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Man braucht gar keinen Facebook-Account mehr

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die Wissen schon so alles.

Das ist nun natürlich blöd, jetzt lohnt es sich auch nicht mehr rumzubrüllen, "hey, ich bin ja so cool, weil ich mich dem asocial-networking-Hype entziehe". Da hilft nur noch neuen Namen annehmen, alle Kommunikationsmittel abzuschalten und auf eine einsame Insel ziehen. Natürlich ohne seinen Freunden oder gar dem Staat Bescheid zu geben, wo man denn neu wohnt. Aber selbst dann gibt's ja noch Drohnen und Satelliten. Tja, da kann man nur noch resignieren.

Holunderblütensirup vs Brottrunk

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In meinem Kühlschrank steht eigentlich immer eine angebrochene Flasche von Mamis selbstgemachtem Sirup. Dieser ist üblicherweise in alten Brottrunkflaschen abgefüllt. Dies hat nun schon öfters zu Missverständnissen mit Gästen geführt, wenn es sich zufällig grad um Holunderblütensirup handelt, der farblich dem Originalinhalt doch ähnlich sieht. Das äussert sich jeweils in Gästen, die fluchend vom Kühlschrank zurückkommen und fragen, wieso ich eigentlich Brottrunk im Kühlschrank hätte und wie ich dieses widerliche Zeugs eigentlich trinken könne.

Arme ahnungslose Ketzer! Oh welch Blasphemie, diesen Sirup so zu verteufeln. Der wär nämlich grad gut genug für unsern HERRN Jehova! (Und wer Life Of Brian nicht kennt, soll sich jetzt gefälligst was schämen gehen!)

Jaja, die liebe Billag

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Von der Billag hab ich ein LSV-Antragsformular bekommen. HA HA HA! Eher würde ich Bernard Maddoff eine Generalvollmacht für all meine Konten erteilen als denen auf irgend eine Weise Zugriff auf mein Konto zu gewähren!! Das einzige was mich ja davon abhält diesen Wucher am Postschalter einzubezahlen und somit diesen Abzockern Gebühren aufzuhalsen ist ja meine eigene Faulheit. Absolut null Leistung wird von denen bzw der SRG erbracht, die ich in irgend einer Weise nutzen würde. Meinen Namen schaffen die Deppen übrigens auch nicht richtig zu schreiben. Wenigstens kann ich mich dann beschweren, wenn entsprechend adressierter Spam eintrudelt.

Die Billag, liebe deutsche Leser, ist übrigens unser Schweizer Pendant zu Eurer GEZ. Genau so unnötig, genau so unverschämt und noch viiiiiel teurer. Wenigstens gibt es noch vernünftige Leute, die dieser Sauerei versuchen einen Riegel vorzuschieben.

Linux, Nokia E72 und Synchronisation

^ v M ><
Nachdem ich mir mal wieder einen neuen Hirngrill besorgt hab, wollte ich dessen Daten natürlich bei Gelegenheit wieder auf den PC sichern. Programm der Wahl ist hierfür natürlich opensync. Als Übertragung würde sich zwar Bluetooth anbieten, was in einer theoretisch einfacheren Konfiguration von Opensync enden würde. Jedoch ist mir Bluetooth im Allgemeinen etwas zu fummelig. Daher bin ich ganz froh darüber, dass mein neues Gerät auch über USB synchronisiert werden kann. Das erfordert zwar eine etwas aufwändigere Konfiguration, dafür erhoffe ich mir davon längerfristig einfachere Ausführung des Synchronisationsvorgangs.

Eine ältere aber sehr gute Anleitung für ein anderes, vergleichbares Gerät habe ich ziemlich schnell gefunden. Daher an dieser Stelle nur ein kurzes Update für mein Modell:

Zur Programminstallation gilt eigentlich nur zu sagen, dass Ubuntu in der Geschmacksrichtung "Krüppliger Koala" schon alle Programme in den Standard-Repositories hat, ein einfaches
aptitude install multisync0.90 multisync-tools opensync-plugin-syncml opensyncutils opensync-plugin-file

reicht also schon (ggf noch weitere Plugins nach Bedarf hinzufügen).

