpass kommen oft noch Buchungs- und Reservationsgebühren hinzu, wodurch man schnell mehr Zeit und Geld für Tickets ausgeben muss, als gedacht (wurde mir von diversen Reisenden ohne Railpass erzählt).
Shinkansen-Kompositionen sind aus reservierten und unreservierten Wagen zusammengesetzt, ohne Reservation darf man nur im unreservierten Wagen sitzen. Am Bahnsteig sind die Türpositionen eingezeichnet, dahinter wird Schlange gestanden. Drängeln gehört sich ebensowenig wie telefonieren im Zug. Dies gilt für jede Art von ÖV. Dadurch wird die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel übrigens sehr entspannend.
Nicht jeder Shinkansen darf mit dem Railpass genutzt werden, zwei Linien südlich und eine nördlich von Tokyo gehören nicht dazu. Es ist aber nicht schlimm, wenn man einen falschen besteigt. Man wird lediglich gebeten, beim nächsten Halt auszusteigen. In Japan gibt es diverse Bahnbetreibergesellschaften, so dass man bei der Planung über z.B. Google Maps (das kennt alle Bahnverbindungen) etwas vorsicht walten lassen muss, wenn man nur JR-Linien benutzen will.
Für die Metro in Tokyo gibt es eine hilfreiche App, welche auch offline funktioniert. Für Japan Rail gibt es eine App, welche aber Internetverbindung erfordert.
Grundsätzlich ist in Zügen und Bahnhöfen fast alles auf japanisch und englisch angeschrieben und Durchsagen erfolgen ebenfalls zweisprachig. Die einzige Ausnahme waren die Busse auf Okinawa, allerdings ist das Busssystem dort leider sehr durch den amerikanischen Kolonialherren geprägt.
Um die Bahnsteige und zum Teil das Innere von Bahnhöfen zu betreten, muss eine Kontrollschranke passiert werden, wofür man ein gültiges Ticket braucht. Die Kontrollautomaten sind ausgesprochen hochwertig und man kann die Tickets in beliebiger Richtung eingeben. Für den Wechsel zwischen zwei Bahnbetreibern ist es gelegentlich nötig, zwei Tickets einzuschieben. Diese müssen aufeinandergelegt und gleichzeitig eingeführt werden (man kommt nicht aus dem Staunen heraus, das funktioniert zuverlässig). Für Railpass-Besitzer und sonstige Spezialfälle gibt es üblicherweise zusätzlich ein bemannten Durchgang. An eine Metrostation befand sich lediglich eine Sprechanlage, an der man dem Kontrolleur angeben musste, dass man gerne mit Japan Rail Pass passieren möchte. Das hat problemlos geklappt... ausser Morgens um 5, da mussten wir mangels Antwort illegal drübersteigen. - Vom Flughafen Narita nach Tokyo Innenstadt gibt es diverse Verbindungen. Von Japan Rail fährt eine Metro direkt nach Tokyo Station, die ist aber recht lange unterwegs. Der Keisei Skyliner (nicht im Railpass enthalten) fäht via Nippori und endet in Ueno Station. Der Schnellzug (40min) kostet um die 2800 Yen, der Bummelzug (80min) kostet weniger als die Hälfte.
- Japanische SIM-Karten kann man zwar nur schwer kaufen, aber leicht ausleihen. Am Flughafen Narita stolpert man auf dem Weg zum Zug unweigerlich über entsprechende Anbieter. Das ist allerdings relativ teuer. Oft werden auch mobile WLAN-Hotspots vermietet. Zwingend nötig ist dies aber nicht, da man an sehr vielen Orten gratis WLAN hat. In Hostels und Hotels gehört WLAN zum Standard. Einige Bahnhöfe haben ebenfalls kostenlose Hotspots. Einzelne Städte stellen ebenfalls punktuell kostenloses WLAN.
Von meinem hiesigen Provider habe ich ein 50MB Roaming-Paket gebucht. Das war hilfreich für die gelegentliche Suche bestimmter Lokalitäten in der Stadt. Davon benötigt habe ich aber keine 20MB.