Danach musste ich auch wieder eine handgefertige udev-Regel für den Zugriff als eingeschränkten Benutzer anlegen. Dies funktioniert analog zur verlinkten Anleitung, lediglich die Device-ID muss angepasst werden. lsusb meldet folgende Daten:
Bus 001 Device 006: ID 0421:0223 Nokia Mobile Phones

woraus sich folgende Regel ableiten lässt:
BUS=="usb", SYSFS{idVendor}=="0421",SYSFS{idProduct}=="0223",GROUP="plugdev",USER="lukas"


Das neue Upstart-System vom Koala erfordert einen etwas anderen Befehl zum Neustart von udev:
sudo service udev restart

anschliessend sollte das Gerät auch neu angestöpselt werden. Das Handy fragt dann auch nach dem Betriebsmodus, für die Synchronisation hab ich immer "PC Suite" angewählt. Damit funktioniert die Synchronisation problemlos, folglich habe ich auch keinen anderen Modus getestet. Der Befehl syncml-obex-client -u sollte nun genauere Geräteinformationen ausgeben. Nun lassen sich im multysync-GUI oder mit den opensync-Kommandozeilentools die Plugins konfigurieren. Diese sind relativ gut dokumentiert, wodurch sich auch die XML-Konfigurationsdateien sehr einfach den eigenen Bedürfnissen anpassen lassen.

Endlich, der Televisor!

^ v M ><
Zitat aus dem Tagi:
Zudem wird Skype auch in einige internetfähige Fernseher von Panasonic und LG integriert

Hurra, damit haben wir die komplette Hardware, die man für einen typisch Orwellschen Televisor braucht: Lautsprecher, Bildschirm, Kamera, Mikrophon, Internetanschluss. Von Skype-tauglichkeit in den Überwachungsmodus umschalten ist ja kein grosses Problem, da braucht man nur eine etwas aktualisierte Firmware. Die kann man sogar ohne Wissen des Besitzers installieren, wenn die Zeit dafür gekommen ist.

Und der tägliche One-Minute-Hate wird Billag-finanziert in alle Haushalte übertragen, sobald in jedem Haushalt so ein Gerät steht. Und wer keins hat, hat was zu verbergen und ist somit automatisch verdächtig.

Balkongärtnern

^ v M ><
Nach all der Aufregung mit unseren Steuergeldverschwendern hab ich zur Beruhigung etwas gegärtnert und endlich meine Ingwerpflanze ausgebuddelt. Vor etwa einem Jahr als kleines Knöllchen gepflanzt ist das Ding ganz schön gross geworden:

mmmh lecker kochen!

Liebe Banken...

^ v M ><
...so langsam trudeln die Zinsabrechnungen ein. Unglaubliche Vermögenszuwächse hab ich ja dieses Jahr erzielt. Gewaltige Renditen.

Könnt Ihr mir nur ein einziges gutes Argument dafür geben, weshalb ich Euch mein Geld in den fetten Allerwertesten stopfen soll, statt es unter meiner Matratze zu verstecken? Dort zieht es nämlich etwa gleich viel Zins. Dafür wird es nicht durch Eure Gier auf Kontoführungsgebühren wieder aufgefressen.

Und die retten wir noch mit unseren Steuergeldern!!!

Geballte Kompetenz in der Verwaltung

^ v M ><
Der schiere Wahnsinn:
Ich hab mich nach meinem Umzug halbwegs fristgerecht angemeldet und irgendwann auch meinen Schriftempfangsschein bekommen. Danach sind noch ne Menge Briefe von der Gemeinde an die alte Adresse gekommen. Tja, ein Blick in den Schriftempfangsschein zeigt: Da steht noch die alte Adresse drin und ich bin für die nach wie vor Student. Und ausserdem beklagt sich die Gemeinde, dass sie von mir keine Krankenkassenangaben hätten. Na Bravo. Also heut mal vorbeigeschaut und das korrigieren lassen. Vermutlich hat da der zuständige Angestellte beim Beamtenmikado spielen grad ne Siegesserie gehabt und einfach die neuen zu den alten Unterlagen gelegt ohne das Zeug genauer anzuschauen.

Tja, und wenn ich schon mal in Fahrt bin, dann mach ich doch grad weiter. Die nächste Pendenz war das Kreiskommando. Die haben vor Monaten mein Dienstbüchlein bekommen und nichts ist passiert. Blöderweise wartet schon die nächste Kriegsstelle auf diesen Wisch. Also mal angerufen und gefragt, was da so los ist. Deren Kommentar: "Ja wissen sie, so lange wir von der Ihrer Gemeinde keine Bestätigung erhalten, können wir nichts machen. Vermutlich sind sie noch nicht korrekt angemeldet" Blöd nur, dass ich syntaktisch sicher richtig angemeldet war, nur an der Semantik hat's halt gefehlt. Aber das dürfte eigentlich weder Gemeinde noch Kreiskommando auffallen. Na gut, er hat dann versprochen das abzuklären und hat dann auch prompt wenige Minuten später wieder angerufen. Tatsächlich sei mit der Anmeldung alles in Ordnung und mein Dienstbüchlein wird mir umgehend wieder zugestellt. Bei meiner Gemeinde dauere es halt nur einige Monate, bis so Dinge abgearbeitet werden.

Beamtenmikado, sag ich doch!

Tja, von mir wird also erwartet, dass ich mich fristgerecht ummelde, fristgerecht Steuern zahle, mein Dienstbüchlein fristgerecht gleichzeitig an 10 verschiedene Stellen schicke etc pp. Aber selbst bringen die gar nichts in akzeptabler Zeit fertig. Wenn sie es denn überhaupt halbwegs richtig fertig bekommen. gnaaaah! So versickern also meine Steuern. Und ausserdem, wer würde im Fall der Fälle den geharnischten Brief mit Strafandrohung erhalten, weil meine Gemeinde schlampt? Nun ja, mal sicher nicht die, also können sie ja weiterspielen. Bloss nicht bewegen, sonst hat man verloren.

Geiles Wetter

^ v M ><
Endlich mal wieder richtiges Schneegestöber draussen! Ich komm grad von nem Spaziergang zurück, seh aus wie ein Schneemann, aber das ist einfach nur geil! Ich kann all die "Ach das ist ja so kalt heute" Jammeris gar nicht verstehen, mit warmen Schuhen, warmer Jacke und Handschuhen bin ich doch eher ins Schwitzen gekommen :-)

Mein eigenes Minarett!

^ v M ><
Gegen gewisse Gesetze zu verstossen macht einfach Spass! Ich habe mir darum mein eigenes Minarett gebastelt, nachdem ich bei Zubi auf den Link gestossen bin. Allerdings habe ich mein Minarett mit einem Leitwerk und einem Raketentriebwerk ausgestattet, somit ist es eigentlich ein Minarett KAWEST. Nachdem ja im Gegensatz zu Minaretten Kriegsmaterialexporte weiterhin legal sind, werde ich wohl mal mit unserem "special friend" Muammar reden müssen, ob er ein paar davon haben möchte. Hauptsache die Reichweite ist gross genug, um die Dinger von Tripolis nach Ebnat-Kappel (wo Toni Brunner sein Kuh-Orakel unterhält) zu schiessen.

Dein Imam habe ich übrigens nicht montiert. Erstens befürchte ich, dass er den Interkontinentalflug vielleicht nicht überstehen könnte. Zweitens hab ich schon eine Abneigung gegen bimmelnde Kirchenglocken, daher werde ich schreiende Imame wohl auch nicht besonders mögen.

Neues vom Ticketcorner

^ v M ><
Wollt grad was nachschauen, da bekomm ich diese Meldung:
Wir bauen unsere Systeme für Sie aus. www.ticketcorner.com wird Ihnen ab ca. 04h00 wieder zur Verfügung stehen.


Ob das was wirkt, werd ich ja am Freitag feststellen...

Die SBB und der Datenschutz

^ v M ><
Gestern hatte ich mal wieder das Vergnügen, viel, viel, viel Geld für sehr, sehr, sehr wenig Service ausgeben zu dürfen. Ich hab nämlich mein ZVV-Abo verlängert. Dazu bin ich an den SBB-Schalter gegangen und hab mein Anliegen vorgebracht.