Google Maps war ein unerlässlicher Navigationshelfer, da man die Karten aber durch vorgängiges Abrufen per WLAN für den Offline-Betrieb cachen kann, musste ich kaum je per 3G online gehen. Wichtige Punkte sollte man als Pins/Sterne markieren und speichern. Lediglich die Suche von Google Maps braucht dann noch eine Internetverbindung. - Das Stromnetz wird mit nur 100V betrieben (ja, liebe Klugscheisser. es sind tatsächlich 100V, nicht 110V!). Mitgenommene Geräte müssen damit klarkommen. Aktuelle Schaltnetzteile wie sie als Ladegeräte für Handies, Tablets und Notebooks genutzt werden, sollten eigentlich keine Probleme haben. Aber besser vorher nachschauen, sollte das Gerät doch nur für 230V zugelassen sein, geht es kaputt und verursacht u.U. weitere Schäden (Brandgefahr)! Ebenfalls beachten sollte man, dass einige Regionen 50Hz, andere hingegen 60Hz Netzfrequenz nutzen. Auch hier müssen die Verbraucher kompatibel sein.
Fast alle Steckdosen sind nur zweipolig vom Typ A / NEMA-1. Dreipolige Reiseadapter (Typ B / NEMA-5) lassen sich zwar in einige Verlängerungskabel/Steckerleisten einstecken, aber eben längst nicht in alle! Ausserdem sind Handyladegeräte bzw generische USB-Netzteile sowie Steckeradapter in Japan recht schwierig käuflich zu erwerben (oder relativ teuer). Idealerweise legt man sich so etwas also schon in Europa zu. USB-Kabel, Powerbänke und Notlader (mit AA-Batterien) gibt's lustigerweise an jeder Ecke... - Das Hahnenwasser (Leitungswasser) ist grundsätzlich überall trinkbar, schmeckt aber intensiv nach Chlor. Wer keine Lust auf Schwimmbadaroma hat, sollte also auf Mineralwasser umsteigen. Das ist kein Problem, Getränkeautomaten gibt's alle 50m und die Preise sind absolut akzeptabel. Die Auswahl ist meist recht gross, Wasser, Grüntee, Reistee, süsse Softdrinks und kalter Kaffe gehören zum Standard. Ausgefallenere Automaten haben sogar heissen Kaffee (in Dosen) im Angebot, der soll auch gar nicht schlecht sein. Ich bin trotzdem beim kalten, ungesüssten Grüntee geblieben.
- Essen ist nicht teuer und ausgesprochen lecker. Man darf allerdings nicht heikel sein, sonst lässt man sich vieles entgehen! Oft habe ich etwas bestellt, ohne genau zu wissen, was es ist. Geschmeckt hat aber immer alles. Die Anstandsregeln sollte man einhalten. Esslokale jeder Art gibt es wie Sand am Meer, meist besteht die Qual der Wahl. Für Unterwegs kann man Bento kaufen (Schachteln mit diversen Speisen). Achtung, im ÖV essen ist ausser im Shinkansen oder einigen anderen Fernverkehrszügen tabu!
- Die meisten Japaner sprechen sehr schlecht und sehr wenig Englisch, bemühen sich aber dennoch um die Kommunikation. Oft hilft es, etwas aufzuschreiben, schritliche Kommunikation klappt meist besser. Falsch geschriebenes laut mit deutscher Buchstabenaussprache lesen ist hilfreich (z.B. "Shopping Mool" statt "Shopping Mall" - ein Deutschsprachiger ohne Englischkenntnisse würde es wohl auch so schreiben).