Ich: "Grüezi, mein Abo ist abgelaufen und ich würd das gern verlängern."
Angestellte: "Gerne doch, darf ich das alte Abo haben?"
Ich: "Bitte sehr."
Angestellte: \*tipp tipp* "Die Adresse ist immer noch Beispielsweg XY in Beispielsdorf?"
Ich: "äääh ja..." und in Gedanken: .o("Was heisst da 'immer noch'? Ich bin eben grad umgezogen, woher zum Teufel kennen die also schon meine neue Adresse???")
Angestellte: "Wieder mit Mobility für 25 Franken?"
Ich: "Ja gerne."
Angestellte: \*tipp tipp* "So, das macht dann 1345 Franken."
Ich: "äääh sicher? 1300irgendwas? Das kann nicht sein" .o("WTF!?!? Vorhin auf der Webseite waren das noch 1020 Stutz. Krasser Preisaufschlag innert 15 Minuten...")
Angestellte: "Tausenddreihundert und Fünfundvierzig! Doch, doch! Da ist noch Mobility für 25 Franken dabei."
Ich: "Nein, ich irr mich nicht um 25 sondern 300 Franken. Sind Sie sicher, dass das der Preis für 3 Zonen ist?"
Angestellte: "Ach, Sie haben recht. Ich hab aus Versehen die 4 Zonen Ihres Vormieters genommen."
Ich: "AAAAAAAAAAAAAAAAAAAARGH!!!" .o("WTF??? WTF??? WTF??? System Overload!!! Kernel Panic!!!")

Also fassen wir mal zusammen:
  • Die SBB hat in Ihrem System meine neue Adresse, obwohl ich diese niemals an die SBB gemeldet habe. Woher?
  • Die Schalterangestellte sieht auf ihrem Monitor das Abo meines Vormieters. Wozu?
  • Mal ganz abgesehen davon: Woher glaubt die SBB eigentlich so genau zu wissen, wer denn mein Vormieter war?
  • Die Abo-Verwaltungs-Applikation vermischtelt irgendwie die Daten von mir und meinem Vormieter. Was soll das?

An dieser Stelle wird wieder einmal ganz klar, wie gefährlich diese krankhafte Datensammelei und grundlose Fichiererei ist. Automatisierte Datenverwaltung und die sinnlose Kombination diverser Datenquellen ist schlicht fehlerhaft. Dieser Fehler war nun noch nicht besonders gravierend. Wäre ich aber unaufmerksam gewesen, hätte mir die SBB doch grad mal 325 Franken abgezogen. Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass die SBB eine Raubfahrerdatenbank führt, worin Personalien mindestens ein Jahr lang gespeichert werden. Wenn nun mein Vormieter wegen Raubfahrens bekannt wär, hätte ich dann zusätzlichen Ärger am Hals, wenn ich mal ohne Billet unterwegs sein sollte? Natürlich nur, weil sich die Software "in einem Einzelfall" (wie üblich) geirrt hat? Man stelle sich vor, die Polizei macht mit ihren lustigen Datenbanken (Hooligan-Datenbanken, Sexualverbrecherdatenbanken, DNA-Datenbanken, Geheimdienst-Fichen, Passfoto/-fingerabdruckdatenbanken) solche Fehler! Dann heissts: "ja aber der Computer sagt mir, dass Sie der Kerl sind, der letzte Woche in trotz Rayonverbot im Stadion war, dort Stühle rausgerissen und anschliessend den Goalie vergewaltigt hat, so dass sich der arme Kerl aus Scham vor den Zug gestürzt hat! Und der Computer irrt nie!!!"

Na ja, wenigstens eine gute Sache gibt's noch. 144 unserer Nationalräte haben zumindest noch einen Restposten Verstand.

Soziale Experimente in asozialen Netzwerken

^ v M ><
Nach der ganzen StasiVZ-Datenabgriff-Suizid-Geschichte hab ich meinen Account in diesem asozialen Netzwerk gelöscht. Netterweise darf man dabei einen Grund angeben, wieso man den Account löscht, da hab ich mal reingeschrieben: "Mit der Crawler-Affäre hab Ihr so richtig Scheisse gebaut!", auch wenn ich befürchte, dass diese Meldung lediglich in /dev/null landet.

Fakebook Captchas sind unleserlich!Da ich nun von mehreren Seiten mehrfach unmissverständlich dazu aufgefordert wurde, mich bei Visagenbuch zu registrieren, hab ich soeben gegen meine eigenen Prinzipien verstossen und mich dort mal angemeldet. Dadurch werde ich extrovertierter (son Quatsch, wozu hab ich eigentlich Informatik studiert, hä???), weniger glücklich (life's a bitch, sag ich ja schon lang) und weniger erfolgreich im Job (na dann muss ich wohl mal rausfinden, ob ich wenigstens Facebooknutzung von den Steuern abziehen kann). Könnte mir übrigens noch jemand das Captcha da rechts übersetzen? Ich wär beinah schon an dieser Hürde gescheitert. Bin wohl unterdessen doch zu wenig Mensch, zu viel Maschine.