Ich hatte zwar ein Wörterbuch Deutsch-Japanisch/Japanisch-Deutsch dabei, habe es aber kaum je gebraucht. Für Übersetzungen per Smartphone hatte ich die Testversion von WayGo installiert, aber nicht gebraucht. Meist brauchte ich - wenn überhaupt - Übersetzungen von elektronischen Beschriftungen, da hat oft die Handykamera versagt... - Normale Hotels sind relativ teuer und das Personal spricht nur minimalstes Englisch. Allgemein war die Qualität der benutzten Hotels etwas durchzogen, das eine war ganz OK, das andere laut und unbequem (und das WLAN eingeschränkt... geht ja wohl gar nicht!). Ryokans (traditionelle Hotels) scheinen für das gleiche Geld deutlich besser zu sein, ausserdem bieten sie sehr gutes Essen, in vulkanischen Gebieten u.U. sogar einen eigenen Onsen (heisses Bad). Mein Tipp: Hostels (Jugendherbergen) bieten nicht nur ein niedrigeres Preisniveau sondern auch Personal mit ausgezeichneten Englischkenntnissen und generell ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Soweit meine kleine Auswahl an Hotels, Ryokans und Hostels repräsentativ war... Alternativ scheint AirBnB relativ weit verbreitet zu sein und ist zumindest in Tokyo eine günstige Alternative zu den überbuchten Hotels. Es ermöglicht auch, mit der lokalen Bevölkerung Kontakt zu knüpfen. Unser erster Gastgeber hat uns denn auch sogleich zum Essen mitgenommen und uns mit mehr Hinweisen eingedeckt, als wir verarbeiten konnten.
Grossstädte sind an Wochenenden oft komplett ausgebucht (zumindest in der Kategorie vierstelliger Yen-Preise). Da macht es Sinn, zeitig im Voraus zu buchen. - Die japanische Tagesplanung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ab 4:30 fahren die ersten Züge. Um 5:30 ist Sonnenaufgang, um 6:00 steht die Sonne am Himmel. Um 7:30 gehen die ersten Läden auf. Um 8:30 zieht Leben in die Städte ein. Um 17:30 dämmert es wieder und um 18:00 ist es stockdunkel. Der Ausgang beginnt ab 22:00. Je nacht Ort und Typ ÖV ist Betriebsschluss ab 22:30, um 0:30 ist endgültig Feierabend und die einzigen Wege nach Hause sind Füsse, Velo oder ein ziemlich teures Taxi. Geschäfte sind oft bis Mitternacht oder länger geöffnet. Der Ausgang endet mit den ersten Zügen.
Ich war an einem Metalfestival, welches in einer Halle stattgefunden hat. Per ÖV nach Hause kommen war kein Problem, da der Headliner schon um 19:00 spielte und um 21:00 fertig war, worauf die Halle geräumt wurde. - Wer Verwandtschaft hat, die auf Postkarten besteht: Macht ihnen klar, dass es unter Umständen keine Karte aus Japan geben könnte! In Kyoto sind wir nur per Zufall über einen Laden gestolpert, der so etwas führte, auf Okinawa musste ich 4h lang suchen! Die Karten gibt es fast immer nur in Paketen von 5-10 Karten, die ab 400 Yen kosten. Das Porto nach Europa beträgt günstige 70 Yen. Zur Not bieten einige 7-11 einen Druckdienst, der ein eigenes Foto von USB-Stick oder SD-Karte auf Postkartenpapier drucken kann. Das ist aber relativ teuer.
- Okinawa tickt generell etwas anders. Wie schon erwähnt ist das ÖV-System recht schwach ausgebaut. Eine inoffizielle Karte mit allen Buslinien auf Okinawa findet sich hier. Unterhalb der Kartenansicht gibt es einen Link "PDF Map", womit eine offline-Version heruntergeladen werden kann.
Wer die Insel individuell erkunden will, sollte sich die Mühe machen, den Führerschein auf japanisch übersetzen zu lassen (Schweizer können das in der Botschaft in Tokyo erledigen bzw vorgängig aus der Schweiz organisieren) und ein Auto zu mieten. In Japan herrscht Linksverkehr!