Da u.a. Begründungen der Art "sonst verpasst du halt all unsere coolen Events, weil E-Mail, SMS und Instant Messenger ist ja alles so kompliziert, da muss man selbst schreiben und... (ganz besonders Pfui!!!)... denken!!!" betrachte ich dies als eine Art soziales Experiment. Abgesehen von diesem Blog-Eintrag setze ich noch zwei "Seeds". Selbst werde ich niemandem eine Kontaktanfrage stellen. Wer mich bis in 3 Monaten also nicht als Kontakt hinzugefügt hat, mit dem will ich künftig auch im Real-Life (das ist übrigens das Adventure mit der Scheiss-Story und der genialen Grafik) nichts mehr zu tun haben. Weil ist ja offensichtlich kein Freund. muahahahahahaha!

Mein neues Mediacenter

^ v M ><
Ich hab mir als neustes Spielzeug ein Shuttle X50 als Mediacenter gekauft. Dabei handelt es sich um ein All-In-One Gerät, sprich einen Bildschirm, worin schon ein komplettes System integriert ist. Als Clou hat das Ding einen Touchscreen. Mein Plan dahinter: Das soll ohne Maus und Tastatur laufen und nur über den Touchscreen gesteuert werden. Die Wahl fiel auf dieses Gerät und nicht den EeeTop, weil der zweiterer nur schlecht verfügbar ist und die schlechtere CPU verbaut hat. Noch bin ich mit der Konfiguration des Geräts nicht komplett fertig, aber hier mal ein kleiner Bericht:

Die Hardware ist ganz passabel für die Medienwiedergabe geeignet. Der Bildschirm hat 15" und 1388x768 Bildpunkte, was dem billigen "HD Ready" entspricht. Als CPU ist ein Zweikern-Atom verbaut, wodurch die Leistung natürlich stark begrenzt ist. 2GB RAM ist mehr als üppig. Die Festplatte mit 160GB ist übergross, da sowieso alle Daten auf dem Server liegen. Aufgrund ihrer mangelhaften Performance werd ich die auch mal gegen eine SSD austauschen, sobald die Dinger erschwinglich werden. Die Festplatte wird auch ordentlich warm, üblicherweise zwischen 48°C und 53°C. Anschlüsse sind ausreichend vorhanden, zumindest 5x USB, Cardreader, Sound (Line Out, Line In, Mic In), Gigabit-Netzwerk, VGA und WLAN ist alles, was ich an so einem Gerät je brauchen werd. Webcam gibt's auch noch, die läuft auch unter Linux. Bluetooth gibt's nicht, wozu auch? Die mickrigen 2W Boxen sind leider viel zu schwach, bei dem Geflüstere kommt keine Stimmung auf. Das Netzteil ist ein Laptop-Netzteil, leider wurde da nur ein Kabel Schuko-Stecker mitgeliefert (der Händler hat wohl das schweizer Kabel vergessen), so dass ich hier erst einen lokalen 3-Pol-Stecker ranschrauben musste.

Das Gerät ist zum Glück frei von Microsoft-Steuer verfügbar, also kann man da grad auf einer jungfräulichen Festplatte ein Linux nach Wahl installieren. Meine erste Wahl fiel auf Debian, womit leider der Touchscreen nicht in Betrieb zu nehmen war. Ein drücken auf den Monitor liess die Maus entweder unkoordiniert rumschwirren (Lenny) oder bewegte gar nichts (Squeeze/Sid). Also hab ich den krüppligen Koala installiert (daher auch in einem der vorhergehenden Beiträgen der Kommentar zur nervigen USB-Startmedien-Erstellung). Derzeit ist die 32Bit-Variante drauf, allerdings ist die CPU tatsächlich 64Bittig, so dass hier noch eine Neuinstallation fällig wird. Mit Ubuntu funktioniert eigentlich alles, nur der Touchscreen von eGalax brauchte nach Installation von xserver-xorg-input-evtouch noch etwas Grob- und Feintuning: Erstens war die X-Achse verkehrt, so dass eine Bewegung von links nach rechts den Mauszeiger von rechts nach links bewegen liess. Und zweitens konnten die äussersten 5cm des Bildschirms nicht erreicht werden. Dafür gibt's ja Kalibrierungstools. Leider funktionieren die überhaupt nicht. Also muss man hier von Hand rangehen. Dazu müssen zunächst allfällige Kalibrierungsinformationen des evtouch-Treibers gelöscht werden, diese sind unter /etc/evtouch/ abgelegt. Anschliessend kann man von Hand anfangen die HAL-Informationen zu erraten. Ja, eigentlich sollte der krüpplige Koala ja HAL durch DeviceKit und udev ersetzen, dennoch läuft noch der HAL-Daemon mit.