Generell empfehle ich aber in der Nähe der Monorail zu bleiben, da sich alles Relevante (Flughafen, Hafen, Hotels, Einkaufs- und Ausgangsmeile, etc) entlang oder in Gehdistanz von deren Stecke befindet (mit Ausnahme der Ashibanar Shopping Outlet Mall. Dorthin gibt es übrigens noch einen stündlichen Direktbus ab Naha Airport). Die Ausgangsmeile befindet sich zwischen den Monorailstationen Ashibashi und Makishi (entlang der Kokusai Dori). Nicht verpassen sollte man die international orientierte Rehab Bar, allerdings läuft vor 21:00 gar nichts und vor 22:00 nicht viel.
Am Ende der Strecke in Shuri befindet sich das Okinawa Castle, welches die sehenswerteste Burg war, die ich besucht habe.
Für Tauchgänge lautet meine Empfehlung Kaifu Divers - schreibt ruhig auf deutsch! Der Rundumsorglos-Service war beeindruckend (persönliche Betreuung inkl. Abholung am Flughafen und Abladen am Hotel, dazu noch schöne Erinnerungsfotos). Weitere Tauchbasen sind sind hier gelistet. Der letzte Tauchgang beim Bootsausflug war schon relativ früh zu Ende, so dass man bei knappem Zeitbudget durchaus am nächsten Tag schon ab 14:00 nach Tokyo zurückfliegen kann. - Gewalt und Kriminalität sind praktisch inexistent. Die Polizei präsentiert sich trotzdem beeindruckend. Meist ohne Schusswaffen, dafür mit deftigen Schlagstöcken. Sehr grossen Eindruck hat der Polizist am Flughafen gemacht, der seine nach vorne ausgestreckten Arme wie ein Wächter aus der Samuraizeit auf seinem Jo (1.20m langer Stock) aufgestützt hatte.
Die grösste Gefahr sind Naturkatastrophen. Insbesondere die südlichen Inseln sind von Taifunen bedroht, man sollte also immer einen Blick auf die Wettervorhersage halten. Durch die hohen Windgeschwindigkeiten können Ziegel und andere Trümmerteile zu tödlichen Geschossen werden. Ansonsten sind Vulkanausbrüche eine reale Gefahr, wenn man sich in die Berge begiebt. An der Ostküste ist bekanntlich mit Tsunamis zu rechnen (wenn das Wasser schnell zurückgeht: Lauf einfach so schnell du kannst in die andere Richtung, ja?). Mit Erdbeben muss jederzeit und überall gerechnet werden, aber die Häuser sollten an sich erdbebenfest sein. - Wer überhaupt nicht gerne fotografiert wird, sollte um die einheimische Bevölkerung einen grossen Bogen machen (sofern das denn in der Menge geht) und jeglichen persönlichen sozialen Kontakt vermeiden. Die Japaner sind sehr fotografiebegeistert und lieben es Selfies zu schiessen. Neue Freunde werden sofort auf einem gemeinsamen Bild verewigt (natürlich, man wird vorher gefragt, aber nein sagen wäre unhöflich).
- Reiseführer sind Geldverschwendung, Japan Guide, Wikitravel, Wikipedia, Google Maps und andere Reisende sind ausgezeichnete Informationsquellen. An einigen Orten bieten sich Einheimische insb. an Wochenenden als kostenlose Fremdenführer an. In Nara hatten wir das Glück, dass uns der pensionierte Beamte Tetsuo vom Nara Guide Club über 5h lang durch die Tempel und Gärten führte und uns sehr detaillierte Erläuterungen abgab. Dafür wollte er überhaupt keine materielle Gegenleistung (wir haben trotzdem darauf bestanden, das Mittagessen zu bezahlen). Ein häufiger Grund für diese Angebote ist, dass diese Leute auf diese Weise ihr Englisch anwenden und verbessern können.
Was ist denn sehenswert?
Tokyo habe ich etwas vernachlässigt, die Stadt bietet aber genug, um sich tagelang unterhalten zu können. Man sollte "Electronic Town" und das neonbeleuchtete Nachtleben in Shinjuku und Shibuja nicht verpassen. Der Picadilly Circus ist dagegen ein Kinderzirkus. Und nur unweit davon gibt es in Shibuya noch mehr Neonlicht und Einkaufsmöglichkeiten am Abend.
Kyoto bietet ebenfalls mehr zu sehen, als man Zeit hat. Viele Tempel und Schreine lassen sich beliebig gründlich erkundigen. Ausserdem gibt es die Möglichkeit, Tagesausflüge z.B. nach Nara zu noch mehr Tempeln zu machen.
Hiroshima ist historisch sicher interessant, aber viel mehr zu sehen gibt es nebenan auf der Insel Miyajima, die als eine der schönsten Gegenden Japans gilt.
Wer es etwas ländlicher mag, sollte etwas in die Berge fahren und sich in der Präfektur Gifu nach Gero begeben, wo es viele traditionelle Bademöglichkeiten (Onsen) gibt, und/oder weiter in das malerische, historische Dorf Takayama. Dort befindet sich auch ein Museum mit traditionellen Häusern aus ganz Japan. Ebenfalls ländlich und wegen des frühen Herbstes auch schon ab Mitte Oktober herrlich farbige Nikko. Unter keinen Umständen sollte man es verpassen, einen Blick auf den majestätischen Fujisan zu werfen.
Wer es gerne warm hat, kommt kaum um das weit im Süden gelegene Okinawa herum.
Galaxy S3 mit CyanogenMod
Nachdem mein tragbarer Computer mit eingeschränkter Telefoniefähigkeit und Staatsüberwachung immer langsamer geworden ist, habe ich vor ein paar Monaten endlich einen kompletten Reset durchgeführt und die originale Bloatware durch das relativ schlanke CyanogenMod (inkl Google Apps Paket) ersetzt. Das hat sich absolut gelohnt, das Gerät flitzt regelrecht und konnte dadurch seine Lebens- bzw Gebrauchsspanne nochmals deutlich verlängern.
In Benutzung ist hier ein Samsung Galaxy S3 i9300. Die Installation verlief problemlos und strikte gemäss Anleitung von einer Debian 7 (amd64) Maschine aus.
Vorteile:
In Benutzung ist hier ein Samsung Galaxy S3 i9300. Die Installation verlief problemlos und strikte gemäss Anleitung von einer Debian 7 (amd64) Maschine aus.
Vorteile:
- Sehr flotte Bedienoberfläche
- Brandaktuelles Android 4.4 Kitkat, welches ja gemäss Samsung nicht auf dem Gerät laufen sollte.
- Monatliche (Sicherheits)Updates
- Viel weniger installierter, unnützer Bloatmüll. Lediglich von Google ist noch Bloat drauf. Google Maps ist leider derzeit noch eine ziemliche Killerapp, ansonsten wäre ein komplett freies System mit z.B. f-droid als Appstore sicher denkbar. Mal auf Nokias Here-Maps warten
- Reduzierter Speicherverbrauch (was wohl auch zur höheren Geschwindigkeit beiträgt)
- Im Allgemeinen eine längere Akkulaufzeit - die Laufzeit scheint mir aber etwas stärker zu schwanken als mit der Originalfirmware. Das ist aber eine subjektive Empfindung ohne wissenschaftliche Prüfung
- Tiefere Latenz und Jitter im WLAN
- Unterstützung für Linux-Dateisysteme wie ext4. Sehr schön bei USB-Datenträgern und grossen SD-Karten
- Bildbetrachter: QuickPic - das hatte ich schon mit der Originalfirmware im Einsatz
- Kamera: Focal Beta - leider friert die Kamera gelegentlich ein oder die App tut zwar so, als ob sie Bilder machen würde, tut dies aber nicht. In jedem Fall hilft nur ein kompletter Neustart des Geräts. Ob das an Focal oder CyanogenMod liegt, habe ich bislang nicht herausgefunden. Die aktuelle Version der CM-Standard-Fotografie-App macht unterdessen einen deutlich besseren Eindruck als vor ein paar Monaten, so dass ich hier womöglich wechseln werde.