Für die HAL-Rekonfiguration sollte die Datei /usr/share/hal/fdi/policy/20thirdparty/50-eGalax.fdi nach /etc/hal/fdi/policy/ kopiert werden, danach bearbeitet man die Kopie in /etc. In einem ersten Schritt müssen nun die Werte für minx und maxx ausgetauscht werden, damit die X-Achse korrigiert ist. Anschliessend kann man die Werte für minx, miny, maxx und maxy so lange anpassen, bis der Touchscreen halbwegs passabel funktioniert. In meinem Fall schauen die betreffenden Zeilen so aus:
<merge key="input.x11_options.minx" type="string">3490</merge>
<merge key="input.x11_options.miny" type="string">750</merge>
<merge key="input.x11_options.maxx" type="string">520</merge>
<merge key="input.x11_options.maxy" type="string">3150</merge>

Damit bin ich vorerst zufrieden, auch wenn ich bei Gelegenheit wohl nochmals daran fummeln werde. In einigen Reviews habe ich gelesen, dass der Touchscreen nervig langsam sei, das kann ich auf jeden Fall nicht bestätigen. Theoretisch würde er wohl auch Multitouch beherrschen (klickt man an zwei unterschiedlichen Stellen, so geht der Cursor in die Mitte davon), allerdings kann der Treiber nicht mal Drag n' Drop, daher kann man da vorerst nur abwarten.

Als Mediacenter sollte da eigentlich auch eine dedizierte Mediacenter-Software drauf. Leider bin ich hier noch nicht fündig geworden. Das Ubuntuusers-Wiki hat zwar eine schöne Auflistung an passender Software, aber überzeugen konnte mich bislang nichts davon. Mediacenter-Software ist üblicherweise auf die Steuerung per Fernbedienung (welche Tastatursignale sendet) ausgelegt. Etwas, das sich nur per Maus-Linksklick bedienen lässt, habe ich so noch nicht gefunden. Lediglich XBMC habe ich allerdings noch nicht testen können, das schmiert bei mir grad ab.

Meine Lösung lautet nun wie folgt: Netbook-Launcher als Starter für Programme und Mediendateien, als Player wird Totem (das Standardprogramm von Gnome) verwendet. Nautilus wurde so konfiguriert, dass Verzeichnisse und Dateien per Singleklick geöffnet werden. Damit ist das System schon ziemlich gut per reinem Linksklick steuerbar. Für input-intensivere Aufgaben kann ich immer noch per SSH oder VNC drauf zugreifen.

Natürlich fehlt für ein vollwertiges Mediacenter noch ein Punkt: Ein Möglichkeit um DVDs abspielen zu können. Diese habe ich leider noch nicht gefunden. Klar, ich könnte mir einfach ein externes Gerät kaufen. Aber das würde einerseits den "ich schlepp nur Monitor und Netzteil"-Gedanken ruinieren, andererseits hab ich ja schon mehrere DVD-Laufwerke in damit vernetzten Geräten verbaut. Also muss irgendwie ein Blockdevice über das Netzwerk transportiert werden. Leider fallen iSCSI, ATA-Over-Ethernet und Network Block Device aus, da diese allesamt nicht mit optischen Laufwerken umgehen können. enbd soll es angeblich können, aber dafür wollen erst mal Kompilierorgien vorgenommen werden (ja, seit Ubuntu bin ich irgendwie schon faul und verwöhnt geworden... Damals unter Gentoo hätt ich bestenfalls mit den Schultern gezuckt.). Den Feinschliff mit der DVD-Wiedergabe tu ich mir folglich ein anderes Mal an.