- Bildschirm aktiv halten, wenn in Benutzung: Smart Stay + Die App erfüllt an sich den Zweck, wofür sie installiert wurde, verursacht aber einen gewaltigen und nicht dokumentierten Datenverkehr. Meine "Zweckselfies" möchte ich allerdings nicht in den Händen der NSA oder des Entwicklers wissen, weshalb die App mittels Firewall ruhiggestellt werden sollte.
- Anrufe Ruhigstellen durch Umdrehen: Flip - Silent
- Spezielle SMS-Klingeltöne für einzelne Kontakte: Ringo
- Ersatz für das SPlanner Kalenderwidget: SolCalendar
Energenie PMS2-LAN von der Konsole fernsteuern
Als neues Spielzeug habe ich mir eine per Netzwerk schaltbare Steckerleiste besorgt, um abgestürzten Raspberries und ähnlichen Geräten auch aus der Ferne einen Neustart zu ermöglichen. Für die Steuerung gibt es ein Webinterface, eine proprietäre Software für ein proprietäres Betriebssystem und eine Handy-App, wofür das Gerät zum Server des Herstellers verbinden muss. Für eine Automatisierungslösung auf der Linux-Konsole muss daher etwas Kreativität und ein paar Zeilen Shellcode her. "Glücklicherweise" ist das Webinterface mit der ganz heissen Nadel gestrickt und Security als überflüssige Geldverschwendung abgetan worden, daher ist das Skript recht simpel ausgefallen:
Das Skript legt man z.B. unter /usr/local/bin/gembird.sh ab und gibt ihm Ausführungsrechte (chmod +x). Anschliessend lässt es sich aufrufen via gembird.sh dosennummer neuer_zustand, also z.B. gembird.sh 4 0 um die vierte Dose auszuschalten.
Die Hauptarbeit des Webinterface-reverse-Engineerings hat zum Glück schon ein Kritiker auf Amazon übernommen, da der offizielle Herstellersupport nicht sehr hilfreich war. Merke: nächstes Mal die Frage stellen in der Art "ich möchte in Windows unter Cygwin..."
#!/bin/bash
HOST="192.168.0.x"
PASSWORD="foo"
OUTLET=$1
STATE=$2
curl -sd "pw=$PASSWORD" http://$HOST/login.html | fgrep -q Status
if [ $? -eq 0 ]; then
curl -sd "ctl$OUTLET=$STATE" http://$HOST/status.html | fgrep -q Status
fi
curl -s http://$HOST/login.html | fgrep -q password
Das Skript legt man z.B. unter /usr/local/bin/gembird.sh ab und gibt ihm Ausführungsrechte (chmod +x). Anschliessend lässt es sich aufrufen via gembird.sh dosennummer neuer_zustand, also z.B. gembird.sh 4 0 um die vierte Dose auszuschalten.
Die Hauptarbeit des Webinterface-reverse-Engineerings hat zum Glück schon ein Kritiker auf Amazon übernommen, da der offizielle Herstellersupport nicht sehr hilfreich war. Merke: nächstes Mal die Frage stellen in der Art "ich möchte in Windows unter Cygwin..."
PCEngines APU TinyCore BIOS Update
Erst den USB-Stick präparieren:
Danach das APU vom USB-Stick booten und das BIOS updaten:
dd if=/dev/zero of=/dev/sdb bs=512 count=1
mkfs.vfat -F32 -I /dev/sdb
syslinux /dev/sdb
mount /dev/sdb /mnt/temp
cd /mnt/temp
tar -jxf /tmp/apu_tinycore.tar.bz2
Danach das APU vom USB-Stick booten und das BIOS updaten:
cd /mnt/sda
flashrom -w apu140405.rom
poweroff
Schon wieder neue Zertifikate...
Dank Heartbleed durfte ich erneut alle Zertifikate ersetzen. Hat aber vermutlich niemand gemerkt, da bestimmt alle mein CA-Zertifikat importiert haben. Mir kann man schliesslich vertrauen. Oder?